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Der gesegnete Gott antwortete: „Gelehrte verstehen unter [[Sannyasa]] den Verzicht auf Handlungen, die mit Wünschen verbunden sind; die Weisen nennen den Verzicht auf die Früchte aller Handlungen [[Tyaga]]. Manche [[Philosoph]]en sagen, Handlung müsse als ein Übel aufgegeben werden; andere hingegen (sagen), dass [[Opfer]]handlungen, [[Geben]] und [[Askese]] nicht aufgegeben werden sollten. Höre von Mir den Schluss oder die letzte Wahrheit über diesen Verzicht, Oh Bester der [[Bharata]]; Verzicht, Oh Bester der Menschen, wurde wahrlich als dreifach dargestellt. Opferhandlungen, Geben und Askese dürfen nicht aufgegeben werden, sondern sind zu tun; Opfer, Geben und auch Askese läutern den Weisen. Doch auch diese Handlungen müssen unter Aufgabe von [[Verhaftung]] und des Wunsches nach Belohnung ausgeführt werden, Oh Arjuna; das ist Meine feste und beste Überzeugung. Wahrlich, der Verzicht auf verbindliche Handlungen ist nicht recht; sie aus [[Täuschung]] aufzugeben, wird als [[Tamas|tamasig]] angesehen. Wer auf Handlung aus Furcht vor körperlichen Schwierigkeiten verzichtet (weil es schmerzhaft ist), erhält durch einen so [[Rajas|rajasigen]] Verzicht nicht den [[Gewinn]], den die Entsagung bringt. Jede [[Pflicht]] wird ausgeführt, Oh Arjuna, einzig und allein nur deshalb, weil sie getan werden muss und Verhaftung und der Wunsch nach Lohn werden aufgegeben; diese Entsagung wird als [[Sattwa|sattvig]] angesehen. Der Entsagende, den Reinheit durchströmt, und der klug ist und keine Zweifel hat, hasst keine unangenehme Tätigkeit und ist auch an eine angenehme nicht verhaftet. Wahrlich, für ein verkörpertes Wesen ist es nicht möglich, vollständig auf Handlung zu verzichten; wer jedoch auf den Ertrag der Handlungen verzichtet, wird tatsächlich ein Mensch der Entsagung genannt. Die dreifache Frucht der Handlung (gut, schlecht und vermischt) erwächst nach dem [[Tod]] denen, die nicht entsagt haben, aber niemals denen, die entsagt haben.“ (Kap. XVIII, 1 bis 12.)
Der gesegnete Gott antwortete: „Gelehrte verstehen unter [[Sannyasa]] den Verzicht auf Handlungen, die mit Wünschen verbunden sind; die Weisen nennen den Verzicht auf die Früchte aller Handlungen [[Tyaga]]. Manche [[Philosoph]]en sagen, Handlung müsse als ein Übel aufgegeben werden; andere hingegen (sagen), dass [[Opfer]]handlungen, [[Geben]] und [[Askese]] nicht aufgegeben werden sollten. Höre von Mir den Schluss oder die letzte Wahrheit über diesen Verzicht, Oh Bester der [[Bharata]]; Verzicht, Oh Bester der Menschen, wurde wahrlich als dreifach dargestellt. Opferhandlungen, Geben und Askese dürfen nicht aufgegeben werden, sondern sind zu tun; Opfer, Geben und auch Askese läutern den Weisen. Doch auch diese Handlungen müssen unter Aufgabe von [[Verhaftung]] und des Wunsches nach Belohnung ausgeführt werden, Oh Arjuna; das ist Meine feste und beste Überzeugung. Wahrlich, der Verzicht auf verbindliche Handlungen ist nicht recht; sie aus [[Täuschung]] aufzugeben, wird als [[Tamas|tamasig]] angesehen. Wer auf Handlung aus Furcht vor körperlichen Schwierigkeiten verzichtet (weil es schmerzhaft ist), erhält durch einen so [[Rajas|rajasigen]] Verzicht nicht den [[Gewinn]], den die Entsagung bringt. Jede [[Pflicht]] wird ausgeführt, Oh Arjuna, einzig und allein nur deshalb, weil sie getan werden muss und Verhaftung und der Wunsch nach Lohn werden aufgegeben; diese Entsagung wird als [[Sattwa|sattvig]] angesehen. Der Entsagende, den Reinheit durchströmt, und der klug ist und keine Zweifel hat, hasst keine unangenehme Tätigkeit und ist auch an eine angenehme nicht verhaftet. Wahrlich, für ein verkörpertes Wesen ist es nicht möglich, vollständig auf Handlung zu verzichten; wer jedoch auf den Ertrag der Handlungen verzichtet, wird tatsächlich ein Mensch der Entsagung genannt. Die dreifache Frucht der Handlung (gut, schlecht und vermischt) erwächst nach dem [[Tod]] denen, die nicht entsagt haben, aber niemals denen, die entsagt haben.“ (Kap. XVIII, 1 bis 12.)
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Antworten-auf-Fragen/67.htm "Verzicht und Umwandlung" von Swami Krishnananda]
==Multimedia==
===Entsagung und Verzicht – BhG XVIII_2 – mp3 Kurzvortrag===
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Version vom 28. März 2013, 11:00 Uhr

Karma Yoga und Verzicht

Aus dem Buch Practice of Karma Yoga von Swami Sivananda; Auszüge aus der Bhagavad Gita

Arjuna sagte zu Krishna: „Den Verzicht auf Handlungen rühmst Du, Oh Krishna, und dann wieder Yoga. Sage mir endgültig, was von beiden besser ist.“ Gott: „Sowohl die Entsagung als auch der Yoga des Handelns führen zu höchster Seligkeit; von den beiden jedoch ist der Yoga des Handelns dem Verzicht auf Handlung überlegen. Als immerwährender Sannyasin möge der angesehen werden, der weder hasst noch wünscht; denn frei von den Gegensatzpaaren, Oh mächtig bewaffneter Arjuna, findet er leicht Befreiung aus den Banden. Kinder, nicht Weise, sprechen von Wissen und dem Yoga des Handelns, vom Ausführen der Handlungen, als wären es zwei verschiedene Dinge oder etwas voneinander Getrenntes; wer wahrhaft in dem Einen fest verwurzelt ist, erntet die Früchte von beiden. Den Ort, den die Sankhyas oder Jnanis erreichen, erreichen auch die Yogis (Karma Yogis). Wer erkennt, der erkennt Wissen und Handeln (Karma Yoga) als eins.“

„Doch Entsagung, Oh mächtig bewaffneter Arjuna, ist ohne Yoga schwer zu erreichen; der Weise, der durch Yoga Harmonie erreicht hat, geht rasch zu Brahman. Wer den Weg des Handelns geht, wessen Geist ganz rein ist, wer selbstbeherrscht ist, seine Sinne bezwungen hat, und sein Selbst als das Selbst aller Wesen erkennt, wird nicht befleckt, obgleich er handelt. Wer seine Handlungen Brahman opfert und Verhaftung aufgibt, wird von der Sünde nicht befleckt, so wie das Lotusblatt von Wasser nicht befleckt wird. Durch das Aufgeben von Verhaftung handeln die Yogis nur mit Körper, Geist, Verstand und auch mit den Sinnen, um sich zu reinigen.“

„Wer die Einheit gefunden hat (ausgewogen und harmonisch ist) gelangt zum ewigen Frieden, nachdem er den Früchten des Handelns entsagt hat; nur wer die Einheit nicht gefunden hat der Unstete, Unausgewogene, vom Wunsch Getriebene, Verhaftete, ist gebunden. Im Geist aller Handlungen entsagend und selbstbeherrscht ruht der Verkörperte glücklich in der Stadt mit den neun Toren, handelt nicht und verursacht auch nicht die Handlungen anderer (von Körper und Sinnen). Gott lässt weder Urheberschaft noch Handlungen für die Welt entstehen und auch nicht die Verbindung mit den Früchten der Handlungen, vielmehr ist es die Natur, die handelt. Gott übernimmt weder Schuld noch Verdienst von einem Menschen; Wissen ist von Unwissenheit umhüllt, dadurch werden die Wesen getäuscht.“ Kap. V-1-15.

Arjuna sagte zu Krishna: „Es ist mein Wunsch, Oh mächtig Bewaffneter, die Essenz oder Wahrheit sowohl über die Entsagung zu kennen, Oh Hrishikesha, als auch über den Verzicht, Oh Zerstörer Keshis.“

Der gesegnete Gott antwortete: „Gelehrte verstehen unter Sannyasa den Verzicht auf Handlungen, die mit Wünschen verbunden sind; die Weisen nennen den Verzicht auf die Früchte aller Handlungen Tyaga. Manche Philosophen sagen, Handlung müsse als ein Übel aufgegeben werden; andere hingegen (sagen), dass Opferhandlungen, Geben und Askese nicht aufgegeben werden sollten. Höre von Mir den Schluss oder die letzte Wahrheit über diesen Verzicht, Oh Bester der Bharata; Verzicht, Oh Bester der Menschen, wurde wahrlich als dreifach dargestellt. Opferhandlungen, Geben und Askese dürfen nicht aufgegeben werden, sondern sind zu tun; Opfer, Geben und auch Askese läutern den Weisen. Doch auch diese Handlungen müssen unter Aufgabe von Verhaftung und des Wunsches nach Belohnung ausgeführt werden, Oh Arjuna; das ist Meine feste und beste Überzeugung. Wahrlich, der Verzicht auf verbindliche Handlungen ist nicht recht; sie aus Täuschung aufzugeben, wird als tamasig angesehen. Wer auf Handlung aus Furcht vor körperlichen Schwierigkeiten verzichtet (weil es schmerzhaft ist), erhält durch einen so rajasigen Verzicht nicht den Gewinn, den die Entsagung bringt. Jede Pflicht wird ausgeführt, Oh Arjuna, einzig und allein nur deshalb, weil sie getan werden muss und Verhaftung und der Wunsch nach Lohn werden aufgegeben; diese Entsagung wird als sattvig angesehen. Der Entsagende, den Reinheit durchströmt, und der klug ist und keine Zweifel hat, hasst keine unangenehme Tätigkeit und ist auch an eine angenehme nicht verhaftet. Wahrlich, für ein verkörpertes Wesen ist es nicht möglich, vollständig auf Handlung zu verzichten; wer jedoch auf den Ertrag der Handlungen verzichtet, wird tatsächlich ein Mensch der Entsagung genannt. Die dreifache Frucht der Handlung (gut, schlecht und vermischt) erwächst nach dem Tod denen, die nicht entsagt haben, aber niemals denen, die entsagt haben.“ (Kap. XVIII, 1 bis 12.)

Weblinks

Multimedia

Entsagung und Verzicht – BhG XVIII_2 – mp3 Kurzvortrag

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