Vamana: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. April 2014, 11:31 Uhr

1. Vamana (Sanskrit: वामन vāmana adj. und m.) klein, zwergenwüchsig, kurz; Zwerg; Name eines Kommentators von Paninis berühmter Sanskritgrammatik Ashtadhyayi, der im 7. Jahrhundert zusammen mit Jayaditya die Kashika verfasste, die neben Patanjalis Mahabhashya zu den bedeutendsten Kommentaren zur Ashtadhyayi gehört; Inkarnation Vishnus in Gestalt eines Zwerges.

2. Vamana (Sanskrit: वमन vamana n.) Erbrechen; Brechmittel, Vomitivum, Emetikum.

Die zehn Avatare von Vishnu auf einem indischen Gemälde des 19. Jahrhunderts.

Vamana Avatar

Bali, der König der Dämonen, ein Enkelsohn von Prahlada, führte zusammen mit Shukracharya, seinem Guru, einem Yogameister, eine große Opferzeremonie durch, mit dem Ziel, die Herrschaft über die drei Welten zu erlangen. Er bekam dadurch eine goldene Kutsche, himmlische Waffen und ein Löwenfell als Panzerung, um den Himmel zu bezwingen.

Bald schon hatte Bali den Himmel erobert. Indra wandte sich hilfesuchend an Brihaspati. Dieser riet ihm zur Geduld. Noch wäre Bali unbesiegbar, aber irgendwann würde ihn sein Guru verfluchen, weil er seine Ratschläge ignorieren würde.

Bali übernahm also die Herrschaft über die drei Welten, die Götter wurden vertrieben. Aditi, die Mutter der Devas, konnte das Leid ihrer Kinder nicht ertragen und wandte sich hilfesuchend an Vishnu. Dieser meinte, dass die Asuras unbesiegbar wären, aber die Hingabe einer göttlichen Frau, soll nicht fruchtlos sein. So würde er die Rolle als einer ihrer Söhne annehmen, um ihre Nachkommen zu schützen. Und so kam es, dass Vishnu sich als ein kleinwüchsiger Brahmane inkarnierte. Sein Name war Vamana.

Einige Tage später wurde das rituelle Feuer der Opferzeremonie Balis von einem grellen Licht erfüllt. Es war so hell, dass sie im ersten Moment glaubten, Surya, der Sonnengott persönlich, hätte ihnen die Ehre erwiesen, beim Opfer anwesend zu sein. Als sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten, sahen sie, dass da ein kleiner Brahmane, ein Zwerg, die Opferstätte betreten hatte.

Bali erhob sich von seinem Sitz, um ihn willkommen zu heißen. Er wies ihm einen speziellen Sitzplatz zu und wusch ihm die Füße. Er bot ihm dann Geschenke an. „Was möchtest du haben?“ fragte er ihn: „eine Kuh, Gold, Elefanten, Pferde, Kutschen, … Vamana schüttelte nur den Kopf. Alles, was ich suche sind drei Schritte Land in der Länge und drei Schritte Land in der Breite.

Bali war enttäuscht. Er hatte ihm so viel angeboten, einen ganzen Kontinent hätte er ihm gegeben, aber er wollte nur Schritte Land haben. Vamana meinte: „Wer mit drei Schritten Land nicht zufrieden ist, wird auch mit einem ganzen Kontinent nicht zufrieden sein. Drei Schritte Land sind alles, was ich haben will.“ Bali lachte: „Na dann sollst du auch genau das bekommen!“

In diesem Moment realisierte Shukracharya, sein Guru, dass Vamana niemand anderes war als Vishnu selber. Er wollte Bali davon abhalten Vamana drei Schritte Land zu geben, es wäre mit Bestimmtheit eine Falle oder List dahinter. Bali meinte, dass er sein Versprechen gegeben hätte. Wenn er es nicht erfüllen würde, dann wäre er nichts weiter als ein gewöhnlicher Schwindler - er, der doch der Enkelsohn des großen Prahlada sei. Zornig darüber, dass sein Schüler seinen Rat missachtete, verfluchte Shukracharya seinen Schüler Bali. Er würde bald schon fallen aus seiner hohen Position die er inne hatte.

Vamana wollte nun seine drei Schritte einfordern. Da fing er an zu wachsen. Er wuchs ins schier Endlose nach oben hin. Durch die Wolken hindurch. Und als er dann begann seine drei Schritte abzumessen, überschritt er mit dem ersten die gesamte Erde und mit dem zweiten den Himmel. Er hatte schon alles, was Bali besaß mit zwei Schritten abgemessen.

Die Asuras waren außer sich vor Zorn. Aber Bali hielt sie zurück. Sie verließen die Erde und gingen zurück in die Unterwelt. Bali wurde von Garuda, Vishnus Reittier, gefesselt und vor den riesigen Vamana gebracht. Bali war ja durch nichts davon abzubringen gewesen, sein Versprechen zu halten. Also wollte ihn Vishnu weiter prüfen: „Du hast mir drei Schritte Land versprochen“ brüllte er „aber alles was du besitzt, habe ich mit zweien schon durchschritten. Du hast also versagt dein Versprechen zu erfüllen."

Bali blieb davon unbeeindruckt. „Oh Erhabener! Ich fürchte mich nicht so sehr vor Deiner Bestrafung, wie ich mich davor fürchte, unehrenhaft zu sein.“ Um dies zu unterstreichen verbeugte sich Bali vor dem riesigen Vamana: „Plaziere deinen dritten Schritt auf meinem Kopf, der ist mir mehr Wert als alle meine Besitztümer zusammen."

Und so kam es, dass Bali das Geschenk zuteil wurde, in das Heim Vishnus einzuziehen. Etwas, das sogar für die Devas sehr schwer zu erreichen ist. Bali war bereit, auf alles zu verzichten, alles herzugeben. Wer dazu bereit ist, wird alles bekommen.

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