Achtsamkeit und Meditation: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Juni 2022, 15:44 Uhr
Achtsamkeit und Meditation: Was hat Meditation mit Achtsamkeit zutun? Muss Meditation immer eine Form der Achtsamkeit sein? Oder gibt es auch andere Formen der Meditation als nur Achtsamkeit? Und kann Achtsamkeit im Alltag auch zu meditativen Erlebnissen führen?
Was bedeutet Achtsamkeit?
Achtsamkeit bedeutet: Bewusst zu sein im Hier und Jetzt.
Achtsamkeit bedeutet: Das was Du tust bewusst zu machen ohne es zu sehr in die Vergangenheit zu bringen, in die Zukunft zu bringen oder mit alternativen Szenarien zu vergleichen.
Achtsamkeit ist auch eine der Meditationen. Es gibt die Achtsamkeitsmeditation. Unter den Achtsamkeitsmeditationen gibt es zum Beispiel die Atembeobachtung, es gibt den Bodyscan, es gibt die Gedankenbeobachtung und es gibt die reine Achtsamkeit. Das sind fünf Möglichkeiten der Achtsamkeitsmeditationen.
Die fünf Möglichkeiten der Achtsamkeitsmeditation
1. Atembeobachtung: Du kannst dort sitzen und einfach beobachten wie der Atem ein- und ausströmt und Du kannst zum Beispiel merken, wie beim Einatmen die Nasendurchgänge kühl werden und beim Ausatmen warm werden. Du kannst auch beobachten, wie beim Einatmen der Bauch hinaus geht und beim Ausatmen der Bauch hinein – mindestens die Bauchdecke sich bewegt. Und Du kannst auch den Unterschied des Gefühls im Brustkorb beobachten beim ein- und ausatmen.
Das sind Möglichkeiten der Atembeobachtung.
2. Bodyscan: Du gehst einfach durch den ganzen Körper hindurch und spürst, was in den einzelnen Körperteilen zu spüren ist. Es gibt physische Empfindungen und es gibt energetische Empfindungen und es gibt emotionale Empfindungen, die Du alle lokalisieren kannst. Auf den Bodyscan aufbauend kannst Du nachher beobachten welche Körperwahrnehmungen von selbst in Deinen Geist kommen.
3. Gedankenbeobachtung: Du beobachtest, welche Worte sich von selbst in Deinem Geist formulieren und Du beobachtest, welche Bilder auftauchen.
4. reine Achtsamkeit: Du bist einfach gegenwärtig im Hier und Jetzt.
5. Sinneswahrnehmung: Du sitzt da und wirst Dir bewusst: Was hörst Du? Was siehst Du? Bei geschlossenen Augen oder auch bei offenen Augen während Du den Kopf ganz ruhig hältst. Oder auch: Wie ist die Empfindung auf der Haut? Gibt es vielleicht sogar vielleicht einen inneren Geschmack? So kannst Du alle fünf Empfindungen nutzen und das wäre auch eine Form der Achtsamkeitsmeditation.
Achtsamkeitsmeditation und andere Meditationsformen
Es gibt auch Meditationen, die keine Achtsamkeitsmeditationen sind. Du kannst Dich nämlich zum Beispiel auf ein Mantra konzentrieren, Du kannst Dir ein Chakra vorstellen und visualisieren. Du kannst ein Gebet sprechen. Du kannst nachdenken über die Frage: Wer bin ich? Es gibt also eine Menge von Meditationstechniken die keine Achtsamkeitsmeditationen sind, sondern wo Du bewusst Geistesinhalte hervorrufst.
Achtsamkeit heißt immer: Das beobachten, was in diesem Moment von selbst ist. Währenddessen andere Meditationstechniken heißen: Bewusst Gedanken hervorrufen.
Achtsamkeit im Alltag
Achtsamkeit im Alltag als Meditation im Alltag. Meditation im engeren Sinne heißt: Du meditierst mit geradem Rücken, bewegungslos. In einem weiteren Sinn gibt es aber auch die meditativen Stimmungen am Tag und Du könntest auch sagen, es gibt meditatives Gehen, es gibt meditative Zwischenmomente, es gibt meditatives Stehen und meditatives Sitzen auch im Alltag. Und diese Formen von kurzen Meditationen im Alltag sind oft Achtsamkeitsmomente. Du könntest also zum Beispiel das Gehen von Deinem Auto zu Deinem Arbeitsplatz als Meditation ansehen, wenn Du bewusst gehst. Du machst bewusste Schritte, Du atmest bewusst, Du schaust Dir alles bewusst an, Du bist also achtsam. Achtsames gehen. Das muss noch nicht einmal langsam sein.
Natürlich – um Menschen aus ihrem natürlichen Gedankenkarussel herauszubringen wird oft in Achtsamkeitsseminaren empfohlen meditativ und ruhig zu gehen. Aber im Alltag ist das unpraktisch. Wenn Du sehr langsam vom Auto oder von Deinem Fahrradparkplatz zu Deinem Arbeitsplatz gehst, dann wirkt das etwas schräg. Du musst nicht zu schnell gehen, Du musst nicht zu langsam gehen, aber gehe bewusst.
Und das sind meditative Momente. Oder in der Mittagspause musst Du ja nicht nur essen, sondern vielleicht hast Du hinterher zwei Minuten Zeit wo Du einfach achtsam sitzt, oder achtsam stehst wo Du alles anschaust. Das sind "meditative Momente".
Also Achtsamkeit im Alltag ist wie eine Kurzmeditation im Alltag. In diesem Sinne Meditation kann Achtsamkeit sein und Meditation im Alltag kann auch Meditation sein. Nutze beides, nutze die Meditation und auch, wenn Du Mantrameditation hast oder Visualisierungsmeditation übst oder Gebetsmeditation übst, dann mache trotzdem ein paar Momente der Beobachtung und des Seins im Hier und Jetzt. Und im Alltag sei immer wieder achtsam und mache aus dem Alltag Meditation.
Mehr Tipps für Achtsamkeit und Achtsamkeit im Alltag findest Du auf unserer Internetseite. Mein Name ist Sukadev von Yoga Vidya.
Video Achtsamkeit und Meditation
Hier ein Vortragsvideo mit dem Thema Achtsamkeit und Meditation :
Sprecher/Autor: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.
Achtsamkeit und Meditation Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Achtsamkeit und Meditation :
Siehe auch
Weitere interessante Vorträge und Artikel zum Thema
Wenn du dich interessierst für Achtsamkeit und Meditation, dann hast du vielleicht auch Interesse an Achtsame Yogapraxis als Weg in die Ruhe, Achtsam Leben, Absolutes Wissen, Advent Bedeutung, Affirmation, Afrikanisches Trommeln.
Achtsamkeit Seminare
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