Meditieren bei Schizophrenie: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Antwort lautet ja, meditieren ist gut. [[Meditieren]] zentriert, meditieren hilft nach Innen zu kommen, meditieren hilft eine realistische Einschätzung von sich selbst zu bekommen. Allerdings ist es wichtig, dass [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goettliche-erkenntnis/mensch/ Menschen] mit einer Neigung zu Schizophrenie beim meditieren bestimmte Dinge beachten. | Die Antwort lautet ja, meditieren ist gut. [[Meditieren]] zentriert, meditieren hilft nach Innen zu kommen, meditieren hilft eine realistische Einschätzung von sich selbst zu bekommen. Allerdings ist es wichtig, dass [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goettliche-erkenntnis/mensch/ Menschen] mit einer Neigung zu Schizophrenie beim meditieren bestimmte Dinge beachten. | ||
Zuerst einmal gilt, bestimmte [[Meditationstechnik]]en sind für Schizophrene nicht so geeignet. Ich würde insbesondere auf alle Meditationstechniken verzichten, die man macht um außergewöhnliche [[Erfahrung]]en zu erzeugen. Bei [https://www.yoga-vidya.de/ Yoga Vidya] üblichen Meditationstechniken würde ich zum Beispiel auf die [[ | Zuerst einmal gilt, bestimmte [[Meditationstechnik]]en sind für Schizophrene nicht so geeignet. Ich würde insbesondere auf alle Meditationstechniken verzichten, die man macht um außergewöhnliche [[Erfahrung]]en zu erzeugen. Bei [https://www.yoga-vidya.de/ Yoga Vidya] üblichen Meditationstechniken würde ich zum Beispiel auf die [[Ausdehnungsmeditation]] als regelmäßige Meditationstechnik absehen. Denn diese dient ja dazu, [[Körperbewusstsein]] zu verlieren. Ich würde absehen von einer intensiven [[Tratak]] Meditation, denn diese dient auch dazu [[Vision]]en zu bekommen. Ich würde absehen von bestimmten Formen der [[Energiemeditation]], die dazu da ist aus dem normalen [[Bewusstsein]] heraus zu kommen und stattdessen [[Energie]]n wahrzunehmen. | ||
Jetzt habe ich einiges dazu gesagt, was ich bei [[Schizophrenie]] nicht empfehlen würde. Was ich auch nicht empfehle, ist zu lange zu meditieren. Schizophrene sollten zwischen 5 und 20 Minuten meditieren. 30 Minuten sind das höchste der Gefühle. Ich rate davon ab, längere Meditationen zu machen. 5 bis 20 Minuten sind gut. | Jetzt habe ich einiges dazu gesagt, was ich bei [[Schizophrenie]] nicht empfehlen würde. Was ich auch nicht empfehle, ist zu lange zu meditieren. Schizophrene sollten zwischen 5 und 20 Minuten meditieren. 30 Minuten sind das höchste der Gefühle. Ich rate davon ab, längere Meditationen zu machen. 5 bis 20 Minuten sind gut. |
Version vom 18. März 2019, 10:05 Uhr
Meditieren bei Schizophrenie: Es hat sich gezeigt, dass meditieren auch bei Schizophrenie gut ist. Hier erfährst du was es zu beachten gilt wenn jemand mit einer Neigung zu Schizophrenie meditieren will.
Sukadev über Meditation bei Schizophrenie
Ist es gut mit Schizophrenen zu meditieren? Oder wenn du eine schizophrene Episode hattest oder eine Neigung zur Schizophrenie hattest? Ist Meditation gut für dich?
Ja, Meditation ist gut für dich. Oder wenn du ein Psychiater/in* bist oder Psychotherapeut/in* und dich fragst, ob meditieren für Schizophrene gut?
Die Antwort lautet ja, meditieren ist gut. Meditieren zentriert, meditieren hilft nach Innen zu kommen, meditieren hilft eine realistische Einschätzung von sich selbst zu bekommen. Allerdings ist es wichtig, dass Menschen mit einer Neigung zu Schizophrenie beim meditieren bestimmte Dinge beachten.
Zuerst einmal gilt, bestimmte Meditationstechniken sind für Schizophrene nicht so geeignet. Ich würde insbesondere auf alle Meditationstechniken verzichten, die man macht um außergewöhnliche Erfahrungen zu erzeugen. Bei Yoga Vidya üblichen Meditationstechniken würde ich zum Beispiel auf die Ausdehnungsmeditation als regelmäßige Meditationstechnik absehen. Denn diese dient ja dazu, Körperbewusstsein zu verlieren. Ich würde absehen von einer intensiven Tratak Meditation, denn diese dient auch dazu Visionen zu bekommen. Ich würde absehen von bestimmten Formen der Energiemeditation, die dazu da ist aus dem normalen Bewusstsein heraus zu kommen und stattdessen Energien wahrzunehmen.
Jetzt habe ich einiges dazu gesagt, was ich bei Schizophrenie nicht empfehlen würde. Was ich auch nicht empfehle, ist zu lange zu meditieren. Schizophrene sollten zwischen 5 und 20 Minuten meditieren. 30 Minuten sind das höchste der Gefühle. Ich rate davon ab, längere Meditationen zu machen. 5 bis 20 Minuten sind gut.
Was besonders gut ist, ist zum Beispiel die Achtsamkeitsmeditation, die Atembeobachtungsmeditation. Also den Atem beobachten wie er ein- und ausströmt und dabei lernen andere Gedanken, Gedankenschleifen und innere Stimmen zu ignorieren. Bauchdecke nach vorne, Bauchdecke nach hinten oder Nasendurchgänge kühl, Nasendurchgänge warm.
Oder auch eine einfache Mantrameditation. Gedanken und Emotionen mögen da sein, Stimmen mögen da sein, Kommandos mögen da sein aber das Mantra wiederholt sich und der Schizophrene lernt, sich davon zu lösen.
Eine weitere, besonders gute Technik ist die sogenannte Bodyscantechnik. Während der Meditation von unten nach oben durch den Körper zu gehen oder in anderen Reihenfolgen. Der Bodyscan hilft auch dabei, sich zu erden im Hier und Jetzt. Oder verschiedene Erdungsmeditationen sind auch gut. Vorstellungen, in der Erde gut verwurzelt zu sein, eine Festigkeit zu haben oder von hinten Schutz zu haben.
Das sind einige Tipps für Menschen mit Neigung zu Schizophrenie. Jemand, der in einer akuten schizophrenen Phase ist, in der er Wahrnehmungsverschiebungen – und -veränderungen hat, diese seien den Psychiater/innen* überlassen. Es gibt gute empirische Studien, dass bei Menschen in akuten schizophrenen Episoden meditieren sinnvoll ist aber das sollte von einem Psychiater/in* entschieden werden. Wenn du ein Meditationskursleiter oder Yogalehrer bist, wird dich der Umgang mit Menschen in einer akuten schizophrenen Episode höchstwahrscheinlich überfordern. Wenn du es trotzdem anleiten willst wäre es ideal, wenn du mit dem behandelnden Arzt sprichst, um vielleicht einige Tipps zu geben. Aber Erkrankte in einer schizophrenen Episode werden nicht umsonst als „verrückt“ bezeichnet, als psychisch erkrankt bezeichnet. Da braucht es eine professionelle Behandlung.
Soweit zum Thema Meditation und Schizophrenie. Meditieren mit Menschen, die eine Neigung zur Schizophrenie haben oder wenn du jemand bist, der eine schizophrene Episode überwunden hast, sind das ein paar Tipps, wie du meditieren lernen kannst. Grundsätzlich gilt, wähle dir in unserem 10wöchigen Meditationskurs für Anfänger, in dem die verschiedenen Meditationstechniken vorgestellt werden (und wenn du auch einmal andere ausprobierst wird sicher kein Problem entstehen) die aus, die ich dir eben empfohlen habe. Du findest sie auf unserer Internetseite von Yoga Vidya.
Video: Meditieren bei Schizophrenie
Kurzes Vortragsvideo zum Thema "Meditieren bei Schizophrenie":
Ein Vortrag vom Yogalehrer Sukadev Bretz rund um das Thema Meditation Wissen, aus der Themengruppe Meditieren.
Weitere Fragen und Antworten zum Thema Meditieren
Hier findest du Antworten zu weiteren Fragen zum Thema Meditieren:
- Meditieren selbst lernen
- Meditieren und Yoga lernen
- Meditieren vor oder nach Yoga
- Sitzhaltung - Welche Haltung beim Meditieren - Welche Position beim Meditieren - Wie Sitzen beim Meditieren
- Welche Handhaltung beim Meditieren
- Welche Kleidung zum Meditieren
- Welche Musik zum Meditieren
Meditieren bei Schizophrenie - Weitere Infos zum Thema Meditation Wissen und Meditieren
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