Nag Panchami Vrata: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenn der Monsun beginnt, wird der Schlangengott besänftigt, auf dass er kein Menschenleben durch Schlangenbiss nehmen wird. Die Hindus verehren [[Schlange]]n oder "[[Nag]]" am fünften Tag der leuchtenden Hälfte des [[Sravana]] Monats. Dieser [[Tag]] wird "Nagpanchami" genannt. Die Feierlichkeiten während des Monsun-Anfangs sollen das in dieser [[Zeit]] wesentlich höhere Risiko eines Schlangenbisses abwenden.  
Wenn der Monsun beginnt, wird der Schlangengott besänftigt, auf dass er kein Menschenleben durch Schlangenbiss nehmen wird. Die Hindus verehren [[Schlange]]n oder "[[Nag]]" am fünften Tag der leuchtenden Hälfte des [[Sravana]] Monats. Dieser [[Tag]] wird "Nagpanchami" genannt. Die Feierlichkeiten während des Monsun-Anfangs sollen das in dieser [[Zeit]] wesentlich höhere Risiko eines Schlangenbisses abwenden.  


[[Datei:Nag Puja.jpg|thumb|Puja für eine Schlangenstatue, [Copyright https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en]]]  
[[Datei:Nag Puja.jpg|thumb|Puja für eine Schlangenstatue, [https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en Copyright]]]  


Hindus vergöttern und verehren Schlangen, weil sie mit dem [[Gott]] [[Shiva]] und der [[Göttin]] [[Manasa]] in Verbindung gebracht werden. [[Shesha]] oder [[Ananta]] ist die tausendköpfige Weltenschlange, auf der [[Vishnu]] gebettet ist. Der König der Schlangen, [[Vasuki]], schmückt Shivas Hals wie eine Kette.  
Hindus vergöttern und verehren Schlangen, weil sie mit dem [[Gott]] [[Shiva]] und der [[Göttin]] [[Manasa]] in Verbindung gebracht werden. [[Shesha]] oder [[Ananta]] ist die tausendköpfige Weltenschlange, auf der [[Vishnu]] gebettet ist. Der König der Schlangen, [[Vasuki]], schmückt Shivas Hals wie eine Kette.  

Version vom 4. August 2015, 10:44 Uhr

Wenn der Monsun beginnt, wird der Schlangengott besänftigt, auf dass er kein Menschenleben durch Schlangenbiss nehmen wird. Die Hindus verehren Schlangen oder "Nag" am fünften Tag der leuchtenden Hälfte des Sravana Monats. Dieser Tag wird "Nagpanchami" genannt. Die Feierlichkeiten während des Monsun-Anfangs sollen das in dieser Zeit wesentlich höhere Risiko eines Schlangenbisses abwenden.

Puja für eine Schlangenstatue, Copyright

Hindus vergöttern und verehren Schlangen, weil sie mit dem Gott Shiva und der Göttin Manasa in Verbindung gebracht werden. Shesha oder Ananta ist die tausendköpfige Weltenschlange, auf der Vishnu gebettet ist. Der König der Schlangen, Vasuki, schmückt Shivas Hals wie eine Kette.

Der Tag des Nagpanchami ist gänzlich den Schlangen vorbehalten, denen Milch und Früchte dargeboten werden. Die fünf Nagas, die an diesem Tag stellvertretend verehrt werden, heißen Ananta, Vasuki, Takshak, Karkotaka und Pingala. Dem Purana-Mythos zufolge, hatte Brahmas Sohn vier Ehefrauen, die jeweils Devas (Götter), Garudas, Nagas und Daityas (Dämonen) gebaren. Kadroo - die dritte Frau von Kashyapa - gebahr die Schlangen. Folglich werden Nagas auch "Kadrooja" genannt. Die Nagas sind die Herrscher über "Patal Loka".

Die Menschen besuchen die Tempel, die besonders den Schlangen gewidmet sind, und erweisen ihnen Ehrerbietung. Shiva-Tempel werden für diesen Zweck favorisiert, da Shiva Schlangen sehr gerne hat. In Südindien bauen die Menschen Schlangen-Skulpturen aus Kuhdung, die jede Seite des Hauseingangs zieren. In anderen Gebieten Südindiens malen die Menschen Schlangen mit roter Sandelholzpaste auf Holztafeln. Auch wurden gelb-schwarz bemalte Tonfiguren in Form von Schlangen beobachtet. Man erweist diesen Abbildern dann Ehrerbietung und opfert Milch, da die allgemeine Auffassung besagt, dass Schlangen sehr gerne Milch trinken. Manche sind mutiger und suchen die Löcher der Ameisenhügel auf, um direkt vor einer Schlangenbehausung ihren Respekt zu zollen. Eine fünfköpfige Schlange wird aus einer Mischung aus "Gandh" (ein wohlriechendes Färbemittel), "Halad-Kumkum" (Gelbwurz-Pulver), "Chandan" (Sandelholz" und "Keshar" (Safran), die auf eine Metall-Platte platziert wird und das Ziel der Verehrung darstellt.

An diesem Tag gießen die Anhänger Milch in sämtliche Löcher in der Nähe ihrer Häuser und Tempel hinein. Bisweilen sieht man auch kleine Gefäße mit Milch und Blumen neben den Löchern. Kommt eine Schlange tatsächlich aus ihrem Loch heraus und trinkt die Milch, bringt es außergewöhnliches Glück für die Menschen. Eine Legende besagt, dass Schlangen ihre Form und Gestalt jederzeit willentlich verändern können. Wenn sie eine menschliche Form wählen, so sind sie immer von großer Schönheit, ob männlich oder weiblich.

An diesem Tag erinnert man sich an den Sieg von Krishna über die Schlange Kaliya und dankt durch das Milchopfer dafür, dass Kaliya Krishna nicht verletzt hat. Nag Panchami wird je nach Region anders gefeiert. Es ist einer der ältesten Feiertage. Er wird sogar in den Puranas erwähnt. Viele Frauen fasten an diesem Tag, und es ist der Tag im Jahr, der am meisten Glück verheißt. Wenn ein Mann an diesem Tag die Schlangen Purana Vasuki, Takshaka, Kaliya, Manibhadra, Airavata, Dhritarashtra, Karkotaka und Dhananjaya in Milch baden, ist seine ganze Familie von Gefahren befreit, so steht es in der Bhavishya Purana geschrieben. Schlangenbeschwörer wandern an jenem Tag umher, sodass die Menschen Milch opfern können. Natürlich wird auch etwas Geld für diesen Dienst bezahlt. Das Hauptmotiv hinter diesen Handlungen, ist die Angst der Menschen vor Schlangen. Es ist ein Weg, mit dieser Angst aktiv umzugehen.

In den Schriften Ashyalayana Grihasutra, Paraskara Grihasutra und anderen Grihasutras, wird ein Ritual namens "Sarpabali" beschrieben. Opferungen an die Schlangen wurden zu Vollmond in der Zeit des Monsuns (Sravana) dargeboten. Der Grund dafür, dass es nicht mehr zu Vollmond geschieht, liegt vermutlich daran, dass der Regenbeginn sich verschoben hat. Vrata hat auch im modernen Indien einen Platz: In Sirale findet an dem Tag ein Volksfest statt, an dem Schlangen gefangen werden, um verehrt und anschließend freigelassen zu werden. In Vitthal in Südindien steht der Tempel von Ananteshwara, wo Schlangen verehrt und möglicherweise so besänftigt werden können.