Die Brahma Sutras als Moksha Shastra: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Eine Einführung in die Philosophie des Yoga''' -  
'''Die Brahma Sutras als Moksha Shastra''' -  
 
Dies ist eine Reihe von Vorträgen über die Essenz der [[Brahma Sutras]], die den Schülern der Yoga Vedanta Forest Academy der [[Divine Life Society]], Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien im März 1997 gehalten wurden. In dieser Reihe konzentriert sich [[Swami Krishnananda]] vor allem auf das vierte und wichtigste Kapitel, genannt Phala Adhyaya, die Frucht des Wissens, das sich mit der Erlangung der Befreiung beschäftigt.


© Divine Life Society
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Swami Krishnananda - Die Gesellschaft des Göttlichen Lebens, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien - Webseite: [https://www.swami-krishnananda.org/ www.swami-krishnananda.org]
Swami Krishnananda - Die Gesellschaft des Göttlichen Lebens, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien - Webseite: [https://www.swami-krishnananda.org/ www.swami-krishnananda.org]


[[Swami Krishnananda]] ist Schüler des großen indischen Yoga-Meisters, [[Swami Sivananda]] (1887-1963). Swami Krishnananda leitete viele Jahre den [[Sivananda Ashram Rishikesh]], und gilt selbst als einer der größten lebenden Meister (Er ist am 23. November 2001 in Mahasamadhi gegangen). Seine Vorträge und Bücher über [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga], Vedanta und [[Spiritualität]] sind von großer Klarheit und Prägnanz.
[[Swami Krishnananda]] ist Schüler des großen indischen Yoga-Meisters, [[Swami Sivananda]] (1887-1963). Swami Krishnananda leitete viele Jahre den [[Sivananda Ashram Rishikesh]]. Swami Krishnanandas Art, diese spirituellen Lehren zu vermitteln, ist einnehmend und macht spirituelles Lernen und Studium zutiefst erfüllend. Diese unbezahlbare Weisheit entspricht den Bedürfnissen aufstrebender Sucher und wird uns von einem der renommiertesten Meister Indiens überbracht.
 
== Inhalt ==
== Inhalt ==
   
   
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga#Einf.C3.BChrung|Einführung]]
: [[Die_Brahma_Sutras_als_Moksha_Shastra#Vorwort|Vorwort]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_1_-_Vorwort|Kapitel 1 - Vorwort]]
: [[Die_Brahma_Sutras_als_Moksha_Shastra_-_Kapitel_1_-_Die_unterschiedlichen_Ansichten_von_Shankaracharya_und_Ramanuja_über_Brahman|Kapitel 1: Die unterschiedlichen Ansichten von Shankaracharya und Ramanuja über Brahman]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_2_-_Das_menschliche_Dilemma|Kapitel 2 - Das menschliche Dilemma]]
: [[Die_Brahma_Sutras_als_Moksha_Shastra_-_Kapitel_2_-_Unsere_Schritte_zurückverfolgen|Kapitel 2: Unsere Schritte zurückverfolgen]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_3_-_Die_Portale_der_Untersuchung|Kapitel 3 - Die Portale der Untersuchung]]
: [[Die_Brahma_Sutras_als_Moksha_Shastra_-_Kapitel_3_-_Der_Aufenthalt_der_Seele_nach_Verlassen_des_Körpers|Kapitel 3: Der Aufenthalt der Seele nach Verlassen des Körpers]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_4_-_Die_Suche_im_Inneren|Kapitel 4 - Die Suche im Inneren]]
: [[Die_Brahma_Sutras_als_Moksha_Shastra_-_Kapitel_4_-_Arten_der_Befreiung|Kapitel 4: Arten der Befreiung]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_5_-_Die_Psychologie_des_Wissens|Kapitel 5 - Die Psychologie des Wissens]]
: [[Die_Brahma_Sutras_als_Moksha_Shastra_-_Kapitel_5_-_Die_Dinge_wissen,_wie_sie_sind|Kapitel 5: Die Dinge wissen, wie sie sind]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_6_-_Die_Vorbereitungen_für_Yoga|Kapitel 6 - Die Vorbereitungen für Yoga]]
 
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_7_-_Die_Metaphysik_der_Meditation|Kapitel 7 - Die Metaphysik der Meditation]]
== Vorwort ==
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_8_-_Der_Konflikt_und_die_Ziele_des_Lebens|Kapitel 8 - Der Konflikt und die Ziele des Lebens]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_9_-_Meditative_Selbstanalyse|Kapitel 9 - Meditative Selbstanalyse]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_10_-_Das_Objekt_der_Meditation|Kapitel 10 - Der Gegenstand der Meditation]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_11_-_Die_Abstraktion_der_Sinne|Kapitel 11 - Die Abstraktion der Sinne]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_12_-_In_Richtung_Absorption|Kapitel 12 - Auf dem Weg zur Absorption]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_13_-_Der_Eintritt_in_die_Universalität|Kapitel 13 - Der Eintritt in die Universalität]]
: [[Eine_Einführung_in_die_Philosophie_des_Yoga_-_Kapitel_14_-_Die_große_Errungenschaft|Kapitel 14 -  Die große Errungenschaft]]


== Einführung ==
Die Struktur und Entwicklung dieser Akademie hat eine lange Geschichte, wie sie von ihrem Gründer, [[Swami Sivananda|Sri Swami Sivanandaji Maharaj]], für die [[spirituelle Entwicklung]] des menschlichen Individuums vorgesehen war. Spiritualität im wahren Sinne des Wortes bedeutet eine allseitige Betrachtung der Fähigkeiten des menschlichen [[Individuum]]s, so dass wir in der Gesamtstruktur unseres Wesens gesund werden, gesund in jedem Aspekt dessen, was wir wirklich sind.


Die Lebensperspektive hängt von der Vorstellung ab, die man von der [[Wirklichkeit]] hat. Die Struktur des Universums entscheidet über unsere Beziehung zu den Dingen. Das, was man als Lebensanschauung bezeichnet, ist genau die Haltung, die der Einzelne gegenüber der Atmosphäre des Universums entwickeln muss. Eine solche erhabene Auffassung von der Gesamtheit der Erfahrung kann als Lebensphilosophie bezeichnet werden. Es ist also die [[Philosophie]], die das menschliche Verhalten und Unternehmungen jeder Art im sozialen Bereich wie auch in der eigenen Person bestimmt. Aber nicht nur das; auch das psychologische Muster des Wahrnehmungs- und Schlussfolgerungsapparates und dergleichen ist durch die Beziehung zwischen dem [[Universum]] und dem [[Individuum]] bedingt. Man kann also mit Sicherheit sagen, dass [[Psychologie]] und [[Ethik]] in der Metaphysik verwurzelt sind.  
Es gibt nichts, womit wir in dieser Welt nicht verbunden sind. Der physische Körper ist zweifellos das nächstliegende Objekt der Betrachtung, aber wir sind nicht nur der physische Körper. Wir sind auch ein [[Geist]], wir sind [[Emotionen]], wir sind [[Intellekt]] und [[Vernunft]]. Wir sind Teil der menschlichen Gesellschaft, wir sind Bürger eines Landes und wir sind Teil eines internationalen Gefüges. Wir gehören zur ganzen Welt, deren Atem wir atmen, deren Leben in Form der Sonne am Himmel wir genießen, deren Wasser wir trinken, deren Nahrung wir zu uns nehmen. Wenn Sie tief über Ihre Verstrickung in das Leben [[nachdenken]], werden Sie feststellen, dass Sie viel mehr sind als das, was Sie für Ihr eigenes [[Ich]] zu sein scheinen. Sie haben ein umfassenderes Wesen als Ihre physische [[Individualität]].  


Es wird oft behauptet, dass das Programm des menschlichen Lebens mit einem gewissen Erfolg durchgeführt werden kann, ohne dass man sein [[Bewusstsein]] bis in die fernen Tiefen der Struktur des Universums strapaziert. Die meisten Menschen ziehen es vor, an der Oberfläche zu leben und sich mit der Strömung des Flusses zu bewegen, mit der geringsten Anstrengung, die die Berufungen ihrer persönlichen und sozialen Existenz mit sich bringen. Aber es ist nicht schwer zu erkennen, dass ein bloßes Durchkommen mit dem Leben durch die Wechselfälle der Geschichte nicht nur [[seelenlos]] in seiner Wirkung ist, durch die der [[Geist]] der Existenz in ein lebloses Skelett verwandelt wird, sondern dass das Leben, ob psychologisch, sozial oder physisch, letztlich undurchführbar wäre, wenn die [[Handlung]] nicht auf ihre richtige Beziehung zur Umgebung des gesamten Lebensmusters festgelegt ist.  
Jeder von Ihnen wurde als so und so, von diesem und jenem Ort, mit dieser und jener Qualifikation, mit diesem und jenem Beruf vorgestellt, aber das ist nicht die ganze [[Wahrheit]] über Sie. Sie sind ein Bürger dieser Nation, was ein sehr wichtiger Faktor ist, der berücksichtigt werden muss. Dieser Aspekt ist die damit verbundene [[Pflicht]]. Sie haben eine Pflicht gegenüber allem, zu dem Sie gehören. Wozu gehören Sie nicht? Alles, was zu eurer Existenz in dieser Welt beiträgt, ist das, wozu ihr gehört, und dem gegenüber habt ihr eine Schuld zu zahlen, da ihr für den Schutz, den ihr von dieser Verwaltung erhaltet, eine Steuer entrichten müsst.  


Auch wenn die Arbeitsweise und die alltägliche Arbeit der Verwaltung auf einer Regierungsverfassung beruhen, nach der die geplanten Programme reibungslos durchgeführt werden, wäre die Unternehmung des Lebens nicht möglich, wenn es nicht in einem einheitlichen Bild des gesamten Daseinsmusters verwurzelt ist, das sowohl die Art als auch die Einzelheiten der Tätigkeit lenkt und bestimmt. Daher ist es notwendig, die einfache Formel des Gemeinplatzes der Menschheit, dass man mit den Trieben des Lebens immer in die Richtung gehen kann, in die die Winde der Welt wehen, mit einem weiteren [[Gedanken]] zu versehen, denn ohne eine stabile Ideologie und einen erhabenen Idealismus ist keine Bewegung denkbar. Wenn dies das Ziel hinter allen Unternehmungen und Programmen ist, dann ist ohne sie keine sinnvolle Aktion, auch nicht in der [[Kontemplation]], möglich.  
Unser großer Gründer Swami Sivanandaji Maharaj hat erkannt, dass die Menschen im Allgemeinen sehr unwissend über sich selbst sind. Sie mögen große [[Meister]] in den Künsten und Wissenschaften sein, sie mögen die Struktur der Sterne und die Funktionsweise der Sonne kennen, sie mögen hochprofessionelle Experten in Geologie, Geographie, Geschichte und Mathematik sein, aber sie wissen nichts über sich selbst - so wie die Lampe allen Licht spendet, aber der Boden der Lampe ist dunkel. Das sollte nicht das Dilemma eines jeden Menschen sein. Sie mögen gebildet sein und anderen Menschen in den Künsten und Wissenschaften Licht spenden können, aber auf der Rückseite sollte kein dunkler, unwissender Boden sein.  


Es geht nicht darum, dass die Aktivitäten des Lebens psychologische [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditationen] in einem akademischen Sinne sein sollen, oder in der Art und Weise, wie die Menschen fälschlicherweise versuchen, [[Philosophie]] zu verstehen. Oft herrscht die irrige Vorstellung, dass die Philosophie ein abstrakter Denkprozess ist, der das Leben zu einem ätherischen und vielleicht unbekannten Etwas idealisiert, während das Leben konkret und substantiell ist. Es ist erstaunlich, dass die Welt der Materie als eine feste Substanz angesehen wird, während die Ideen als luftiges Nichts betrachtet werden, selbst angesichts der erstaunlichen Entdeckungen der modernen Forschungen auf dem Gebiet der Wissenschaft, die die Materie aus dem Bereich der Festigkeit verdrängt haben, und die Materie scheint sich in ein ungeteiltes Kontinuum dessen zu verflüchtigen, was manchmal als [[Raum]]-[[Zeit]]-Ausdehnung bezeichnet wird, die über die Vorstellungen einer dreidimensionalen Entfernung und eines in die Teilung von [[Vergangenheit]], [[Gegenwart]] und [[Zukunft]] unterteilten Zeitprozesses hinausgeht. Zu dieser interessanten Entdeckung gehört noch etwas mehr. Wenn das erwähnte Kontinuum durch die Natur seiner unteilbaren und nicht-dauerhaften Struktur unteilbar ist, würde daraus natürlich folgen, dass der einzelne [[Beobachter]] der Dinge nicht außerhalb des Kontinuums stehen kann. Die Konsequenzen dieser Schlussfolgerung sind wiederum verblüffend und gleichzeitig offensichtlich. Das beobachtende [[Individuum]] geht sozusagen in der großen Unteilbarkeit des Kontinuums auf, und die Ereignisse des Universums, das sich selbst kennt, und des Individuums, das sich selbst kennt, wie auch des Individuums, das das Universum kennt, können nicht voneinander getrennt werden. Es hat den Anschein, dass das Universum in dieser Analyse selbst eine maßlose, sich selbst erkennende Flamme der [[Intelligenz]] ist, und dass nichts außerhalb davon als Objekt der [[Sinneswahrnehmung]] oder der [[psychologisch]]en Erkenntnis wahrgenommen werden kann. Wir befinden uns auf dem Grund eines Ozeans von Kraft und Existenz, der untrennbar mit der Intelligenz verbunden ist, und das Universum zu kennen wäre dasselbe wie das eigene [[Selbst]] zu kennen. Im Akt der [[Selbsterkenntnis]] wird das Universum auf einmal erkannt, und die Erkenntnis des Universums ist wiederum die Erkenntnis des Selbst.  
Die [[Disziplin]], die für jeden Menschen notwendig ist, ist allumfassend in dem Sinne, dass sie zum [[Glück]] in Ihrem Leben beitragen muss. Die Unzufriedenheit, die sich in irgendeiner Form in die [[Lebenskraft]] der Menschen einnistet, muss richtig behandelt werden, so wie wir es in der medizinischen Verwaltung tun. Man muss innerlich, seelisch, politisch und auch finanziell glücklich sein. In jeder Hinsicht muss man [[glücklich]] sein. Kein Teil Ihrer Persönlichkeit sollte von irgendeiner Seite gequetscht oder gezwickt werden. Dies erfordert eine enorme Anpassung Ihrer konstitutionellen Ausrichtung. Die gesamte [[Persönlichkeit]] muss auf die Struktur ausgerichtet werden, mit der sie tatsächlich verbunden ist. Da ihr alle sehr gebildete Menschen seid, seid ihr vielleicht daran gewöhnt, rational und intellektuell zu denken, und die Rationalität, von der hier die Rede ist, sollte auch ein umfassender Ansatz für euer Wesen sein. Im Osten lag die Betonung immer auf der [[Spirituelle Erfahrungen|spirituellen Erfahrung]] und einem universellen Zugang zu allen Dingen. Im Westen war die Betonung logisch, mathematisch, empirisch, äußerlich motiviert und hauptsächlich sozial, im Unterschied zu dem östlichen, nach innen gerichteten Prozess der Integration des Lebens. Jetzt ist es notwendig, diese beiden Aspekte zu verbinden. Da ihr ein wesentlicher Bestandteil der äußeren Erfahrungswelt seid, muss auch die nach außen gerichtete Tendenz des [[Verstand]]es und der [[Vernunft]] angemessen geschult und zu einem wesentlichen Bestandteil des Prozesses der endgültigen Verinnerlichung gemacht werden, der die [[spirituell]]e Annäherung an das Leben ist.


Unter diesen Umständen einer neuen Vision, mit der wir konfrontiert zu sein scheinen, sollte unser persönliches und soziales Leben in der Tat eine spiegelgleiche [[Klarheit]] sein, die auch die Art der [[Beziehung]]en einschließt, die wir in unserer täglichen Existenz zu anderen Menschen pflegen sollten. Was wir als [[Ethik]] oder [[Moral]] der menschlichen Beziehungen und des persönlichen [[Verhalten]]s bezeichnen, läuft nach der obigen Analyse auf eine bewusste Teilhabe an dem Muster der Dinge im Allgemeinen hinaus, das nur das Antlitz des grübelnden Geistes des [[Kosmos]] als Ganzes ist. Die [[Liebe]] wird spontan [[uneigennützig]]. Die Liebe kann also nicht ausschließlich auf eine Person oder eine Sache oder auf ein isoliertes Ideal gerichtet sein, sondern wird zu einer Quelle der Freude, die aus der Erkenntnis der Fülle der Existenz erwächst. [[Hass]] jeglicher Art wird von der Oberfläche des Lebens durch die bloße Tatsache der Einheit von Verfahren und Zweck, die in der Struktur und dem Programm der Schöpfung enthalten sind, beseitigt. Die menschliche Geschichte kann sich selbst in eine Saga der dramatischen Entwicklung des Besonderen zum Universellen durch die verschiedenen Ebenen und Grade seiner [[Manifestation]] verwandeln. Was die Menschen als das verherrlichte Ideal von Rama-[[Rajya]] oder das Goldene Zeitalter des [[Satyayuga|Satya Yuga]] göttlicher und ewiger Vollkommenheit erträumt haben, wäre in der Tat kein fernes Ziel, das es zu verwirklichen gilt. Es war eine immerwährende Botschaft, die [[Plato]] mit der Überzeugung eines Genies verkündete, als er erklärte, dass kein [[Frieden]] auf Erden jemals herrschen kann, wenn nicht die Philosophie mit der Verwaltung und die Verwaltung mit der Philosophie einhergeht. Wir haben einen glorreichen Tag vor uns. Die [[Menschheit]]! Seien Sie bereit, sie herzlich willkommen zu heißen.
Das Innere und das Äußere werden nicht gegenübergestellt. Diese [[Vorstellung]] sollte aufgegeben werden. Was du im Inneren denkst, sollte nicht im Gegensatz zu dem stehen, was du im Äußeren siehst; dann gibt es eine Kluft zwischen der äußeren Erfahrung und der inneren Erfahrung. Man kann äußerlich betrübt oder innerlich betrübt sein. Das ist nicht die richtige Art, sich die Dinge vorzustellen. Der logische Ansatz, der im Westen im Vordergrund steht, und der nach innen gerichtete [[mystisch]]e und spirituelle Ansatz, der im Osten betont wird, müssen zusammengebracht werden.  


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* [[Yoga Sutra]]
* [[Upanishaden]]
* [[Vedanta]]
* [[Schriften]]
* [[Spirituelle Schriften]]
* [[Dhyana]]
* [[Dhyana]]
* [[Meditation]]
* [[Meditation]]
* [[Yoga]]
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* [[Meditationsanleitungen]]
* [[Meditationsanleitungen]]


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[[Kategorie:Bücher]]
[[Kategorie:Jnana Yoga]]
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:42 Uhr

Swami Krishnananda zwischen 1997 und 2001

Die Brahma Sutras als Moksha Shastra -

Dies ist eine Reihe von Vorträgen über die Essenz der Brahma Sutras, die den Schülern der Yoga Vedanta Forest Academy der Divine Life Society, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien im März 1997 gehalten wurden. In dieser Reihe konzentriert sich Swami Krishnananda vor allem auf das vierte und wichtigste Kapitel, genannt Phala Adhyaya, die Frucht des Wissens, das sich mit der Erlangung der Befreiung beschäftigt.

© Divine Life Society

Swami Krishnananda - Die Gesellschaft des Göttlichen Lebens, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien - Webseite: www.swami-krishnananda.org

Swami Krishnananda ist Schüler des großen indischen Yoga-Meisters, Swami Sivananda (1887-1963). Swami Krishnananda leitete viele Jahre den Sivananda Ashram Rishikesh. Swami Krishnanandas Art, diese spirituellen Lehren zu vermitteln, ist einnehmend und macht spirituelles Lernen und Studium zutiefst erfüllend. Diese unbezahlbare Weisheit entspricht den Bedürfnissen aufstrebender Sucher und wird uns von einem der renommiertesten Meister Indiens überbracht.

Inhalt

Vorwort
Kapitel 1: Die unterschiedlichen Ansichten von Shankaracharya und Ramanuja über Brahman
Kapitel 2: Unsere Schritte zurückverfolgen
Kapitel 3: Der Aufenthalt der Seele nach Verlassen des Körpers
Kapitel 4: Arten der Befreiung
Kapitel 5: Die Dinge wissen, wie sie sind

Vorwort

Die Struktur und Entwicklung dieser Akademie hat eine lange Geschichte, wie sie von ihrem Gründer, Sri Swami Sivanandaji Maharaj, für die spirituelle Entwicklung des menschlichen Individuums vorgesehen war. Spiritualität im wahren Sinne des Wortes bedeutet eine allseitige Betrachtung der Fähigkeiten des menschlichen Individuums, so dass wir in der Gesamtstruktur unseres Wesens gesund werden, gesund in jedem Aspekt dessen, was wir wirklich sind.

Es gibt nichts, womit wir in dieser Welt nicht verbunden sind. Der physische Körper ist zweifellos das nächstliegende Objekt der Betrachtung, aber wir sind nicht nur der physische Körper. Wir sind auch ein Geist, wir sind Emotionen, wir sind Intellekt und Vernunft. Wir sind Teil der menschlichen Gesellschaft, wir sind Bürger eines Landes und wir sind Teil eines internationalen Gefüges. Wir gehören zur ganzen Welt, deren Atem wir atmen, deren Leben in Form der Sonne am Himmel wir genießen, deren Wasser wir trinken, deren Nahrung wir zu uns nehmen. Wenn Sie tief über Ihre Verstrickung in das Leben nachdenken, werden Sie feststellen, dass Sie viel mehr sind als das, was Sie für Ihr eigenes Ich zu sein scheinen. Sie haben ein umfassenderes Wesen als Ihre physische Individualität.

Jeder von Ihnen wurde als so und so, von diesem und jenem Ort, mit dieser und jener Qualifikation, mit diesem und jenem Beruf vorgestellt, aber das ist nicht die ganze Wahrheit über Sie. Sie sind ein Bürger dieser Nation, was ein sehr wichtiger Faktor ist, der berücksichtigt werden muss. Dieser Aspekt ist die damit verbundene Pflicht. Sie haben eine Pflicht gegenüber allem, zu dem Sie gehören. Wozu gehören Sie nicht? Alles, was zu eurer Existenz in dieser Welt beiträgt, ist das, wozu ihr gehört, und dem gegenüber habt ihr eine Schuld zu zahlen, da ihr für den Schutz, den ihr von dieser Verwaltung erhaltet, eine Steuer entrichten müsst.

Unser großer Gründer Swami Sivanandaji Maharaj hat erkannt, dass die Menschen im Allgemeinen sehr unwissend über sich selbst sind. Sie mögen große Meister in den Künsten und Wissenschaften sein, sie mögen die Struktur der Sterne und die Funktionsweise der Sonne kennen, sie mögen hochprofessionelle Experten in Geologie, Geographie, Geschichte und Mathematik sein, aber sie wissen nichts über sich selbst - so wie die Lampe allen Licht spendet, aber der Boden der Lampe ist dunkel. Das sollte nicht das Dilemma eines jeden Menschen sein. Sie mögen gebildet sein und anderen Menschen in den Künsten und Wissenschaften Licht spenden können, aber auf der Rückseite sollte kein dunkler, unwissender Boden sein.

Die Disziplin, die für jeden Menschen notwendig ist, ist allumfassend in dem Sinne, dass sie zum Glück in Ihrem Leben beitragen muss. Die Unzufriedenheit, die sich in irgendeiner Form in die Lebenskraft der Menschen einnistet, muss richtig behandelt werden, so wie wir es in der medizinischen Verwaltung tun. Man muss innerlich, seelisch, politisch und auch finanziell glücklich sein. In jeder Hinsicht muss man glücklich sein. Kein Teil Ihrer Persönlichkeit sollte von irgendeiner Seite gequetscht oder gezwickt werden. Dies erfordert eine enorme Anpassung Ihrer konstitutionellen Ausrichtung. Die gesamte Persönlichkeit muss auf die Struktur ausgerichtet werden, mit der sie tatsächlich verbunden ist. Da ihr alle sehr gebildete Menschen seid, seid ihr vielleicht daran gewöhnt, rational und intellektuell zu denken, und die Rationalität, von der hier die Rede ist, sollte auch ein umfassender Ansatz für euer Wesen sein. Im Osten lag die Betonung immer auf der spirituellen Erfahrung und einem universellen Zugang zu allen Dingen. Im Westen war die Betonung logisch, mathematisch, empirisch, äußerlich motiviert und hauptsächlich sozial, im Unterschied zu dem östlichen, nach innen gerichteten Prozess der Integration des Lebens. Jetzt ist es notwendig, diese beiden Aspekte zu verbinden. Da ihr ein wesentlicher Bestandteil der äußeren Erfahrungswelt seid, muss auch die nach außen gerichtete Tendenz des Verstandes und der Vernunft angemessen geschult und zu einem wesentlichen Bestandteil des Prozesses der endgültigen Verinnerlichung gemacht werden, der die spirituelle Annäherung an das Leben ist.

Das Innere und das Äußere werden nicht gegenübergestellt. Diese Vorstellung sollte aufgegeben werden. Was du im Inneren denkst, sollte nicht im Gegensatz zu dem stehen, was du im Äußeren siehst; dann gibt es eine Kluft zwischen der äußeren Erfahrung und der inneren Erfahrung. Man kann äußerlich betrübt oder innerlich betrübt sein. Das ist nicht die richtige Art, sich die Dinge vorzustellen. Der logische Ansatz, der im Westen im Vordergrund steht, und der nach innen gerichtete mystische und spirituelle Ansatz, der im Osten betont wird, müssen zusammengebracht werden.

© Divine Life Society

Siehe auch

Literatur

Seminare

Indische Schriften

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