Empathie: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. November 2013, 07:11 Uhr

Empathie ist die Fähigkeit Emotionen zu erkennen, die durch ein anderes fühlendes oder erdichtetes Wesen erfahren werden. Jemand mag einer bestimmten Menge von Empathie bedürfen, bevor er fähig ist, wahre Sympathie oder Mitgefühl zu erfahren. Das Wort wurde 1909 durch den Psychologen Edward B. Titchener geprägt, als er versuchte das deutsche Wort „Einfühlungsvermögen“ zu übersetzen. Ein neues Phänomen, das am Ende des 19. Jahrhunderts hauptsächlich durch den Philosophen Theodor Lipps erforscht wurde. Es wurde später in die deutsche Sprache als „Empathie“ wieder zurück übersetzt.

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Empathie in der Hirnforschung

In Experimenten über Empathie stellte sich die Neurowissenschaftlerin Tanja Singer die Frage: „Was geht im Gehirn vor sich, wenn ich mit einem anderen Menschen mitfühle?“ Dazu lud sie Paare in eine Experimentalumgebung mit Scannern ein. Die Frau wurde gescannt, während ihr entweder selbst Schmerzen zugefügt wurde oder sie nur sah, wie ihrem Mann Schmerzen zugefügt wurden. Sie stellte dann die Gehirnaktivität von beiden nebeneinander. In der Tat war es so, dass auch dann, als sie ihren Mann nur beobachtete, Teile der Aktivierung wieder sichtbar wurden, die auch bei ihr die Schmerzverarbeitung ausgelöst hatte.

Es ist aber nicht so, dass der Mensch immer und das auch noch relativ unbewusst und automatisch mitfühlt. In unserer Lebenswirklichkeit sehen wir oft, dass Empathie fehlt. Das führte zur Frage: Welche Faktoren blockieren die mitfühlende Reaktion? Spielt z.B. in wirtschaftlichen Geldspielen jemand falsch, oder wird jemand nicht zur eigenen, sondern anderen Gruppe gezählt, und dieser Mensch erfährt nun Schmerz, lässt sich eine geringere Reaktion von Mitgefühl im Gehirn messen. In solchen Fällen beobachtete sie sogar, wie Menschen Gefühle von Rache oder Schadenfreude durch die Wahrnehmung von Leid eines anderen erlebten.

Unterdrückt nun das Wirtschaftsgebilde der Investmentbanker, in den ein Mann gegen den anderen getrieben wird im Kampf um den höchsten Bonus, die Empathie zugunsten anderer Gefühle?

Professor Singer meint, das sei genau zu untersuchen. Sie vermutet, dass das Suchtsystem des „Ich will mehr…!“ dabei stark angeregt werde. Ein großer gesellschaftlicher Wert sei Leistung und Wettbewerb, gerade in den meisten wirtschaftlichen Einrichtung sei das so. Jedoch zeige die soziale Neurowissenschaft auch, dass der Mensch kein Homo Oeconomicus allein sei, der nur seine eigenen Bedürfnisse kenne. Sie zeige hingegen, dass alle Menschen die Gefühle und Bedürfnisse der anderen in Gehirn und Körper miterleben und mitfühlen. Hirnforscherin Tanja Singer. Wir müssen mehr fühlen", Zeit-Online, 12.06.2013

Über Professorin Tania Singer Tania Singer, geboren 1969, ist eine global anerkannte Fachfrau für soziale Gefühle wie Empathie. Es ist sogar ihre Leidenschaft. In Deutschland studierte sie Psychologie, dann lernte sie in London das Handwerk der Hirnforschung und erforschte danach in Zürich zusammen mit dem Ökonomen Ernst Fehr das wirtschaftliche Entscheidungsverhalten. 2010 ging sie nach Leipzig und hatte gleichzeitig eine Honorarprofessur an der Berliner Humboldt-Universität.

Siehe auch

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