Sattvapatti

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Sattvapatti (Sanskrit: सत्त्वापत्ति sattvāpatti f. ) bedeutet übersetzt "Erlangen (Apatti) der Reinheit (Sattva)". Sattvapatti ist die 4. Stufe der 7 Bhumikas. Der Yogi in diesem Stadium wird Brahmavid, "Kenner Brahmans", genannt. Er hat den Samprajnata Samadhi, den überbewussten Zustand, in der das Bewusstsein der Dualität noch existiert, erfahren. Nun manifestieren sich die Siddhis (Kräfte).

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Sukadev über Sattvapatti

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sattvapatti

Sattvapatti ist Erlangen von Sattva oder fest verankert sein in Sattva. Sattvapatti ist die vierte Bhumika, die vierte Stufe der sieben Stufen zur höchsten Verwirklichung. Und was ist Sattva? "Sat" heißt Wahrheit, Sattva heißt "verankert sein in der Wahrheit". Sattva steht auch für Reinheit. Sattvapatti kann deshalb zwei verschiedene Dinge heißen. Es kann zum einen heißen, dass du verankert bist in der höchsten Wahrheit. Es kann auch heißen, dass du in der Reinheit vernakert bist.

Sattvapatti ist im Kontext der sieben Bhumikas die vierte Bhumika. Die sieben Bhumikas sind: Subecha – Sehnsucht nach Wahrheit, dann folgt Vicharana – die rechte Praxis, dann folgt Tanumanasa – transparent, durchlässig werden des Geistes, so dass die Wahrheit durchscheint, Sattvapatti – Erlangen von Reinheit, fünfte Stufe, Asamshakti – von nichts berührt, dann folgt Padarthabhavani und Turiya, die letzten Stufen, die in der höchsten vollkommenen Verwirklichung münden.

Sattvapatti ist also erst die vierte Stufe. Auf Sattvapatti geschieht es, dass du von selbst das Gute willst, dass du rein bist, so dass das Göttliche durch dich hindurch strahlt. In Sattvapatti kannst du deiner Intuition trauen. In Sattvapatti bist du dir der Gegenwart Gottes bewusst. Du hast noch nicht Nirvikalpa Samadhi erreicht, aber Savikalpa Samadhi. In Sattvapatti manifestieren sich die Siddhis, die außergewöhnlichen Fähigkeiten. Sattvapatti ist also das Erlangen von Wahrheit bzw. das Verankert-Sein in der Reinheit. Sattvapatti ist gekennzeichnet durch Savikalpa Samadhi, auch als Samprajnata, Sabija Samadhi bezeichnet – also, die Fähigkeit, zu einer tiefen Meditationsversenkung zu kommen, aber Sattvapatti steht noch nicht die endgültige Befreiung. Sattvapatti ist auch die Ausstrahlung von Reinheit, das Durchdrungen-Sein von Reinheit, das Durchdrungen-Sein von ethischem Verhalten, das Durchdrungen-Sein von Liebe und Güte in jeglicher Hinsicht.

Sattvapatti – das Erlangen der Reinheit

Artikel von Sukadev Bretz, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 27, Herbst 2013

Die nächste Bewusstseinsebene ist Sattvapatti ("Erlangen (āpatti) der Reinheit (sattva)”). Hier erreicht man in der Meditation den Savikalpa Samadhi Zustand, das heißt, Überbewusstsein mit Dualität.

Hier, in Savikalpa Samadhi, verschmilzt der Meditierende mit dem Objekt der Meditation. Es ist ein Absorbiert-Sein in der Meditation, mit noch viel größerer Wonne verbunden als in Dhyana. Gleichzeitig besteht aber noch eine gewisse Dualität, d.h., es ist "jemand" da, der sich bewusst ist: "Ich erfahre diesen wonnevollen Zustand". Es gibt ein "Ich" und einen "Wonnezustand", es gibt ein "Ich" und das "Unendliche", und es gibt die Erfahrung, dass wir eins sind, aber das Ich-Bewusstsein ist noch da, es ist noch nicht die reine Einheit.

Auf Sattvapatti erwachen die Siddhi, die sogenannten übernatürlichen Kräfte. Sie sind nicht wirklich übernatürlich, sondern man ist mit seinem Bewusstsein eingeschwungen auf die Essenz der ganzen Schöpfung und damit manifestieren sich auf natürliche Weise Dinge, die auf einer rein materiellen Bewusstseinsebene als "übernatürlich" oder als "Wunder" erlebt werden.

Große Meister können alles Mögliche manifestieren. Aber nicht jeder, der parapsychologische Fähigkeiten hat, ist deswegen ein Meister. Wenn jemand außergewöhnliche Kräfte hat, heißt das noch lange nicht, dass er sich auf der Sattwapatti- Ebene befindet. Aber jemand in Sattwapatti hat fast notwendigerweise außergewöhnliche Fähigkeiten. Da gilt es, diese Siddhi nicht zu missbrauchen für eigene Vorteile oder um andere zu manipulieren, ja sogar sie noch nicht einmal bewusst einzusetzen. Zwar kann ein Meister es gar nicht vermeiden, dass außergewöhnliche Dinge geschehen in seiner Gegenwart, aber er sollte nicht denken, ich habe das jetzt gemacht und er sollte sie nicht zur Schau stellen.

Ein Meister wird normalerweise seine Siddhi nicht bewusst einsetzen. Denn wenn er es zu viel tut, verbraucht er zum einen sein Prana, seine Energie, zum anderen identifiziert er sich wieder, und zum Dritten denkt er, er müsse den Gang der Weltgeschichte ändern. Das ist Anmaßung, und damit kommt man nicht zur Erleuchtung und Selbstverwirklichung. Wenn man auf dieser Ebene also demütig bleibt, die Siddhi nicht missbraucht und weiter praktiziert, kommt man zur nächsten Bewusstseinsstufe, nämlich Asamshakti.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Indische Schriften

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Der Yoga der Geisteskontrolle. 3. und 4. Kapitel der Yoga Sutras von Patanjali, Entwicklung der Gedankenkraft, Meditationserfahrungen, übernatürliche Kräfte, Hilfe aus dem Inneren - Kontakt mit dem e…
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Rezitation, Behandlung und Interpretation dieser "höchsten Weisheitslehre". Anleitung zu gelebter Spiritualität im Alltag: Wie erkenne ich meine Lebensaufgabe? Wie entscheide ich mich? Was ist meine…
Premala von Rabenau

Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

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