Milchmeer
Milchmeer ist in der indischen Mythologie eine oft gebrauchte Analogie. Es gibt verschiedene Geschichten, die z. B. vom Quirlen des Milchmeeres handeln. Milchmeer auf Sanskrit ist Amarambhodhi. Das Milchmeer gibt es auch als Anritanidhi, wobei Anrita der Nektar und Nidhi der Ozean ist. Es gibt auch Dugdhajaladhi, d. h. Milchozean. Dugdhapura ist das, was dem Ozean am nächsten ist, da Pura Ozean bzw. See heißt und Dugdha die Milch ist. Milchmeer wird manchmal auch als Ozean bezeichnet.
Das Quirlen des Milchmeeres
Vor langer, langer Zeit gab es die Devas und Asuras. Die Devas sind die Engels- und Lichtwesen und die Asuras sind die Dämonen. Die Asuras und Devas bekämpften sich immer wieder und keiner konnte den anderen wirklich besiegen. Schließlich dachten sie, dass es doch schön wäre, wenn sie etwas zusammen machen würden, statt sich gegenseitig zu bekämpfen. So entschieden sie sich dazu gemeinsam das Milchmeer zur quirlen.
Sie nahmen den Berg Meru und wanden um diesen Berg Ananta, die Weltenschlange, herum. An einem Ende waren die Asuras und am anderen Ende die Devas. Sie zogen abwechselnd die Schlange hin und her und quirlten so den Milchozean mit dem Berg Meru. Nach einer Weile drohte der Berg Meru im Milchozean zu versinken. So riefen die Devas Vishnu an. Vishnu inkarnierte sich als Schildkröte Kurmasana und schwamm an den Grund des Milchmeeres, sodass die Devas und Asuras den Berg Meru auf die Schildkröte stellen konnten. Die Devas und Asuras quirlten weiter, um auf diese Weise den Nektar der Unsterblichkeit zu bekommen. In einer Variation quirlten sie solange weiter, bis sie den Nektar der Unsterblichkeit tranken und miteinander verschmolzen.
Das Milchmeer ist der menschliche Geist
Diese Geschichte kann unterschiedlich interpretiert werden. Oft wird der menschliche Geist als Milchmeer bezeichnet. Das Quirlen des Milchmeeres heißt, dass der menschliche Geist arbeitet. Im menschlichen Geist gibt es die Devas und die Asuras, also die guten und die nicht so guten Eigenschaften (Ärger, Gier, Neid usw.). Beide wollen zusammen etwas tun, nämlich den Nektar der Unsterblichkeit erreichen, das soll heißen, dass man sich spirituell entwickeln will. Die Asuras wollen es teilweise, um besser als andere erscheinen zu können und um besondere Kräfte zu bekommen. Die Devas wollen den Nektar der Unsterblichkeit, um zur unendlichen Güte und Liebe zu wachsen.
Die beiden quirlen, indem sie die Schlange aktivieren, nämlich die Kundalini-Energie in der Sushumna, die feinstoffliche Wirbelsäule entsprechend dem Berg Meru. Damit das ganze funktioniert braucht es auf der Basis Vishnu und damit die Hingabe an Gott. Wenn man Hingabe an Gott hat und spirituelle Praktiken übt, wird man schrittweise die Kundalini erwecken und die Chakras entlang der Wirbelsäule aktivieren. Schließlich wird man den Nektar der Unsterblichkeit erfahren, sodass die Devas und Asuras miteinander verschmelzen. So wird man die Dualität überwinden und zur Einheit kommen.
Milchmeer Video
Videovortrag mit dem Thema Milchmeer:
Erfahre einiges zum Thema Milchmeer in diesem Videovortrag. Der Yogalehrer Sukadev behandelt hier das Wort, den Ausdruck, Milchmeer vom Standpunkt der Yoga Philosophie aus.
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Milchmeer
Einige Begriffe, die indirekt in Beziehung stehen mit Milchmeer, aber vielleicht doch interessant sein können, sind unter anderem Milchkuh, Metrisch, Metapher, Mineral, Mischen, Mitarbeiter.
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Milchmeer - weitere Informationen
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Zusammenfassung
Das Substantiv Milchmeer kann genauer betrachten aus dem Blickwinkel von Landwirtschaft, Küche, Essen, Nahrung, Trinken und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.