Mantras aus der Bhagavad Gita - Aufhören des Zorns
Mantras aus der Bhagavad Gita - Aufhören des Zorns: - Swami Sivananda hat einige Verse aus der Bhagavad Gita als Mantra für Japa mit einer bestimmten Absicht ausgewählt. Hier ist der Vers 15 aus Kapitel 15 (Vers 15.15.) aus der Bhagavad Gita. Swami Sivananda fordert uns auf, diesen Vers zu rezitieren, um den Zorn loszuwerden.
Vers 15 des 15. Kapitels der Bhagavad Gita in IAST und in Devanagari Schrift:
- sarvasya cāhaṃ hṛdi sanniviṣṭo
- matta: smṛtirjñānamapohanaṃ ca |
- vedaiśca sarvairahameva vedyo
- vedāntakṛdvedavideva cāham ||15||
- सर्वस्य चाहं हृदि सन्निविष्टो
- मत्त: स्मृतिर्ज्ञानमपोहनं च ।
- वेदैश्च सर्वैरहमेव वेद्यो
- वेदान्तकृद्वेदविदेव चाहम् ॥१५॥
Übersetzung und Erläuterung des Verses 15, Kapitel 15 der Bhagavad Gita:
wörtliche Übersetzung: sarvasya-von allen Lebewesen; ca-und; aham-I; hṛidi-im Herzen; sanniviṣhṭaḥ-sitzend; mattaḥ-aus Mir (kommen); smṛitiḥ-Erinnerung; jñānam-Wissen; apohanam-Vergessenheit (s. Erläuterung); ca-als auch; vedaiḥ-durch die Veden; ca-und; sarvaiḥ-alle; aham-I; eva-allein; vedyaḥ-zu wissen; vedānta-kṛit-der Autor des Vedanta; veda-vit-der Kenner der Bedeutung der Veden; eva-allein; ca-und; aham-I
Übersetzung: Ich wohne in den Herzen aller; aus Mir kommen Erinnerung und Erkenntnis, ebenso wie deren Fehlen. Ich bin in Wahrheit das, was durch alle Veden erfahren werden muß; ich bin in der Tat der Schöpfer der Vedanta und auch der Kenner der Veden.
Erläuterung: Ich wohne in den Herzen aller empfindenden Wesen als ihr innerstes Selbst. Daher kommen aus Mir, dem Selbst aller Wesen, Erinnerung, Erkenntnis und deren Verlust. Rechtschaffene Menschen erleiden einen Verlust von Erinnerung als ein Ergebnis tugendhafter Taten. Sündige Menschen erleiden einen Verlust von Erinnerung und Erkenntnis als Ergebnis sündhafter Taten. Tugend fördert Frieden und daher intellektuelle Kräfte.
Apohanam: verlust (Zerstörung oder Fehlen) von Erinnerung und Wissen, wie auch die Fahigkeit zum Überlegen. Der Verlust von Erinnerung und Wissen ist zurückzuführen auf Lust, Zorn, Gier und Täuschung.
Smriti: Erinnerung. Es ist eine spezielle Erscheinungsform des Geistes (Antahkarana Vritti), die aus Samskaras entsteht, welche das Wiederauftauchen von vergangenen Erfahrungen oder Erlebtem durch Sinnesobjekte in diesem Leben eines weltlichen Menschen bewirken, der nicht Yoga praktiziert hat. Ein Yogi erlang das Wiederauftauchen von Erfahrungen aus seinen vergangenen Leben und transzendentales Wissen, das jenseits von Zeit, Raum, Kausalität und sichbarer Natur liegt. ich bin das zentrale Thema der Veden. Die Veden verstehen, heißt Mich kennen. Ich, das höchste Wesen, kann in allen Veden erkannt werden. Ich kenne die Lehre oder Bedeutung der Veden. Ich bin der Grund dafür, daß die Lehre der Vedanta in regelmäßiger Abfolge weitergeben wird. Ich bin der Urheber dessen, was jenseits der Veden liegt, nämlich der Upanishaden, die die Vedanta ausmachen und sich mit dem transzendentalen höchsten Wesen beschäftigen, Das sich jenseits aller Namen und Formen befindet und ohne Eigenschaften ist.
Video-Link zur Rezitation von Vers 15, Kapitel 15 der Bhagavad Gita:
(von 0:06 bis 0:29 Sekunden, danach Erklärung in Hindi)
Quelle
- Shrimad Bhagavad Gita - Text und Erläuterung von Swami Sivananda (die Übersetzung aus dem Englischen besorgte das Sivananda Yoga Vedanta Zentrum München)
- https://schriften.yoga-vidya.de/bhagavad-gita/?s=15-15&submit=Suche
- Bhagavad Gita mit Erläuterungen von Sukadev Bretz