Dünnhäutig
Dünnhäutig - Synonyme, Antonyme, verwandte Begriffe. Dünnhäutig zu sein bedeutet, wenig aushalten zu können. Wer keine Kritik verträgt, schnell aus der Rolle fällt oder unter Druck schnell zusammenbricht, ist dünnhäutig. Solche Menschen sind oft sehr sensibel, sie haben ein höheres Feingefühl und können mehr wahrnehmen als andere. Dadurch wird schneller etwas als Belastung empfunden.
Dünnhäutig ist ein Adjektiv zu Dünnhäutigkeit. Mehr zu dieser Eigenschaft, auch mit Tipps im Umgang mit Dünnhäutigkeit in dir selbst oder anderen, auch mit Video-Vortrag, findest du unter dem Hauptstichwort Dünnhäutigkeit.
Dünnhäutigkeit überwinden
Ein Vortrag von Sukadev Bretz
Dünnhäutigkeit ist ein interessanter Ausdruck. Dünnhäutig heißt im übertragenen Sinne, dass du schnell die Geduld verlierst, schnell ärgerlich bist oder schnell gekränkt bist. Es ist der Unterschied zu einer Dickhäutigkeit. Dickhäutigkeit heißt: Du kannst mehr aushalten, du kannst mehr Kränkungen ertragen, du wirst nicht so schnell ungeduldig, du verlierst nicht so schnell die Fassung. Natürlich, auf dem spirituellen Gebiet, wollen wir lernen Ärger zu überwinden, Kränkungen zu überwinden. Swami Sivananda hat mal gesagt: „Wenn du Ärger überwunden hast, hast du 80 % des spirituellen Weges hinter dir“. So ist natürlich Dünnhäutigkeit etwas, was man überwinden kann.
Wie überwindest Du Dünnhäutigkeit?
Im Shankaras Vivekachudamani gibt es interessante Empfehlungen. Das sind die sogenannten Shatsampat - die sechs edlen Tugenden zur Gelassenheit. Er sagt als erstes: Übe Sama, bleibe ruhig. Also angenommen jemand kränkt dich oder jemand sagt etwas was dich ärgert. Bleibe ruhig. Sage deinem Geist: Ruhe und Gelassenheit. Wenn das geht – toll! Wenn das nicht geht, probiere das zweite: Dharma. Dharma heißt, Sinnesbeherrschung. Wenigstens beherrsche deine Sinne d. h. angenommen du ärgerst dich, dann schimpfe nicht gleich und gestikuliere nicht gleich wild, sondern (mindestens äußerlich) wahre die Haltung, wahre Contenance, bleibe ruhig sitzen. Wenn du bemerkst, das gelingt dir vermutlich nicht, dann übe Uparati. Uparati heißt: Meiden d. h. wenn du merkst, du explodierst gleich, dann finde einen klugen Abgang. Nicht gleich wegrennen, das ist Mangel an Dharma – Sinnesbeherrschung, sondern einen Moment überlegen. Wie kann ich hier jetzt rausgehen? Du könntest sagen: „Ich muss kurz raus“ oder du könntest sagen: „Können wir darüber in Ruhe nochmal sprechen“ oder „Momentan können wir das Gespräch leider nicht fortsetzen“. Uparati – das meiden von nichtbeherrschbaren Situationen.
Als nächstes spricht Shankaracharya von Titiksha. Titiksha, heißt etwas aushalten können. Was auch heißen kann, mal die eigene Niederlage aushalten können. Angenommen du warst doch zu dünnhäutig, hast doch die Fassung verloren oder du bist doch einfach abgehauen und hast die Türe hinter dir zu geschlagen, gut, dann weißt du, ich habe mich nicht richtig verhalten es war halt ein Fehler. Evtl. musst du das nachher zugeben und sagen: „Tut mir leid, was ich gestern gemacht habe, das war nicht gut“. Auch das ist Titiksha – das aushalten können, dass du dich nicht richtig verhalten hast und um Entschuldigung bittest. Also wenn du dünnhäutig warst und am nächsten Tag feststellst, ja, ich war dünnhäutig, es war nicht richtig, dann gib es zu. Titiksha bedeutet etwas aushalten können.
Das nächste ist Shraddha und heißt vertrauen und glauben. Du kannst dir immer wieder bewusst machen, langfristig wird es dir gelingen. Shraddha heißt auch spirituelles Vertrauen. Es wird dir, wenn du dich bemühst, gelingen deine Dünnhäutigkeit zu überwinden. Aber du musst es immer wieder probieren. Nicht einfach gleich schreiend weglaufen oder einfach so abhauen. Uparati heißt eben nicht einfach so abhauen, sondern du sollst einen klugen Abgang finden. Und Titikha kann dann eben heißen, es auszuhalten wenn du es nicht richtig gemacht hast und um Entschuldigung zu bitten. Shraddha heißt darauf zu vertrauen, auch wenn ich es bisher noch nicht gut gemacht habe, langfristig wird es mir gelingen. Und dann folgt natürlich der letzte der sechs Shatsampat, der sechs edlen Tugenden, der sechs Schätze, das ist dann Samadhana. Und Samadhana heißt dann Gelassenheit und Ruhe.
Gelassenheit ist das Ziel
Also aus Sama, Dharma, Uparati, Titiksha, Shraddha kommt irgendwann Samadhana - Ein Zustand der Gelassenheit. Es ist also möglich langfristig Dünnhäutigkeit zu überwinden. Du kriegst das auch hin. Du kannst das hinkriegen. Aber es ist eine Frage der Übung und der Praxis und es dauert auch eine Weile. Aber es ist möglich und es ist es Wert es tatsächlich zu probieren.
Mehr Informationen über Dünnhäutigkeit überwinden auf unseren Internetseiten und am besten suchst du dort nach dem Begriff Gelassenheit, denn Gelassenheit ist das Gegenteil von Dünnhäutigkeit. Es gibt mehrere wunderschöne Artikel über Gelassenheit. Und ich habe auch ein ganzes Buch darüber geschrieben „Der Königsweg zur Gelassenheit“.
Dünnhäutig in Beziehung zu anderen Eigenschaften
Dünnhäutig ist ein Adjektiv, das ein Persönlichkeitsmerkmal, eine Eigenschaft beschreibt, die oft zu den Schattenseiten oder gar zu den Lastern gezählt wird. Am besten versteht man eine Eigenschaft, wenn man sie in Beziehung setzt zu anderen Eigenschaften, zu ähnlichen Eigenschaften (Synonymen) und Gegenteilen (Antonymen).
Synonyme dünnhäutig - ähnliche Eigenschaften
Synonyme zum Adjektiv dünnhäutig sind zum Beispiel mimosenhaft, überempfindlich, hypersensibel, empfindsam, sensibel, feinfühlig, einfühlsam, mitfühlend. Und es gibt Synonyme dieser Eigenschaft, die als positiv gelten, also z.B. empfindsam, sensibel, feinfühlig, einfühlsam, mitfühlend.
Gegenteile von dünnhäutig - Antonyme
Gegenteile, also Antonyme, von dünnhäutig sind zum Beispiel rational, vernunftmäßig, kritikoffen, unachtsam, flüchtig, grob, ignorant.
Auch die Antonyme kann man unterteilen in solche mit positiver Bedeutung, die für Tugenden stehen, und solche mit negativer Bedeutung. Gegenteile zu dünnhäutig mit positiver Bedeutung sind z.B. rational, vernunftmäßig, kritikoffen. Man kann auch sagen: Ein wichtiger Gegenpol beziehungsweise wichtige Gegenpole zu Dünnhäutigkeit sind Einfältigkeit, Ignorantentum, Grobheit.
Gegenteile, Antonyme, die selbst auch wieder negative Konnotation haben oder haben können, sind unter anderem unachtsam, flüchtig, grob, ignorant.
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach dünnhäutig kommen:
Siehe auch
- Tugenden Podcast - Kurzvorträge zur Kultivierung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Ayurveda, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Kopfschmerz Massage Ausbildung
- Meditationslehrer Blog
Wörter, die in Beziehung stehen zu Dünnhäutigkeit und dünnhäutig
Hier findest du einige Wörter, die in Beziehung stehen zu dünnhäutig und Dünnhäutigkeit.
- Positive Synonyme zu Dünnhäutigkeit sind zum Beispiel Empfindsamkeit, Sensibilität, Feinfühligkeit.
- Positive Antonyme sind Einfältigkeit, Ignorantentum, Grobheit.
- Negative Antonyme sind Unachtsamkeit, Flüchtigkeit, Gedankenlosigkeit
- Ein Substantivus Agens ist Dünnhäutiger
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