Chiropraktik
Die Chiropraktik- der Begriff bedeutet "mit der Hand behandeln"[1]- begründet im 19. Jh. von Daniel David Palmer in den USA, ist eine Methode, bei der mit bestimmten Griffen der Hände Störungen des Bewegungsapparats, insbesondere Verschiebungen von Gelenken und Rückenwirbeln, behoben werden sollen.
Chiropraktik
Chiropraktik ist eine Heilmethode der Physiotherapie. Chiropraktik gehört zu den manuellen Therapien. In der Chiropraktik werden mit den Händen Blockaden gelöst. Chiropraktik kommt von cheir und das heißt Hand oder chiros und praxis heißt Tätigkeit. Chiropraktik ist also erstmal jede Heilmethode mit den Händen. Aber Chiropraktik ist auch die Bezeichnung einer speziellen Heilkunde. Chiropraktik ist also eine alternativmedizinische Behandlungsmethode oder eine physiotherapeutische Behandlungsmethode, welche die normale Beweglichkeit der Gelenke herstellen will und insbesondere der Wirbelsäule. In der Chiropraktik wird als Ursache von Krankheiten eine Verschiebung der Gelenke oder auch eine Blockade der Gelenke verstanden.
Geschichte der Chiropraktik
Die Chiropraktik begann mit Daniel David Palmer. Er lebte von 1845 bis 1913. Er wurde allerdings von Jim Atkinson in Iowa in Chiropraktik ausgebildet. Aber Daniel David Palmer erfand selbst den Namen Chiropractic, was eben in Deutschland zum Chiropraktiker wurde. Es gibt die Gründungslegende, die sagte, dass es zu Chiropraktik letztlich gekommen ist, weil Daniel David Palmer einen Pförtner auffand, der schwerhörig war und er hat herausgefunden, dass die Schwerhörigkeit von seiner verkrampften, gebeugten Haltung kam. Als er den Dornfortsatz des Wirbels wieder nutzte, um den Wirbel in die richtige Position zu bekommen, konnte dieser Pförtner wieder gut hören.
Die Chiropraktik wurde 1927 durch den Pastor Gustav Zimmer nach Deutschland gebracht. Dieser betrieb ab 1927 eine Ausbildungsstätte für Chiropraktik und Osteopathie. Diese wurde vor allem von Heilpraktikern besucht. Es gab verschiedene Gründe, weshalb es danach eine Pause gab, denn die Nationalsozialisten setzten die von Zimmer veröffentlichten Bücher auf die Liste der schädlichen und unerwünschten Schriften. Aber danach wurde die Chiropraktik nach 1951 wieder in Deutschland entwickelt.
Techniken der Chiropraktik
Die Chiropraktik will die Gelenke wieder mobilisieren, will helfen, dass Gelenke wieder normal funktionieren und dafür nutzt sie verschiedene Techniken. Es gibt insbesondere fünf Techniken. Das erste ist die so genannte Adjustierung. Dabei werden die Wirbel gut in die richtige Position gebracht, indem Druck auf die Spinalnerven sanft ausgeführt wird. Und dann verschwinden die Schmerzen, z.B. bei einer Ischialgie. Das sind also sanfte Handgriffe. Das zweite ist die so genannte Traktion, bei der ein Zug auf die Gelenkpartner ausgeführt wird und so werden die Gelenke etwas auseinandergezogen. Das führt zu Druckminderung, Entlastung und Schmerzlinderung. Und dadurch werden die Bänder gedehnt und die Gelenkkapsel bekommt mehr Beweglichkeit. Das dritte ist das so genannte translatorische Gleiten, das auch Mobilisation genannt wird. Hier werden die Gelenkteile parallel gegeneinander bewegt, um wieder flexibel zu werden.
Die vierte Technik der Chiropraktik ist die Weichteilbehandlung. Das heißt durch Dehn- und Entspannungstechniken werden die Muskeln verlängert, denn das ist wichtig, wenn die Gelenke flexibler sind und wieder etwas besser spielen können miteinander, müssen die Weichteile auch nachdehnen, wenn die nämlich sich wieder verkrampfen, dann ist nachher das Gelenk wieder fest. Und dann folgen noch als fünftes die Reflextechniken. Nervenreflexe werden ausgenutzt, um so die Spannung der Muskulatur und der Schmerzen zu beeinflussen. Bestimmte Reflextherapien können auf das zentrale Nervensystem einwirken, ebenso wie auf das vegetative und auf das kognitive Nervensystem.
Ausbildungen für Chiropraktik
In der Schweiz gibt es auch ein Studium der Chiropraktik an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich, in Deutschland gibt es keine genaue Regelung der Ausbildung der Chiropraktik, aber es gibt verschiedene Berufsverbände, die dafür sorgen, dass die Chiropraktiker gut ausgebildet sind. Leider gibt es auch kurzfristige Chiropraktik-Ausbildungen, insbesondere Ärzte machen oft eine sehr kurze Chiropraktik-Ausbildung und dürfen dann praktizieren. Heilpraktiker haben meistens eine längere Chiropraktik-Ausbildung. Was zum Paradox führt, dass Ärzte, die chiropraktische Griffe durchführen, von der Krankenkasse bezahlt werden, aber ein gründlich ausgebildeter Heilpraktiker wird von den Krankenkassen nicht bezahlt. Manche der Physiotherapeuten beherrschen Chiropraktik und nutzen dann Chiropraktik im Rahmen der manuellen Therapie, um Patienten Linderung zu verschaffen.
Wirkungsgebiete und -weise
Vor allem wirbelsäulenbedingte Probleme behandelt die Chiropraktik auf natürliche Art und Weise. Chiropraktik behandelt mechanische Probleme an Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern. Vor allem die Gelenke der Wirbelsäule werden behandelt. Auch Verspannungen, zum Beispiel in Muskeln, können behoben werden.
Dabei können Gelenke, die ihre normale Beweglichkeit verloren haben, durch gezielte Impulse wieder aktiviert werden. Dadurch wird das benachbarte Nervengewebe optimiert und die Selbstheilungskräfte eines Körpers erweckt.
Die rund 100.000 Chiropraktiker weltweit nehmen eine wichtige Position zwischen Orthopädie, Neurologie, Innerer Medizin und Rheumatologie ein. Die Wirkungsweise ist wissenschaftlich nachgewiesen.[1]
Chiropraktik Video
Hier findest du Videos zu Chiropraktik mit einigen Informationen und Anregungen:
Audiovortrag zu Chiropraktik
Hier kannst du einiges hören zum Thema Chiropraxis:
Swami Sivananda schreibt über Chiropraktik
Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.114-116.Divine Life Society
Spinalmanipulation schließt Osteopathie und Chiropraktik mit ein. Spinalmanipulation ist weit verbreitet in der Arbeit mit der Naturheilkunde.
Die Methode der Osteopathie wurde von Dr. Andrew Taylor Still erfunden.
Wenn Spinalmanipulation kombiniert wird mit anderen Methoden der Naturheilkunde, dann ist das sehr wirksam und bringt dem Patienten die Gesundheit auf schnellstem Weg zurück.
Das Richten der Knochen und manipulative Behandlung wurden von den alten Völkern ausgeübt. Die moderne Wissenschaft der Chiropraktik geht auf das Jahr 1895 zurück, als Mr. D. D. Palmer einen tauben achtzehnjährigen Mann heilte, indem er eine Unebenheit im Nacken drei Tage hintereinander drückte, bis diese verschwand.
Chiropraktik lehrt, dass sogar ein kleiner Unfall einen Wirbel verschieben kann und so die Energie in den Nerven eines lebenswichtigen Organs mindern oder abschneiden und auf diese Weise eine chronische Krankheit erzeugen kann.
Durch spinale Manipulation können Verstopfungen, die den normalen Blutfluss zu den betroffenen Bereichen im Körper beeinträchtigen, leicht behoben werden.
Das gesamte Nervensystem kann gestärkt werden.
Der Entstehungsort der Osteopathie und der Chiropraktik ist Amerika. Beide Methoden haben ihre eigene Theorie über Krankheiten und Heilung durch Spinalmanipulation.
Der Osteopath und der Chiropraktiker sagen, dass die Krankheit durch Interferenzen im Blut und der Nervenversorgung, die durch Verletzungen in der Wirbelsäule verursacht werden, entsteht, und dass durch korrekte Manipulation der Wirbel diese Verletzungen geheilt und somit die Gesundheit wieder hergestellt werden kann.
Eine osteopathische Behandlung sollte nur von einem gut ausgebildeten Osteopathen gegeben werden.
Alle Verrenkungen, Ausrenkungen, Subluxationen der Knochen und Bänder können durch geschickte Manipulation korrigiert werden. Der Osteopath behandelt Beschädigungen der Wirbelsäule und anderer Knochenstrukturen, beseitigt unnormalen Druck auf die Nerven und Blutbahnen und sorgt für einen feinen ausgiebigen Durchfluss in den Nerven und in den Blutbahnen.
Es kann Abweichungen geben von der normalen Beziehung zwischen dem Schädel und den ersten zwei Wirbeln. Die Palmer Schule der Chiropraktik lehrt, dass der freie Fluss der Nervenkraft vom Gehirn durch den Körper, die Gesundheit des Körpers determiniert, und auch den besten Schutz gegen Krankheit bietet. Andere Methoden der Chiropraktik und manipulativen Systeme wenden Vibrationen, Impulse oder Stimulationen entlang der Wirbelsäule an, die eine korrigierende Wirkung haben und den Druck lösen. Der Druck in den Nerven kann mit einem sehr sensiblen Instrument gemessen werden.
Es gibt eine klar definierte Beziehung zwischen der Spinalmanipulation und der Gesundheit des Körpers.
Die Nerven des sympathischen Nervensystems liefern den wichtigen Organen wie Herz, Lunge, Leber, Magen, Ohren, Augen usw., die Nervenkraft. Sie vereinen sich mit dem Nervensystem von Gehirn und Rückenmark durch konkrete Nervenverbindungen. Diese Nervenverbindungen können an den Punkten, wo die Nerven des Gehirn-Rückenmark-Systems aus der Wirbelsäule herauskommen, manipuliert werden. So können die Tätigkeiten von Herz, Lunge, Magen, Leber, Ohren, Augen und anderer wichtiger Organe und Körperstrukturen direkt vom Behandelnden beeinflusst werden. Durch diese Manipulation kann der Chiropraktiker oder der Osteopath die Verbesserung der Nerven und der Blutzufuhr der betroffenen Organe oder Körperteile beschleunigen. Er kann die Tätigkeit der Organe und Körperteile erkennen, ohne direkt an ihnen zu handeln. Er kontrolliert diese Tätigkeiten über die Wirbelsäule durch Manipulation. Die Nerven des Körpers sorgen zufriedenstellend für den Rest.
Chiropraktik ist ein Behandlungssystem, das auf der Theorie basiert, dass Krankheit durch Subluxationen der Wirbel entsteht, die die normale Übertragung der Nervenimpulse zu den unterschiedlichen Geweben des Körpers beeinträchtigen. Sie stimuliert die Nerven und wirkt korrigierend.
Chiropraktik ist nützlich bei Verrenkungen, Hexenschuss, Ischias, Neurose, Verstopfung, Magenbeschwerden, chronischen Nierenerkrankungen, Verdauungsproblemen und Krankheiten der Leber.
Osteopathie ist speziell bei Ischias, Hexenschuss, Rückenschmerzen und Neurose hilfreich. Sie ist nützlich bei Krümmungen der Wirbelsäule, Wirbelsäulenarthritis, Lähmungen usw.
Die Hauptfunktion der Wirbelsäule ist der Schutz des Rückenmarks, welches zahllose Nerven enthält, die mit den feinen Drähten eines Elektrokabels verglichen werden können. Durch diese Fasern gelangen die Nervenimpulse oder Nachrichten, die für ein gutes Funktionieren der Organe im Körper notwendig sind, vom Gehirn in den Körper.
Wenn das Rückenmark an einer bestimmten Stelle unterbrochen wird, dann werden die Teile des Körpers unterhalb nicht mehr funktionieren. Starker Druck auf das Rückenmark kann einen ähnlichen Effekt erzielen.
Der Osteopath richtet die deplatzierten Wirbel und bringt sie in ihre normale Position zurück. Er bringt die angespannten Gewebe in einen Zustand von normaler Spannung zurück. Auf diese Weise werden Irritationen und der Druck auf den betroffenen Nerv beseitigt.
Was der Osteopath oder Chiropraktiker durch Manipulation bewirkt, kann durch ein einfaches Wirbelsäulenbad, durch die wohltuende Wirkung des Wassers, erreicht werden.
Der vielseitig interessierte und offene Arzt und Yogi Swami Sivananda schrieb dazu in seinem Buch "Practice of Nature Cure“ der Divine Life Society (im Gegensatz zu dem, was D.D. Palmer glaubte und auch Swami Sivananda in seinem Text ausführt, wird die Chiropraktik heute nur noch für Störungen des Bewegungsapparates herangezogen und gilt nicht mehr als Allheilmittel für alle Krankheiten).
Siehe auch
- Übung
- Massage
- Rücken
- Yoga
- Yogatherapie
- Meditation
- Pranayama
- Ayurveda
- Osteopathie
- Cranio-Sacral-Therapie
- Alexandertechnik
- Hypnose
- Wissenschaftliche Studien
Fußnoten
Literatur
- Swami Sivananda: "Practice of Nature Cure“,Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.
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