MS

Aus Yogawiki

MS oder Multiple Sklerose (auch ED, Encephalomyelitis disseminata, Polysklerose, disseminierte Enzephalomyelitis, demyelinisierende Enzephalomyelitis, Sclerosis multiplex) zählt zu den Autoimmunerkrankungen und ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Bei MS greifen körpereigene Zellen der Immunabwehr die Myelinscheiden (Markscheiden, Ummantelung) von Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark an, wodurch es zu Entzündungen und Schwellungen kommt. Ist das Myelin, die Schutzhülle der Nervenzellen, zerstört, dann werden Informationen und Steuerungssignale von den Nervenzellen nur noch unzureichend übertragen; es kann zu neurologischen Ausfällen wie Sehstörungen, Kribbeln, Stolpern und Lähmungserscheinungen kommen. MS verläuft meist (in etwa 85 - 90%) in Schüben, zwischen denen die Patienten symptomfrei sein können.

Yoga bei MS

Die DMSG (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e.V.) weist auf ihrer Homepage ausdrücklich darauf hin, dass MS keineswegs automatisch zu einem Leben im Rollstuhl führt, wie oft fälschlich behauptet. Sogar ohne Behandlung kann 15 Jahre nach dem Ausbruch von MS die Hälfte aller Patienten noch gehen. Aufgrund zahlreicher Vorurteile stellt die DMSG auf ihrer Homepage (Link siehe unten) auch fest, dass "MS (...) nicht ansteckend, nicht tödlich, nicht erblich, kein Muskelschwund und keine psychische Erkrankung" ist. Die Gene spielen bei MS allerdings schon eine Rolle.

MS tritt meist bei jüngeren Menschen zwischen 20 und 40 Jahren auf und trifft Frauen doppelt so häufig wie Männer; in Deutschland liegen nach Angaben der DMSG derzeit etwa 130.000 Fälle von MS vor. Die wenigsten Erkrankungen gibt es am Äquator; die Häufigkeit von MS steigt mit der Entfernung vom Äquator, so dass hier ein Zusammenhang mit einem Mangel an Sonnenlicht im Kindheitsalter vermutet wird.

Eine Studie von Oken aus dem Jahr 2004 zeigte bereits, dass Yoga bei MS die ständige Erschöpfung, die sogenannte Fatigue, mindern kann. Doch Yoga, Atem- und Entspannungsübungen haben noch viele weitere positive Wirkungen (siehe Therapie unten) und können auch bei Begleiterscheinungen wie Depressionen einen Rückgang bewirken. Ebenso kennt der Ayurveda Therapien (siehe Therapie) für MS. Auch eine Ernährungsumstellung ist sinnvoll.

Krankheitsursachen

Wie bei vielen Autoimmunerkrankungen ist auch bei MS noch nicht geklärt, warum das Immunsystem die eigenen Nervenzellen angreift; es werden mehrere Faktoren diskutiert, wie Zusammenhänge mit

  • genetischer Disposition (keine direkte Vererbung, eher die genetische Weitergabe einer Neigung),
  • frühkindlicher Infektion durch Viren oder Bakterien, bei denen eine Kreuzaktivität mit Proteinbestandteilen des Myelins (der Ummantelung oder Markscheide der Nervenzellen) vorliegt,
  • Impfungen,
  • übertriebener Hygiene (durch die das Immunsystem nicht gefordert wurde - bei Geschwistern, die sich in den ersten 6 Lebensjahren durch das Zusammenleben gegenseitig mit Kinderkrankheiten ansteckten, bei denen das Immunsystem also "Feinde" zu bekämpfen lernte, ergab sich eine signifikant geringere Wahrscheinlichkeit, MS zu bekommen),
  • Vitamin-D-Mangel (da MS am Äquator sehr viel seltener auftritt und auch bei Personen, die im Kindesalter stärkerer Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren),
  • Stress u.a.

Risikofaktoren:

Analysen deuten darauf hin, dass

  • Übergewicht im Kindesalter und
  • Rauchen, insbesondere, wenn schon vor Ausbruch der MS damit begonnen und über einen langen Zeitraum geraucht wird, das Risiko, an MS zu erkranken, erhöht.

Symptome und Verlauf

Durch die entzündlichen Prozesse an der schützenden Hülle (Markscheide) der Nervenzellen von Gehirn und Rückenmark können Signale nicht mehr korrekt übertragen werden; es kann bei MS zu unterschiedlichen Ausfallerscheinungen wie Sehstörungen (Augenschmerzen, Unschärfe, Doppeltsehen..), Bewegungs- und Haltungsstörungen, Trigeminusschmerzen, Krämpfen und spastischer Erhöhung des Muskeltonus, Lähmungserscheinungen, Kribbeln/Taubheit, Schwindel, Blasen- und Darmstörungen, Schlafstörungen und auch Schluck- und Sprachstörungen (abgehacktes Sprechen) kommen. Viele Patienten mit MS leiden unter leichter Ermüdbarkeit bei psychischer oder körperlicher Belastung (Fatigue) und unter kognitiven oder psychischen Störungen, insbesondere beim Ausdruck von Gemütsbewegungen. Vor allem an MS erkrankte Männer sind häufig auch von sexuellen Störungen betroffen.

MS verläuft bei jedem Patienten anders; die Schübe sind klinisch so definiert, dass die entzündlichen Symptome eines Schubes über 24 Stunden anhalten und dass zwischen den Schüben mindestens dreißig Tage liegen müssen. Die Symptome bei MS können sich zwischen den Schüben vollständig - was zum Glück meist der Fall ist - oder nur teilweise zurückbilden. Klingt die Entzündung ab, dann vernarbt das Gewebe (es "sklerosiert", verhärtet sich). Die DMSG betont auf ihrer Homepage, dass auch mögliche zurückbleibende Störungen bei MS meist keine große Behinderung darstellen.

Der schubförmige Verlauf von MS tritt anfangs bei den meisten Patienten auf (85 - 90%); nur beim Rest der Patienten entwickelt sich MS chronisch fortschreitend ohne Schübe. Schwere Verlaufsformen von MS wie die Marburg-Form treten nur sehr selten auf. Erst nach 10 - 15 Jahren kann beim schubförmigen Verlauf die Krankheit ebenfalls in einen chronisch fortschreitenden Verlauf übergehen. Da die Unvorhersagbarkeit des Verlaufs von MS für Erkrankte und ihre Familien belastend ist, nennt die DMSG auf ihrer Homepage die folgende Faustregel: "Der Behinderungsgrad 5 Jahre nach Krankheitsbeginn entspricht etwa drei Vierteln desjenigen nach 10 bis 15 Jahren."

Diagnostik

Da viele Symptome der MS auch bei anderen Erkrankungen auftreten, wird die Diagnose MS oft erst Monate oder sogar Jahre nach dem Ausbruch gestellt. Ein wichtiges Kriterium für die Diagnose sind an unterschiedlichen Stellen des zentralen Nervensystems auftretende und mit der Zeit sich mehrende Entzündungsherde (sogenannte zeitliche und räumliche Streuung oder Dissemination). Die Art der Beschwerden und der Schübe des Patienten, die neurologische Untersuchung, die Untersuchung des Sehnervs, bildgebende Verfahren wie CT und MRT und Liquor- (Nervenwasser) und Blutuntersuchungen geben weitere Hinweise auf die mögliche Diagnose MS. Ein speziellen Biomarker für MS gibt es nicht.

Therapie

Yoga

Yogatherapie

Frau in Meditation.jpg

Im folgenden Video erläutert der südindische Yogatherapeut Harilalji, dass MS in der indischen Yogatherapie als in erster Linie psychosomatische Erkrankung betrachtet wird, deren Hauptursache Stress ist, der mögliche Veranlagungen in den Genen aktivieren kann, und der sich noch vergrößert, wenn der Patient die Diagnose "unheilbar" bekommt. Die Yogatherapie betrachtet MS nicht als unheilbare Krankheit.

Harilalji: Yogatherapie bei MS

Harilalji berichtet, mit regelmäßiger Yogapraxis könne man MS zumindest aufhalten oder verlangsamen. Dabei ist wichtig, dass die Übungen täglich gemacht werden und nicht zu anstrengend sind, da bei Überhitzung des Körpers eine Verschlimmerung der Symptome auftreten kann (sogenanntes Uhthoff-Phänomen). Er erzählt von einer Patientin in Prag, deren Zustand sich durch Yogatherapie soweit verbesserte, dass sie ihre Medikamente absetzen konnte.

Sind die Patienten zu schwach, um die Übungen auszuführen, dann werden Prana steigernde Kriyas geübt. Harilalji rät auch zu einer ausschließlich vegetarischen Ernährung mit vielen Ballaststoffen, Salaten und süßen (nicht sauren) Früchten. Fleisch ist tamasig und kann die Krankheit verschlimmern. Die Yogatherapie geht davon aus, dass viele Erkrankungen durch den Genuss von zuviel Fleisch erst entstehen.

Auch eine positive Grundeinstellung, der mentale Aspekt des Raja Yoga, ist wichtig; hierfür kann der Patient Tiefenentspannung und leichte Wechselatmung (Nadi Shodana)üben, ohne dabei zu übertreiben. Anstrengende Pranayama-Übungen sind kontraindiziert. Ein einfaches Leben, einfaches leichtes Essen und die Vermeidung von negativem Stress sollten das Ziel sein. Der Patient kann seine Übungen auch mit dem Arzt besprechen.

Harilalji gibt regelmäßig Seminare bei Yoga Vidya Bad Meinberg und im Arsha Vidya Ashram Kerala.

Prana Vidya

Dr. Nalini (siehe Video unten) unterrichtet Prana-Selbstheilungstechniken aus dem tantrischen Prana Vidya bei schweren Erkrankungen wie MS, Krebs, psychischen Problemen, Drogenabhängigkeit usw. Diese Übungen erhöhen die Lebensenergie, Prana, der Patienten. Störungen entstehen, wenn Prana im Ungleichgewicht oder nicht ausreichend vorhanden ist. Durch Steigerung des Prana werden die Selbstheilungskräfte aktiviert. Prana wird mit der Atmung aufgenommen, die über beide Nasenlöcher erfolgen sollte. Oft ist jedoch ein Nasenloch blockiert. Mentale Visualisierung zielt darauf ab, diese Blockade aufzuheben. Kann durch beide Nasenlöcher mit der Atmung Prana aufgenommen werden, dann beginnt das Prana durch Ida und Pingala zu strömen und dann kann auch die Sushumna aktiv werden.

Die Energie wieder zum Fließen bringen


Dr. Nalini gibt Seminare bei Yoga Vidya in Bad Meinberg.

Kurzvortrag von Dr. Nalini: Prana Healing

Studien

Wie in der Einleitung schon erwähnt, zeigte eine Studie von Oken (2004), dass Yoga bei MS die ständige Erschöpfung, die sogenannte Fatigue, mindern kann. Zahlreiche wissenschaftliche Studien (siehe Wissenschaftliche Studien) haben ferner gezeigt, dass Yoga sich ideal zum Abbau von Stress und damit zur Stärkung des Immunsystems eignet und dass auch Schlafstörungen, Ängste und Depressionen, die Begleiterscheinungen von MS sein können, erfolgreich mit Yoga behandelt werden können.

Wichtig bei MS ist, dass nur sanfter Yoga geübt wird und der Patient sich nicht überanstrengt, damit es nicht zu einer Überhitzung des Körpers und damit zu einer Verschlimmerung der Symptome kommt (siehe oben, Uhthoff-Phänomen). Der Patient sollte zwischen den Übungen entspannen und die Übungen mit einer längeren Tiefenentspannung beenden, damit die immunstärkende und Stress abbauende Wirkung des Yoga sich entfalten kann.

Meditation und insbesondere Heilmeditationen (siehe Seite Rücken, Punkt 5.1.1) unterstützen die Entspannung und stärken den Genesungswillen und Lebensmut. Auch hier gilt für den Patienten, sich nicht zu überanstrengen, eventuell im Liegen zu meditieren. Die Übungen können selbstverständlich auch mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch das Singen von Kirtans, Mantras, Bhajans und Shlokas und Chorsingen allgemein fördert die Gesundheit, siehe Wissenschaftliche Studien Kirtan- und Mantrasingen.

Ayurveda

Aufgrund der geographischen Lage ist MS in Südostasien nicht sehr häufig, aber die Krankheit ist bekannt und kann Ansicht von Shive Narain Gupta und Elmar Stapelfeldt (siehe unten, Praxis Ayurveda-Medizin, S.371-373) mit 10-40%igem, gelegentlich auch größerem, Erfolg behandelt werden. Bei der Erkrankung sind alle Doshas beteiligt, doch Vata überwiegt.

Ruhen nach der Ölmassage in der Ayurveda-Oase Bad Meinberg

Bei der Behandlung werden zunächst krankheitsverursachende Schlacken, Ama, durch Pippali ausgeleitet. Der Ayurveda verzeichnet recht große Erfolge bei der Behandlung des psychischen Zustands des Patienten, der ja entscheidend für die Weiterentwicklung von MS ist. Die Behandlung kann besser anschlagen, wenn der Patient zuversichtlich ist.

Nach der Reduktion der Schlacken wird ausgeleitet durch Purgieren, Ölklistiere und Nasya. Als äußerliche Anwendungen empfehlen sich Dauerölanwendungen am Kopf und Ölmassagen mit einem medizinierten Öl (Narayana Thaila) und Massagen mit speziellen Kräuterbeuteln (Pinda Sweda), insbesondere bei Lähmungen, Muskelschwäche und Ataxie. Sprach- und Schluckstörungen werden durch Ölziehen mit Narayana Thaila behandelt. Der Patient soll parallel Physiotherapie bekommen und ggf. seine medikamentöse Behandlung zunächst beibehalten. Ergänzend können ayurvedische Präparate verabreicht werden.

Auch Gupta und Stapelfeldt (S.373) empfehlen entspannende Yoga-Übungen wie Shavasana, die Wechselatmung (Nadi Shodana), Meditation und spirituelle Praxis.

Es sollte bei MS ein gewisser Lebensrhythmus eingehalten werden; Kälte, Stress, kaltes oder feuchtes Klima und ständiges Reisen (also alles, was Vata erhöht) sollte vermieden werden. Ebenfalls zu vermeiden sind saure und schwer verdauliche Nahrungsmittel, die die Shrotas blockieren, sowie Käse und Joghurt. In der kalten Jahreszeit sollte auch für warmes Essen gesorgt werden.

In der Ayurveda-Oase in Bad Meinberg kannst du dich von einer indischen Ärztin beraten lassen.

Allopathische Behandlung

In der Schulmedizin wird bei MS zwischen der Behandlung eines Schubs, der langfristigen Therapie, der Symptom- und Reha-Therapie unterschieden.

  • Bei akuten Schüben von MS wird häufig Kortison verabreicht; spricht der Patient darauf nicht an und besteht die Gefahr bleibender Sehstörungen oder Lähmungen, dann besteht die Möglichkeit der Blutwäsche (Plasmapherese). Mit diesem Vorgang werden aus dem Blut alle Bestandteile entfernt, die das Myelin der Markscheide der Nervenzelle schädigen können.
  • Bei der langfristigen Therapie von MS soll der Verlauf der Erkrankung beeinfusst werden. Hier gibt es entsprechende Pharmaka entweder für die Immunmodulation (mit der das Immunsystem nicht geschwächt wird, die Kommunikation der Abwehrzellen aber beeinflusst wird, z.B. durch den Einsatz von Botenstoffen) oder die Immunsuppression (eine Form der Chemotherapie, die die Immunreaktion des Körpers unterdrückt, mit entsprechenden Nebenwirkungen). Über den Einsatz entscheidet der Grad der Erkrankung.
  • Mit der Symptomtherapie werden bei MS nicht nur die einzelnen Beschwerden und die medikamentösen Nebenwirkungen des Patienten behandelt, ihr Ziel ist auch die Verringerung der Schübe und die Verlangsamung des Fortschreitens von MS. Zu dieser Therapie zählen sowohl medikamentöse wie auch nicht nicht-medikamentöse Maßnahmen.
  • Die Rehatherapie zielt darauf ab, dass Patienten mit MS einem Berufsleben nachgehen und Familie haben können und umfasst neben der klassischen Physiotherapie ggf. auch Ergotherapie, Logotherapie, Psychotherapie usw.

Allgemeine Empfehlungen

Therapeutisches Klettern aber besser in Toprope

Auch die DMSG (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft) empfiehlt auf ihrer Homepage ausdrücklich Entspannungstherapien wie Yoga, Tai Chi, Autogenes Training, Progessive Muskelentspannung, Atemübungen, Qi Gong, Visualisierungen, Klangschalen usw. als komplementäre Verfahren. Ayurvedische Ölmassagen, Homöopathie, Akupunktur und Cranio-Sacral-Therapie oder Osteopathie werden ebenfalls aufgeführt.

In puncto Ernährung empfiehlt die DMSG bei MS eine normale, ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit Gemüse, Salat, Obst und ungesättigten Fettsäuren. Wichtig bei MS ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2 Liter täglich).

Nikotin und Alkohol erhöhen, wie schon erwähnt, das Risiko.

Als Sportarten neben den oben genannten Bewegungs- und Entspannungstherapien eignen sich besonders gezieltes Gerätetraining, Wassersportarten und Klettern. Therapeutisches Klettern hat sich für Patienten mit MS bewährt. Yoga und Klettern ergänzen sich übrigens wunderbar. Mehr über die Klettertherapie unter http://www.ms-ontherocks.de/

Ergänzende biologische Therapien

Eine Studie vom Januar 2014 (2014; doi: 10.1001/.jamaneurol.2013.5993) scheint darauf hinzudeuten, dass Vitamin D die Krankheit deutlich verlangsamen könnte. Eine Überdosis einzunehmen, ist jedoch nicht sinnvoll, die normale Menge reicht aus.

Die Wirkungen von grünem Tee auf MS werden überprüft; auch Weihrauch ist im Gespräch.

Erste Studien scheinen weiter zu belegen, dass Cannabis und Marihuana sich günstig auf die spastischen Störungen bei MS auswirken (nur auf ärztliche Verordnung , keine Selbstmedikation). Siehe hierzu auch Spiegel Online: Hanf-Therapie: Cannabis hilft Menschen mit multipler Sklerose.

Maria Treben nennt in ihrem Buch Gesundheit aus Gottes Apotheke mehrere Kräuter, die bei MS helfen sollen.

Deutung des Krankheitsbildes

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Rüdiger Dahlke deutet in seinem Buch "Krankheit als Sprache der Seele" (S.221 - 233) MS als den Versuch des Körpers, dem Patienten Hingabe an die weg geschobenen eigenen Träume und Phantasien, ein Geschehenlassen aufzuwingen. Die Aufgabe des Patienten besteht nach Dahlke darin, die dauernde Kontrolle aufzugeben, Hilfe anzunehmen, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und für sie einzutreten. Er sieht die gestörten Nervenverbindungen als Störungen zwischen den Anforderungen der Außenwelt und den eigenen Wünschen. Die Verhärtungen des Gewebes deutet er insofern als Härte gegen sich selbst, als der an MS Erkrankte letztlich nur die Anforderungen der Außenwelt (und nicht seine eigenen) erfüllt. Menschen mit MS wollen nach Dahlke alles richtig machen, 100%ig funktionieren. Doch dann fehlt ihnen plötzlich die Kraft, ihr Leben allein in den Griff zu bekommen. Die oft überfließende Blase deutet Dahlke als verschobenes Weinen, das sich wieder in echtes Weinen verwandeln muss. Nach Dahlke sind typische Äußerungen aus der Therapie Sätze wie "Ich wurde gelebt, habe mich aufgeopfert, habe mir nie eine Schwäche erlaubt, habe mich von mir entfernt" usw. (ebenda, S. 229). Zu diesen Sätzen passen Schwindel, Schwanken und gesehene Doppelbilder, die die zwei für den Patienten existierenden Wirklichkeiten abbilden. Der Patient mit MS muss zumindest vorübergehend einen "heilsamen Egoismus" (S. 230) entwickeln, den er später wieder dem höheren Willen im Sinne eines "Dein Wille geschehe" unterordnen kann.

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Weihe, Multiple Sklerose, Eine Einführung,5., aktualis. Aufl., 23. März 2010, Carus (C. G.); Bad Zwesten
  • Melanie Fischer, Wir haben Multiple Sklerose - na und? Ein "MS-Mutmach-Buch" für Betroffene und Angehörige
  • Doris Friedrich, Multiple Sklerose und Sport, Immer in Bewegung, Mehr Lebensqualität durch ein aktiveres Leben, Januar 2011, Trias
  • Shive Narain Gupta, Elmar Stapelfeldt, Praxis Ayurveda-Medizin, Haug, 2. Aufl. 2013
  • Brigitte J. Lamg. Multiple Sklerose ist heilbar
  • Ruediger Dahlke, Krankheit als Sprache der Seele, Mosaik Goldmann, 14. Aufl. 1999
  • Maria Treben, Gesundheit aus Gottes Apotheke

Weblinks

Seminare

*Yoga bei MS, Seminare mit Brigitte Heitz

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