Ashtavakra: Unterschied zwischen den Versionen

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*[http://my.yoga-vidya.org/group/jnanayoga/forum/topics/sage-ashtavakra-instructions-2 Sage Ashtavakra Instructions on Test of Self-Realization]
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*[http://www.yoga-vidya.de/de/yogabuecher/feste_u_fastentage/kapitel_25.html Feste und Fastentage im Hinduismus – Kapitel 25 von Swami Sivananda, Kapitel 25 – Shivaratri]
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==Multimedia==
'''Ashtavakra -– ein großer Weiser und Heiliger'''
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[[Kategorie:Glossar]]
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Version vom 12. Juni 2014, 17:25 Uhr

Ashtavakra: (Sanskrit: अष्टावक्र aṣṭāvakra m.) wörtl.: 'acht (aṣṭa) Krümmungen (vakra) habend', indischer Weiser. Er lehrte einen reinen Weg des Jnana Yoga und gilt als legendärer Lehrer von Patanjali.

Ashtavakra

Ashtavakra war ein Brahmane, der Sohn von Kahoda, dessen Geschichte in der Mahabharata erzählt wird. Kahoda heiratete eine Tochter seines Lehrers, Uddalaka, jedoch war er so seinen Studien verfallen dass er seine Frau vernachlässigte. Als sie weit fortgeschritten in ihrer Schwangerschaft war, wurde der ungeborene Sohn durch das abweisende Verhalten des Vaters provoziert und wies ihn dafür zurecht. Kahoda ärgerte sich über die Impertinenz des Kindes und verfluchte ihn dazu gekrümmt geboren zu werden; so entsprang er mit seinen acht (ashta) Gliedmaßen gekrümmt (vakra); daher sein Name.

Kahoda ging zu einer großen Opferzeremonie am Hof von Janaka, König von Mithila. Dort war ein großer buddhistischer Weise anwesend, der zu einem Wortstreit herausforderte, auf der Grundlage des Verständnis, dass jeder der in der Argumentation besiegt würde, in den Fluss geworfen würde. Das war das Schicksal von vielen und unter ihnen befand sich auch Kahoda, der ertränkt wurde. In seinem zwölften Lebensjahr erfuhr Ashtavkara über die Art und Weise wie sein Vater ums Leben kam und er machte sich auf den Weg sich bei ihm zu rächen. Der junge Mann war mit großen Fähigkeiten und Weisheit ausgestattet. Er fand den Wetter des Weisen, der seinen Vater besiegt hatte und bestand darauf dass der Weise ins Wasser geworfen werden sollte. Dann gab der Weise zu erkennen, dass er ein Sohn von Varupa sei, Gott der Gewässer, der ihn ausgesand hatte Brahmanen einzuholen, die bei einem Opfer durch ihre Besiegung und den Schmiss ins Wasser fungieren sollten.

Als alles erklärt und richtig gestellt war, wies Kahoda seinen Sohn an im Samanga Fluss zu baden, woraufhin der junge Mann wieder vollkommen aufrecht wurde.

In der Vishnu Purana wird eine Geschichte erzählt, in der Ashtavakra Buße im Wasser stehend ausführte, als er von ein paar himmlischen Nymphen gesehen und von ihnen verehrt wurde. Er war sehr erfreut und sagte ihnen sie sollten um einen Segen bitten. Sie baten um den Besten aller Männer als Ehemann. Er kam aus dem Wasser und bat sich selber an. Als sie ihn sahen, hässlich und an acht stellen gekrümmt, lachten sie höhnisch. Er wurde wütend und konnte sich nicht mehr seiner Segenswünsche entsinnen und äußerte dass sie nachdem sie diese bekamen, sie in die Hände von Dieben fallen sollten.

Sukadev über Ashtavakra

Ashtavakra bedeutet an acht Stellen gekrümmt, es ist der Name eines wichtigen Heiligen und Weisen, eines selbstverwirklichten Weisen. Ashta heißt acht. Avakra heißt gekrümmt. Ashtavakra heißt, an acht Stellen gekrümmt. Ashtavakra ist ein anderer Name für jemanden, der – heute würde man sagen – ein Krüppel ist oder schwerbehindert ist, so wie der Glöckner von Notre Dame auch, an mehreren Stellen gekrümmt. Ashtavakra war aber ein selbstverwirklichter Weiser, ein Heiliger, was heißen soll, der Körper mag seine Probleme haben, die Psyche kann sich davon lösen, und egal, wie dein Körper beschaffen ist, du kannst dein höchstes Selbst verwirklichen. Und so gilt es auch, wenn du andere Menschen anschaust, beurteile sie nicht nur nach ihrem Äußeren.

Auch Yoga ist möglich für Menschen, die vielleicht Hatha Yoga nicht so praktizieren können, wie es in manchen Büchern beschrieben ist, sondern es gilt, so zu praktizieren, wie du kannst. Ashtavakra bedeutet also an acht Stellen gekrümmt. Ashtavakra war auch der Guru von Janaka. Janaka war König von Videha, Vater von Sita und damit Schwiegervater von Rama. Janaka gilt auch als selbstverwirklichter Heiliger. Er ging bei Ashtavakra in die Lehre und nachdem er einige Zeit bei Ashtavakra in die Lehre gegangen war, entließ Ashtavakra ihn und sagte: "Ok, jetzt kannst du das, was du gelernt hast, bei dir umsetzen, im Alltag umsetzen." Dann sagte noch Janaka zu Ashtavakra: "Weißt du Ashtavakra, es ist üblich, dass der Schüler dem Lehrer zum Abschluss der Lehrzeit ein Geschenk überreicht.

Ich würde dir gerne etwas geben, aber ich weiß nicht, was. Du kannst dir aussuchen, was willst du haben?" Ashtavakra lächelte, schaute Janaka prüfend in die Augen, und sagte dann: "Ich kann mir wünschen, was ich will?" Da sagte Janaka: "Ja, Ashtavakra, du kannst dir wünschen, was du willst." Da lächelte Ashtavakra und sagte: "Ok, dann überschreibe mir dein Königreich." Janaka war nämlich König. Janaka musste jetzt schlucken. Ashtavakra schaute ihn prüfend an: "Na, stehst du zu deinem Wort?" Janaka schluckte und sagte: "Mein Wort gilt." Gut, Ashtavakra bat dann Janaka, die Abtretungsurkunde zu unterzeichnen, seinen Siegelring darauf zu setzen, er ließ noch ein paare andere seiner Schüler unterschreiben und sagte zu Janaka: "Danke dir, danke, dass du mir dein Königreich abgetreten hast." Und er sagte dann zu Janaka: "Ok, jetzt kannst du gehen." Janaka ging von dannen, er wusste jetzt nicht, wo er hingehen sollte, das einzige, was er gelernt hatte, war König zu sein, aber er vertraute, dass mit dem Segen seines Gurus alles in Ordnung sein würde.

Während er fast schon außer Hörweite war, hörte er plötzlich die laute Stimme seines Gurus, Ashtavakra. Ashtavakra sagte: "Janaka, komm wieder zurück." Janaka kehrte zurück und Ashtavakra sagte: "Weißt du, Janaka, ich weiß ja gar nicht, wie man ein Königreich regiert. Gehe du zurück nach Videha in das Königreich und regiere es, aber regiere es so, dass keiner weiß, dass ich der König bin. Tue so, dass du der König bist, regiere es aber für mich. Ab und zu mal werde ich vorbeischauen, zusammen mit deiner Abdankungsurkunde, und dann kann es sein, dass ich dann das Königreich übernehme. Bis dahin, es bleibt unser Geheimnis. Es ist mein Königreich, aber du regierst es und du tust so, als ob es dein Königreich wäre. So geschah es, Janaka ging zurück zu seinem Königreich, zur Hauptstadt Videha, er regierte das Königreich so gut, wie er es konnte, denn es war ja das Königreich seines Gurus, deshalb war es wichtig, das Königreich besonders gut zu regieren.

Ab und zu mal kam Ashtavakra vorbei, mit ein wenig Schalk in den Augen, und Janaka wusste: "Meine Königszeit kann jederzeit vorbei sein." So entwickelte Janaka Verhaftungslosigkeit, so entwickelte Janaka die Fähigkeit, loszulassen. Und so wurde Janaka zu einem Jnani, einem selbstverwirklichten Heiligen. Er lebte im Luxus, er lebte als König, er lebte mit allen Sorgen eines Königs und mit der Macht eines Königs, aber er wusste: "Ich bin kein König, das Königreich ist nur geliehen." Deshalb hatte er keine Verhaftung, deshalb erkannte er: "Aham Brahmasmi. Ich bin dieses Brahman." Dieses Prinzip kannst auch du umsetzen. Du musst nicht deinen Besitz einem Guru überschreiben, denn eigentlich gehört dir ja nichts. Eigentlich gehört alles Gott. Weil alles Gott gehört, deshalb tue, was du tust, so gut, wie du kannst für Gott und wisse, Gott kann jederzeit kommen, Gott kann jederzeit sein Eigentum wieder von dir nehmen. Daher, lerne die Lektion von Ashtavakra, die Lektion dieses großen Heiligen, der an acht Körperteilen gekrümmt war und dennoch die Selbstverwirklichung erreicht hat. Lerne es, verhaftungslos zu sein, wie es Ashtavakra dem Janaka gelehrt hat.

Siehe auch

Literatur

  • Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
  • Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.
  • Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005

Weblinks

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