Agastya: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Agastya''' ([[Sanskrit]]: अगस्त्य Agastya ''m.'') Name eines [[Rishi]]s, der hauptsächlich in Südindien verehrt wird; der Stern ''Canopus'' (''α Carinae'', der hellste Stern im Sternbild "Kiel des Schiffs".  
'''Agastya''' ([[Sanskrit]]: अगस्त्य Agastya ''m.'') Name eines [[Rishi]]s, der hauptsächlich in Südindien verehrt wird; der Stern Canopus (''α Carinae'', der hellste Stern im Sternbild "Kiel des Schiffs". Agastya (auch [[Agasti]] genannt) wird den sieben [[Rishi]]s (Saptarshi) zugerechnet.
In Südindien ist Agastya auch unter dem Namen [[Agasti]], in Tamil auch unter dem Namen [[Akattiyan]] bekannt. Agastya gilt in [[Tamil Nadu]] als derjenige, welcher viele kulturellen Errungenschaften nach Tamil Nadu gebracht hat. Agastya hat viele [[Wunder]] vollbracht - er gilt als Rishi mit vielen [[Siddhis]]. 


[[Datei:Agastya-rishi.jpg|thumb|Agastya, einer der 7 Haupt-Rishis]]
[[Datei:Agastya-rishi.jpg|thumb|Agastya, einer der 7 Haupt-Rishis]]
''Agastya'' (auch [[Agasti]] genannt) wird den sieben [[Rishi]]s (Saptarshi) zugerechnet.
In Südindien ist Agastya auch unter dem Namen [[Agasti]], in Tamil auch unter dem Namen [[Akattiyan]] bekannt.
Agastya gilt in [[Tamil Nadu]] als derjenige, welcher viele kulturellen Errungenschaften nach Tamil Nadu gebracht hat. Agastya hat viele Wunder vollbracht - er gilt als Rishi mit vielen [[Siddhis]].


==Agastya in den Veden==
==Agastya in den Veden==
 
In den [[Veden]] wird Agastaya als einer der sieben Rishis, der Saptarishis, immer wieder erwähnt. Nach einem [[Mythos]] aus dem [[Rigveda]] entstand Agastya aus dem Samen [[Mitra]]s, der diesen beim Anblick der schönen [[Nymphe]] [[Urvashi]] verlor. Dieser Same viel in einen Topf ([[Kumbha]]). Daher trägt Agastya die folgenden Beinamen, die alle "Topfgeborener" bedeuten: [[Kutaja]], [[Kumbhayoni]], [[Kumbhajanman]], [[Ghatodbhava]], [[Kalashayoni]]. Im Rigveda wird auch erzählt wie Agastya und seine [[Frau]] [[Lopamudra]] zusammen kamen.
In den Veden wird Agastaya als einer der sieben Rishis, der Saptarishis, immer wieder erwähnt. Nach einem Mythos aus dem [[Rigveda]] entstand ''Agastya'' aus dem Samen [[Mitra]]s, der diesen beim Anblick der schönen Nymphe [[Urvashi]] verlor. Dieser Same viel in einen Topf ([[Kumbha]]). Daher trägt ''Agastya'' die folgenden Beinamen, die alle "Topfgeborener" bedeuten: [[Kutaja]], [[Kumbhayoni]], [[Kumbhajanman]], [[Ghatodbhava]], [[Kalashayoni]].
 
Im Rig Veda wird auch erzählt wie Agastya und seine Frau [[Lopamudra]] zusammen kamen.


==Agastya, die Vögel und das Meer==
==Agastya, die Vögel und das Meer==
Agastya [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ meditierte] für eine Weile in der Nähe eines Meeres. Dabei sah er, wie ein Vogelpaar trauerte um ihr Nest mit den Eiern, das in einer Springflut vom Ozean weggeschwämmt worden war. Voller [[Mitgefühl]] sprach Agastya ein paar [[Mantra]]s und fing an, das ganze [[Wasser]] des Ozeans zu verschlingen, um so das Nest wieder sichtbar zu machen. Der Ozeangott brachte das Nest dem Agastya mit den Eiern. Und Agastya spuckte das Wasser des Ozeans wieder aus. Seitdem gilt alles Wasser des Ozeans als heilig. Denn es ist von dem großen Weisen Agastya geheiligt und gereinigt worden.


[[Datei:Agastya.jpg|thumb|Agastya trinkt das Wasser des Ozeans]]
[[Datei:Agastya.jpg|thumb|Agastya trinkt das Wasser des Ozeans]]
Agastya [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ meditierte] für eine Weile in der Nähe eines Meeres. Dabei sah er, wie ein Vogelpaar trauerte um ihr Nest mit den Eiern, das in einer Springflut vom Ozean weggeschwämmt worden war. Voller Mitgefühl sprach Agastya ein paar Mantras und fing an, das ganze Wasser des Ozeans zu verschlingen, um so das Nest wieder sichtbar zu machen. Der Ozeangott brachte das Nest dem Agastya mit den Eiern. Und Agastya spuckte das Wasser des Ozeans wieder aus. Seitdem gilt alles Wasser des Ozeans als heilig. Denn es ist von dem großen Weisen Agastya geheiligt und gereinigt worden.


* Hier findest du die ausführliche Geschichte [https://www.yoga-vidya.de/karma/karma-gesetz/2-karma-gesetz-der-gedankenkraft/geschichte-zur-gedankenkraft/ Agastya, die Vögel und das Meer]  
* Hier findest du die ausführliche Geschichte [https://www.yoga-vidya.de/karma/karma-gesetz/2-karma-gesetz-der-gedankenkraft/geschichte-zur-gedankenkraft/ Agastya, die Vögel und das Meer]  


==Agastya und Shivas Hochzeit==
==Agastya und Shivas Hochzeit==
 
Als [[Parvati]] und [[Shiva]] auf den Bergen des [[Himalaya]]s heirateten, wollten alle Rishis, [[Deva]]s und [[König]]e dabei sein. So drohte ein Ungleichgewicht der [[Energie]]n. Shiva bat Agastya, im Süden zu bleiben, damit die [[Welt]] ihr [[Gleichgewicht]] behalten würde. Agastya blieb in [[Südindien]] - und sorgte so dafür, dass alles im Lot blieb. Es heißt, dass Agastya noch heute in den Bergen Südindiens zu erfahren ist - immer wieder berichten Menschen von einer [[Vision]] Agastyas bzw. von der [[Erfahrung]] seiner Präsenz.
Als [[Parvati]] und Shiva auf den Bergen des [[Himalaya]]s heirateten, wollten alle Rishis, [[Deva]]s und Könige dabei sein. So drohte ein Ungleichgewicht der Energien. Shiva bat Agastya, im Süden zu bleiben, damit die [[Welt]] ihr Gleichgewicht behalten würde. Agastya blieb in [[Südindien]] - und sorgte so dafür, dass alles im Lot blieb. Es heißt, dass Agastya noch heute in den Bergen Südindiens zu erfahren ist - immer wieder berichten Menschen von einer [[Vision]] Agastyas bzw. von der Erfahrung seiner Präsenz.


==Agastya im Ramayana==
==Agastya im Ramayana==
 
Im Epos Ramayana wird Agastya beschrieben in seiner [[Zeit]] nach der Hochzeit Shivas. Hier ist Agastya ein Einsiedler im [[Vindhyagebirge]] in Südindien. Er war der Oberste der [[Weise]]n und beschützte sie vor den [[Rakshasa]]s. Rama besuchte den Agastya und bekam von Agastya wertvolle Ratschläge. Agastya gab [[Rama]] den Bogen von [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Ramatext.html [[Vishnu]]]. Nach der Rückkehr von Rama nach [[Ayodhya]] folgte Agastya ihm für eine Weile.
Im Epos Ramayana wird Agastya beschrieben in seiner Zeit nach der Hochzeit Shivas. Hier ist Agastya ein Einsiedler im [[Vindhyagebirge]] in Südindien. Er war der Oberste der [[Weise]]n und beschützte sie vor den [[Rakshasa]]s. Rama besuchte den Agastya und bekam von Agastya wertvolle Ratschläge. Agastya gab Rama den Bogen von [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Ramatext.html Vishnu]. Nach der Rückkehr von Rama nach [[Ayodhya]] folgte Agastya ihm für eine Weile.


==Verehrung Agastyas in Südindien==
==Verehrung Agastyas in Südindien==
 
Bei den [[Dravide]]n (Ureinwohner Südinidiens) gilt Agastya als Kulturbringer. Er lernte von Shiva die Tamil-Sprache und lehrte sie dann seinen [[Schüler]] Tolkappiyar. Dieser  Tolkappiyar verfasste dann die älteste bekannte Grammatik des Tamil. Agastya soll von [[Dvaraka]] oder einem anderen Ort ins Vindhyagebirge gezogen sein. Hier genießt Agastya auch heute noch besondere [[Verehrung]]. Von dort zog er weiter nach [[Südindien]] und ließ sich auf dem Berg [[Agastya Malai]] in [[Kerala]] nieder.
Bei den [[Dravide]]n (Ureinwohner Südinidiens) gilt Agastya als Kulturbringer. Er lernte von Shiva die Tamil-Sprache und lehrtse sie dann seinen Schüler Tolkappiyar. Dieser  Tolkappiyar verfasste dann die älteste bekannte Grammatik des Tamil. Agastya soll von [[Dvaraka]] oder einem anderen Ort ins Vindhyagebirge gezogen sein. Hier genießt Agastya auch heute noch besondere Verehrung. Von dort zog er weiter nach [[Südindien]] und ließ sich auf dem Berg [[Agastya Malai]] in [[Kerala]] nieder.


==Darstellung von Agastya==
==Darstellung von Agastya==
 
Agastya wird als bärtiger, oft auch kleiner und untersetzter [[Mann]] mit dickem Bauch dargestellt. Agastya hält in der Linken einen Wasserkrug. Nach südindischer Überlieferung entsprang der Fluss [[Kaveri]] aus seinem Wasserkrug. Agastya wird nicht nur im Vindhygebirge und in Südindien verehrt, sondern auch außerhalb [[Indien]]s. So ist sein Kult im mittelalterlichen [[Sri Lanka]] bezeugt, vermutlich bei dem Berg [[Adam’s Peak]].
Agastya wird als bärtiger, oft auch kleiner und untersetzter Mann mit dickem Bauch dargestellt. Agastya hält in der Linken einen Wasserkrug. Nach südindischer Überlieferung entsprang der Fluss [[Kaveri]] aus seinem Wasserkrug. Agastya wird nicht nur im Vindhygebirge und in Südindien verehrt, sondern auch außerhalb [[Indien]]s. So ist sein Kult im mittelalterlichen [[Sri Lanka]] bezeugt, vermutlich bei dem Berg [[Adam’s Peak]].


==Agastya als spiritueller Name==
==Agastya als spiritueller Name==
Agastya kann auch als [[spiritueller Name]] vergeben werden. Jemand, der Agastya als spirituellen [[Name]] bekommt, soll sich an diese [[Verbindung]] von [[Kraft]] und [[Mut]], von [[Weisheit]] und [[Liebe]] erinnern - und in sich selbst kultivieren.


Agastya kann auch als [[spiritueller Name]] vergeben werden. Jemand, der Agastya als spirituellen Name bekommt, soll sich an diese Verbindung von Kraft und Mut, von Weisheit und Liebe erinnern - und in sich selbst kultivieren.
Agastya gilt als besonderer Verehrer von [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Shivatext.html Shiva]. Er spielt aber auch im [[Ramayana]] eine wichtige Rolle. Der Name Agastya kann sowohl an Menschen mit dem [[Mantra]] [[Om Namah Shivaya]] oder [[Om Shri Ramaya Namaha]] vergeben werden wie auch an Menschen mit abstraktem [http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Mantras.html [[Mantra]]].  
 
Agastya gilt als besonderer Verehrer von [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Shivatext.html Shiva]. Er spielt aber auch im Ramayana eine wichtige Rolle. Der Name Agastya kann sowohl an Menschen mit dem Mantra [[Om Namah Shivaya]] oder [[Om Shri Ramaya Namaha]] vergeben werden wie auch an Menschen mit abstraktem [http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Mantras.html Mantra].  
 


==Siehe auch==   
==Siehe auch==   

Version vom 5. Oktober 2013, 13:15 Uhr

Agastya (Sanskrit: अगस्त्य Agastya m.) Name eines Rishis, der hauptsächlich in Südindien verehrt wird; der Stern Canopus (α Carinae, der hellste Stern im Sternbild "Kiel des Schiffs". Agastya (auch Agasti genannt) wird den sieben Rishis (Saptarshi) zugerechnet. In Südindien ist Agastya auch unter dem Namen Agasti, in Tamil auch unter dem Namen Akattiyan bekannt. Agastya gilt in Tamil Nadu als derjenige, welcher viele kulturellen Errungenschaften nach Tamil Nadu gebracht hat. Agastya hat viele Wunder vollbracht - er gilt als Rishi mit vielen Siddhis.

Agastya, einer der 7 Haupt-Rishis

Agastya in den Veden

In den Veden wird Agastaya als einer der sieben Rishis, der Saptarishis, immer wieder erwähnt. Nach einem Mythos aus dem Rigveda entstand Agastya aus dem Samen Mitras, der diesen beim Anblick der schönen Nymphe Urvashi verlor. Dieser Same viel in einen Topf (Kumbha). Daher trägt Agastya die folgenden Beinamen, die alle "Topfgeborener" bedeuten: Kutaja, Kumbhayoni, Kumbhajanman, Ghatodbhava, Kalashayoni. Im Rigveda wird auch erzählt wie Agastya und seine Frau Lopamudra zusammen kamen.

Agastya, die Vögel und das Meer

Agastya meditierte für eine Weile in der Nähe eines Meeres. Dabei sah er, wie ein Vogelpaar trauerte um ihr Nest mit den Eiern, das in einer Springflut vom Ozean weggeschwämmt worden war. Voller Mitgefühl sprach Agastya ein paar Mantras und fing an, das ganze Wasser des Ozeans zu verschlingen, um so das Nest wieder sichtbar zu machen. Der Ozeangott brachte das Nest dem Agastya mit den Eiern. Und Agastya spuckte das Wasser des Ozeans wieder aus. Seitdem gilt alles Wasser des Ozeans als heilig. Denn es ist von dem großen Weisen Agastya geheiligt und gereinigt worden.

Agastya trinkt das Wasser des Ozeans

Agastya und Shivas Hochzeit

Als Parvati und Shiva auf den Bergen des Himalayas heirateten, wollten alle Rishis, Devas und Könige dabei sein. So drohte ein Ungleichgewicht der Energien. Shiva bat Agastya, im Süden zu bleiben, damit die Welt ihr Gleichgewicht behalten würde. Agastya blieb in Südindien - und sorgte so dafür, dass alles im Lot blieb. Es heißt, dass Agastya noch heute in den Bergen Südindiens zu erfahren ist - immer wieder berichten Menschen von einer Vision Agastyas bzw. von der Erfahrung seiner Präsenz.

Agastya im Ramayana

Im Epos Ramayana wird Agastya beschrieben in seiner Zeit nach der Hochzeit Shivas. Hier ist Agastya ein Einsiedler im Vindhyagebirge in Südindien. Er war der Oberste der Weisen und beschützte sie vor den Rakshasas. Rama besuchte den Agastya und bekam von Agastya wertvolle Ratschläge. Agastya gab Rama den Bogen von Vishnu. Nach der Rückkehr von Rama nach Ayodhya folgte Agastya ihm für eine Weile.

Verehrung Agastyas in Südindien

Bei den Draviden (Ureinwohner Südinidiens) gilt Agastya als Kulturbringer. Er lernte von Shiva die Tamil-Sprache und lehrte sie dann seinen Schüler Tolkappiyar. Dieser Tolkappiyar verfasste dann die älteste bekannte Grammatik des Tamil. Agastya soll von Dvaraka oder einem anderen Ort ins Vindhyagebirge gezogen sein. Hier genießt Agastya auch heute noch besondere Verehrung. Von dort zog er weiter nach Südindien und ließ sich auf dem Berg Agastya Malai in Kerala nieder.

Darstellung von Agastya

Agastya wird als bärtiger, oft auch kleiner und untersetzter Mann mit dickem Bauch dargestellt. Agastya hält in der Linken einen Wasserkrug. Nach südindischer Überlieferung entsprang der Fluss Kaveri aus seinem Wasserkrug. Agastya wird nicht nur im Vindhygebirge und in Südindien verehrt, sondern auch außerhalb Indiens. So ist sein Kult im mittelalterlichen Sri Lanka bezeugt, vermutlich bei dem Berg Adam’s Peak.

Agastya als spiritueller Name

Agastya kann auch als spiritueller Name vergeben werden. Jemand, der Agastya als spirituellen Name bekommt, soll sich an diese Verbindung von Kraft und Mut, von Weisheit und Liebe erinnern - und in sich selbst kultivieren.

Agastya gilt als besonderer Verehrer von Shiva. Er spielt aber auch im Ramayana eine wichtige Rolle. Der Name Agastya kann sowohl an Menschen mit dem Mantra Om Namah Shivaya oder Om Shri Ramaya Namaha vergeben werden wie auch an Menschen mit abstraktem Mantra.

Siehe auch