Nilakantha Dikshitar: Unterschied zwischen den Versionen

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Ungefähr vor etwa 300 Jahren lebte in Süd[[indien]] eine außergewöhnliche und scharfsinnige
Ungefähr vor etwa 300 Jahren lebte in Süd[[indien]] eine außergewöhnliche und scharfsinnige
Persönlichkeit mit dem [[Name]]n '''Nilakantha Dikshitar'''. Er war ein geborenes Genie, ein Dichter, ein großartiger Philosoph, ein einzigartiger Verehrer und ein sehr gereifter Staatsmann mit einem scharfen, aufnehmenden, subtilen und gleichzeitig durchdringenden [[Intellekt]].
Persönlichkeit mit dem [[Name]]n '''Nilakantha Dikshitar'''. Nilakantha Dikshitar war ein geborenes Genie, ein Dichter, ein großartiger Philosoph, ein einzigartiger Verehrer und ein sehr gereifter Staatsmann mit einem scharfen, aufnehmenden, subtilen und gleichzeitig durchdringenden [[Intellekt]].
[[Datei:Sivananda-quad-kl-sw.jpg|thumb|Swami Sivananda]]
[[Datei:Sivananda-quad-kl-sw.jpg|thumb|Swami Sivananda]]


Sobald Nilakantha Dikshita etwas gelesen hatte, vergaß er es nicht mehr. Nilakantha Dikshitar war der [[Bruder]] von [[Appayya Dikshitar]], der an der Schwelle zwischen vollständigem [[Intellekt]] und [[Gott]]es[[erkenntnis]] stand. Appayya schrieb Bücher über [[Spiritualität|spirituelle]] und [[Philosophie|philosophische]] Themen und wurde sogar von einigen [[Mensch]]en als [[Inkarnation]] [[Shiva]]s selbst angesehen.
Sobald Nilakantha Dikshita etwas gelesen hatte, vergaß er es nicht mehr. Nilakantha Dikshitar war der [[Bruder]] von [[Appayya Dikshitar]], der an der Schwelle zwischen vollständigem [[Intellekt]] und [[Gott]]es[[erkenntnis]] stand. Appayya schrieb Bücher über [[Spiritualität|spirituelle]] und [[Philosophie|philosophische]] Themen und wurde sogar von einigen [[Mensch]]en als [[Inkarnation]] [[Shiva]]s selbst angesehen.


Artikel aus dem Buch "'''Lives of Saints'''" der [http://www.sivanandaonline.org/public_html/ Divine Life Society]
'''Artikel aus dem Buch "Lives of Saints" der [http://www.sivanandaonline.org/public_html/ Divine Life Society]'''


==Nilakanta war gesegnet mit Weisheit und materiellem Wohlstand==
===Nilakantha Dikshitar war gesegnet mit Weisheit und materiellem Wohlstand===
Als die zeit zur Aufteilung des Familienerbes kam, wurde Nilakantha von dem verehrungswürdigen Appayya Dikshitar gebeten, seinem Anteil daran zu benennen. Der weise und zurückhaltende Nilakantha bat Appayya um dessen Segen für seine Weisheit und ansonsten nichts Weiteres. Hocherfreut gab Appayya seinen Segen für seine Weisheit ohne den leisesten Zweifel. Aber auch materieller Wohlstand folgte.
Als die [[Zeit]] zur Aufteilung des [[Familie]]nerbes heran kam, wurde Nilakantha Dikshitar von dem [[verehrung]]swürdigen [[Appayya Dikshitar]] gebeten, seinen Anteil daran zu benennen. Der [[weise]] und zurückhaltende Nilakantha Dikshitar bat Appayya nur um dessen [[Segen]], [[Weisheit]] zu erlangen. Hocherfreut gab Appayya seinen [[Weisheit]]s[[segen]] ohne den geringsten [[Zweifel]]. Doch erhielt Nilakantha Dikshitar auch [[materie]]llen [[Wohlstand]].


==Nilakantha wurde Premier-Minister und Rechtsgelehrter des Pandyan Königreiches==
===Nilakantha Dikshitar wurde Premierminister und Rechtsgelehrter des Pandyan Königreiches===
Eines schönen Tages als Nilakantha eine Vorlesung über die Devi Mahatmya in der damals üblichen, die Seele bewegende Art und Weise gab, wurde der mächtige Herrscher des Pamdyan Königreiches, Tirumalai Nayak, in Madurai sehr berührt von der Tiefe der Weisheit, der Brilianz  und der Klarheit der Sprache des vortragenden Jungen. Der Herrscher entschied, dass er diesen noch recht jungen Mann zu seinem Premier-Minister und Rechtsgelehrten an seinem Hofe machen würde. Um seine Eignung als Premier-Minister zu beweisen, musste zu damaliger Zeit der Bewerber ein schwieriges Rätsel lösen. Dies war sogar für einen großen Geist eine schwierige Herausforderung. Aber für Nilakantha war die Auflösung des Rätsels recht einfach. In dem verschwenderischen und an Vergnügungen reichlich gesegneten Hofe führte Nilakantha ein einfaches Leben als frommer und gelassener Philosoph. Sein Leben war außerdem geprägt von Entsagung, Einsiedelei und großer Hingabe an das Mystische.  
Eines schönen Tages als Nilakantha Dikshitar in [[Madurai]] eine Vorlesung über [[Devi]] [[Mahatmya]] in der damals üblichen, die [[Seele]] bewegenden Art und Weise gab, war der mächtige [[Herrscher]] des Pandyan [[König]]reiches, Tirumalai Nayak, sehr berührt von der Tiefe der [[Weisheit]] sowie der Brillianz und Klarheit der [[Sprache]] des vortragenden Jungen. Der Herrscher entschied, dass er diesen noch recht jungen [[Mann]] zum Premierminister und [[Recht]]sgelehrten an seinem Hofe machen würde.


==Die zerbrochene Statue==
Um die Eignung als Premierminister zu beweisen, musste zu damaliger [[Zeit]] der Bewerber ein schwieriges Rätsel lösen. Dies war sogar für einen großen [[Geist]] eine schwierige Herausforderung. Doch für Nilakantha Dikshitar war die Lösung des [[Rätsel]]s recht einfach. In dem verschwenderischen und an Vergnügungen reichlich gesegneten Hofe führte Nilakantha Dikshitar ein [[einfach]]es [[Leben]] als [[fromm]]er und gelassener Philosoph. Sein [[Leben]] war außerdem geprägt von [[Entsagung]], [[Askese|Einsiedelei]] sowie großer [[Hingabe]] an das [[Mystik|Mystische]].  
Unter der direkten Anleitung von Nilakantha, erschuf Sundaramurti, ein Bildhauer, der bereits nahe an der Perfektion in seiner künstlerischen Tätigkeit war, eine Statue der Königin von Tirumalai Nayak. Diese sollte dann in dem Pandu Mandapam aufgestellt werden, der gerade im Bau befindlich war. Aber dann passierte ein Missgeschick. Ein kleiner Splitter sprang von dem rechten Oberschenkel der Statue ab und damit entstand eine deutlich auffällige Kerbe. Der Bildhauer versuchte, diese zu kaschieren, es war jedoch vergebens! Nilakantha der die umfassende Schau erreicht hatte, sagte dem Bildhauer, der sehr bestürzt war,  daraufhin, dass er die Figur einfach so lassen solle, wie sie geworden nun sei.  


==Nilakantha verblendete sich selbst mit Kampher, um sich vor dem Gefägnis zu retten==
===Die zerbrochene Statue===
Der König erhielt Kunde von dieser Geschichte. Er war durch Verdacht, der mit Missverständnis und Zorn angefüllt war, so verschleiert, dass er befahl, Nilakantha in das Gefängnis zu werfen. Zu dieser Zeit führte Nilakantha gerade ein Arati durch und schwenkte dabei den Kampher, um die göttliche Mutter Meenaksh zu verehren, die Upasaka stillte, der er ja war. Durch die Gnade der göttlichen Mutter und durch seine intuitive Wahrnehmung, wusste er bereits, wie sehr der König außer sich war. Er packte mehr Kampher in die Flamme und drückte diese Flamme auf seine beiden Augen, bis er vollständig erblindete.  
Unter der direkten Anleitung von Nilakantha Dikshitar erschuf Sundara[[murti]], ein [[Bild]]hauer, der in seiner künstlerischen Tätigkeit bereits der Perfektion nahe war, eine Statue der [[König]]in von Tirumalai Nayak. Diese sollte in dem [[Pandu]] [[Mandapa]]m aufgestellt werden, der sich gerade im Bau befand. Doch dann passierte ein Missgeschick. Ein kleiner Splitter sprang von dem rechten Oberschenkel der Statue ab, wodurch eine deutlich auffällige Kerbe entstand. Der Bildhauer versuchte, diese zu kaschieren, es war ihm jedoch nicht möglich! Nilakantha Dikshitar, der die umfassende Schau erreicht hatte, sagte dem Bildhauer - der sehr bestürzt über die zerbrochene Statue war - dass er die Figur einfach so lassen solle, wie sie nun geworden sei.  


==Nilakanthas Heilung von seiner Erblindung==
===Nilakantha Dikshitar verblendete sich selbst mit Kampher, um sich vor dem Gefängnis zu retten===
Der König erfuhr von dieser tragischen Begebenheit und kam wieder zu Sinnen. Getragen von einer Welle des Bedauerns und der Reue lief der König zu dem kristallklaren Nilakantha, um diesen um Vergebung zu bitten. Nilakantha. aus dessen Herzen sein allumfassenden Mitgefühl und seinen großartigen Gefühle sowie seine unvergleichliche Hingabe an die göttliche Mutter überfloss, stellte sein Augenlicht wieder her, in dem er einhundertundfünf Verse aufsagte. Und so ersparte er dem König weitere Reue. Von diesem Tage an, sagte er sich von dem königlichen Hofe los. Tirumalai Nayak, der Herrscher, ehrte ihn, in dem er ihm den Jagir von Palamadai, etwa vier Meilen entfernt, widmete. In seinen letzten Tagen schrieb der von Hingabe vollständig bessene Nilakantha noch mehrere inspirierende Bücher. Diese Bücher des großartigen Heiligen  sind spontan und natürlich, gleichzeitig vielschichtig und erhebend sowie mit großem Gefühl erfüllt. Er nahm schließlich Sannyasa und erreichte danach Samadhi.
[[Datei:MG 5006.jpg|thumb|Arati mit Swami Govindananda und Swami Nivedananda]]
 
Der [[König]] erhielt Kunde von dieser Geschichte. Er war erfüllt von [[Zorn]] und Missverständnis, sodass er befahl, Nilakantha Dikshitar ins Gefängnis zu werfen. Zu dieser [[Zeit]] führte Nilakantha Dikshitar gerade ein [[Arati]] durch und schwenkte dabei den Kampfer, um die göttliche [[Mutter]] [[Minakshi]] zu ehren. Nilakantha Dikshitar war dabei tief in die göttliche Gegenwart versenkt ([[Upasaka]]). Durch die [[Gnade]] der göttlichen [[Mutter]] und durch seine eigene [[Intuition|intuitive]] [[Wahrnehmung]], wusste er bereits, wie sehr der [[König]] außer sich war. Er packte mehr [[Kampfer]] in die [[Flamme]] und drückte diese Flamme auf beide [[Auge]]n, bis er vollständig erblindete.
 
===Nilakantha Dikshitars Heilung von seiner Erblindung===
Der [[König]] erfuhr von dieser tragischen Begebenheit und kam wieder zu [[Sinne]]n. Getragen von einer Welle des Bedauerns und der Reue lief der [[König]] zu dem kristallklaren Nilakantha Dikshitar, um diesen um [[Vergebung]] zu bitten. Nilakantha Dikshitar, aus dessen [[Herz]] ein allumfassendes [[Mitgefühl]] sowie eine unvergleichliche [[Hingabe]] an die göttliche [[Mutter]] flossen, stellte sein [[Auge]]nlicht wieder her, indem er 105 Verse [[Rezitation|rezitierte]]. So ersparte er dem [[König]] weitere Reue.
 
Von diesem [[Tag]]e an sagte sich Nilakantha Dikshitar vom [[könig]]lichen Hofe los. Der Herrscher Tirumalai Nayak ehrte ihn, indem er ihm den etwa vier Meilen entfernten Jagir von Palamadai widmete. In seinen letzten Tagen schrieb der von [[Hingabe]] vollkommen erfüllte Nilakantha Dikshitar noch mehrere [[Inspiration|inspirierende]] Bücher. Die Bücher des großartigen [[Heilige]]n sind spontan und natürlich, gleichzeitig vielschichtig und erhebend sowie von großem [[Gefühl]] erfüllt. Nilakantha Dikshitar nahm schließlich [[Sannyasa]] und erreichte danach [[Samadhi]].


==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[Sannyasin]]
*[[Heilige]]
*[[Hingabe]]
*[[Bhakti]]
*[[Samadhi]]
*[[Inspiration]]
*[[Erfahrung]]
*[[Erkenntnis]]
*[[Meister]]
*[[Meister]]
*[[Guru]]
*[[Guru]]
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==Weblinks==
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Krishnatext.html Krishna]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_krishna.html Swami Sivananda, Sadhana: Krishna]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goetter-und-goettinnen/6-krishna/ Swami Sivananda, Götter und Göttinnen: Krishna]
*[https://www.yoga-vidya.de/karma/karma-gesetz/5-karma-gesetz-der-gnade-gottes/ Karma Gesetz der Gnade Gottes]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_gott.html Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis: Gott]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_gott.html Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis: Gott]
*[https://www.yoga-vidya.de/karma/was-ist-karma/3-karma-phasen/ Phasen von Karma]
*[https://www.yoga-vidya.de/karma Karma Portal]
*[https://www.yoga-vidya.de/karma Karma Portal]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/shankara/atma-bodha-aparoksha-anubhuti/direkte-verwirklichung-des-selbst/ Direkte Verwirklichung des Selbst]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/inspirierende-geschichten/gnade-gottes/ Gottes Gnade]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/inspirierende-geschichten/gnade-gottes/ Gottes Gnade]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/yogi/sivananda.html Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/yogi/sivananda.html Swami Sivananda]
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==Seminare==
==Seminare==
===Indische Meister===
===Indische Meister===
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===Jnana Yoga und Philosophie===
===Jnana Yoga und Philosophie===
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===Raja Yoga===
===Bhakti Yoga===
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==Multimedia==
==Multimedia==
===Sei großzügig – Swami Sivananda===
===Sei großzügig – Swami Sivananda===
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===Swami Sivananda – Leben und Werk===
===Swami Sivananda – Leben und Werk===
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[[Kategorie:Heilige]]
[[Kategorie:Heilige]]
[[Kategorie:Sivananda Lives of Saints]]
[[Kategorie:Sivananda Lives of Saints]]
[[Kategorie:Südindien]]
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[[Kategorie:Shiva]]
[[Kategorie:Mythologie]]
[[Kathegorie:Jnana Yoga]]
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 17:04 Uhr

Ungefähr vor etwa 300 Jahren lebte in Südindien eine außergewöhnliche und scharfsinnige Persönlichkeit mit dem Namen Nilakantha Dikshitar. Nilakantha Dikshitar war ein geborenes Genie, ein Dichter, ein großartiger Philosoph, ein einzigartiger Verehrer und ein sehr gereifter Staatsmann mit einem scharfen, aufnehmenden, subtilen und gleichzeitig durchdringenden Intellekt.

Swami Sivananda

Sobald Nilakantha Dikshita etwas gelesen hatte, vergaß er es nicht mehr. Nilakantha Dikshitar war der Bruder von Appayya Dikshitar, der an der Schwelle zwischen vollständigem Intellekt und Gotteserkenntnis stand. Appayya schrieb Bücher über spirituelle und philosophische Themen und wurde sogar von einigen Menschen als Inkarnation Shivas selbst angesehen.

Artikel aus dem Buch "Lives of Saints" der Divine Life Society

Nilakantha Dikshitar war gesegnet mit Weisheit und materiellem Wohlstand

Als die Zeit zur Aufteilung des Familienerbes heran kam, wurde Nilakantha Dikshitar von dem verehrungswürdigen Appayya Dikshitar gebeten, seinen Anteil daran zu benennen. Der weise und zurückhaltende Nilakantha Dikshitar bat Appayya nur um dessen Segen, Weisheit zu erlangen. Hocherfreut gab Appayya seinen Weisheitssegen ohne den geringsten Zweifel. Doch erhielt Nilakantha Dikshitar auch materiellen Wohlstand.

Nilakantha Dikshitar wurde Premierminister und Rechtsgelehrter des Pandyan Königreiches

Eines schönen Tages als Nilakantha Dikshitar in Madurai eine Vorlesung über Devi Mahatmya in der damals üblichen, die Seele bewegenden Art und Weise gab, war der mächtige Herrscher des Pandyan Königreiches, Tirumalai Nayak, sehr berührt von der Tiefe der Weisheit sowie der Brillianz und Klarheit der Sprache des vortragenden Jungen. Der Herrscher entschied, dass er diesen noch recht jungen Mann zum Premierminister und Rechtsgelehrten an seinem Hofe machen würde.

Um die Eignung als Premierminister zu beweisen, musste zu damaliger Zeit der Bewerber ein schwieriges Rätsel lösen. Dies war sogar für einen großen Geist eine schwierige Herausforderung. Doch für Nilakantha Dikshitar war die Lösung des Rätsels recht einfach. In dem verschwenderischen und an Vergnügungen reichlich gesegneten Hofe führte Nilakantha Dikshitar ein einfaches Leben als frommer und gelassener Philosoph. Sein Leben war außerdem geprägt von Entsagung, Einsiedelei sowie großer Hingabe an das Mystische.

Die zerbrochene Statue

Unter der direkten Anleitung von Nilakantha Dikshitar erschuf Sundaramurti, ein Bildhauer, der in seiner künstlerischen Tätigkeit bereits der Perfektion nahe war, eine Statue der Königin von Tirumalai Nayak. Diese sollte in dem Pandu Mandapam aufgestellt werden, der sich gerade im Bau befand. Doch dann passierte ein Missgeschick. Ein kleiner Splitter sprang von dem rechten Oberschenkel der Statue ab, wodurch eine deutlich auffällige Kerbe entstand. Der Bildhauer versuchte, diese zu kaschieren, es war ihm jedoch nicht möglich! Nilakantha Dikshitar, der die umfassende Schau erreicht hatte, sagte dem Bildhauer - der sehr bestürzt über die zerbrochene Statue war - dass er die Figur einfach so lassen solle, wie sie nun geworden sei.

Nilakantha Dikshitar verblendete sich selbst mit Kampher, um sich vor dem Gefängnis zu retten

Arati mit Swami Govindananda und Swami Nivedananda

Der König erhielt Kunde von dieser Geschichte. Er war erfüllt von Zorn und Missverständnis, sodass er befahl, Nilakantha Dikshitar ins Gefängnis zu werfen. Zu dieser Zeit führte Nilakantha Dikshitar gerade ein Arati durch und schwenkte dabei den Kampfer, um die göttliche Mutter Minakshi zu ehren. Nilakantha Dikshitar war dabei tief in die göttliche Gegenwart versenkt (Upasaka). Durch die Gnade der göttlichen Mutter und durch seine eigene intuitive Wahrnehmung, wusste er bereits, wie sehr der König außer sich war. Er packte mehr Kampfer in die Flamme und drückte diese Flamme auf beide Augen, bis er vollständig erblindete.

Nilakantha Dikshitars Heilung von seiner Erblindung

Der König erfuhr von dieser tragischen Begebenheit und kam wieder zu Sinnen. Getragen von einer Welle des Bedauerns und der Reue lief der König zu dem kristallklaren Nilakantha Dikshitar, um diesen um Vergebung zu bitten. Nilakantha Dikshitar, aus dessen Herz ein allumfassendes Mitgefühl sowie eine unvergleichliche Hingabe an die göttliche Mutter flossen, stellte sein Augenlicht wieder her, indem er 105 Verse rezitierte. So ersparte er dem König weitere Reue.

Von diesem Tage an sagte sich Nilakantha Dikshitar vom königlichen Hofe los. Der Herrscher Tirumalai Nayak ehrte ihn, indem er ihm den etwa vier Meilen entfernten Jagir von Palamadai widmete. In seinen letzten Tagen schrieb der von Hingabe vollkommen erfüllte Nilakantha Dikshitar noch mehrere inspirierende Bücher. Die Bücher des großartigen Heiligen sind spontan und natürlich, gleichzeitig vielschichtig und erhebend sowie von großem Gefühl erfüllt. Nilakantha Dikshitar nahm schließlich Sannyasa und erreichte danach Samadhi.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda, Lives of Saints by the Divine Life Society, Indien 2009
  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
  • Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana
  • Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von Heute

Weblinks

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