Yoga für Demokratie

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Yoga für Demokratie, auch bekannt unter Yoga for Democracy ist eine von Henrike Fröchling und Sukadev Volker Bretz im September 2020 gegründete Initiative, um gerade in Zeiten von Pandemie, rechtsradikalen und verschwörungstheoretischen Strömungen in der Gesellschaft Yoga Übenden Orientierung zu geben.

Yoga for Democracy: Eine Initiative für Demokratie, Rechtsstaat, freiheitliche Grundordnung

Die Initiative dazu kam Henrike Fröchling von Yoga Easy, der führenden Yoga Video Plattform im deutschsprachigen Bereich. Sie sprach darüber mit Sukadev Volker Bretz im September. So entstand ein Statement, das von vielen wichtigen Menschen aus der Yogaszene unterzeichnet wurde.

Statement der Initiative "Yoga für Demokratie"

Dieses Statement ist ca. 24. September 2020 von Henrike Fröchling und anderen bei Yoga Easy nach einem Zoom Gespräch mit Sukadev und anderen Yogalehrenden entworfen und unter Einarbeitung der Vorschläge ab 27.9. veröffentlicht worden:

Wir sind Teil der deutschen Yogaszene und lieben unser demokratisches System. Wir sehen mit Besorgnis, dass unter Yogis und Yoginis Verschwörungsglauben kursiert. Wir befürchten, dass dies unsere demokratische Gemeinschaft gefährdet. Warum? Kritik und Argumente gehören zur Demokratie. Viele Verschwörungsmythen stellen legitime Fragen: Wird der Staat übergriffig? Sind 5G-Strahlen schädlich? Wird die Politik zu sehr von großen Firmen beeinflusst? Diese Frage müssen diskutiert werden, aber bitte aufgrund von Fakten und mit immer besserer Wissenschaft. Einer handvoll Wissenschaftler auf Youtube, die oft aus dem Kontext gerissene Scheinfakten verbreiten, darf nicht das gleiche Gewicht zugestanden werden wie 97% der gesamten Wissenschaft. Warum nicht? Weil dann nicht mehr die Fakten Grundlage unserer Entscheidungen werden, sondern Propaganda.

Der reflexhafte Zweifel an jedem seriösen Medienbericht, die stumpfe Verunglimpfung aller Politiker unterminieren das demokratische System, denn die Politiker sind von der Mehrheit gewählt. Sie kommen aus unserer Mitte. Wären sie alle fremdgesteuert oder mit böser Absicht am Werk, müssten wir nicht mehr zur Wahl gehen. Die Algorithmen von Facebook und Youtube fördern jedoch diese Radikalisierung. Diese Radikalisierung wiederum führt Esoteriker, Islamisten und Rechte Schritt für Schritt in eine Welt der alternativen Fakten.

Wir haben noch keine Yogini und keinen Yogi getroffen, die nicht gute und reine Intentionen hätten. Es mag einige wenige geben, die für esoterisch-rechte Rassenideologien anfällig sind, aber die Mehrheit ist geprägt von einem gesunden Skeptizismus und einem natürlichen Freiheitsdrang. Abenteuerliche Theorien geistern durchs Netz und füttern das Misstrauen in die Wissenschaft. Diese Stimmung machen sich Nazis und Islamisten zunutze. Als Yogalehrer ohne Störgefühl neben Rechtspopulisten, Reichsbürgern und Nazis auf die Straße zu gehen, verletzt unser wichtigstes Credo als Yogis: dass alle Menschen gleich sind, dass Yoga für alle ist, dass Yoga nicht Hass und Angst fördert, sondern Mitgefühl und Integration.

Wir möchten daher unsere Studios, Ashrams und Online-Plattformen nicht als Podium benutzt sehen, um diesen Verschwörungsglauben weiter zu verbreiten. Daher werden wir uns schweren Herzens von Lehrern trennen, die politischen Verschwörungsglauben verbreiten, Wissenschaft und die Existenz des Coronavirus leugnen, Medien und Politiker als Ganzes verunglimpfen. Wir heißen ausdrücklich alle Yogis, wirklich jeden Einzelnen, als Schüler bei uns willkommen. Wir respektieren, dass jeder Mensch das Recht auf seinen eigenen Glauben hat. Wir haben als Yogis so viel beizutragen an den entscheidenden Baustellen dieses Jahrhunderts: dem Klimawandel, dem Welthunger, dem Tierwohl, dem Zusammenwachsen der Gesellschaft. Die Corona-Maßnahmen treffen die Yogaszene hart, aber wir dürfen jetzt nicht die Solidarität über Bord werfen. Lasst uns an diesem gemeinsamen, wichtigen Anliegen festhalten, auch wenn uns im Alltag unbequeme Maßnahmen, nun ja, unbequem sind. Das ist Loving Kindness. Unser Land ist im Vergleich zu den meisten anderen frei. Wir leben im Wohlstand. Wir dürfen sagen, was wir wollen, und leben, wie wir wollen. Das wollen wir bewahren.

Wer uns unterstützen will, teilt diesen Beitrag!

  • Anna Trökes, Autorin und Yogalehrerin
  • Henrike Fröchling, YogaEasy
  • Jürgen Laske, Bausinger GmbH
  • Kai Hill, Yogatribe
  • Kristin Rübesamen, Autorin und Yogalehrerin
  • Michael Kern, Jivamukti Yoga München
  • Nicole Bongartz, Lord Vishnus Couch
  • Patricia Thielemann, Spirit Yoga Berlin
  • Patrick Broome, Patrick Broome Yoga
  • Rebecca Randak und Ulrike Schäfer, Fvck Lucky Go Happy
  • Sukadev Bretz, Yoga Vidya
  • Young Ho Kim, Inside Yoga

Yoga Vidya: Demokratie und klassisch-traditioneller Yoga

Yoga Vidya wurde 1992 gegründet von Sukadev Volker Bretz aufgrund einer Vision, dass klassischer spiritueller Yoga verbunden werden sollte mit Demokratie, gewaltfreier Kommunikation, mit Wissenschaft und moderner Gesellschaft. Gehörte Yoga in den 1960er - 1980er Jahren häufig zur "alternativen Szene" oder wurde gänzlich säkularisiert, war es die Vision von Yoga Vidya, dass Yoga in all seinen Aspekten, gerade auch seinen spirituellen Aspekten, gelöst werden sollte von manchen Aspekten von Gurugehorsam und Autoritätshörigkeit und verbunden werden sollte mit einer positiven Sichtweise auf das westliche Gesellschaftssystem, auf demokratische Entscheidungsfindung, auf Rechtsstaat, Naturwissenschaft, Psychotherapie etc.

Yoga kann der Gesellschaft viel geben - und sollte deshalb in die Gesellschaft integriert werden. Damit das geschehen kann, muss umgekehrt Yoga, auch klassischer Yoga, manche Prinzipien der westlichen Gesellschaft, integriert werden.

Yoga kann vieles in der Gesellschaft befruchten:

  • Yoga in Kindergarten und Schule hilft Kindern zu besserem Körpergefühl, Selbstvertrauen, Bewusstheit. Yoga im Sportunterricht entwickelt Körperbeherrschung etc. in besonderem Maße, auch und gerade kooperativ und nicht als Wettbewerb. Yoga als Stressvorbeugung kann helfen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, unbestimmtes Bauchweh vorzubeugen
  • Yoga in der Primärprävention als krankenkassenbezahlte Maßnahme kann vorbeugend gegen eine Reihe von Krankheiten wirken
  • Yoga als Therapie kann eine sinnvolle Ergänzung sein zu schulmedizinischen und komplementärmedizinischen Ansätzen
  • Yoga als religionsübergreifende spirituelle Praxis kann den Dialog zwischen den Religionen fördern und auch Atheisten ein spirituelles Zuhause bieten
  • Yoga als individuelle Wohlfühlpraxis kann Menschen helfen, eine Insel des Wohlbefindens inmitten einer hektischen Welt zu finden
  • Yoga als psychologische Yogatherapie kann sehr hilfreich sein gegen Ängste, Depressionen, psychische Erkrankungen
  • Yoga im Alter kann Menschen auch im fortgeschrittenen Lebensalter Halt, Gesundheitspraxis, klareren Geist und spirituelle Orientierung bieten

Darüberhinaus kann Yoga Menschen helfen, Zufriedenheit in sich zu finden, mehr Mitgefühl zu allen Wesen zu entwickeln, innere Gelassenheit und Freude auszustrahlen.

Die Welt steht vor großen Herausforderungen:

  • Klimawandel erfordert erhebliche Veränderungen im Lebensstil - Klimaschutz ist ein Gebot der Stunde
  • Die Einkommensunterschiede zwischen reich und arm, zwischen reichen und armen Ländern sind enorm - hier gilt es zu teilen, eine gerechtere Ordnung zu finden
  • Im Zuge von Veränderungen gibt es Radikalisierungen
  • Religiösität wird oft als Hindernis für den Frieden wahrgenommen - anstatt die ihr zustehende Rolle als Friedenskraft zu erfüllen

Damit all diese Herausforderungen bewältigt werden können, braucht es

  • Demokratie
  • Freiheitliche Grundordnung
  • Rechtsstaat
  • Funktionierende, sich weiterentwickelnde Wirtschaftsordnung
  • Naturwissenschaft und kritische Wissenschaft
  • Bürgerbeteiligung und Engagement
  • Grundkonsens
  • Solidarität
  • Sozialstaat
  • Ökologisches Bewusstsein und Engagement

Das Ringen um den richtigen Weg bzw. um die richtigen Schritte zeichnet eine Demokratie aus. Yoga kann dabei eine Hilfe sein.

Damit Yoga hilfreich sein kann für die Weiterentwicklung der Gesellschaft, muss sich Yoga lösen von manchem Traditionellen:

  • Reiner Traditionsglaube
  • Autoritätshörigkeit

Damit die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft angegangen werden können, will Yoga Vidya auf der Basis des bestehenden Gesellschaftssystem mitwirken. Auf der Basis eines von den Idealen von Demokratie, Rechtsstaat, Freiheit, Wissenschaft und Sozialstaat geprägten Gesellschaftssystems kann Yoga mithelfen, eine bessere Welt zu entwickeln.

Ein Kampf gegen die bestehende Ordnung oder ein Aufbauen einer Parallelgesellschaft ist gerade nicht das Anliegen von Yoga Vidya.

Yoga für Demokratie: Versuchungen widerstehen

Yoga Übende haben oft eine Odysee von Ablehnung hinter sich, von unwissenschaftlichen Verurteilungen durch Presse, Mitmenschen etc.

  • Manche langjährig Übende kennen noch die Zeit als sog. "Sektenbeauftragte" vor jeder Form von spirituellem Yoga, ja sogar säkularem Hatha Yoga warnten. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei.
  • Manche Yoga Vidyaner erinnern sich an manche kritische Verrisse in manchen Medien, wo in jedem Absatz Fakten nachvollziehbar falsch waren. Glücklicherweise sind über 95% der Presseberichte positiv und faktentreu :-)
  • Manche langjährig Yoga Übende kennen noch die Zeit als Vegetarismus und Fasten von der Medizin kritisch, Veganismus als gefährlich gesehen wurden. Heutzutage ist die Medizin und die Ökotrophologie (Ernährungskunde) weiter und steht den Yoga geprägten Ernährungsweisen positiv gegenüber
  • Manche medizinische Maßnahmen (wie manche Operationen, manche Hormontherapien, manche Impfungen) werden ohne ausreichende medizinische Evidenz propagiert - Alternativmedizin abgelehnt
  • Manche Yoga Übende stammen noch aus der Atomkraft Nein Danke Szene, aus der Alternativszene, hatten in den 1970er Jahren Berufsverbot, haben sich engagiert in Greenpeace, Amnesty International etc. - und haben starke Ablehnung erfahren durch Politik, Regierung, Polizei etc.
  • Manche haben erfahren, wie Pharmakonzerne, Fleischindustrie andere Wirtschaftslobbys Einfluss auf Gesetze haben, die als zutiefst ungerecht empfunden werden
  • Manche Yoga Übende haben erfahren, dass ihre alternative Lebensweise in ihrem Umfeld auf große Skepsis, Ablehnung, Ausgrenzung gestoßen ist, dass ihre tief spirituelle Erfahrungen als krankhaft bezeichnet werden und dass sie als Spinner abgetan wurden - und werden.
  • Manche Yoga Übende aus den östlichen Bundesländern haben in den 1960er, 1970er, 1980er Jahren gelernt, dass man einem Staat und seinen Medien, ja sogar seinen Mitmenschen nicht trauen kann, dass man belogen und betrogen und verraten werden kann
  • Manche Yoga Übende haben über eine psychische Erkrankung zum Yoga gefunden. Diese psychische Erkrankung ist durch Yoga stabilisiert, kann aber jederzeit wieder ausbrechen. Psychisches Leiden kann dann zu Ängsten führen, die wiederum in schräge Ansichten münden können

Solche und viele weiteren Erfahrungen in gesellschaftlichen, politischen, sozialen, ökologischen Kontesten haben in manchen Yoga Übenden eine generelle Skepsis gegenüber dem "etablierten System", gegen Politik, Wissenschaft, "Mainstream Medien" etc. entstehen lassen. Daher haben manche Yoga Übende eine allgemeine Ablehnung gegen Politik, Gesellschaftsordnung, Medien, Wissenschaft entwickelt.

Daraus ergeben sich Gefahren - und Versuchungen - wie

  • Gänzlicher Ausstieg und Rückzug aus der Gesellschaft
  • Einstieg in eine Parallelwelt, in der ein Guru allen sagt, wie sie sich zu verhalten haben
  • Verschwörungsglauben, das hinter allen Problemen dieser Welt eine geheime wie auch immer geartete Elite sieht, welche alles so steuert, dass sie alles beherrschen kann
  • Reichsbürgerbewegungen, welche den idealen Staat, das ideale Gesellschaftssystem versprechen
  • Radikale Ablehnung des politischen Systems, der Wissenschaft, der "Medien" etc.

In seltenen Fällen können dabei auch Neigungen gefördert werden "Sündenböcke" unter Minderheiten zu suchen, oder Versprechungen von nationalistischen, völkischen und rechtsradikalen Gruppen zum Opfer zu fallen.

Yoga für Demokratie: Mit gestalten

Heutzutage gibt es eine große Offenheit für alle Aspekte des Yoga in der Mehrheitsgesellschaft. Die Türen sind offen - wir müssen nur hindurch gehen:

  • Kultusministerien und viele Schulen sind offen für Yoga im Schulunterricht
  • Die Krankenkassen fördern Yoga Präventionskurse
  • An einigen Universitäten werden die Heilwirkungen von Yoga erforscht: Yogatherapie könnte Teil der Schulmedizin werden
  • Politiker stehen Yoga positiv gegenüber, sprechen lobend über Yoga Zentren, Yoga Verbände, Yoga Ashrams, insbesondere auch Yoga Vidya
  • Medien berichten überwiegend positiv über Yoga
  • Viele Unternehmen etablieren Yoga im Betriebssport oder im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (Businessyoga)
  • Die Kirchen stehen Yoga positiv gegenüber

Jetzt gilt es durch die offenen Türen zu gehen - und nicht unsinnigen schrägen Vorstellungen zum Opfer zu fallen, welche zu überflüssigen Grabenkämpfen in der Yogaszene führen könnten.

Yoga für Demokratie: Umgang miteinander

Yoga für Demokratie heißt auch, demokratische Prinzipien in der Yoga Bewegung zu etablieren:

  • Größere Yoga Bewegungen sollten ihre leitenden Personen demokratisch wählen lassen
  • Yogalehrende sollten gegenüber Teilnehmenden eine Haltung von Respekt haben und der Selbstverantwortng hohen Stellenwert geben
  • Yogalehrende sollten gegenüber anderen Yogalehrenden anderer Traditionen und Stile freundlich und respektvoll umgehen
  • Yogalehrende sollten sich in großen Yoga Verbänden und Dachverbänden zusammenschließen: In der Bundesrepublik Deutschland sind es die großen Verbände, die in der Politik mitwirken können - und nicht Einzelkämpfer

Grenzen eines freundlichen Umgangs: Abgrenzung gegen rechts

Eine Demokratie muss auch eine wehrhafte Demokratie sein. Allerdings sollte man das "Wehrhafte" im engeren Sinn dem Staat und seinen Organen (Polizei, Staatsanwaltschaft, Gerichte) überlassen. Im weiteren Sinn muss sich die Yogaszene aber wehren gegen Vereinnahmung durch rechte und andere Gruppierungen. Die in der Initiative "Yoga für Demokratie" verbundenen Yogis und Yoginis respektieren alle Yogaübende aller Überzeugungen als Teilnehmende, wollen aber Verschwörungstheoretikern, Reichsbürgern, Braunyogis etc. kein Forum geben.

Yoga Übende sollten sich nicht gemein machen mit Rechtsradikalen, auch nicht auf Demos mit berechtigten Anliegen.

Manche ziehen die Toleranzgrenze enger, manche weiter.

Grenzen eines freundlichen Umgangs: Abgrenzung gegen links

Auch wenn z.Z. (um 2020) die Gefahr durch Rechtsradikalität und Islamismus als größer wahrgenommen wird, sollten sich Yoga Übende auch abgrenzen gegen Linksradikale, die ebenso die bestehende Gesellschaftsordnung, das politische und wirtschaftliche System ablehnen und z.T. gewaltsam bekämpfen. Im Namen von Antifaschismus werden z.T. von "Autonomen" Geschäfte geplündert, Polizisten und Unbeteiligte verletzt, Fensterscheiben eingeschlagen, Brände gelegt. Auch daran sollten sich keine Yoga Übende beteiligen, und auch nicht an Demos, die in solchen Gewaltexzessen münden.

Keine Hetze gegen einzelne

Leider gibt es von sich demokratisch Fühlenden bzw. als "Wächter der Demokratie Fühlenden" z.T. eine regelrechte Hetze gegen einzelne, deren Ansichten sie als rechtsradikal, rassistisch, homophob, antisemitisch etc. empfinden.

Hier gilt es, aufzupassen: Nicht jede Beschuldigung stimmt. Es gilt auch, unberechtigten Forderungen nach Ausgrenzung einzelner zu widerstehen. Auch das heißt Demokratie - im Unterschied zur Diktatur, wo Denunziation ausreichend sein kann, das Leben von jemandem zu ruinieren.

Wir wollen nicht so handeln, wie es in einer Kurzgeschichte von James Thurber "A very proper gander" kolportiert wird: "Moral: Anybody who you or your wife thinks is going to overthrow the government by violence must be driven out of the country."

Was ist und was ist nicht antidemokratisch?

Ein Vorwurf kann nicht ausreichen, jemanden auszugrenzen. Yoga Vidya will keine/n Seminarleiter/in haben, der/die rechtsradikales Gedankengut propagiert.

Allerdings: Kritik und Skepsis gehören zu einem Gemeinwesen dazu.

Folgendes ist per se nicht automatisch rechtsradikal, antisemitisch, antidemokratisch etc.

  • Skepsis gegen konkrete Coronamaßnahmen
  • Kritik an der aktuellen Bundesregierung
  • Eine gewisse Wissenschaftsskepsis und an interessengeleiteter Forschung
  • Kritik am aktuellen Wirtschaftssystem, am Finanzsystem und am unglaublichen Reichtum einiger weniger
  • Kritik an der Ungerechtigkeit der Weltwirtschaftsordnung
  • Verbreitung von wissenschaftlichem Unsinn an sich
  • Einsatz für die Grundrechte, das Grundgesetz und damit zusammenhängende Sorge vor einem diktatorischen Regime
  • Teilnahme an Demos für Freiheit, Frieden und für die Grundrechte
  • Kritik an Lobbyismus, z.B. von Pharmafirmen etc.
  • Kritik daran, dass in der Coronakrise einzelne Menschen unglaublich reich werden: Viele verarmen, der Reichtum einzelner hat sich verdoppelt und verdreifacht
  • Aufmerksammachen auf Nebenwirkungen/Begleiterscheinungen der Coronamaßnahmen: Verarmung einzelner, Verarmung und Hunger in Afrika, psychische Störungen bei Kindern und Erwachsenen

Beispiele von für die Werte von Yoga Vidya nicht Akzeptablem

Folgendes ist antisemitisch

  • Behauptung einer "jüdischen Hochfinanz"
  • Behauptung, dass die westlichen Gesellschaften von Juden zersetzt würden

Folgende Aussagen wären rassistisch

  • "Das deutsche Volk soll umvolkt werden"
  • "Immigration wird ja bewusst eingeladen, um das deutsche Volk auszurotten"
  • "Alle ... (Angehörige einer bestimmten Ethnie) neigen zu Diebstahl, zu Gewalttaten, zu vermehrtem Sex", etc.

Folgende Aussagen sind völkisch

  • "Deutschland ist nur für die Deutschen"
  • "Die Deutschen haben der Welt die Kultur gebracht"
  • "Yoga hat seinen Ursprung in Deutschland, wurde von vielen Jahrtausenden nach Indien gebracht"
  • "Wenn die deutsche Kultur zurück zu ihren Wurzeln findet" ... (wird alles gut...)

Verbreitung und Propagierung von Verschwörungstheorien

  • "Eine "Elite" bzw. "satanische Elite" hat den Coronavirus geschaffen, um die Menschheit zu versklaven"
  • "Es wird bewusst auf einen Lockdown hingearbeitet, um die Menschheit zu versklaven"
  • "Maskenpflicht wird bewusst von einer "Elite" genutzt, um Menschen mundtot zu machen"

Folgendes wäre sexistisch

  • "Frauen gehören an den Herd, bzw. sich um Kinder kümmern, haben nichts in der Arbeitswelt verloren"
  • "Frauen sind nicht als Führungspersonen geeignet"
  • "Alle Frauen sind ... Alle Männer sind ..."

Verbreitung von grob wissenschaftlichem Unsinn

  • "Es gibt keine Viren"
  • "Covicd19 ist nur eine sanfte Grippe"

Folgendes ist rechtsradikal

  • Aufruf zum gewaltsamen Sturz der Regierung
  • Aufruf, andere zu töten, zu vertreiben
  • Gewalttaten gegen Eigentum und gegen Personen
  • Hissen und Tragen von Reichsflaggen und anderen rechtsradikalen Symbolen
  • Leugnen oder Relativierung von Holocaust und anderen Gewalttaten und Verbrechen der Nazis 1933-1945
  • Entschuldigen oder gar Verherrlichen von Nazi Verbrechern wie Hitler, Himmler, Göbbels etc.
  • Verherrlichen einzelner evtl. begrüßenswerter "Leistungen" des Hitler-Regimes
  • Bestreitung der Existenz der Bundesrepublik Deutschland
  • Bestreben das "Deutsche Reich" in den Grenzen von 1937 (oder 1914) wiederherzustellen

Folgendes ist linksradikal

  • Aufruf zum gewaltsamen Sturz der Regierung
  • Aufruf, andere zu töten, zu vertreiben
  • Gewalttaten gegen Eigentum und gegen Personen
  • Verherrlichung von Lenin, Stalin, Mao

Die unreflektierte, insbesondere die wiederholte, Teilnahme an Demos/Events, an denen offensichtlich Rechtsradikale, insbesondere gewaltbereite oder zur Gewalt aufrufende oder gar Gewalttaten begehende Rechtsradikale/Linksradikale etc. teilgenommen haben, ohne sich von diesen Radikalen und ihrem Gedankengut zu distanzieren, ist nicht akzeptabel für solche, die bei Yoga Vidya Seminare leiten.

Yoga Vidya Umsetzung "Yoga für Demokratie"

Yoga Vidya ist demokratisch aufgebaut. Yoga Vidya ist ein gemeinnütziger Verein: Alle übergeordneten Entscheidungen, einschließlich Wahl des Vorstands, Neuerrichtung von Ashrams, große Investitiionen, werden von der Mitgliederversammlung getroffen.

Die Gemeinschaftsmitglieder, die Sevakas, leben in basisdemokratischen Gemeinschaften:

  • Die Sevakas wählen die Teamleiter, Bereichsleiterinnen, Ashramleiter/innen
  • Die Sevakas bestimmen in Sevaka Versammlungen, wer in das Team aufgenommen wird
  • Die Sevaka Versammlungen bestimmen über Taschengeld und alles was das Zusammensein und -wirken betrifft

Eine genauere Beschreibung der Umsetzung von demokratischen Prinzipien findest du im Artikel https://blog.yoga-vidya.de/demokratische-und-ethische-prinzipien/

Statements des Vorstands zu Corona Maßnahmen und Verschwörungstheorien

Der gewählte Vorstand des Yoga hat sich 2020 mehrfach genötigt gesehen, Stellung zu beziehen. Hier 2 der wichtigen Statements des Vorstands von Yoga Vidya

15.5.2020 Aktelle Corona Schutzmaßnahmen - Statement des Vorstands\

Entsprechend der aktuell im jeweiligen Bundesland gültigen Corona Schutzverordnung gibt es in unseren Häusern und Zentren die notwendigen Maßnahmen, um eine Infektion mit dem Corona Virus zu verhindern. Diese Hygiene- und Sicherheitsregeln sind im Corona Hygiene- und Sicherheitskonzept des jeweiligen Ashrams/Centers festgehalten, das im jeweiligen Standort sichtbar ausliegt bzw. Besuchern ausgehändigt wird. Diese Sicherheitskonzepte beinhalten umfassende Verhaltensregeln, die selbstverständlich von allen Gästen, Seminarleitern und Mitarbeitern des Hauses einzuhalten sind – und regelmäßig in Übereinstimmung mit Änderungen der Coronaverordnung des jeweiligen Bundeslandes angepasst werden.

Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass sich Yoga Vidya nicht beteiligt an Diskussionen zu Sinn oder Zweckmäßigkeit dieser aktuellen Bestimmungen zu Coronaschutzmaßnahmen. Diese werden einfach eingehalten. Alle Standorte von Yoga Vidya e.V. sind stark betroffen von der aktuellen Situation. Dies trifft Yoga Vidya e.V. finanziell sehr massiv. Um den Vereinszweck von Yoga Vidya e.V. (Verbreitung von Yoga, siehe Vereinssatzung) erfüllen zu können, seine finanziellen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, Kreditgebern, staatlichen Stellen, Handwerkern und anderen Dienstleistern erfüllen zu können, werden laufend finanzielle Mittel nicht nur durch Spenden, sondern auch durch den Seminar- und Ausbildungsbetrieb benötigt. Dies war seit ca. Mitte März 2020 bis Mai nicht mehr möglich und läuft nun erst langsam wieder an. Obwohl wir durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in der Existenz gefährdet sind, befürworten wir diese grundsätzlich. Denn kein Yoga Vidya Center möchte zu einem nächsten Corona-Hotspot werden. Yoga Vidya e.V. arbeitet gemeinsam mit den Behörden bezüglich der Umsetzung von Hygiene- und Sicherheitskonzepten. Und das tun wir vor allem in Hinblick auf den höchsten Wert im Yoga: Ahimsa (Nicht-Verletzen). Yoga Vidya e.V. hat nicht zum Vereinszweck, sich als gemeinnütziger Verein in tagespolitische Diskussionen einzumischen.

6.6.2020 Statement des Vorstands des Yoga Vidya e.V. zu Demokratie, Meinungsfreiheit und sogenannten Verschwörungstheorien

Yoga und Spiritualität zu leben und lehren ist Ziel, Sinn und Zweck des gemeinnützigen Vereins Yoga Vidya e.V. Ziel von Yoga Vidya ist es, Menschen durch die Lehre des Yoga und verwandter Disziplinen Anregungen und Hilfen für ganzheitliche Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung, Entspannung und Meditation zu geben und ihnen spirituelle transzendente Erfahrungen zu ermöglichen. Politische Meinungsbildung zu fördern ist nicht das Ziel von Yoga Vidya.

Der Vorstand von Yoga Vidya distanziert sich von jeglichen Formen sogenannter „Verschwörungstheorien, Verschwörungserzählungen und Verschwörungsmythen“. Im Rahmen der Meinungsfreiheit mag es davon abweichende private Meinungen einzelner Mitglieder geben, welche aber nichts mit dem Verein Yoga Vidya an sich zu tun haben und nicht mit dem Yoga Vidya e.V. in Verbindung gebracht werden sollten.

Die Ausrichtung auf die Verbreitung von Yoga und Spiritualität beinhaltet die individuelle Suche nach der Wahrheit, die jenseits aller politischen Ausrichtungen Bestand hat. Daher bedeutet Yoga leben und lehren auch, Menschen in ihrer eigenen persönlichen Suche auf der Basis von ethischen Grundlagen wie z.B. Gewaltlosigkeit und Wahrhaftigkeit zu unterstützen. Das heißt für die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins auch das Vorleben eines spirituellen Lebensstils.

Der Yoga Vidya e.V. versteht sich als eine spirituelle demokratische Gemeinschaft innerhalb einer demokratisch verfassten Gesellschaft. Die Vielfalt persönlicher Einstellungen zu gesellschaftlichen Fragestellungen bildet die gesellschaftliche Vielfalt ab. Meinungsfreiheit bezüglich gesellschaftlicher Themenstellungen ist ein wichtiges Gut und ein persönliches Grundrecht. Bei aller Meinungsfreiheit bekennt sich der Yoga Vidya e.V. aber ausdrücklich zu wichtigen Grundwerten unserer Gesellschaft. So steht in der Satzung: „Der Yoga Vidya e.V. ist einem humanistisch-spirituellen Welt- und Menschenbild verpflichtet, das von Respekt zu allen Menschen unabhängig ihrer religiösen, kulturellen, ethnischen Herkunft und sexuellen Orientierung geprägt ist und steht auf der Basis des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.“

Von Vereinsmitgliedern, Gemeinschaftsmitgliedern, Mitarbeiter/innen und Seminarleiter/innen wird erwartet, dass sie sich öffentlicher Äußerungen enthalten, welche den oben beschriebenen Werten des Vereins entgegenstehen. Von Seminarleiter/innen wird erwartet, dass sie in ihren Seminaren bei Yoga Vidya keine politische Werbung oder politische Agitation betreiben.

Yoga Vidya lehrt in der Tradition von Swami Sivananda, der als ausgebildeter Arzt und Yogameister schon Anfang des 20. Jahrhunderts Naturheilkunde, Ayurveda, Yoga und moderne Schulmedizin zusammengeführt hat. Mit dem integralen ganzheitlichen Yoga hat er ein Übungssystem gelehrt, welches Menschen sowohl zu einem gesünderen Lebensstil wie auch zu tiefen Einsichten und Erkenntnissen verhilft.

„Vidya“ heißt Weisheit, Wissenschaft. Damit ist sowohl weltliches und naturwissenschaftliches Wissen als auch spirituelles Wissen und Weisheit gemeint. „Yoga“ bedeutet nicht nur Einheit/Harmonie sondern auch „Verbindung“. Yoga Vidya steht für die Verbindung von Traditionswissen und moderner Wissenschaft, für die Verbindung von traditioneller (indischer) Medizin (Ayurveda) und moderner Medizin, sowie für die Verbindung klassischer spiritueller Werte und modernen gesellschaftlichen Prinzipien.

Yoga und Naturheilkunde aktivieren die körpereigenen Selbstheilungskräfte, die ein gesundes Gleichgewicht im Menschen und echte Heilung bewirken können. Heilen kann sich der Mensch am besten selbst. Dies zu fördern und zu unterstützen ist das Anliegen von Yoga Vidya und darauf konzentrieren wir uns, und zwar sowohl in der spirituellen Tradition wie auch in Zusammenarbeit mit wissenschaftlicher Forschung, Universitäten usw.

Die Zusammenarbeit mit Universitäten im In-und Ausland ist ein besonderes Anliegen von Yoga Vidya und drückt sich u.a. aus in der Förderung und Begleitung von wissenschaftlichen Studien bezüglich der Wirkung von Yoga, in Kooperationen bei universitären Studiengängen sowie Zusammenarbeit mit Universitäten und Wissenschaftler/innen bei Yoga Kongressen.

Der Yoga Vidya e.V. wird immer wieder darum gebeten, zu tagesaktuellen politischen Themen Stellung zu beziehen. Politische Diskussion, politische Bildung und Teilnahme an politischen Demonstrationen sind jedoch nicht der Vereinszweck von Yoga Vidya. Daran teilzunehmen bleibt den Vereinsmitgliedern persönlich freigestellt, sofern das auf der Basis der freiheitlich-demokratischen Grundordnung geschieht.

Horn-Bad Meinberg, Juni 2020

Der Vorstand des Yoga Vidya e.V.

Richtlinien für Seminarleiter/innen bei Yoga Vidya

Im Berufsverband der Yoga Vidya Lehrer/innen hat in seiner Satzung Ethikrichtlinien, zu deren Einhaltung sich alle im Berufsverband organisierten Yogalehrer/innen verpflichten.

Im September 2020 hat Yoga Vidya Richtlinien erarbeitet, zu deren Befolgung die Yoga Vidya Seminarleiter/innen sich durch ihre Unterschrift verpflichten. Dazu gehört unter anderem:

Richtlinien für Seminarleitende und Yogalehrende bei Yoga Vidya

Präambel des Yoga Vidya e.V.

Der Yoga Vidya e.V. ist einem humanistisch-spirituellen Welt- und Menschenbild verpflichtet, das von Respekt zu allen Menschen unabhängig ihrer religiösen, kulturellen, ethnischen Herkunft und sexuellen Orientierung geprägt ist und steht auf der Basis des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

In Umsetzung dieser Präambel der Satzung des Yoga Vidya e.V. halte dich bitte bei deiner Unterrichtstätigkeit in einem der Yoga Vidya Ashrams und Center folgende Richtlinien:

1) Keine sexuellen Annährungsversuche und sexuelle Beziehungen zu Schülern/-innen, Teilnehmern/-innen

Wir möchten dich bitten, keine sexuellen Annährungsversuche und sexuelle Beziehungen zu Schülern/- innen, Teilnehmern/-innen während der Seminare/Ausbildungen anzustreben oder aufzunehmen. Belästige eine/n Seminarteilnehmer/in niemals sexuell.

Ein sexuell intendiertes Verhalten hat nach unserem Verständnis im Rahmen eines Seminars zwischen Seminarleitung und Teilnehmern keinen Platz. Insofern bitten wir um die konsequente Umsetzung von Brahmacharya im engeren Sinne zwischen Seminarleitung und den Teilnehmer*innen. Wir bitten von gegenseitigen Besuchen auf den Zimmern abzusehen. Ausnahme ist Fürsorge bei Krankheit. Wir bitten, von unüblichen Berührungen, auch bei den Asana Hilfestellungen, abzusehen.

2) Einhalten der jeweils gültigen Corona-Konzepte und Schutzmaßnahmen der Ashrams/Center und Anhalten der Teilnehmer dazu, insbesondere:

  • Abstandspflicht im Seminarraum und im Haus
  • Ständiges Lüften während des Unterrichts
  • Mund-Nasen-Bedeckung beim Singen, in engen Bereichen, Korrigieren, Massieren, usw.

Du bist mitverantwortlich dafür, dass sich die Teilnehmer vor und im Seminarraum an diese Vorgaben halten. Wir bitten davon abzusehen, diese Maßnahmen im Rahmen deiner Seminartätigkeit in Frage zu stellen.

3) Keine politische Werbung und keine Verbreitung von Verschwörungstheorien/ Verschwörungserzählungen im Unterricht und bei Gesprächen mit und gegenüber Teilnehmern/innen.

...

4) Öffentlicher Auftritt

Yoga Vidya ist sich bewusst, dass für Teilnehmende die Seminarleitenden Vorbildfunktion haben und oft stellvertretend für Yoga Vidya als Ganzes stehen.

Zwar vertritt Yoga Vidya ein breites Spektrum von Ansichten für alle möglichen Themenbereiche. Dennoch steht Yoga Vidya für Demokratie, freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. Yoga Vidya erwartet von Seminarleiter/innen, dass sie auch in öffentlicher Kommunikation (z.B. Facebook, Twitter etc.) keine Ansichten vertreten, die diesem entgegengesetzt sind

Unterzeichnung dieser Richtlinien

Die Seminarleitenden sind aufgefordert, diese Richtlinien zu unterzeichnen und sich daran zu halten, um weiterhin Seminare bei Yoga Vidya zu geben.

Umgang bei Verstößen gegen die Richtlinien

Wer einen Verstoß gegen die Richtlinien für Seminarleiter/innen vermutet, kann dies mailen an informationen@yoga-vidya.de mit genauen Infos dazu.

Dazu brauchen wir genauere Angaben, was konkret gesagt/gemacht wurde. Vertrauliches Telefonat, Treffen, etc. ist möglich.

Kleiner Hinweis: Falls der Vorwurf der Volksverhetzung oder des sexuellen Missbrauchs oder von Gewalt gemacht werden sollte, wird das an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, welche das prüfen wird (das mussten wir glücklicherweise noch nie tun - würden es aber).

Yoga im Nationalsozialismus

Yoga gibt es in Deutschland seit der Aufklärung (17./18. Jahrhundert), vermehrt in der deutschen Romantik (1800-1850). Philosophen wie Schlegel, Schelling, Schopenhauer, Nietzsche waren von Upanishaden, Bhagavad Gita, z.T. auch Yoga Sutra begeistert. Die Entwicklung der Psychologie wurde von Yoga mit beeinflusst. William James, Carl Gustav Jung, Abraham Maslow sind nur einige wichtige Psychologen, die sich mit Yoga beschäftigt haben.

Yoga war auch Teil der "Neugeistbewegung" und der "Reformbewegung" in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und bis in die 1930er Jahre hinein.

Teile des Nationalsozialismus waren von fernöstlichen Gedanken mit beeinflusst (Hakenkreuz, Konzept der Arier etc.). Manche Yoga Übende waren in den 1930er Jahren Nazis, andere starben für ihre Überzeugungen im Konzentrationslager, andere zogen sich ins Private zurück, soweit es ging (siehe Yoga im Nationalsozialismus, siehe auch das Buch von Mathias Tietke: Yoga im Nationalsozialismus). Yoga Übende sind also nicht vor den Versuchungen von rechtsradikalem Gedankengut gefeit.

Den Versuchungen eines "völkischen Yoga", eines "deutschen Yoga", eines ausländerfeindlichen, demokratiefeindlichen braunen Yoga, gilt es zu widerstehen.

Gerade aus der Vergangenheit der Yogabewegung sollten Yoga Übende heutzutage sich davor hüten, von rechtsradikalen Gruppierungen vereinnahmt zu werden.