Schleudertrauma

Aus Yogawiki

Ein Schleudertrauma (Halswirbelsäulendistorsion, Schleuderverletzung, HWS-Distorsion) ist eine Verletzung von Weichteilen im Halswirbelsäulenbereich, die meist auf Auto-oder Sportunfälle u.ä. zurückzuführen ist. Schleudertraumata können bei starker Ausprägung auch zu chronischen Beschwerden führen; meist handelt es sich jedoch um eine schmerzhafte, aber harmlose und nur vorübergehende Störung.

Ursachen

Ursache eines Schleudertraumas sind Auffahrunfälle (Aufprall eines fahrenden Fahrzeugs auf einen stehenden Wagen), Sport- und Freizeitunfälle (Motorrad, Snowboard..), Unfälle bei Kampfsportarten; die Verletzung beim Heckaufprall auf ein Fahrzeug entsteht zunächst durch starke Beschleunigung und gegenläufige Kopfbewegung (Trägheitsprinzip) bzw. Überstreckung der Halswirbelsäule beim Frontalaufprall (ohne Kopfaufprall).

Symptome

Zu den Sympromen zählen Nackenschmerzen (sehr verbreitet), eventuell mit Ausstrahlung in den Hinterkopf, Steifheitsgefühl im Nacken/Bewegungseinschränkung des Nackens aufgrund starker Muskelverspannungen (ebenfalls sehr verbreitet), Kopfschmerzen (verbreitet), Schwindel, Überempfindlichkeit des Nackens, Schulter- und Armschmerzen; seltener können Schluck-, Schlaf- und Sehstörungen, Tinnitus, Unsicherheit beim Gehen, Reizbarkeit, Depressionen und neurologische Symptome wie Sensibilitätsstörungen und Lähmungen, auch des Gesichts, auftreten. Schädigungen des Kopfes und der Halswirbelsäule (Frakturen oder Verschiebungen von Wirbelkörpern) zählen eigentlich nicht zum Schleudertrauma, das nur die Weichteile betrifft. In der Quebec-Klassifikation werden Wirbelkörperbrüche und - verschiebungen jedoch als vierter Grad des Schleudertraumas aufgeführt.

Die Beschwerden können bis zu ca. 70 Stunden nach dem Unfall einsetzen. Bei etwa zehn von hundert Patienten sind die Beschwerden auch nach 6 Monaten noch präsent.

Diagnostik

Gründliche Anamnese und - auch neurologische (Ausfälle, Kribbeln, Taubheit) - Untersuchung, ggf. MRT (im Röntgenbild sind Weichteile nicht abgebildet, aber eine ungewöhnliche Steilstellung der Halswirbelsäule wäre hier zu erkennen).

Therapie

Hat der Patient starke Schmerzen, dann können Schmerzmittel verabreicht werden, bei starken Muskelverspannungen auch Muskelrelaxantien (zur Entspannung der Muskulatur; diese Medikamente sind oft opiathaltig und haben Nebenwirkungen). Auch Wärme und leichte Massagen können die Muskulatur entspannen. Das Tragen einer Zervikalstütze ("Halskrause") wird heute nicht mehr empfohlen, da sie die Beschwerden eher verlängert; im Gegenteil sollte so früh wie möglich mit vorsichtigen, zunächst kleinen, dann größer werdenden Bewegungen begonnen werden, um die Mobilität der Halswirbelsäule zeitig wieder herzustellen. Dabei sollte der Patient sich an seinen Schmerzen orientieren und niemals über ein erträgliches Beschwerdemaß hinausgehen oder Bewegungen forcieren.

Schließlich ist die psychologische Betreuung wichtig, da Ärzte heute davon ausgehen, dass in vielen Fällen die psychologischen Auswirkungen des Unfalls einen großen Anteil am körperlichen Geschehen haben. Dem Patienten sollte deutlich gemacht werden, dass ein Schleudertrauma keine gravierende Verletzung ist und im Allgemeinen gut und zügig ausheilt.

Quellen

Siehe auch

Literatur

Seminare

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