Sanskrit Kurs Lektion 37: Unterschied zwischen den Versionen

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== Konsonantische Nominalstämme 2 ==
== Konsonantische Nominalstämme 2 ==


In [[Sanskrit Kurs Lektion 66|Lektion 36]] haben wir die acht Fälle des [[Singular]]s der konsonantisch auslautenden  [[Nominalstamm|Nominalstämme]] auf '''-as''' betrachtet. Im folgenden Beispielvers erscheint der Stamm [[Manas]] im Genitiv Singular.
In [[Sanskrit Kurs Lektion 36|Lektion 36]] haben wir die acht Fälle des [[Singular]]s der konsonantisch auslautenden  [[Nominalstamm|Nominalstämme]] auf '''-as''' betrachtet. Im folgenden Beispielvers erscheint der Stamm [[Manas]] im Genitiv Singular.





Version vom 25. November 2015, 12:28 Uhr

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze und -verse in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Konsonantische Nominalstämme 2

In Lektion 36 haben wir die acht Fälle des Singulars der konsonantisch auslautenden Nominalstämme auf -as betrachtet. Im folgenden Beispielvers erscheint der Stamm Manas im Genitiv Singular.


Beispielvers aus der Hatha Yoga Pradipika

Die gesamte Hatha Yoga Pradipika besteht aus Versen, deren häufigstes Versmaß der Shloka (Anushtubh) ist. Hier folgt ein Vers aus dem vierten Kapitel (Upadesha), das der Praxis der Meditation und Versenkung (Samadhi) gewidmet ist. Der 62. Vers beschreibt den Zusammenhang zwischen der Auflösung des Denkens (Manas) und dem Kaivalya genannten Zustand:


ज्ञेयवस्तुपरित्यागाद्विलयं याति मानसम् |
मनसो विलये जाते कैवल्यमवशिष्यते || ४.६२ ||


  • wissenschaftliche Transliteration:
jñeyavastuparityāgād vilayaṃ yāti mānasam |
manaso vilaye jāte kaivalyam avaśiṣyate || 4.62 ||


  • vereinfachte Transkription:
jneyavastuparityagad vilayam yati manasam |
manaso vilaye jate kaivalyam avashishyate || 4.62 ||


  • Wort-für-Wort-Übersetzung:
jñeya-vastu-parityāgāt : aufgrund des Aufgebens (Parityaga, Abl. Sg. m.) der wissbaren, erfahrbaren, erkennbaren (Jneya) Dinge (Vastu)
vilayam : (zur) Auflösung (Vilaya, Akk. Sg. m.)
yāti : gelangt ("geht", , Verb)
mānasam : der Geist (das "Geistige", Manasa, Nom. Sg. n.)
manasaḥ : des Geistes (Manas, Gen. Sg. n.)
vilaye : die Auflösung (Vilaya, Lok. Sg. m.)
jāte : (sobald) entstanden ist (Jata, Lok. Sg. m.)
kaivalyam : absolute Freiheit ("Alleinsein, Ganzsein", Kaivalya, Nom. Sg. n.)
avaśiṣyate : bleibt übrig (ava + śiṣ, Verb)


  • Übersetzung:
Aufgrund des Aufgebens der erfahrbaren Dinge löst sich der Geist auf. Sobald die Auflösung des Geistes besteht, bleibt absolute Freiheit übrig.


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Siehe auch