Karana

Aus Yogawiki

1. Karana (Sanskrit: करण karaṇa adj., m. u. n.) machend, bewirkend; Helfer, Gehilfe; Lautkomplex, Wort; ein Synonym für Mudra, Geste, Fingerstellung, Körperhaltung; das Machen, Anfertigen, Hervorbringen, Bewirken, Tun, Tat, Handlung; (mathematische) Berechnung, Astronomie; das Aussprechen eines Wortes, Aussprache; Werkzeug; Organ, Sinnesorgan; Zaubermittel; das hervorbringende Organ eines Lautes, beim Sprechen beteiligtes Organ; (Gram.:) der Begriff des Instrumentals, ein "Handlungsfaktor" (Karaka); ein halber lunarer Tag, zwei Karana bilden eine (Tithi); Beweismittel, Urkunde; Körper.

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2. Karana (Sanskrit: कारण kāraṇa n.) Ursache, Grund, Motiv.

Sukadev über Karana, Ursache

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Karana

Karana heißt Ursache. Karana ist die Ursache von allem Möglichen. Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung, das Gesetz der Handlung, das Gesetz des Schicksals. So ist Karana die Ursache. Manchmal hilft es, wenn ein Problem da ist, nach der Ursache zu forschen. Und manchmal kannst du darüber nachdenken und dann fängst du an, zu lächeln. Letztlich ist die Ursache aller Probleme Avidya, die Unwissenheit. Die nächste Ebene des Problems ist die Identifikation, du identifizierst dich damit. Aus Identifikation kommt die nächste Karana, nämlich Wünsche. Aus Wünschen folgt die Abneigung und daraus kommen Ängste. In diesem Sinne kannst du die Probleme beseitigen, indem du sie zu ihrer Karana, zu ihrer Ursache führst.

Angenommen, du hast dich über jemanden geärgert, dann kannst du überlegen: „Warum habe ich mich über den geärgert?“ Du stellst fest: „Ja, ich hatte einen Wunsch gehabt oder eine Vorstellung, eine Erwartung gehabt. Dieser ist er nicht nachgekommen. Warum hatte ich diesen Wunsch? Ich habe mich identifiziert mit einer bestimmten Vorstellung, wie etwas zu sein hat. Ich habe mich identifiziert mit einem bestimmten Selbstbild. Warum habe ich das gemacht? Weil ich Avidya hatte, Unwissenheit. Warum habe ich Unwissenheit? Weil ich nicht erkenne, wer ich wirklich bin.“

So kann die Rückführung in die Ursache, in Karana, dir helfen, dich vom Leid zu lösen. In diesem Sinne kann die Beschäftigung mit Karana, der Ursache, helfen. Aber es ist diese Art von Ursache, eine andere Ursache führt oft zu nichts. Wenn du überlegst: „Warum werde ich ärgerlich? Wahrscheinlich, weil meine Eltern mich als Kind nicht richtig behandelt haben. Warum haben die das nicht richtig gemacht? Weil ich mich in meinem früheren Leben so und so verhalten habe. Warum habe ich mich so und so verhalten? Usw.“

Das ist eine endlose Kette auf der gleichen Ebene. Die wirklichen Karanas kannst du in eine höhere Ebene führen. Anstatt zu überlegen, „was ist jetzt die Ursache eines Samskara“, kannst du zurückgehen, du kannst sie zurückführen auf eine höhere Ebene. Ärger führst du zurück auf die Ebene von [[Raga|Mögen] und Nicht-Mögen, Identifikation und letztlich Unwissenheit. Und die Ursachen können alle überwunden werden durch die Erfahrung: „Aham Brahmasmi. Ich bin Brahman.“ Karana heißt Ursache. Karana – Ursache.

Altindische Grammatik (Vyakarana)

Das Karana ist ein sogenannter "Handlungsfaktor" (Karaka). Es bezeichnet das Instrument der Handlung und beantwortet somit die Frage, womit etwas getan wird. Es kann auch die begleitenden Umstände einer Handlung näher beschreiben und beantwortet dann die Frage, in Begleitung wessen etwas getan wird. Das Karana wird durch den Instrumental (skt.: Tritiya 3. Fall) zum Ausdruck gebracht:

  • 1. Instrument der Handlung:

puruṣaḥ ("Der Mann" Kartri Nom.) paraśunā ("mit der Axt" karaṇa Instr.) vṛkṣaṃ ("den Baum" Karman Akk.) bhinatti ("spaltet" Verb).

Der Mann spaltet mit der Axt den Baum.

  • 2. Begleitung:

rājā ("Der König" Kartri Nom.) aśva-hasti-ratha-bhṛtyaiḥ ("mit Pferden, Elefanten, Wagen und Dienern" karaṇa Instr.) āgacchati ("kommt" Verb).

Der König kommt mit Pferden, Elefanten, Wagen und Dienern.

Siehe auch

Literatur

Seminare

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