Gheranda Samhita: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gheranda Samhita''', Sanskrit gheraṇḍasaṁhitā घेरंडसंहिता, die "Sammlung von Gheranda", ist einer der vier Grundlagentexte des [[Hatha Yoga]]. Aufgezeichnet vermutlich im 17. Jhdt. n.Chr. beschreibt die Gheranda Samhita die wichtigen Hatha Yoga Praktiken. Die Gheranda Samhita gebraucht für Hatha Yoga den Begriff [[Ghatastha Yoga]], d.h. den auf [[Ghata]] beruhenden Yoga. Ghata=Topf, Körper; astha=beruhend auf.   
'''Gheranda Samhita''', Sanskrit gheraṇḍasaṁhitā घेरंडसंहिता, die "Sammlung von Gheranda", ist einer der vier Grundlagentexte des [[Hatha Yoga]]. Aufgezeichnet vermutlich im 17. Jhdt. n.Chr. beschreibt die Gheranda Samhita die wichtigen Hatha Yoga Praktiken. Die Gheranda Samhita gebraucht für Hatha Yoga den Begriff [[Ghatastha Yoga]], d.h. den auf [[Ghata]] beruhenden Yoga. Ghata=Topf, Körper; astha=beruhend auf.   


Die Gheranda Samhita umfasst, je nach Ausgabe, 300-450 Verse, aufgeteilt in 4 Kapitel. Sie ist damit die ausführlichste der klassischen Hatha Yoga Schriften. Zwar umfasst die Shiva Samhita insgesamt mehr Verse - aber ein großer Teil der Verse der Shiva Samhita beschreiben Vedanta und Bhakti Yoga. Die Gheranda Samhita befasst sich dagegen ausschließlich mit Hatha Yoga. Die Gheranda Samhita legt dabei besonderen Wert auf die subtilen Wirkungen von Hatha Yoga.
[[Datei:Gheranda.jpg‎|thumb|Gheranda, Hatha Yoga Meister]]  Die Gheranda Samhita umfasst, je nach Ausgabe, 300-450 Verse, aufgeteilt in 4 Kapitel. Sie ist damit die ausführlichste der klassischen Hatha Yoga Schriften. Zwar umfasst die Shiva Samhita insgesamt mehr Verse - aber ein großer Teil der Verse der Shiva Samhita beschreiben Vedanta und Bhakti Yoga. Die Gheranda Samhita befasst sich dagegen ausschließlich mit Hatha Yoga. Die Gheranda Samhita legt dabei besonderen Wert auf die subtilen Wirkungen von Hatha Yoga.


==Autor der Gheranda Samhita==
==Autor der Gheranda Samhita==

Version vom 17. November 2012, 17:34 Uhr

Gheranda Samhita, Sanskrit gheraṇḍasaṁhitā घेरंडसंहिता, die "Sammlung von Gheranda", ist einer der vier Grundlagentexte des Hatha Yoga. Aufgezeichnet vermutlich im 17. Jhdt. n.Chr. beschreibt die Gheranda Samhita die wichtigen Hatha Yoga Praktiken. Die Gheranda Samhita gebraucht für Hatha Yoga den Begriff Ghatastha Yoga, d.h. den auf Ghata beruhenden Yoga. Ghata=Topf, Körper; astha=beruhend auf.

Gheranda, Hatha Yoga Meister

Die Gheranda Samhita umfasst, je nach Ausgabe, 300-450 Verse, aufgeteilt in 4 Kapitel. Sie ist damit die ausführlichste der klassischen Hatha Yoga Schriften. Zwar umfasst die Shiva Samhita insgesamt mehr Verse - aber ein großer Teil der Verse der Shiva Samhita beschreiben Vedanta und Bhakti Yoga. Die Gheranda Samhita befasst sich dagegen ausschließlich mit Hatha Yoga. Die Gheranda Samhita legt dabei besonderen Wert auf die subtilen Wirkungen von Hatha Yoga.

Autor der Gheranda Samhita

Die Gheranda Samhita wird dem Heiligen Gheranda zugeschrieben. Seine Lebensdaten sind nicht genauer bekannt. Vermutlich war ein Vaishnava aus Bengalen.

Die 7 Praktiken der Gheranda Samhita

Die Gheranda Samhita beschreibt sieben Sadhanas, 7 Praktiken. Entsprechend ist die Gheranda Samhita eingeteilt in 7 Kapitel:

Kriyas, Reinigungstechniken

Die Gheranda Samhita legt besonderen Wert auf die Reinigung des physischen Körpers. Es werden 21 verschiedene Kriyas (Reinigungsübungen) beschrieben. Wie die Hatha Yoga Pradipika beschreibt die Gheranda Samhita 6 Hauptkriyas (Shatkarma bzw. Shatkriyas). Dabei werden die Reinigungstechniken erheblich differenzierter beschrieben als in der Hatha Yoga Pradikpika. Gheranda beschreibt:

Dhauti ist also ein besonderer Schwerpunkt der Gheranda Samhita. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass die Kriyas nicht nur für den physischen Körper reinigend wirken, sondern auch geistige Kräfte aktivieren und spirituelle Erfahrungen bewirken.

Asanas

Das zweite Kapitel beschreibt die Asanas. Gheranda sagt, dass es 8.400.000 Asanas gibt, wovon 84 wichtig sind. Davon sind 32 besonders wichtig. Diese beschreibt Gheranda recht ausführlich.

Mudras

Das dritte Kapitel beschreibt 25 Mudras. Die Mudras sind besondere Energie-lenkende und erweckende Übungen. Zu den Mudras gehören auch die Bandhas.

Pratyahara

Pratyahara heißt die Fähigkeit des Zurückziehens der Sinne. Gherandha beschreibt 5 verschiedene Techniken des Pratyahara.

Pranayama

Pranayama sind die Atemübungen zur Steuerung (Ayama) der Lebensenergien (Prana). In der Gherandha Samhita werden 10 Pranayama Praktiken beschrieben. In der Systematik der Praktiken weicht Gheranda von der Hatha Yoga Pradipika ab: In der Hatha Yoga Pradipika wird erst Yama, Niyama, Asana, dann Pranayama, Kriyas, dann Mudra, dann Dharana, Dhyana Samadhi beschrieben. Yogi Swatmarama lehnt sich in der Hatha Yoga Pradipika etwas enger an Patanjalis Yoga Sutra an.

Dhyana

Dhyana heißt [Meditation]. Die Gheranda Samhita beschreibt 3 verschiedene Meditations-Techniken.

Samadhi

Samadhi heißt Überwbewusstsein. Samadhi führt zur Befreiung. Gheranda beschreibt 6 Weisen, in Samadhi einzugehen.

Literatur

Ausgaben der Gheranda Samhita