Babaji: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Babaji''': ([[Sanskrit]]: bābāji ''m.''), geehrter Vater. Zusammengesetzt aus ''Baba'' und ''ji''. ''[[Baba]]'' heißt Vater bzw. Großvater. -''ji'' ist ein Namenszusatz, der in [[Hindi]] und vielen indischen Sprachen gebraucht wird und Ehrerbietung, aber auch menschliche Nähe ausdrücken kann. In manchen Gegenden Nordindiens sprechen alle Menschen ihren Vater und Großvater mit Babaji an. In manchen Gegenden Indiens wird die Anrede Babaji für jeden älteren und/oder weisen Mann gebraucht. In vielen Ashrams ist es üblich, den [[Guru]] mit Babaji anzusprechen, insbesondere wenn er schon ein gewisses Alter erreicht hat. Manche Meister sind kaum mehr unter ihrem bürgerlichen Namen bekannt, sondern es wird sich nur auf sie mit ihrer Anrede Babaji bezogen. Der Ausdruck Babaji kann sich so auf [[Yogi]]s, [[Sikh]] [[Meister]], [[Derwisch]]e, [[Sufi]]-[[Heilige]] beziehen. In älteren deutschsprachigen Büchern wird Babaji auch geschrieben als [[Babadschi]].
'''Babaji''': ([[Sanskrit]]: बाबाजि bābāji ''m.''), geehrter Vater. Zusammengesetzt aus ''Baba'' und ''ji''. ''[[Baba]]'' heißt Vater bzw. Großvater. -''ji'' ist ein Namenszusatz, der in [[Hindi]] und vielen indischen Sprachen gebraucht wird und Ehrerbietung, aber auch menschliche Nähe ausdrücken kann. In manchen Gegenden Nordindiens sprechen alle Menschen ihren Vater und Großvater mit Babaji an. In manchen Gegenden Indiens wird die Anrede Babaji für jeden älteren und/oder weisen Mann gebraucht. In vielen Ashrams ist es üblich, den [[Guru]] mit Babaji anzusprechen, insbesondere wenn er schon ein gewisses Alter erreicht hat. Manche Meister sind kaum mehr unter ihrem bürgerlichen Namen bekannt, sondern es wird sich nur auf sie mit ihrer Anrede Babaji bezogen. Der Ausdruck Babaji kann sich so auf [[Yogi]]s, [[Sikh]] [[Meister]], [[Derwisch]]e, [[Sufi]]-[[Heilige]] beziehen. In älteren deutschsprachigen Büchern wird Babaji auch geschrieben als [[Babadschi]].


==Im deutschen Sprachraum als Babaji bezeichnete Yoga Meister und Gurus==
==Im deutschen Sprachraum als Babaji bezeichnete Yoga Meister und Gurus==

Version vom 28. September 2015, 12:15 Uhr

Babaji: (Sanskrit: बाबाजि bābāji m.), geehrter Vater. Zusammengesetzt aus Baba und ji. Baba heißt Vater bzw. Großvater. -ji ist ein Namenszusatz, der in Hindi und vielen indischen Sprachen gebraucht wird und Ehrerbietung, aber auch menschliche Nähe ausdrücken kann. In manchen Gegenden Nordindiens sprechen alle Menschen ihren Vater und Großvater mit Babaji an. In manchen Gegenden Indiens wird die Anrede Babaji für jeden älteren und/oder weisen Mann gebraucht. In vielen Ashrams ist es üblich, den Guru mit Babaji anzusprechen, insbesondere wenn er schon ein gewisses Alter erreicht hat. Manche Meister sind kaum mehr unter ihrem bürgerlichen Namen bekannt, sondern es wird sich nur auf sie mit ihrer Anrede Babaji bezogen. Der Ausdruck Babaji kann sich so auf Yogis, Sikh Meister, Derwische, Sufi-Heilige beziehen. In älteren deutschsprachigen Büchern wird Babaji auch geschrieben als Babadschi.

Im deutschen Sprachraum als Babaji bezeichnete Yoga Meister und Gurus

Folgende Yoga Meister sind im deutschen Sprachraum fast nur unter ihrem Ehrentitel Babaji bzw. Babadschi bekannt. Viele deutschsprachige Yoga Aspiranten nehmen an, dass Babaji ihr Name sei:

Yoga Meister und andere Gurus die unter dem Namen Babaji bekannt sind

Sikh Meister und Gurus, die als Babaji bekannt sind

Weitere Verwendung des Ausdrucks Babaji

  • Die Hauptperson im Buch Little Babaji, eine Neuausgabe des Buchs "Little Black Sambo"
  • Bābājī Faşal iste ein Dorf in der Provonz Helmand, nordwestlich von Lashkar Gah in Afghanistan.
  • Babaji (Afghanistan) ist ein Distrikt im Nordosten der Gowr Province in Afghanistan.

Mahavatar Babaji in der Kriya Yoga Tradition

Mahavatar Babaji, Kriya Yoga Meister

Meistens wenn heute im deutschen Sprachraum von Babaji bzw. Babadschi dir Rede ist, bezieht sich das auf den Babaji, den Paramahamsa Yogananda in seiner "Autobiographie eines Yogi" beschreibt. Er gilt als der wichtigste Guru der Kriya Yoga Traditionen um Paramahamsa Yogananda herum.

„Babaji wurde von Gott erwählt, um für die Dauer dieses besonderen Weltenzyklus in einem Körper zu wohnen. Zeitalter werden kommen und gehen – doch der ewigeMeister (…) wird gegenwärtig sein auf dieser irdischen Bühne“. So beschreibt es Paramahamsa Yogananda. Babaji, wird von vielen Schülern der Self Realization Fellowship (SRF) bezeichnet als „Yogi-Christus“ vom Himalaya. Viele Menschen sagen, sie seien Babaji begegnet.

Andere sagen, dass Babaji nur eine literarische Kunstfigur sei - denn es gibt keine Dokumente, die seine irdische Existenz belegen. Viele Menschen berichten, sie seien Babaji begegnet. Andere sagen, dass Babaji ein Sammelname sei von vielen nicht verkörperten Meistern, die ernsthaften Yoga Aspiranten erscheinen. Weil Babaji durch den Bestseller Yoganandas als Name gerade unter Westlern so bekannt wurde, interpretieren westliche Aspiranten Erscheinungen eines Meisters in der Meditation oft als "Babaji".

Babaji in der Beschreibung von Paramahamsa Yogananda

Paramahamsa Yogananda war ein Schüler von Sri Yukteswar, der wiederum Schüler von Lahiri Mahasaya war. Lahiri Mahasaya wurde von Babaji selbst in den Kriya Yoga eingeweiht. Paramahamsa Yogananda zog in den 20er Jahren nach Los Angeles. Er gründete in Amerika die bis heute bestehende Organisation „Self-Realization Fellowship (SRF)“ gründete. Mit vielen Vorträgen und Seminaren und besonders seinem Bestseller „Autobiografie eines Yogi“. Yogananda trug entscheidend zur Verbreitung von Yoga und fernöstlicher Spiritualität bei. Im Zuge des Yogananda-Booms in den 50er und 60er Jahren zu einer Art Pop-Ikone der Hippie-Ära. Sein Bild zierte zum Beispiel das Cover des Beatles-Albums „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“.

Yogananda hatte, wie er erzählt, nur eine persönliche Begegnung mit Babaji. So ist Yogananda keine Primärquelle. Er gibt überwiegend Berichte anderer wider. Die „Autobiografie“ ist eine Art Babaji-Evangelium und enthält viele eindrucksvolle Worte und Szenen.

Laut Paramahamsa Yogananda ist Babaji ein Avatar, eine Herabkunft Gottes, ja sogar ein Mahavatar, als großartige Herabkunft Gottes. Er lebt seit vielen Jahrhunderten im HimalaYa im Körper eines 16-jährigen und verströmt gleich einer Sendestation unablässig seinen immateriellen Segen in die Welt. Er kann dabei nach Belieben seinen Körper auflösen und wieder manifestieren. Als Avatar hat er die Aufgabe, der Erde bei ihrer spirituellen Entwicklung beizustehen. Babaji vermag Gedanken in die Köpfe auserwählter Menschen zu pflanzen und so die Weltgeschichte zu beeinflussen. Er kann mit Gedankengeschwindigkeit reisen und sich materialisieren oder entmaterialisieren wie es ihm gefällt.

Laut Yogananda steht der Mahavatar auf der gleichen Stufe wie Jesus Christus, mit dem er in „ständiger Verbindung“ steht. Im Gegensatz zu diesem ist sein Wirken aber nicht auf eine kurze historische Epoche beschränkt. Babaji arbeitet über einen längeren Zeitraum, jedoch verborgen, im Hintergrund. „Solche Meister entziehen sich immer den neugierigen Blicken der Menge und haben die Kraft, sich jederzeit unsichtbar zu machen.“ (Yogananda) Babajis Sanga (spirituelle Gemeinschaft) im Himalaya ist durch einen magischen Bann vor den Blicken neugieriger Wanderer abgeschirmt. Babaji kann nur von denjenigen gesehen werden, die er selbst dazu auserwählt hat.

Lahiri Mahasayas Vision von Babaji

So geschah es dem Postbeamten und Familienvater Lahiri Mahasaya. Babaji weihte ihn unter unglaublichen Umständen in die Technik und Tradition des Kriya Yoga ein. Er gab ihm den Auftrag, die Kriya Yoga Techniken überall in der Welt zu verbreiten. So materialisierte Babaji für die Einweihungszeremonie einen großartigen Palast im Himalaya. Am folgenden Morgen wurde dieser Palast nicht mehr gesehen. Babaji sagt dabei zu Lahiri Mahasaya: "Der Kriya Yoga ist eine Wiederbelebung derselben Wissenschaft, die Krishna vor mehreren Jahrtausenden Arjuna vermittelte und die später auch Patanjali und Christus sowie Johannes, Paulus und anderen Jüngern gelehrt wurde.“ Im Kern handelt es sich beim Kriya Yoga um Kundalini Yoga Techniken, bei denen Pranayama (Atemtechniken) verbunden werden mit Achtsamkeitsfokusierung, Mantra, kleinen Mudras und Visualisierungen. Diese Kriya Yoga Techniken sind nicht schwer zu erlernen. Man braucht aber eine Einweihung, damit die Techniken stark wirken. Yogananda nennt den Kriya Yoga „ein Instrument, durch das die menschliche Evolution, die menschliche Entwicklung beschleunigt werden kann.“ Kriya Yoga stellt, wie alle Formen des Kundalini Yoga quasi eine Schnellbahn zur Erleuchtung dar.

Auf dem großen spirituellen Fest Kumbha Mela begegnet Lahiri Mahasaya einem Sadhu (Wandermönch) mit einer Bettelschale, den er der Heuchelei bezichtigt. Wenige Momente später sieht Lahiri Babaji vor dem Sadhu knien und ihm lächelnd die Füße waschen. Lahiri: „Da wusste ich, was er mir zu verstehen geben wollte: ich sollte niemanden kritisieren, sondern Gott im Tempel eines jeden Körpers sehen, ganz gleich, ob es sich um höher- oder tieferstehende Menschen handelt.“

Sri Yukteswar und Babaji

Der wichtigste Schüler bon Lahiri Mahasaya war Sri Yukteswar. Babaji erschien dem Sri Yukteswar. Er prophezeite ihm, dass er bald einem jungen Mann begegnen würde, der dazu bestimmt sei, Kriya Yoga im Westen zu verbreiten. Kurz darauf traf er Mukunda Lal Ghosh, der später als Paramahansa Yogananda bekannt wurde.

Lebensbeschreibung von Babaji in der Beschreibung von Marshall Govindan

  • Marshall Govindan ist Autor des Buchs: "Babaji, Kriya Yoga und die 18 Siddhas". Marshall Govindan schreibt, dass er Babaji selbst einmal im Himalaya begegnet sei, jedoch nicht in grobstofflicher Form. „Er erschien auf der Vitalebene (…), es war eher wie eine Parallelrealität.“ Govindan liefert auch, was uns Yogananda hartnäckig verweigerte: eine Biografie des Erdenlebens Babajis, beginnend mit seiner Kindheit.

Kindheit Babajis

Laut Marshall Govindan wurde Babaji 203 in einer Brahmanen-Familie in einem kleinen Dorf in Tamil Nadu, also in Südindien, geboren. Das Kind wurde von seinen Eltern Nagaraj (König der Schlangen) genannt, was auf seine spätere Beherrschung der Kundalini-Energie hinweist. Nagaraj wuchs Schutz eines großen Shiva-Tempels auf. Mit fünf Jahren wurde der Knabe von einem Menschhändler entführt. Dieses Verbrechen erwies sich als Segen, denn er gelangte an einen reichen Mann, der ihn bald freigab und schloss sich einer Gruppe wandernder Saddhus an.

Schülerschaft Babajis und Transformation seines Körpers

Der spätere Babaji (wörtlich „verehrter Vater“) wurde laut Marshall Govindan ein Gelehrter der heiligen Schriften. Bald schon erkannte er, dass die Wahrheit nicht in Büchern zu finden ist. Er wurde Schüler eines großen Siddha namens Agastya Muni. Die Siddhas der südindischen (tamilischen) Tradition verstanden, „dass ihre Fähigkeit, das Göttliche zu erleben und zu manifestieren, nicht auf die spirituelle Ebene der Existenz begrenzt war.“ Es könne vielmehr „in die niedrigeren Ebenen der Existenz herabsteigen“, einschließlich des physischen Körpers. Vereinfacht gesagt, hatte Agastya Übungen entwickelt, um den Körper ganz mit Göttlichkeit zu durchdringen. In Badrinath, einem Heiligtum nahe der indisch-tibetischen Grenze, trat Nagaraj nach 18 Monaten strenger yogischer Disziplin in den „Swarupa Samadhi“ ein. Das bedeutet: die Gottheit steigt in den Körper herab und transformiert ihn zu reinem Licht. Er ist nun unzerstörbar, unsterblich.


Weitere bekannte Personen, die Babaji gesehen haben

Manche sehen in Babaji eine Art Märchenfigur. Nicht wenige Menschen betrachten ihn als real. Viele spirituellen Aspiranten, auch außerhalb der Meisterlinie von Lahiri Mahasaya, behaupten, mit dem Mahavatar kommuniziert, ihn gesehen, eine Vision von ihm gehabt oder seine Präsenz gespürt zu haben. Dazu gehören:

  • der indische Yogameister S.A.A. Ramaiah
  • V.T. Neelakantand
  • die Theosophin Annie Besant
  • Leonard Orr, Begründer der Atemtherapie „Rebirthing“

Videos über weitere Meister, die als Babaji angesehen werden

Haidakhan Babaji

Baba Neem Karoli Baba

Siehe auch

Weblinks

Seminare

Indische Meister

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Meditation

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