Materie

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Materie und Geist: Der grundlegende Irrtum aller Zeiten ist der Glaube, dass spirituelle und materielle Welten voneinander getrennt sind. Materie ist eigentlich die Seele, die durch die Sinne wahrgenommen wird. Die Welt ist ein Ausdruck des Selbst oder des Absoluten. Materie ist die Kraft der höchsten Seele. Es ist das Licht, das in verschiedenen Formen scheint, die eine Stimme, die in verschiedenen Sprachen spricht, das eine Leben, das jedes Atom des Universums durchdringt.

Das Wort Materie stammt aus dem Spätmittelhochdeutschen "Materi" und dem Lateinischen "Materia", was so viel wie "Stoff, Thema, Ursache und auch ursprünglich" bedeutet. Dieser sehr allgemeine Begriff wurde stark von der Physik und den verschiedenen Disziplinen der Geisteswissenschaft mitgeprägt. In der Alltagssprache wird es hauptsächlich mit den Synonymen "Material" und "Substanz" gleichgesetzt; Bedeutung liegt hier als Grundlage von dinglich Vorhandenem, stofflicher Substanz.

Kann diese Natur zu 99,99 % aus leerem Vakuum bestehen - wie auch wir?

Synonyme für Materie

In den verschiedenen Disziplinen werden folgende Synonyme zu Materie verwendet: In der Physik wird es mit Medium, Grundstoff, Lebenselement gleichgesetzt, in der Chemie mit Element, in der Philosophie mit Hyle, Stoff und in der griechischen Philosophie mit Äther.

In den altindischen Schriften wird Materie als Prakriti bezeichnet. Prakriti bezieht sich hier nicht nur auf den grobstofflichen Bereich, sondern auch auf den unerschaffenen Urgrund aller stofflichen und physischen Erscheinungsformen. Sie erscheint in zwei Zuständen, nicht entfaltet und manifestiert. Dieses Prinzip gilt für Grobes und Feinstoffliches.

Physik - Material = Energie: Aus heutiger wissenschaftlicher Sicht sind die Erscheinungsformen der Materie sehr vielgestaltig; sie reichen von den Elementarteilchen im Mikrokosmos über die Atome und Moleküle in ihrem Zusammenfinden der verschiedenen Aggregatzustände der Stoffe bis hin zum Makrokosmos, zu den Sternen, Sternsystemen und anderen astronomischen Objekten.

Physikalisch gesehen ist Materie manifestierte Energie. Aus Materie kann Energie werden und aus Energie Materie. Die Energiemenge in der Materie ist enorm, wie uns die berühmte Gleichung zeigt: E=mc2(Materialisation von Energie – siehe Einsteinische Masse-Energie-Äquivalenz).

E = m c 2 Energie gleich Masse Lichtgeschwindigkeit hoch 2

Da die Lichtgeschwindigkeit eine enorme Größe von 300.000 m/s ist, hat bereits ein Gramm Materie eine Energie, die Berge versetzen kann.

Auch die Festigkeit der Materie ist „Energie in Beziehung“; eigentlich ist in der Materie nichts Festes enthalten; zoomt man hinein auf die Ebene der Atome, trifft man auf die große Leere. Ein Sandkorn hier, 100m weiter das nächste, das wären im Verhältnis die Atomkerne. Um jeden Kern herum ein Etwas, dem wir (u. a. die Wissenschaft) einen Namen gegeben haben, ein Etwas, das gemessen werden kann, das aber unser Verständnis bereits komplett übersteigt: das Elektron, die „äußere Hülle“ des Materiebausteins Atom. Allein die Energiestufen dieses „Etwas“ zum nächsten definieren die Eigenschaften der Materie, die uns umgibt, und aus der wir bestehen. Dieses ungreifbare energiegeladene Nichts, oder die Leere, die wir Materie nennen, ist eingebettet in ein ungreifbares Feld enormer Energie, das allen Raum durchzieht, als wäre es in den Raum gewoben: Das Quantum Vacuum Field ist da, aber jedem Zugriff und jedem Nutzen entzogen.

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Prakriti(Sanskrit प्रकृति) wird als Ur-Prinzip bezeichnet, als kosmische Urmaterie. Im herkömmlichen Sinne bedeutet es Natur, es kann auch als Urmaterie der Intelligenz bezeichnet werden, aus der das Universum besteht mit allen Funktionen. In der Bhagavad Gita wird Prakriti als Natur bezeichnet, sie ist, wie auch Purusha, der Geist, ohne Anfang. Sie wird auch als primäre Antriebskraft bezeichnet. Sie ist die Ursache sowie die Wirkungen aller Tätigkeiten (Handlungen) im ganzen Weltall. Prakriti ist die Grundlage, auf der Tätigkeiten (Handlungen) stattfinden können.

Von Prakriti wird gesagt, dass sie das ist, was auf das Hervorbringen von Ursache und Wirkung bei den Handlungen hinwirkt. Sie wird als die ursprüngliche kosmische Substanz, formlos, grenzenlos, unbeweglich, ewig und alldurchdringend (pra = vorher/zuerst und kri = machen) bezeichnet. Sie entzieht sich jeder Art der Wahrnehmung (subtil, feinstofflich = sukshma), ist ewig, überall vorkommend (alles durchdringend) und unendlich. Sie ist ein ewiger Nährboden, aus dem wiederkehrende Manifestationen hervorgehen, die dann als für uns sichtbare Welt hervortritt. Prakriti ist sowohl der Nährboden als auch die Manifestationen. Doch die daraus entstandene manifestierte Substanz ist einer Zeit, einem Anfang und Ende unterworfen; sie wird wieder vergehen und zieht das Geschaffene in sich selbst zurück. Die Prakriti ist nie tatenlos, sondern ständig erschaffend. Demensprechend existiert Prakriti im „nicht-manifestierten“ und manifestierten Zustand. Sie wird in Zusammenhang mit den Eigenschaften (Gunas) gebracht:

  • 1. Tamas (Trägheit, Dunkelheit und Chaos)
  • 2. Rajas (Rastlosigkeit, Bewegung und Energie )
  • 3. Sattva (Gleichgewicht, Harmonie und Reinheit)

Diese beide philosophischen Annahmen (u. a. Quantenphysik und Prakriti) ähneln sich sehr und weisen auf einen Nenner hin, einen Urzustand, der ewig, alldurchdringend und voller Energie ist, unpersonifiziert oder personifiziert und der ein Rätsel bleibt. In der Bhagavad Gita bezeichnet Krishna sich selbst als allgegenwärtig und alldurchdringend.

In der Menschheitsgeschichte gab und gibt es unendlich viele, oft bizarre und vergängliche Entstehungsmythen, die uns die sichtbare Welt erklären. Oft kommen sie von einer Idee des Ganzen, einer metaphysischen Größe, auf die Erklärung der Teile. Die ebenso vergänglichen (aber wenigstens im Kontext experimentell verifizierbaren) vorübergehenden Erklärungsmodelle der Wissenschaft beginnen bei den Teilen und enden mit etwas, das bizarrer ist als jede Geschichte, als alles, was man sich je hätte ausdenken können. Die Unfassbarkeit in den Modellen der Materie deutet, von den Teilen her kommend, auf die „große ganze“ Wirklichkeit hin, die größer ist als jedes Bild, das wir ersinnen können. So ergänzen sich die Geschichten oder Annahmen von verschiedenen Seiten kommend, und führen uns zu einer philosophischen Größe: dem Staunen.

Siehe auch

Literatur

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