Irrtum
Irrtum - Wortdefinition und praktische Tipps. Irrtum ist zum einen ein Fehler aufgrund von mangelnder Konzentration und mangelnder Information. So kann man sprechen von einem bedauerlichen Irrtum, man kann einem Irrtum unterliegen. Der Ausdruck sich im Irrtum befinden bedeutet sich irren. Allgemein ist Irrtum ein falsches, fehlerhaftes Denken oder Handeln, ein Fehlurteil, ein oft unbeabsichtigter Fehler: Das war doch nur ein verzeihlicher Irrtum. Es gibt den lächerlichen Irrtum, aber auch den folgenschweren Irrtum, ja den verhängnisvollen Irrtum.
Umgang mit Irrtum anderer
Irren ist menschlich, Menschen irren. Wenn du siehst, dass sich jemand im Irrtum befindet, musst du überlegen: „Betrifft es mich und muss ich das wirklich sagen?“ Menschen sind ständig am Irren und das ist nichts Tragisches. Solange es dich nicht betrifft brauchst du auch nichts zu tun. Wenn du aber denkst, dass du einem anderen Menschen aus Mitgefühl aus dem Irrtum helfen willst, dann kannst du überlegen: „Funktioniert das wirklich? Ist der andere bereit dafür?“ Oder wird die Tatsache, dem anderen zu zeigen, dass er sich im Irrtum befindet, nur zusätzlichen Streit erzeugen? Sei also vorsichtig. Kleine Irrtümer sind nicht tragisch. Manche Menschen müssen auch lernen, indem sie Fehler machen. Und wer weiß, vielleicht befindet sich gar nicht der andere im Irrtum, sondern du. Manchmal ist es auch gut, jemand anderen auf seinen Irrtum hinzuweisen. Man kann sagen: „Du, ich sehe gerade du hast die oder die Überzeugung, ich will dir nur sagen, ich habe da eine andere Meinung. Ich will sie dir vielleicht gerade sagen, wenn es dich interessiert.“ Wenn du deine Meinung mit Vorsicht und Demut und Hochachtung rüberbringst, dann können Menschen das meistens besser akzeptieren, als wenn sie meinen, dass du immer alles weißt und andere auf ihre Irrtümer hinweisen willst. Aber wie gesagt: „Irren ist menschlich“ und da auch du ein Mensch bist, irrst du manchmal.
Überwinde deine Irrtümer
Im indischen Philosophiesystem Vedanta wird gesagt, dass der Grundirrtum ist, sich selbst für den Körper und die Psyche zu halten. In Wahrheit gibt es ein unendliches Selbst, ein Bewusstsein. Du bist dieses Selbst, dieses Bewusstsein. Du hast eine Psyche, du hast einen Körper. Es ist aber ein Irrtum zu glauben, man sei der Körper, sei die Psyche. Es gilt, diesen Grundirrtum zu überwinden.
Shankaracharya im Atma Bodha zum Grund-Irrtum
Der Weise Shankaracharya sagt im Atma Bodha, einem seiner Hauptwerke, im 21. und 22. Vers:
„Aufgrund ihrer fehlenden Unterscheidungskraft schreiben Narren dem Atman, absolutem Sein-Bewusstsein (Sat-Chid), all die verschiedenartigen Funktionen des Körpers und der Sinne zu; so wie sie die blaue Farbe und weiteres dem Himmel zuschreiben.“
"Die Bewegungen der Wellen werden aus Unwissenheit dem auf den Wellen tanzenden Mond zugeschrieben - genauso wird der Träger der Handlungen, der Vergnügungen und der anderen Begrenzungen (die in Wahrheit zum Geist gehören) als die Natur des Selbst (Atman) missverstanden."
Sukadev Bretz kommentiert den 22. Vers wie folgt:
Das klingt erstmal etwas kompliziert: „Die Bewegungen der Wellen werden aus Unwissenheit dem auf den Wellen tanzenden Mond zugeschrieben“. Das ist eine weitere Analogie im Atma Bodha. Das ist erstmal die Schönheit des Werkes von Shankaracharya, das da so viele verschiedene Analogien sind.
Über diese Analogien kann man jeweils nachdenken, meditieren, man kann aus ihnen jeweils eine Meditationssitzung machen. Also angenommen es ist Abend oder Nacht, es ist Vollmond, du schaust über einen See und auf dem See gibt es kleine Wellen und dann siehst du überall kleine Monde tanzen auf den Wellen. Dann könntest du sagen: „Die Wellen bewegen sich wegen dem Mond.“ Du könntest sagen: „Da ist ein Mond und der Mond lässt die Wellen sich bewegen.“ Du könntest auch denken, dass da hunderte und tausende von Monden sind, so viele Wellen siehst du. So könnte man auch sagen, es gibt hunderte und tausende von Menschen, Selbste. Aber in Wahrheit ist das Selbst nicht die Welle. So ähnlich auch dein Bewusstsein ist nicht der Geist.
So sagt Shankaracharya eben: „Träger der Handlungen, der Vergnügungen und der anderen Begrenzungen (die in Wahrheit zum Geist gehören) als die Natur des Selbst (Atman) missverstanden.“
Du bist das unsterbliche Selbst. Es gibt Gedankenwellen. Es gibt Höhen und Tiefen. Mal kommt es zu einem Wutausbruch, mal zu einer großen Freundlichkeit. Mal kommt es zu einer großen Liebe, mal zu uneigennützigem Dienen und Handeln. Mal tust du etwas ganz Großartiges für andere und ein anderes Mal wiederum bist du sehr egoistisch. Du könntest jetzt sagen: „Ja, ich bin das.“ Aber in Wahrheit bist du das nicht. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman. Du bist nicht die Begrenzung und du bist nicht das Begrenzte. Du bist das unsterbliche Selbst. Aus diesem Bewusstsein heraus kannst du handeln, aus diesem Bewusstsein heraus kannst du leben.
Höre auf, dich mit deinen Gedanken zu identifizieren. Deine Gedanken sind wie die Wellen und dein Bewusstsein wird darin reflektiert, wie der Mond in den Wellen reflektiert wird. Aber nicht nur deine eigene Psyche ist das, was den Mond reflektiert. Jeder andere ist auch Reflexion des gleichen Mondes. Jeder, dem du begegnest, ist letztlich auch das unsterbliche Selbst. Egal, wen du siehst, egal, mit wem du zu tun hast, all das ist das unsterbliche Selbst. Verschiedene Wellen, verschiedene Reflexionen. Gleicher Mond in allen Wellen. Gleiches Bewusstsein in allen Körpern, in allen Psychen. Die eine Welle kann sich über die andere Welle aufregen. Die eine Welle kann sagen: „Oh, ich bin viel leuchtender als die andere.“ Aber in Wahrheit ist das, was sichtbar ist, nur die Reflexion des einen wahren Selbst. In diesem Sinne: Es gibt ein unendliches Selbst, eine unendliche Wahrheit. Sie reflektiert sich in jedem Individuum. Sie reflektiert sich auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichen Wellen. Aber spüre, dass du das Selbst bist hinter diesem Körper, hinter dieser Psyche und dass du das Selbst bist hinter allen Körpern, hinter allen anderen Psychen.
„Aham Brahma Asmi“ –„Ich bin Brahman“. „Sarvam Kalvidam Brahman“ - „Hinter allem die gleiche höchste göttliche Wirklichkeit“.
Irrtum in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Irrtum gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Irrtum - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Irrtum sind zum Beispiel Betrügerei, Lügnerei, Konzentrationsschwäche, Inkorrektheit, Fehler, Versehen .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Irrtum - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Irrtum sind zum Beispiel Korrektheit, Richtigkeit, Unanfechtbarkeit, Rechtmäßigkeit, . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Irrtum, die eine positive Konnotation haben:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Irrtum stehen:
Eigenschaftsgruppe
Irrtum kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Neurotizismus hoch
- Schattenseiten-Kategorie Verwirrtheit
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Irrtum sind zum Beispiel das Adjektiv irrtümlich, das Verb irren, sowie das Substantiv Irrer.
Wer Irrtum hat, der ist irrtümlich beziehungsweise ein Irrer.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Ausbildung Hypnose
- Swami Sivananda
Selbsterfahrung, Yoga und Psychotherapie Yoga Vidya Seminare
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Weitere Informationen zu Yoga und Meditation
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