Gemeinheit
Gemeinheit ist die mehr oder weniger bewusste Herabsetzung, Beleidigung, Erniedrigung oder Verletzung anderer Menschen durch Worte oder Handlungen. Sie ist ein Werk des vergleichenden Egos, das sich stärker fühlen will.
Swami Sivananda über Gemeinheit
Der indische Weise und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt über Geistesgegenwart:
Eine Fülle von Gemeinheit ist in dieser Welt zu finden. Dies ist auf die Eigenschaft der Trägheit (Tamas Guna) zurückzuführen. Das Herz eines kleinlichen Menschen brennt, wenn er andere in glücklichen Verhältnissen sieht. Es brennt, wenn er von Erfolg oder von Tugenden anderer hört. Er schmäht sie und zielt auf ihren Untergang. Er ist äußerst neidisch und eifersüchtig.
In seiner Gemeinheit wird ein Mensch nicht einmal davor zurückschrecken, verbrecherische Handlungen zu begehen. Barmherzigkeit ist ihm unbekannt. Er mag ein großer Mann in der Gesellschaft sein, aber im kleinen wird er schamlos für seinen Vorteil kämpfen und den anderen alles missgönnen. Die besten Dinge wird er für sich behalten und anderen das Verfaulte überlassen. Herz ist so hart wie Stahl. Reiche Menschen sind oft gemeiner als arme. Sie sind von zänkischer Natur, argwöhnisch, freudlos und finster. Es kommt häufig vor, dass Menschen, die ihr Geld anhäufen, weil sie kleinlich und engherzig sind, Söhne haben, die es später vergeuden.
Die Heilung für diese üble Eigenschaft liegt in der Entwicklung der entgegengesetzten Tugend. Diese sind Würde und Großzügigkeit. Man sollte Erbarmen, allumfassende Liebe und Opferbereitschaft entwickeln. Umgang mit weisen Menschen ist von großem Nutzen. Regelmäßige Meditation über die Tugend der Würde ist notwendig. Setze dich am Abend still in ein einsames Zimmer und schließe die Augen. Schaue nach innen und prüfe, welche gemeinen Handlungen du während des Tages begangen hast. Schreibe diese in dein geistiges Tagebuch. Beobachte auch die unguten Schwingungen, die von deinem Denken ausgehen und halte sie auf, ehe sie sich entfalten.
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Siehe auch
- Ego
- Tagebuch, spirituelles
- Selbstbeobachtung
- Entwicklung