Bhastrika: Unterschied zwischen den Versionen

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== Ausführung ==
== Ausführung ==
In [[Sanskrit]] bedeutet Bhastrika “Blasebalg”. Das besondere Merkmal von diesem [[Pranayama]] ist die schnelle Aufeinanderfolge forcierter Atmungen. So wie ein Schmied seinen Blasebalg in schnellem Rhythmus bewegt, soll auch der [[Atem]] sich schnell bewegen bei dieser Übung. Setze dich in [[Padmasana]], Lotussitz, oder in eine andere, sehr stabile kreuzbeinige Sitzhaltung. Richte dich auf, halte Oberkörper, Hals und [[Kopf]] aufrecht. Stütze dich mit den Handflächen auf die Knie, oder auf die Oberschenkel. 
 
Atme fünf- bis zehnmal schnell und forciert ein und aus. Die Lungen werden dabei in schneller Aufeinanderfolge geweitet und wieder zusammengezogen, wodurch ein kräftiger Zischlaut erzeugt wird. Nachdem du das fünf- bis zehnmal gemacht hast, atme nach der letzten Ausatmung ein, so tief wie möglich. Halte den Atem so lange an, wie es bequem geht. Wenn du den Atem nicht mehr bequem anhalten kannst, atme aus so tief wie möglich. Damit ist eine Runde Bhastrika abgeschlossen. Lege am Ende jeder Runde eine kurze Ruhepause ein, in dem du ein paar Mal entspannt ein- und ausatmest. Das wird dir Erholung geben und dich fit machen für die nächste Runde. Mache täglich drei Runden am Morgen. Wenn du willst, kannst du auch am Abend drei Runden machen.  Menschen die nicht genug Zeit haben,  um täglich drei Runden Bhastrika zu üben, können sich auch mit einer Runde begnügen. Selbst nur eine Runde Bhastrika täglich ausgeführt, wird dich stark und gesund machen. Bhastrika ist eine sehr machtvolle Praxis. Es ist eine Kombination von Kapalabhati und Ujjayi. Manche üben solange, bis sie müde werden. Du wirst bei dieser Übung reichlich ins Schwitzen kommen. Wenn du während der Übung auch nur das leiseste Schwindelgefühl empfindest, unterbreche die Übung und nehme ein paar normale Atemzüge. Setze die Übung fort, sobald das Schwindelgefühl verschwunden ist.  Im Winter kann Bhastrika sowohl am Morgen, als auch am Abend ausgeführt werden. Im Sommer sollte es nur in den kühlen Morgenstunden gemacht werden.
Bhastrika beseitigt  Halsentzündung, stärkt das Verdauungsfeuer, reinigt den Körper vom Schleim, hilft bei Erkrankungen der Nase und der Brust, heilt Asthma und Verstopfung.
Es wirkt sehr effektiv gegen alle Erkrankungen, die durch einen Überschuss von Gasen, Galle und Schleim verursacht werden.  Es wärmt den Körper stark auf. Wenn du dich in einer kalten Region aufhältst und nicht über ausreichend warme Kleidung verfügst, praktiziere dieses Pranayama und es wird dem Körper die nötige Wärme geben. 
Bhastrika reinigt sehr gründlich die Nadis, die Energiekanäle im Astralkörper. Sie ermöglicht dem Prana die drei Granthis oder „Knoten“(energetische Blockaden) zu durchbrechen, welche den Weg der Energie in der Sushumna versperren, und erweckt bereits nach kurzer Zeit die Kundalini.
Die Anzahl der gemachten Runden und die Anzahl der Ausatmungen pro Runde soll der Fitness und der Lungenkapazität des Übenden angepasst werden. Du darfst nicht ins Extreme verfallen, dass ist gerade bei dieser Übung sehr wichtig. Manche Schüler machen sechs Runden, wieder andere zwölf. Wiederhole mental „OM“ mit Hingabe und im Bewusstsein der Bedeutung des Mantra  während der ganzen Übung.  Es gibt einige Varianten von Bhastrika, bei welchen die Nasenlöcher abwechselnd verschlossen werden, und dabei durch nur ein Nasenloch geatmet wird.
Den Vollzeit- Yogis, die ernsthaft Bhastrika üben wollen, empfehle ich dringend ihren Darm zu reinigen, entweder mit  Bhasti Kriya  oder mit Einlauf. Sie sollen ihre Ernährung auf Kichery mit viel Ghee(gereinigter Butter) oder pflanzlichem Öl Beschränken. 


=== Mittelstufe ===
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=== Fortgeschrittene ===
=== Fortgeschrittene ===
Wie oben, aber heftig mit Bauch und Brust vollständig und schnell ein- und ausatmen (Ca. 15-40 Mal). Eventuell dabei Armbewegung zur Unterstützung der Atmung einsetzen. Nach der letzten festen Ausatmung [[Bahaya Kumbhaka]] und [[Uddiyana Bhanda]] üben, danach linkes Nasenloch schließen, rechts vollständig einatmen und Atem erneut anhalten ([[Antara Kumbhaka]]), [[Maha Bhanda]], [[Shambhavi Mudra]], [[Khechari Mudra]] und eventuell [[Shakti Chalini]] anwenden. Dann links ausatmen und nachspüren. Bei dieser Übung darf deutlich an die Atemgrenze herangegangen, aber sie darf nicht überschritten werden ([[Ahimsa]]).
Wie oben, aber heftig mit Bauch und Brust vollständig und schnell ein- und ausatmen (Ca. 15-40 Mal). Eventuell dabei Armbewegung zur Unterstützung der Atmung einsetzen. Nach der letzten festen Ausatmung [[Bahaya Kumbhaka]] und [[Uddiyana Bhanda]] üben, danach linkes Nasenloch schließen, rechts vollständig einatmen und Atem erneut anhalten ([[Antara Kumbhaka]]), [[Maha Bhanda]], [[Shambhavi Mudra]], [[Khechari Mudra]] und eventuell [[Shakti Chalini]] anwenden. Dann links ausatmen und nachspüren. Bei dieser Übung darf deutlich an die Atemgrenze herangegangen, aber sie darf nicht überschritten werden ([[Ahimsa]]).


== Hinweise ==
== Hinweise ==

Version vom 12. November 2013, 19:56 Uhr

Bhastrika (Sanskrit: भस्त्रिका bhastrikā f. "Blasebalg") ist eine Atemübung zur Erweckung der Kundalini und gehört zu den acht Mahakumbhakas. Die Luft wird langsam durch die Nasenlöcher eingezogen und wieder ausgestoßen.


Wirkungen

Wirkt sehr stark energetisierend und erweckt die Kundalini, bricht/öffnet die Granthis


Ausführung

In Sanskrit bedeutet Bhastrika “Blasebalg”. Das besondere Merkmal von diesem Pranayama ist die schnelle Aufeinanderfolge forcierter Atmungen. So wie ein Schmied seinen Blasebalg in schnellem Rhythmus bewegt, soll auch der Atem sich schnell bewegen bei dieser Übung. Setze dich in Padmasana, Lotussitz, oder in eine andere, sehr stabile kreuzbeinige Sitzhaltung. Richte dich auf, halte Oberkörper, Hals und Kopf aufrecht. Stütze dich mit den Handflächen auf die Knie, oder auf die Oberschenkel.

Atme fünf- bis zehnmal schnell und forciert ein und aus. Die Lungen werden dabei in schneller Aufeinanderfolge geweitet und wieder zusammengezogen, wodurch ein kräftiger Zischlaut erzeugt wird. Nachdem du das fünf- bis zehnmal gemacht hast, atme nach der letzten Ausatmung ein, so tief wie möglich. Halte den Atem so lange an, wie es bequem geht. Wenn du den Atem nicht mehr bequem anhalten kannst, atme aus so tief wie möglich. Damit ist eine Runde Bhastrika abgeschlossen. Lege am Ende jeder Runde eine kurze Ruhepause ein, in dem du ein paar Mal entspannt ein- und ausatmest. Das wird dir Erholung geben und dich fit machen für die nächste Runde. Mache täglich drei Runden am Morgen. Wenn du willst, kannst du auch am Abend drei Runden machen. Menschen die nicht genug Zeit haben, um täglich drei Runden Bhastrika zu üben, können sich auch mit einer Runde begnügen. Selbst nur eine Runde Bhastrika täglich ausgeführt, wird dich stark und gesund machen. Bhastrika ist eine sehr machtvolle Praxis. Es ist eine Kombination von Kapalabhati und Ujjayi. Manche üben solange, bis sie müde werden. Du wirst bei dieser Übung reichlich ins Schwitzen kommen. Wenn du während der Übung auch nur das leiseste Schwindelgefühl empfindest, unterbreche die Übung und nehme ein paar normale Atemzüge. Setze die Übung fort, sobald das Schwindelgefühl verschwunden ist. Im Winter kann Bhastrika sowohl am Morgen, als auch am Abend ausgeführt werden. Im Sommer sollte es nur in den kühlen Morgenstunden gemacht werden. Bhastrika beseitigt Halsentzündung, stärkt das Verdauungsfeuer, reinigt den Körper vom Schleim, hilft bei Erkrankungen der Nase und der Brust, heilt Asthma und Verstopfung. Es wirkt sehr effektiv gegen alle Erkrankungen, die durch einen Überschuss von Gasen, Galle und Schleim verursacht werden. Es wärmt den Körper stark auf. Wenn du dich in einer kalten Region aufhältst und nicht über ausreichend warme Kleidung verfügst, praktiziere dieses Pranayama und es wird dem Körper die nötige Wärme geben. Bhastrika reinigt sehr gründlich die Nadis, die Energiekanäle im Astralkörper. Sie ermöglicht dem Prana die drei Granthis oder „Knoten“(energetische Blockaden) zu durchbrechen, welche den Weg der Energie in der Sushumna versperren, und erweckt bereits nach kurzer Zeit die Kundalini. Die Anzahl der gemachten Runden und die Anzahl der Ausatmungen pro Runde soll der Fitness und der Lungenkapazität des Übenden angepasst werden. Du darfst nicht ins Extreme verfallen, dass ist gerade bei dieser Übung sehr wichtig. Manche Schüler machen sechs Runden, wieder andere zwölf. Wiederhole mental „OM“ mit Hingabe und im Bewusstsein der Bedeutung des Mantra während der ganzen Übung. Es gibt einige Varianten von Bhastrika, bei welchen die Nasenlöcher abwechselnd verschlossen werden, und dabei durch nur ein Nasenloch geatmet wird. Den Vollzeit- Yogis, die ernsthaft Bhastrika üben wollen, empfehle ich dringend ihren Darm zu reinigen, entweder mit Bhasti Kriya oder mit Einlauf. Sie sollen ihre Ernährung auf Kichery mit viel Ghee(gereinigter Butter) oder pflanzlichem Öl Beschränken.

Mittelstufe

Langsam und fest mit dem Bauch ausatmen (Rechaka), bequem einatmen (Pūraka). Ein- und Ausatmung gleich lang und gleich betont. Ca. 12-16 Mal. Dann die Luft (ohne Zwischenatmungen) so lange wie angenehm anhalten (Kumbhaka). Danach ausatmen und nachsprüren.

Fortgeschrittene

Wie oben, aber heftig mit Bauch und Brust vollständig und schnell ein- und ausatmen (Ca. 15-40 Mal). Eventuell dabei Armbewegung zur Unterstützung der Atmung einsetzen. Nach der letzten festen Ausatmung Bahaya Kumbhaka und Uddiyana Bhanda üben, danach linkes Nasenloch schließen, rechts vollständig einatmen und Atem erneut anhalten (Antara Kumbhaka), Maha Bhanda, Shambhavi Mudra, Khechari Mudra und eventuell Shakti Chalini anwenden. Dann links ausatmen und nachspüren. Bei dieser Übung darf deutlich an die Atemgrenze herangegangen, aber sie darf nicht überschritten werden (Ahimsa).

Hinweise

Vorsicht:

  • Fortgeschrittenere Variationen nicht machen bei Neigung zu Innenohrentzündungen oder Lungenproblemen oder Bluthochdruck.
  • Fortgeschrittenes Bhastrika nur nach mindestens 3 Runden Kapalabhati und mindestens 15-20 Minuten Wechselatmung (Anuloma Viloma, bzw. Nadi Shodana) machen.


Literatur


Weblinks


Seminare und Ausbildungen

Warnung

Ohne ein vorheriges und fundiertes Erlernen der Praktiken und Übungen von einer zertifizierten Fachkraft (z.B. Yogalehrer/in),
kann das Ausführen dieser Praktiken dazu führen, das die erwünschte Wirkung nicht eintritt, oder sogar gesundheitliche Schäden verursachen!
Diese Ausführungen sind nicht zum Erlernen der Übungen gedacht, sondern dienen als Erinnerungsstütze
für Menschen, die diese Übungen bereits erlernt haben und sollen ferner schlicht das theorethisches Wissen
über Ausführung, Varianten und Wirkungen, etc. vermitteln.