Hambo Lama Itigelow: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hambo Lama Itigelow'''
'''Hambo Lama Itigelow''' war der 12. Pandito Hambo [[Lama]] Russlands, der 1927 starb, dessen [[Körper]] jedoch – so wie er es selbst vorausgesehen hatte – im Jahr 2002 exhumiert und nahezu unverwest vorgefunden wurde. Im [[Buddhismus|buddhistischen]] [[Kloster]] in Iwolginsk, im süd-östlichen Russland nahe der mongolischen Grenze, ist es heute möglich, zweimal im Jahr das [[Darshan]] von Hambo Lama Itigelow zu erhalten. Hambo Lama Itigelow wird von unzähligen [[Pilger]]n aus ganz Russland und anderen Ländern als [[Heilige]]r verehrt.


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==Hambo Lama Itigelow (1852-1927)==
Iwolginski Datsan, das [[Kloster]] in Iwolginsk, ist bis heute die Residenz des Pandito Hambo Lamas, des höchsten Lamas der russischen Buddhisten. Der Lamaismus, der tibetische Zweig des [[Buddhismus]], erreichte Russland etwa im 17. Jahrhundert. Der Buddhismus erblühte hier so stark, dass zu Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts jeder 10. Mann buddhistischer [[Mönch]] war. Daschi-Dorscho Itigelow kam mit 15 Jahren nach Iwolginski Datsan und ließ sich zum Doktor der [[Philosophie]] sowie der tibetischen Medizin ausbilden. 1911 wurde er zum Hambo Lama ernannt. Hambo Lama Itigelow hatte dieses Amt bis 1917 inne.


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===Tod und Wiederentdeckung von Hambo Lama Itigelow===
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Vor seinem [[Tod]] 1927 ließ Hambo Lama Itigelow seine [[Schüler]] zu sich kommen. Er kündigte ihnen seinen Tod an und bat sie, mit den traditionellen Beerdigungszeremonien zu beginnen. Außerdem bat er sie, das Land zu verlassen, da er den auf sie zukommenden Terror der Stalin-Diktatur vorhersah. Der Legende nach wusste Hambo Lama Itigelow bereits vor seinem Tod, dass sein [[Körper]] nicht verwesen würde. Er sagte seinen Schülern, dass er nach 75 Jahren wiederkommen würde und bat sie, ihn nach dieser [[Zeit]] wieder auszugraben. Während einer [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation] hörte Hambo Lama Itigelow auf zu [[Atmung|atmen]]. Seine Schüler stellten seinen Tod fest und begruben ihn - im [[Lotussitz]] verweilend, so wie er eben noch in [[Meditation]] versunken war.
 
2 Jahre nach dem Tod von Hambo Lama Itigelow erfasste Stalins Terror das Land. Er ließ 46 buddhistische [[Tempel]] und Klöster sprengen und die Lamas, die nicht geflohen waren, sowie die gläubige Bevölkerung in Straflager abtransportieren oder sofort ermorden. Der [[Buddhismus]] in Russland wurde fast vollständig ausgemerzt.
 
In den 50er Jahren erhielten buddhistische [[Mönch]]e die Erlaubnis, das [[Kloster]] in Iwolginsk wieder aufzubauen. Iwolginsk war während der [[Zeit]] des Kommunismus nach dem 2. Weltkrieg das einzige buddhistische Kloster der Sowjetunion, in dem die Mönche ihren [[Glaube]]n praktizieren konnten. Nach dem Wandel zum kapitalistischen Russland blüht der Buddhismus wieder auf und Iwolginski Datsan umfasst nun wieder eine buddhistische Universität, an der buddhistische [[Philosophie]] sowie tibetische [[Medizin]] gelehrt werden – wie in den Zeiten des Hambo Lama Itigelow.
 
Im Jahr 2002, 75 Jahre nach seinem Tod, wurde der [[Körper]] von Hambo Lama Itigelow mit Genehmigung der [[Familie]] und unter Anwesenheit von Gerichtsmedizinern und einem Fotografen exhumiert. Man fand ihn gut erhalten in einer mit Salz gefüllten Holzkiste – weiterhin im [[Lotussitz]] verweilend, die [[Haut]] ledern, aber weich, die Gelenke elastisch, das Haar auf seinem Kopf immer noch vorhanden. [[Wissenschaft]]ler, die Haar-, Haut- und Nagelproben untersuchten, stellten fest, dass die Eiweißstruktur des Körpers von Hambo Lama Itigelow der eines lebenden [[Mensch]]en entspricht – und das, obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, dass Einbalsamierung, Mumifizierung oder andere chemische Methoden angewandt wurden. Hambo Lama Itigelow habe weder [[Alter]]s- und [[Tod]]esflecken noch Todeswachs, er zeige keine Anzeichen von Verwesung.
 
Hambo Lama Itigelow befindet sich seitdem in einem [[Tempel]]schrein des Klosters in Iwolginsk. Zweimal jährlich, zu [[Buddha]]s [[Geburt]]s- und Todestag ([[Buddha Jayanti]]) sowie zum buddhistischen Neujahrsfest, kann man Hambo Lama Itigelow – weiterhin im Lotus sitzend und in ein goldenes Gewand gekleidet – sehen und berühren.
 
Der 25. Pandito Hambo Lama Ajuscheew erklärt: „Rein Philosophisch kann man sagen, im [[Universum]], in der [[Zeit]], existiert eine Lücke. Itigelow hat diese Lücke gefunden. Sein Körper existiert da, in dieser Lücke. Deshalb spielt Zeit für ihn keine Rolle.“ Hambo Lama Itigelow sei durch die [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation] in das Stadium der [[Shunyata]], der [[Leere]], eingetreten.
 
===Dokumentation über Hambo Lama Itigelow===
Die folgende sehr interessante ZDF-Dokumentation begibt sich auf die Spuren von Hambo Lama Itigelow. Hambo Lama Ajuscheew, ein Nachfolger von Hambo Lama Itigelow, erklärt in dieser Dokumentation: "Itigelow zeigt uns, dass die innere [[Welt]] des [[Mensch]]en viel reicher ist, als wir denken, viel reicher als die äußere [[materie]]lle Welt.”
 
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==Siehe auch==
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==Seminare==
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[[Kategorie:Tibetischer Buddhismus]]
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[[Kategorie:Mönch]]
[[Kategorie:Mönch]]
[[Kategorie:Samadhi]]
[[Kategorie:Samadhi]]
[[Kategorie:Heilige]]
[[Kategorie:Heilige]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:50 Uhr

Hambo Lama Itigelow war der 12. Pandito Hambo Lama Russlands, der 1927 starb, dessen Körper jedoch – so wie er es selbst vorausgesehen hatte – im Jahr 2002 exhumiert und nahezu unverwest vorgefunden wurde. Im buddhistischen Kloster in Iwolginsk, im süd-östlichen Russland nahe der mongolischen Grenze, ist es heute möglich, zweimal im Jahr das Darshan von Hambo Lama Itigelow zu erhalten. Hambo Lama Itigelow wird von unzähligen Pilgern aus ganz Russland und anderen Ländern als Heiliger verehrt.

Iwolginski Datsan (Autor: Vasiliy Tatarinov)

Hambo Lama Itigelow (1852-1927)

Iwolginski Datsan, das Kloster in Iwolginsk, ist bis heute die Residenz des Pandito Hambo Lamas, des höchsten Lamas der russischen Buddhisten. Der Lamaismus, der tibetische Zweig des Buddhismus, erreichte Russland etwa im 17. Jahrhundert. Der Buddhismus erblühte hier so stark, dass zu Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts jeder 10. Mann buddhistischer Mönch war. Daschi-Dorscho Itigelow kam mit 15 Jahren nach Iwolginski Datsan und ließ sich zum Doktor der Philosophie sowie der tibetischen Medizin ausbilden. 1911 wurde er zum Hambo Lama ernannt. Hambo Lama Itigelow hatte dieses Amt bis 1917 inne.

Tod und Wiederentdeckung von Hambo Lama Itigelow

Vor seinem Tod 1927 ließ Hambo Lama Itigelow seine Schüler zu sich kommen. Er kündigte ihnen seinen Tod an und bat sie, mit den traditionellen Beerdigungszeremonien zu beginnen. Außerdem bat er sie, das Land zu verlassen, da er den auf sie zukommenden Terror der Stalin-Diktatur vorhersah. Der Legende nach wusste Hambo Lama Itigelow bereits vor seinem Tod, dass sein Körper nicht verwesen würde. Er sagte seinen Schülern, dass er nach 75 Jahren wiederkommen würde und bat sie, ihn nach dieser Zeit wieder auszugraben. Während einer Meditation hörte Hambo Lama Itigelow auf zu atmen. Seine Schüler stellten seinen Tod fest und begruben ihn - im Lotussitz verweilend, so wie er eben noch in Meditation versunken war.

2 Jahre nach dem Tod von Hambo Lama Itigelow erfasste Stalins Terror das Land. Er ließ 46 buddhistische Tempel und Klöster sprengen und die Lamas, die nicht geflohen waren, sowie die gläubige Bevölkerung in Straflager abtransportieren oder sofort ermorden. Der Buddhismus in Russland wurde fast vollständig ausgemerzt.

In den 50er Jahren erhielten buddhistische Mönche die Erlaubnis, das Kloster in Iwolginsk wieder aufzubauen. Iwolginsk war während der Zeit des Kommunismus nach dem 2. Weltkrieg das einzige buddhistische Kloster der Sowjetunion, in dem die Mönche ihren Glauben praktizieren konnten. Nach dem Wandel zum kapitalistischen Russland blüht der Buddhismus wieder auf und Iwolginski Datsan umfasst nun wieder eine buddhistische Universität, an der buddhistische Philosophie sowie tibetische Medizin gelehrt werden – wie in den Zeiten des Hambo Lama Itigelow.

Im Jahr 2002, 75 Jahre nach seinem Tod, wurde der Körper von Hambo Lama Itigelow mit Genehmigung der Familie und unter Anwesenheit von Gerichtsmedizinern und einem Fotografen exhumiert. Man fand ihn gut erhalten in einer mit Salz gefüllten Holzkiste – weiterhin im Lotussitz verweilend, die Haut ledern, aber weich, die Gelenke elastisch, das Haar auf seinem Kopf immer noch vorhanden. Wissenschaftler, die Haar-, Haut- und Nagelproben untersuchten, stellten fest, dass die Eiweißstruktur des Körpers von Hambo Lama Itigelow der eines lebenden Menschen entspricht – und das, obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, dass Einbalsamierung, Mumifizierung oder andere chemische Methoden angewandt wurden. Hambo Lama Itigelow habe weder Alters- und Todesflecken noch Todeswachs, er zeige keine Anzeichen von Verwesung.

Hambo Lama Itigelow befindet sich seitdem in einem Tempelschrein des Klosters in Iwolginsk. Zweimal jährlich, zu Buddhas Geburts- und Todestag (Buddha Jayanti) sowie zum buddhistischen Neujahrsfest, kann man Hambo Lama Itigelow – weiterhin im Lotus sitzend und in ein goldenes Gewand gekleidet – sehen und berühren.

Der 25. Pandito Hambo Lama Ajuscheew erklärt: „Rein Philosophisch kann man sagen, im Universum, in der Zeit, existiert eine Lücke. Itigelow hat diese Lücke gefunden. Sein Körper existiert da, in dieser Lücke. Deshalb spielt Zeit für ihn keine Rolle.“ Hambo Lama Itigelow sei durch die Meditation in das Stadium der Shunyata, der Leere, eingetreten.

Dokumentation über Hambo Lama Itigelow

Die folgende sehr interessante ZDF-Dokumentation begibt sich auf die Spuren von Hambo Lama Itigelow. Hambo Lama Ajuscheew, ein Nachfolger von Hambo Lama Itigelow, erklärt in dieser Dokumentation: "Itigelow zeigt uns, dass die innere Welt des Menschen viel reicher ist, als wir denken, viel reicher als die äußere materielle Welt.”

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Siehe auch

Literatur

  • Geshe S Amipa, Geistesschulung im tibetischen Buddhismus: Eine Einführung, vorbereitende Übungen und Meditationen (2004)
  • Dalai Lama, Einführung in den Buddhismus: Die Harvard-Vorlesungen (2013)
  • Dalai Lama, Harmonischer Geist vollkommenes Bewusstsein (2007)
  • Dalai Lama, Kultiviere einen klaren Geist (2003)
  • Alexandra David-Néel, Magier und Heilige in Tibet (2005)
  • Lama Anagarika Govinda, Der Weg der weißen Wolken: Erlebnisse eines buddhistischen Pilgers in Tibet (2013)
  • Geshe Rabten, Der tibetische Weg der Befreiung (2013)
  • Dilgo Khyentse Rinpoche, Das Herzjuwel der Erleuchteten (2013)
  • Dilgo Khyentse Rinpoche, Reine Erscheinung: Erzeugungs- und Vollendungsstufen in der Vajrayana-Praxis (2010)
  • Dilgo Khyentse Rinpoche, Der vortreffliche Pfad zur Erleuchtung (2009)
  • Dilgo Khyentse Rinpoche, Die sieben tibetischen Geistesübungen (1996)
  • Tsoknyi Rinpoche, Öffne dein Herz und lausche: Den inneren Funken entdecken (2012)
  • Tsoknyi Rinpoche, Furchtlose Einfachheit: Der Dzogchen Weg zu einem Leben in Freiheit (2007)
  • Tenzin Wangyal Rinpoche, Den feinstofflichen Körper aktivieren: Tibetische Yoga-Übungen für innere Weisheit und Klarheit (2011)
  • Lhündub G Söpa, Jeffrey Hopkins u.a., Diederichs Gelbe Reihe, Bd.13, Der tibetische Buddhismus (1995)
  • Tulku Thondup, Heilung grenzenlos: Meditative Übungen, die den Geist erleuchten und den Körper heilen (2001)
  • Thubten Yeshe, Grenzenlos ist die Kraft des Geistes: Aspekte buddhistischer Psychologie (2007)

Weblinks

Seminare

Meditation

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Raja Yoga

29.12.2024 - 03.01.2025 Entspannt und kraftvoll ins Neue Jahr
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