Vyanjana: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 10. Mai 2024, 14:43 Uhr

1. Vyanjana (Sanskrit: व्यञ्जन vyañjana adj., m. u. n.) offenbar machend, bekundend; (Phonetik:) Konsonant, Mitlaut; Schmuck; das Offenbarmachen, Bekunden; andeutender (indirekter, symbolischer) Ausdruck; nähere Bestimmung; Kennzeichen, Merkmal; Abzeichen, Insignium eines Herrschers; Symptom; Geschlechtsmerkmal; Zeichen der Pubertät (Bart, Brüste, Schambehaarung); Brühe, Zutat, Würze, Beilage; die Schraubenbaumart Pandanus odorifer (Ketaki).


2. Vyanjana (Sanskrit: व्यञ्जना vyañjanā f.) das Zuverstehengeben, indirekte Ausdrucksweise bzw. Aussage, Anspielung.

Bilder zu Vyanjana (Pandanus odorifer)

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330px-Screw_Pine_%28Pandanus_tectorius%29_2.jpg 413px-Kewda%28Pandanus_odoratissimus%29.jpeg 270px-Pandanu_odori_111025-19689_bml.JPG

Die Konsonanten des Sanskrit Alphabets

Die Konsonanten (Mitlaute) des Sanskrit Alphabets sind nach streng phonetischen Gesichtspunkten angeordnet. Traditionell geschieht dies für die ersten 25 Konsonanten in fünf Fünfergruppen, die jeweils eine Reihe bzw. Klasse (Varga) von Lauten (Varna) darstellen, die an derselben Artikulationsstelle (Ort, wo ein Laut im Mund durch Erzeugen einer Engstelle hervorgebracht wird) gebildet werden. Die Konsonanten werden außerdem hinsichtlich ihrer Stimmhaftigkeit (stimmlos vs. stimmhaft) und Behauchung bzw. Aspiration (unbehaucht vs. behaucht) betrachtet:

Es herrscht in allen fünf Vargas folgendes Ordnungsprinzip:

  1. ein stimmloser, unbehauchter Konsonant (z. B. ka)
  2. ein stimmloser, behauchter Konsonant (z. B. kha)
  3. ein stimmhafter, unbehauchter Konsonant (z. B. ga)
  4. ein stimmhafter, behauchter Konsonant (z. B. gha)
  5. der dazugehörige Nasal, der auch Klassennasal genannt wird (z. B. ṅa)


Die fünf Konsonantenklassen bzw. Vargas

Die fünf Vargas sind wie folgt angeordnet:

Konsonantenklasse umfasst die Laute Devanagari Bezeichnung Sanskritbegriff Artikulationsstelle
ka varga ka kha ga gha ṅa क ख ग घ ङ Guttural, Kehllaut Kanthya hinterer bzw. weicher Gaumen, Gaumensegel
ca varga ca cha ja jha ña च छ ज झ ञ Palatal Talavya vorderer bzw. harter Gaumen
ṭa varga ṭa ṭha ḍa ḍha ṇa ट ठ ड ढ ण Zerebral, Retroflex Murdhanya mittlerer Gaumen, Gaumendach
ta varga ta tha da dha na त थ द ध न Dental Dantya Zahndamm, obere Schneidezähne
pa varga pa pha ba bha ma प फ ब भ म Labial, Lippenlaut Oshthya Lippen


In der folgenden Übersicht werden die fünf Konsonantenklassen noch einmal hinsichtlich ihrer Stimmhaftigkeit und Behauchung (Aspiration) sowie ihrer Artikulationsart, d.h. ihres Bildungsortes im Mundraum, betrachtet:

Transliteration (IAST) Devanagari Stimmhaftigkeit Behauchung Artikulationsart
ka stimmlos unbehaucht guttural (velar)
kha stimmlos behaucht guttural (velar)
ga stimmhaft unbehaucht guttural (velar)
gha stimmhaft behaucht guttural (velar)
ṅa stimmhaft unbehaucht guttural (velar)
ca stimmlos unbehaucht palatal
cha stimmlos behaucht palatal
ja stimmhaft unbehaucht palatal
jha stimmhaft behaucht palatal
ña stimmhaft unbehaucht palatal
ṭa stimmlos unbehaucht retroflex (zerebral)
ṭha stimmlos behaucht retroflex (zerebral)
ḍa stimmhaft unbehaucht retroflex (zerebral)
ḍha stimmhaft behaucht retroflex (zerebral)
ṇa stimmhaft unbehaucht retroflex (zerebral)
ta stimmlos unbehaucht dental
tha stimmlos behaucht dental
da stimmhaft unbehaucht dental
dha stimmhaft behaucht dental
na stimmhaft unbehaucht dental
pa stimmlos unbehaucht labial
pha stimmlos behaucht labial
ba stimmhaft unbehaucht labial
bha stimmhaft behaucht labial
ma stimmhaft unbehaucht labial


Halbvokale

Hieran schließen sich vier sogenannte Halbvokale (Antahstha) an, die alle stimmhaft sind:

Transliteration (IAST) Devanagari Artikulationsart
ya stimmhaft
ra stimmhaft
la stimmhaft
va stimmhaft


Sibilanten

Zum Schluss folgen drei stimmlose Sibilanten bzw. Zischlaute und ein stimmhafter Hauchlaut (Ushman):

Transliteration (IAST) Devanagari Stimmhaftigkeit
śa stimmlos
ṣa stimmlos
sa stimmlos
ha stimmhaft


Zerebralisierung

Zerebralisierung bedeutet, dass ein Konsonant aufgrund eines vorangehenden r-Lautes ( oder r) oder des zerebralen Sibilanten in die zerebrale (retroflexe) Konsonantenklasse wechselt. Man sagt, dieser Laut wird "zerebralisiert".

Beispielsweise bewirkt das r in śrūyamāṇa, dass das dentale n der Partizipialendung -māna zu zerebralem wird (-māṇa). Ebenso bewirkt das r in brāhmaṇa eine Zerebralisierung des n zu .

Weitere Beispiele

In den folgenden Beispielen wird der Dental des Suffixes durch das zerebrale bzw. der Verbalwurzel zerebralisiert:

IAST Devanagari Artikulationsart wird zu IAST Devanagari Artikulationsart Beispiel (IAST) Devanagari Bedeutung Wurzel + Suffix
ta dental > ṭa zerebral puṣṭa पुष्ट genährt puṣ + ta
na dental > ṇa zerebral kṛṣṇa कृष्ण der Gott Krishna kṛṣ + na
na dental > ṇa zerebral karaṇa करण Instrument kṛ + ana


Siehe auch

Seminare

Sanskrit und Devanagari

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