Tadiw: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Tadiw''' ist eine [[Upanishad]] des [[Oupnek'hat]].
'''Tadiw''' ist eine [[Upanishad]], die in der [[Oupnek'hat]]-Sammlung aufgeführt wird. Sie weist in Form einer Lobpreisung auf die Bedeutung [[Purusha]]s als dem Höchsten Wesen hin, aus dessen [[Einheit]] die Vielheit der [[Schöpfung]] entsprießt.


[[Datei:MP900177808.JPG|thumb]]
[[Datei:Sonne Taube Himmel Licht.JPG|thumb|"Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?" Zitat: Tadiw]]
 
==Tadiw (Tad eva, Vaj. Samh. 32, 1-12)==


==Tadiw - mit Erläuterungen von Paul Deussen==
'''Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 995 - 998.'''
'''Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 995 - 998.'''


==Tadiw (Tad eva, Vaj. Samh. 32, 1-12)==
Vgl. zur Erklärung dieses Liedes Allg. Gesch. d. Phil. I, 291-294, und in betreff der eingeschobenen Verse ebenda S. 132-133. 191.
Vgl. zur Erklärung dieses Liedes Allg. Gesch. d. Phil. I, 291-294, und in betreff der eingeschobenen Verse ebenda S. 132-133. 191.


1. Das ja ist Agni, Aditya,
1. Das ja ist [[Agni]], [[Aditya]],
:Das ist Vayu und Candramas,
:Das ist [[Vayu]] und [[Candramas]],
:Das ist das Reine, das Brahman,
:Das ist das Reine, das [[Brahman]],
:Die Wasser und Prajapati.
:Die [[Wasser]] und [[Prajapati]].


2. Alle Zeitteile entsprangen
2. Alle Zeitteile entsprangen
:Aus dem Blitz (Kena 29), dem Purusha;
:Aus dem Blitz ([[Kena Upanishad|Kena]] 29), dem [[Purusha]];
:Nicht in der Höhe, noch Breite,
:Nicht in der Höhe, noch Breite,
:Noch Mitte ist umspannbar er.
:Noch Mitte ist umspannbar er.


3. Nicht ist ein Ebenbild dessen,
3. Nicht ist ein Ebenbild dessen,
:Der da heißt große Herrlichkeit.
:Der da heißt große [[Herrlichkeit]].
:'<ref></ref>Als goldner Keim ging er hervor zu Anfang;
:<ref>Rigv. 10, 121, 1.</ref>Als goldner Keim ging er hervor zu Anfang;
:Geboren kaum, war einziger Herr der Welt er;
:Geboren kaum, war einziger [[Herr]] der [[Welt]] er;
:Er festigte die Erde und den Himmel, -
:Er festigte die Erde und den [[Himmel]], -
:Wer ist der [[Gott]], daß wir ihm opfernd dienen?
 
<ref>Rigv. 10, 121, 3.</ref>Der, wenn sie atmet, wenn sie schließt die [[Auge]]n,
:Die Lebewelt regiert als einz'ger König,
:Zweifüßler hier beherrschend und Vierfüßler, -
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
<ref>Rigv. 10, 121, 4.</ref>Durch dessen Macht dort die beschneiten [[Berg]]e,
:Das [[Meer]], der Weltstrom ist, von dem sie fabeln,
:Des Arme dort die Himmelspole sind, -
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
 
<ref>Rigv. 10, 121, 2.</ref>Der [[Atem|Odem]] gibt und Kraft gibt, er, dem alle,
:Wenn er befiehlt, gehorchen, auch die [[Götter Namen Liste von A-Z|Götter]],
:Des Abglanz das Unsterbliche, der [[Tod]] ist, -  
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?


<ref></ref>Der, wenn sie atmet, wenn sie schließt die Augen,
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Die Lebewelt regiert als einz'ger König,
 
Zweifüßler hier beherrschend und Vierfüßler, -
<ref>Rigv. 10, 121, 9.</ref>Nich schäd'ge er uns, der der Erde Schöpfer,  
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Der auch den Himmel schuf, wahrhaft an Satzung,  
1 Rigv. 10, 121, 1.
:Der auch erschuf die glanzreich großen Wasser, -  
2 Rigv. 10, 121, 3.
:wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
 
'Durch dessen Macht dort die beschneiten Berge, Das Meer, der Weltstrom ist, von dem sie fabeln,
<ref>Vaj. Samh. 8, 36.</ref>Er, über dem nichts Höh'res ist vorhanden,
:Des Arme dort die Himmelspole sind, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Der eingegangen in die [[Wesen]] alle,
2<ref></ref>Der Odem gibt und Kraft gibt, er, dem alle,
:[[Prajapati]], mit [[Kind]]ern sich beschenkend,  
:Wenn er befiehlt, gehorchen, auch die Götter,
:Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.
:Des Abglanz das Unsterbliche, der Tod ist, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
 
3<ref></ref>Nich schäd'ge er uns, der der Erde Schöpfer, Der auch den Himmel schuf, wahrhaft an Satzung,  
<ref>Vaj. Samh. 8, 37.</ref>[[Indra]], der Fürst, und [[Varuna]], der König,
:Der auch erschuf die glanzreich großen Wasser, - wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Die schufen für dich diesen [Soma-]Trank zu Anfang;
4<ref></ref>Er, über dem nichts Höh'res ist vorhanden,
:Sie trinken beide, und ich trinke ihnen nach,
Der eingegangen in die Wesen alle,
:Die Göttin Rede labe an dem [[Soma]] sich.
Prajapati, mit Kindern sich beschenkend, Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.
5<ref></ref>Indra, der Fürst, und Varuna, der König,
Die schufen für dich diesen [Soma-]Trank zu Anfang;
Sie trinken beide, und ich trinke ihnen nach,
Die Göttin Rede labe an dem Soma sich.


4. Er ist der Gott in allen Weltenräumen,
4. Er ist der Gott in allen Weltenräumen,
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:Er ward geboren, wird geboren werden,
:Er ward geboren, wird geboren werden,
:Ist in den Menschen und allgegenwärtig.
:Ist in den Menschen und allgegenwärtig.
[[Datei:Prajapati Schoepfung Ei Hiranyagarbha .jpg|thumb|Versuch, die schöpferischen Aktivitäten Prajapatis darzustellen, Stahlstich, um 1850]]


5. Er, der entstanden ist vor allem anderen,
5. Er, der entstanden ist vor allem anderen,
:Der sich zu allen Wesen umgestaltet,
:Der sich zu allen Wesen umgestaltet,
:Prajapati, mit Kindern sich beschenkend,
:Prajapati, mit [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kindern] sich beschenkend,
:Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.
:Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.


1 ß.igv. 10, 121, 4.
6. <ref>Rigv. 10, 121, 5.</ref>Durch den der Himmelsraum, der Erde Festen,  
2 Rigv. 10, 121, 2.
:Der [[Sonne]] Glanz, das Firmament gestützt sind,  
3 Rigv. 10, 121, 9.
:Und der im Mittelreich den Luftraum ausmißt, -  
4 Vaj. Sarah. 8, 36.
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
5 Vaj. Sarah. 8, 37.
6. '<ref></ref>Durch den der Himmelsraum, der Erde Festen,  
:Der Sonne Glanz, das Firmament gestützt sind,  
:Und der im Mittelreich den Luftraum ausmißt, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?


7. 2<ref></ref>Zu dem aufschau'n die Kämpfer beider Heere,  
7. <ref>Rigv. 10, 121, 6.</ref>Zu dem aufschau'n die Kämpfer beider Heere,  
:Auf Hilfe bauend, sorgenvollen Herzens,  
:Auf Hilfe bauend, sorgenvollen [[Herz]]ens,  
:Aus dem aufgeht und fernhin strahlt die Sonne, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Aus dem aufgeht und fernhin strahlt die Sonne, -  
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?


3<ref></ref>Als ehemals die großen Wasser kamen, die allkeimschwangeren, die das Feuer zeugten, Ging er daraus hervor als Lebenshauch der Götter, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
<ref>Rigv. 10, 121, 7.</ref>Als ehemals die großen Wasser kamen,  
4<ref></ref>Der machtvoll selbst die Wasser überschaute,
:die allkeimschwangeren, die das [[Feuer]] zeugten,  
die kräfteschwangeren, die das Opfer zeugten,
:Ging er daraus hervor als Lebenshauch der [[Götter Namen Liste von A-Z|Götter]], -  
Er, der der einzige Gott war von den Göttern, -
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?


8. 5<ref></ref>Der Vena schaut das Höchste, das verborgen,
<ref>Rigv. 10, 121, 8.</ref>Der machtvoll selbst die Wasser überschaute,
:die kräfteschwangeren, die das [[Opfer]] zeugten,
:Er, der der einzige Gott war von den Göttern, -
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
 
8. <ref>Die ursprüngliche Fassung dürfte Atharvav. 2, 1, 1 (Allg. Gesch. d. Phil. I, 253) sein, die obige Modifikation scheint schon unter dem Einfluß von Brih. 3, 6. 8 (oben S. 437. 444) zu stehen.</ref>Der [[Vena]] schaut das Höchste, das verborgen,
:In dem die ganze Welt ihr einzig Nest hat,
:In dem die ganze Welt ihr einzig Nest hat,
:Einheits- und Ausgangspunkt der Welt, den Wesen  
:Einheits- und Ausgangspunkt der Welt, den Wesen  
:Allgegenwärtig ein- und angewoben.
:Allgegenwärtig ein- und angewoben.


9. Des Ew'gen kundig künde der Gandharva
9. Des Ew'gen kundig künde der [[Gandharva]]
:Sein als Welt ausgebreitetes Geheimnis;
:Sein als Welt ausgebreitetes Geheimnis;
:Drei Viertel davon bleiben uns verborgen,
:Drei Viertel davon bleiben uns verborgen,
:Wer diese weiß, wäre des Vaters Vater.
:Wer diese weiß, wäre des [[Vater]]s Vater.
1 Rigv. 10, 121, 5.
2 Rigv. 10, 121, 6.
3 Rigv. 10, 121, 7.
4 Rigv. 10, 121, B.
5 Die ursprüngliche Fassung dürfte Atharvav. 2, 1, 1 (Allg. Gesch. d. Phil. I, 253) sein, die obige Modifikation scheint schon unter dem Einfluß von Brih. 3, 6. 8 (oben S. 437. 444) zu stehen.
 


10. Er, der verwandt uns, Vater und Vorseher,
10. Er, der verwandt uns, Vater und Vorseher,
:Kennt die Wohnstätten und die Wesen alle;
:Kennt die Wohnstätten und die Wesen alle;
:Da wo die Götter, Ewigkeit erlangend,
:Da wo die Götter, [[Ewigkeit]] erlangend,
:Zum dritten Weltraume empor sich schwangen.
:Zum dritten Weltraume empor sich schwangen.


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:Umwandelnd alle Gegenden und Pole,  
:Umwandelnd alle Gegenden und Pole,  
:Drang durch er zu der Ordnung Erstgebornem,  
:Drang durch er zu der Ordnung Erstgebornem,  
:Ging ein mit seinem Selbst in das Selbst er.
:Ging ein mit seinem Selbst in das [[Selbst]] er.
 
[[Datei:Stern-Himmel-Universum-star forming region of the Large Magellanic Cloud-Hubble Space Telescope.jpg|thumb|"Er ist der Gott in allen Weltenräumen, vordem geboren und im Mutterleib; Er ward geboren, wird geboren werden, ist in den Menschen und allgegenwärtig." Zitat: Tadiw]]


12. Mit eins umwandelt hat er Erd' und Himmel,  
12. Mit eins umwandelt hat er Erd' und Himmel,  
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:Er schaute es und ward es, denn er war es.
:Er schaute es und ward es, denn er war es.


13. '<ref></ref>Der Stätte wunderbaren Herrn,
13. <ref>Rigv. 1. 18, 6.</ref>Der Stätte wunderbaren Herrn,
:Den liebenswerten Indra-Freund
:Den liebenswerten [[Indra]]-Freund
:Rief ich um Gut und Weisheit an. Svaha!
:Rief ich um Gut und [[Weisheit]] an. [[Svaha]]!


14. Die Weisheit, die der Götter Schar,
14. Die Weisheit, die der Götter Schar,
:Und die die Väter schätzen hoch,
:Und die die Väter schätzen hoch,
:Mit dieser Weisheit mögst du heut,
:Mit dieser Weisheit mögst du heut,
:O Agni, weise machen mich! Svaha!
:O [[Agni]], weise machen mich! Svaha!


15. Weisheit verleih' mir Varuna,
15. Weisheit verleih' mir [[Varuna]],
:Weisheit Agni, Prajapati,
:Weisheit Agni, Prajapati,
:Weisheit mög' Indra und Vayu,
:Weisheit mög' Indra und [[Vayu]],
:Weisheit der Schöpfer mir verleih'n. Svaha!
:Weisheit der Schöpfer mir verleih'n. Svaha!


16. Brahmanenstand und Kriegerstand
16. [[Brahmane]]nstand und Kriegerstand
:Beglücke beide hier mein Glück;
:Beglücke beide hier mein Glück;
:Die Götter mögen mir verleihen höchstes Glück!
:Die Götter mögen mir verleihen höchstes [[Glück]]!
:Dir, o Glück, Svaha!
:Dir, o Glück, Svaha!
1 Rigv. 1. 18, 6.
 
===Fußnoten===
<references/>
 
==Siehe auch==
*[[Oupnek'hat]]
*[[Bark'he soukt]]
*[[Purusha]]
*[[Schöpfung]]
*[[Upanishad]]
*[[Veden]]
*[[Mahavakya]]
*[[Hinduismus]]
*[[Jnana Yoga]]
*[[Vedanta]]
*[[Vedanta Schulen]]
*[[Indische Philosophiesysteme]]
 
==Literatur==
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/krishnananda/upanishaden/ Kostenloses Online-Buch Upanishaden von Swami Krishananda]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/andere-autoren/upanishaden/ Klassische Upanishaden - Die Weisheit des Yoga von Paul Deussen, 1980]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p597_Das-Kronjuwel-der-Unterscheidung-von-Shri-Shankaracharya/ Das Kronjuwel der Unterscheidung von Shri Shankaracharya, Kommentar von Emanuel Meyer, 2002 ]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p484_Vedanta-----Der-Ozean-der-Weisheit/&XTCsid=a793ba3e94d6e68c68e3244b0615a13f Swami Vivekananda, Vedanta - Der Ozean der Weisheit]
*Wilfried Huchzermeyer: ''Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur.'' (edition-sawitri.de)  ISBN 3-931172-22-8
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p927_Vedanta-fuer-Anfaenger/ Vedanta für Anfänger von Swami Sivananda]
*Heinrich Zimmer: Philosophie und Religion Indiens, Suhrkamp, 2001
*Mylius, Klaus: Sanskrit – Deutsch. Deutsch – Sanskrit. Wörterbuch; Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2005
 
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/art_veden.html Veden aus „Göttliche Erkenntnis“  von Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_upanishaden.html Upanishaden, Artikel aus "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda]
 
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Indische Schriften]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/hinduistische-rituale/ Hinduistische Rituale]===
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==Multimedia==
'''Klassische Schriften des Yoga: Veden, Upanishaden, Smritis, Puranas und Itihasas'''
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'''Jnana Yoga und Vedanta Einführung'''
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'''Vom Begrenzten zum Unendlichen - Geschichten aus den Upanishaden'''
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'''111 Geschichten aus den Upanishaden'''
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/111_Geschichten_aus_den_Upanischaden.mp3}}
[[Kategorie:Upanishaden]]
[[Kategorie:Schriften]]
[[Kategorie:Hinduismus]]
[[Kategorie:Vedanta]]
[[Kategorie:Meditation]]
[[Kategorie:Deussen Upanishaden]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 17:20 Uhr

Tadiw ist eine Upanishad, die in der Oupnek'hat-Sammlung aufgeführt wird. Sie weist in Form einer Lobpreisung auf die Bedeutung Purushas als dem Höchsten Wesen hin, aus dessen Einheit die Vielheit der Schöpfung entsprießt.

"Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?" Zitat: Tadiw

Tadiw (Tad eva, Vaj. Samh. 32, 1-12)

Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 995 - 998.

Vgl. zur Erklärung dieses Liedes Allg. Gesch. d. Phil. I, 291-294, und in betreff der eingeschobenen Verse ebenda S. 132-133. 191.

1. Das ja ist Agni, Aditya,

Das ist Vayu und Candramas,
Das ist das Reine, das Brahman,
Die Wasser und Prajapati.

2. Alle Zeitteile entsprangen

Aus dem Blitz (Kena 29), dem Purusha;
Nicht in der Höhe, noch Breite,
Noch Mitte ist umspannbar er.

3. Nicht ist ein Ebenbild dessen,

Der da heißt große Herrlichkeit.
[1]Als goldner Keim ging er hervor zu Anfang;
Geboren kaum, war einziger Herr der Welt er;
Er festigte die Erde und den Himmel, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

[2]Der, wenn sie atmet, wenn sie schließt die Augen,

Die Lebewelt regiert als einz'ger König,
Zweifüßler hier beherrschend und Vierfüßler, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

[3]Durch dessen Macht dort die beschneiten Berge,

Das Meer, der Weltstrom ist, von dem sie fabeln,
Des Arme dort die Himmelspole sind, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

[4]Der Odem gibt und Kraft gibt, er, dem alle,

Wenn er befiehlt, gehorchen, auch die Götter,
Des Abglanz das Unsterbliche, der Tod ist, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

[5]Nich schäd'ge er uns, der der Erde Schöpfer,

Der auch den Himmel schuf, wahrhaft an Satzung,
Der auch erschuf die glanzreich großen Wasser, -
wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

[6]Er, über dem nichts Höh'res ist vorhanden,

Der eingegangen in die Wesen alle,
Prajapati, mit Kindern sich beschenkend,
Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.

[7]Indra, der Fürst, und Varuna, der König,

Die schufen für dich diesen [Soma-]Trank zu Anfang;
Sie trinken beide, und ich trinke ihnen nach,
Die Göttin Rede labe an dem Soma sich.

4. Er ist der Gott in allen Weltenräumen,

Vordem geboren und im Mutterleib;
Er ward geboren, wird geboren werden,
Ist in den Menschen und allgegenwärtig.
Versuch, die schöpferischen Aktivitäten Prajapatis darzustellen, Stahlstich, um 1850

5. Er, der entstanden ist vor allem anderen,

Der sich zu allen Wesen umgestaltet,
Prajapati, mit Kindern sich beschenkend,
Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.

6. [8]Durch den der Himmelsraum, der Erde Festen,

Der Sonne Glanz, das Firmament gestützt sind,
Und der im Mittelreich den Luftraum ausmißt, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

7. [9]Zu dem aufschau'n die Kämpfer beider Heere,

Auf Hilfe bauend, sorgenvollen Herzens,
Aus dem aufgeht und fernhin strahlt die Sonne, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

[10]Als ehemals die großen Wasser kamen,

die allkeimschwangeren, die das Feuer zeugten,
Ging er daraus hervor als Lebenshauch der Götter, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

[11]Der machtvoll selbst die Wasser überschaute,

die kräfteschwangeren, die das Opfer zeugten,
Er, der der einzige Gott war von den Göttern, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

8. [12]Der Vena schaut das Höchste, das verborgen,

In dem die ganze Welt ihr einzig Nest hat,
Einheits- und Ausgangspunkt der Welt, den Wesen
Allgegenwärtig ein- und angewoben.

9. Des Ew'gen kundig künde der Gandharva

Sein als Welt ausgebreitetes Geheimnis;
Drei Viertel davon bleiben uns verborgen,
Wer diese weiß, wäre des Vaters Vater.

10. Er, der verwandt uns, Vater und Vorseher,

Kennt die Wohnstätten und die Wesen alle;
Da wo die Götter, Ewigkeit erlangend,
Zum dritten Weltraume empor sich schwangen.

11. Umwandelnd alle Wesen, alle Welten,

Umwandelnd alle Gegenden und Pole,
Drang durch er zu der Ordnung Erstgebornem,
Ging ein mit seinem Selbst in das Selbst er.
"Er ist der Gott in allen Weltenräumen, vordem geboren und im Mutterleib; Er ward geboren, wird geboren werden, ist in den Menschen und allgegenwärtig." Zitat: Tadiw

12. Mit eins umwandelt hat er Erd' und Himmel,

Umwandelt Welten, Pole und das Lichtreich;
Er löste auf der Weltordnung Gewebe:
Er schaute es und ward es, denn er war es.

13. [13]Der Stätte wunderbaren Herrn,

Den liebenswerten Indra-Freund
Rief ich um Gut und Weisheit an. Svaha!

14. Die Weisheit, die der Götter Schar,

Und die die Väter schätzen hoch,
Mit dieser Weisheit mögst du heut,
O Agni, weise machen mich! Svaha!

15. Weisheit verleih' mir Varuna,

Weisheit Agni, Prajapati,
Weisheit mög' Indra und Vayu,
Weisheit der Schöpfer mir verleih'n. Svaha!

16. Brahmanenstand und Kriegerstand

Beglücke beide hier mein Glück;
Die Götter mögen mir verleihen höchstes Glück!
Dir, o Glück, Svaha!

Fußnoten

  1. Rigv. 10, 121, 1.
  2. Rigv. 10, 121, 3.
  3. Rigv. 10, 121, 4.
  4. Rigv. 10, 121, 2.
  5. Rigv. 10, 121, 9.
  6. Vaj. Samh. 8, 36.
  7. Vaj. Samh. 8, 37.
  8. Rigv. 10, 121, 5.
  9. Rigv. 10, 121, 6.
  10. Rigv. 10, 121, 7.
  11. Rigv. 10, 121, 8.
  12. Die ursprüngliche Fassung dürfte Atharvav. 2, 1, 1 (Allg. Gesch. d. Phil. I, 253) sein, die obige Modifikation scheint schon unter dem Einfluß von Brih. 3, 6. 8 (oben S. 437. 444) zu stehen.
  13. Rigv. 1. 18, 6.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

09.08.2024 - 11.08.2024 Yoga der Liebe - Naradas Bhakti Sutra aus der Perspektive des Jnana Yoga/Vedanta
Möchtest du wahre Liebe leben? Den Rest deines Lebens in Fülle und Freude verbringen und erkennen, dass es nie einen Mangel gab?
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Sita Devi Hindrichs
18.08.2024 - 27.08.2024 Yogalehrer Weiterbildung Intensiv I - Shiva Samhita
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