Parijnanashram II.

Aus Yogawiki

Swami Parijnanashram II. (Devanagari: पिर्ज्ञानाश्रम, Parijñānāshram) war der dritte Guru und Mathadhipati der Chitrapur Saraswati Brahmanen, dessen Herrschaft von 1757 bis 1770 reichte. Er wurde von den Ältesten der Gemeinschaft als Guru bestimmt, nachdem Swami Shankarashram I. starb, ohne einen Shishya (Schüler) bestimmt zu haben. Swami Parijnanashram II. war von Natur aus enthaltsam und mochte es nicht, Macht auszuüben. Er verbrachte den Großteil seines Lebens mit Praktizieren von Yoga in Kollur und besuchte nur gelegentlich Chitrapur Matha, den Haupt-Matha der Gemeinschaft. Er überließ seinem Shishya Shankarashram die meisten der administrativen Aufgaben.

Tumult in der Saraswati-Gemeinschaft

Die Zeitspanne zwischen dem Tod von Swami Shankarashram und der Ordinierung von Swami Parijnanashram II. war eine Zeit des Tumultes für die Saraswati-Gemeinschaft. Als Swami Shankarashram plötzlich starb, ohne eine Schüler oder Shishya bestimmt zu haben, blieb die Gemeinschaft ohne Führer zurück. Die Situation war der ähnlich, bevor der Guru Parampara initiiert wurde. Der König von Nagar beschlagnahmte die Besitztümer des Mathas. Der Gemeinschaft wurde wieder ein Dekret ausgehändigt, nach dem sie mit schweren Strafmaßnahmen rechnen müsse, solange sie dem König ihren Mathidhipati (Leitender Guru des Matha) nicht benennen konnte.

Der König befahl seinen Männern den Samadhi-Schrein von Swami Shankarashram zu zerstören. Der Schrein hatte einen Shivalingam aus Ton, den die Männer des Königs zerstören wollten. Unabhängig davon, wieviele Sturzbäche von Wasser auf ihn gegossen wurden oder wieviele Schläge des Vorschlaghammers auf ihn fielen, der Shivalinga zeigte nicht eine Delle. Die Gnade des Guru verhinderte solche Beschädigung. Am Ende gaben die Männer die Vernichtung des Schreins auf und gingen zurück. Innerhalb von ein paar Tagen starben alle Männer, die versucht hatten, den Schrein zu zerstören.

“Einige von ihnen erbrachen Blut,
einige starben einen gewaltsamen Tod,
Gewalt, die Männer geben
Gewalt ist, die sie bekommen
Der Sadguru ist sanft und liebend,
Aber, wenn Mensch vorsätzlich angreift,
die Antwort ist rasche Vergeltung,
Patsch! Es kommt zurück!“

Ein neuer Leiter für den Matha

Die Ältesten der Gemeinschaft trafen sich, um herauszufinden wer der nächste Mathadhipati sein sollte. Während dieses Treffens erinnerten sie sich an eine Person aus der Pandit-Familie, die in der kleinen Ortschaft Kollur wohnte und von Swami Shankarashram gesegnet war. Er war ein Einsiedler, der in Kollur Yoga praktizierte. Die Anhänger gingen und trafen diese edle Person und baten ihn inständig, der Guru der Saraswatis zu sein. Der Sannyasin stimmte ihren Bitten zu. Daraufhin ordinierten die Anhänger ihn als Swami Parijnanashram (bekannt als Swami Parijnanashram II., da der erste Guru der Gemeinschaft Swami Parijnanashram war) an den Ufern des Taribagil-Flusses.

Nachdem die Neuigkeiten der Ankunft eines neuen Gurus die Ohren des Königs von Nagar erreicht hatten, nahm dieser seinen Befehl zurück und überstellte den Chitrapur Matha zurück an die Gemeinschaft. Die Saraswatis hatten damit ihren Haupt-Matha zurückbekommen und hatten auch einen Guru, der sie führte.

Swami Parijnanashram II. war von Natur aus sehr scheu. Nachdem also der Durcheinander für die Gemeinschaft vorüber war, entschied er, einen Shishya (Schüler) anzunehmen und dann als Asket weiterzuleben. Er ordinierte einen Shishya aus der Shukla-Bhat-Familie aus der Ortschaft Mallapur in Karnataka. Er wurde als Shankarashram (San.ka.ra.shram) ordiniert. Er ist formell als Swami Shankarashram II. bekannt, da der zweite Mathidhipati (Leiter des Matha in Chitrapur) Swami Shankarashram war.

Nachdem er einen Schüler angenommen hatte, führte Swamiji sein asketisches Leben fort. Er war die meiste Zeit in Kollur, besuchte aber regelmäßig den Chitrapur Matha, um nach seinem Shishya aber auch der Verwaltung zu schauen.

Wunder

Von Swami Parijnanashram II. ist bekannt, dass er Wunder für seine Anhänger vollbrachte, wenn sie diese brauchten. Das bekannteste ist das der siechenden Frau aus der Ortschaft Kumta. Sie war die Ehefrau eines Geschäftsmannes. Er versuchte die beste Medizin, aber seiner Frau ging es einfach nicht besser, und es wurde immer schlimmer.

Der Geschäftsmann bekam von seinem Freund den Ratschlag, den Segen von Swami Parijnanashram in Shirali zu suchen. Der Geschäftsmann aus Kumta betete aufrichtig zu Bhavanishankara (Hauptgottheit der Gemeinschaft) und fiel mit voller Hingabe zu Füßen des Swamiji. Swami Parijnanashram bot ihm Phalmantraksat als Prasad an.

Der Geschäftsmann bot dies seiner Frau an, und nachdem er es auf ihren Kopf aufgetragen hatte, wurde sie plötzlich gesund. Sie sagte, dass sie einen Traum von einem Sannyasin hatte, der ihr versicherte, dass alles wieder gut wird und sie bald wieder in Ordnung ist. Als das Paar kam, um den Segen von Swami Parijnanashram zu empfangen, sah die Frau verwundert, dass der Sannyasin aus ihren Träumen niemand anderes als Poojiya Swamiji selbst war. Sie warfen sich in Freude zu seinen Füßen nieder und suchten seinen Segen.

Wiederherstellen der Beziehung mit den Bhatkals

Unter Swami Shankarashram I. hatte sich die Gemeinschaft von den Menschen aus Bhatkal (siehe Bruch mit den Bhatkals) entzweit. Darum flickte Swami Parijnanashram die angespannte Beziehung mit dieser Sippe.

Dies war das Ergebnis eines Domino-Effekts, der von einem wohlhabenden Geschäftsmann aus Bhatkal angestoßen wurde. Ursprünglich hatte er kein Vertrauen in den Guru Parampara. Einer seiner Freunde überredete ihn dazu, ihn zu einem Treffen mit dem Swamiji in Shirali zu begleiten. Mit viel Überredungskunst ließ er sich davon überzeugen. Es wurde überliefert, dass die reine Anwesenheit und die Berührung von Swamiji eine totale Transformation in ihm auslösten. Er fiel zu Swamijis Füßen und bat um Vergebung in seinem Namen und auch für diejenigen in seiner Sippe, die Nichtgläubige waren. Dieser Saraswati-Geschäftsmann machte die göttliche Gnade von Guru Parampara bekannt und dadurch wurde auch Distanzierung von den Angelegenheiten der Bhatkals-Sippe aufgelöst.

Daher gab es unter Swami Parijñanashram II. Swamiji eine „Spirituelle Welle“, die über die Gemeinschaft schwappte und alle unter dem einen Dach des Chitrapur Maths vereinte.

Tod

Seine Heiligkeit Parijnanashram II. Swamiji starb am Ekadashi-Tag im Monat von Bhadrapad 1770 in Shirali. Seine letzten Worte an seinen Shishya Shankarashram waren (grob übersetzt aus Konkani nach Englisch nach Deutsch):

“Du musst nun die Gemeinschaft führen. Berate sie, wie eine Mutter ihr Kind anleitet. Führe die Leute auf dieser spirituellen Reise, um ein spirituelles und keusches Leben zu führen. Denke daran, die Seele ist ewiglich und unvergänglich, auch wenn die Funktionen des Körpers aufhören …“ Der Schrein (Samadhi) von Swami Parijnanashram II. Swamiji steht im Chitrapur Math in Shirali, zur Linken des Samadhi von seinem Guru Swami Shankarashram I.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

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