Makel
Kleinere Makel machen dich liebenswert. Auch Schönheit braucht den einen oder anderen Makel. Lerne mit deinen Makeln gut umzugehen - Selbstbewusstsein und Offenheit machen kleinere und größere Makel zu einem Markenzeichen.
Im Absoluten gibt es keinen Makel. Beispielsweise für das Göttliche sind Niranjana und Nirmala makellos, ohne Makel, ohne Fehler. Im Relativen ist alles voller Makel, voller Fehler. Nur im Absoluten findest du die Vollkommenheit. Auf der relativen Ebene gibt es nichts Vollkommenes. Alles, was scheinbar vollkommen ist, stellt sich nachher als nicht so vollkommen heraus. In diesem Sinne akzeptiere den Makel des relativen Daseins, rege dich nicht zu sehr über Fehler auf und gehe über die Welt des Makels hinaus zu Niranjana, zu Nirmala, zu dem, was ewig, unendlich, makellos ist, das Göttliche an sich, Brahman, Atman, deine wahre Natur.
Was bedeutet das Wort Makel
Ein Makel ist eine Unvollkommenheit, ein Mangel, ein Fehler. Ein Makel kann auch ein Schandfleck sein. Manche wollen auch jemand anderem einen Makel anhängen.
Begriffsherkunft Makel - Etymologie
Das Wort Makel kann man von zwei Begriffen herleiten:
- Makel bedeutet Schandfleck, Fehler, und kommt vom Lateinischen her: macula bedeutet Lücke, Loch, Fleck, Schandfleck, Mal. Vermutlich im 18. Jahrhundert hat sich der Begriff "der Makel" im Deutschen durchgesetzt.
- Makel hat auch Ähnlichkeiten mit Macke, welches vom jiddischen macke sowie vom hebräischen makkah kommt, was Schlag, Fehler bedeutet.
Kleinere Makel machen dich liebenswert
Du wirst respektiert für deine Stärken, die wirst geliebt für deine Schwächen. Kleinere Makel öffnen die Herzen der anderen. Wer teflonartig keine Unvollkommenheit hat, der gilt als unnahbar. Makellosigkeit ist deshalb nicht unbedingt etwas Erstrebenswertes. Stehe zu deinen kleineren Fehler, nutze deine größeren scheinbaren Fehler als Stärken - und werde so zu einer authentischen Person.
Ethische Makellosigkeit
Auch auf dem Gebiet der Ethik gibt es das Ideal der Makellosigkeit. Da Ethik kein einfaches Gebiet ist und ethische Prinzipien sich öfter widersprechen, ist es kaum möglich, keine Makel zu haben. Trotzdem kann man von ethischer Makellosigkeit sprechen, wenn man sein Leben ausrichtet auf den fünf ethischen Prinzipien des Yoga (5 Yamas, wie dargelegt im 2. Kapitel des Yoga Sutra von Patanjali:
- Ahimsa: Nichtverletzen, Mitgefühl und tätige Nächstenliebe
- Satya: Wahrhaftigkeit
- Asteya: Nichtstehlen und Ehrlichkeit
- Brahmacharya: Vermeiden von sexuellem Fehlverhalten
- Aparigraha: Unbestechlichkeit
Video Makel
Hier findest du einen Videovortrag zum Thema Makel :
Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu Yoga und Meditation.
Makel Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Makel :