David Lynch
David Lynch, David Keith Lynch, wurde am 20. Januar 1946 in Missoula, Montana, in den USA geboren und wuchs in einer Familie der Mittelklasse auf. David Lynch ist Filmregisseur, Filmproduzent, gelegentlicher Schauspieler, Musiker, Maler und Schriftsteller. Durch seine außergewöhnlichen Filmgeschichten und seine ganz besondere Erzählweise zählt er zu den innovativsten Regisseuren unserer Zeit. Er selbst behauptet dass das Meditieren ihm zu dieser kreativen Entwicklung geholfen hat und dass die tägliche Meditation ein wesentlicher Bestandteil seiner kreativen Arbeit ist.
Als junger Erwachsener entschied David Lynch sich für ein Kunststudium und beschloss nach Philadelphia zu ziehen, um dort an der Pennsylvania Academy of Fine Arts zu studieren. Während dieser Zeit gründete er auch eine Familie und zog mit Frau und Kind in einen der Slums von Philadelphia, weil er sich dort ein Haus leisten konnte. Sofort bekam die Familie den Druck von Gewalt zu spüren. Künstlerisch bekam David Lynch den Wunsch, seine Bilder und Gemälde beweglich zu machen und fing so mit Kurzfilmen an, um seine Ideen mit der Kamera auszudrücken.
Die ersten Filme
Meist bekannt sind seine dunklen surrealen Filmkreationen die sehr oft mit Themen von Angst arbeiten. David Lynch baut in diesen Filmen eine merkwürdige, unfassbare und unheimliche Stimmung auf, die dem Zuschauer hautnah die verschiedensten Gefühlstiefen darbringen. Dieser Stil hat ihn zu einem der renommiertesten „Auteur-Cineasten“ unserer Zeit gemacht.
Sein Durchbruch kam 1977 mit „Eraserhead“ der schnell einen Kultstatus unter Filmkennern erhielt. Im Jahr 1980 bestätigte sich diese Tendenz mit dem Film „Elephant Man“, der auch ein großes Publikumsinteresse erweckte und so auch zum Kassenerfolg wurde. In den 1990er Jahren begann David Lynch auch für das Fernsehen zu produzieren. Die Serie „Twin Peaks“ erhielt einen besonderen Status als künstlerisch anspruchsvoll und öffnete so eine Tür für spätere Fernsehserien die mehr als nur Unterhaltung dem Fernsehpublikum darbringen wollten.
Meditation im kreativen Prozess
Besonders interessant ist gerade dass David Lynch sich seit über einem Jahrzehnt als Botschafter für Bewusstseinserweiterung und Weltfrieden durch Meditation sehr stark in der Öffentlichkeit engagiert. David Lynch meditiert seit vielen Jahren mit der Transzendentalen Meditationstechnik (TM), die von Maharishi Mahesh Yogi gestaltet und auf der ganzen Welt (laut der Organisation) über 5 Millionen Ausübende hat.
Er erzählt selber dass er damals in den Siebzigern eigentlich überhaupt keine Lust zu meditieren hatte. Er fand den ganzen Hype rund um die Beatles und Maharishi Mahesh Yogi ziemlich dämlich. Er befand sich noch vor seinem Durchbruch in einer finanziell sehr engen Lage. Die Dreharbeiten mit dem Film Eraserhead dauerten über vier Jahre. Immer wieder musste David Lynch Gelegenheitsarbeiten annehmen, um Geld für den Film und für seine kleine Familie zu verdienen.
Zu der Zeit hatte seine Schwester angefangen zu meditieren und nach einem Telefonat fand er, dass sich etwas in ihrer Stimme verändert hatte, etwas das verriet, dass sich Wesentliches in ihr zur Harmonie verwandelt hatte. Nun war er selber auch bereit, das Meditieren auszuprobieren. David Lynch erinnert sich genau an seine erste Erfahrung mit Meditation. Er wurde am 1. Juli 1973, ungefähr um 11 Uhr vormittags in die TM eingeführt. Diese erste Meditation brachte ihn gleich zu einem ganz besonderen Zustand und seit diesem Tag meditiert David Lynch zweimal täglich. Die Meditationstechnik der TM ist kurz und dauert ungefähr 20 Minuten.
Bei einem internationalen Treffen 1975, im Spiritual Regeneration Movement in Los Angeles, kam es dann zur ersten Begegnung mit Maharishi Mahesh Yogi, dem Gründer der TM-Bewegung. Heute erklärt David Lynch in vielen Seminaren, wie wichtig die Meditation für ihn ist, nicht nur im täglichen Leben, sondern auch wie diese seine kreative Arbeit bereichert.
Negativität ist pures Gift
In seinen Vorträgen behauptet David Lynch dass Zorn, Neid, Angst sehr spannende Gefühle in einer Filmgeschichte sind, dass diese Gefühle jedoch pures Gift, für einen Menschen im täglichen Leben sind und besonders in einem kreativen Prozess. Er sagt, es sei sehr wichtig, diese Gefühle zu kennen aber im täglichen Leben hat ihm erst die Meditation helfen können, diese negativen Gefühle in den Griff zu bekommen und diese dann mit positiven zu ersetzen. Er erzählt ganz offen, wie viel Zorn er an seiner ersten Frau abgelassen hat, aber dass schon nach ein paar Wochen Meditation, sein Verhalten sich verändert hatte. Ihm war das gar nicht aufgefallen, bis seine Frau ihn mit der Frage konfrontierte: "Was ist denn mit dir los?"
Im Gegensatz zu manchen anderen findet David Lynch, dass es für einen Künstler nicht notwendig ist, die chaotischen, zerstörerischen und negativen Gefühle der Personen, die in den Erzählungen und Filmgeschichten auftauchen, selber zu durchleben. Er behauptet, ein Künstler muss die Gefühle der Menschen kennen, braucht jedoch vor allem Klarheit und diese bekommt er in und durch die Meditation.
Mehr darüber schreibt David Lynch in seinem Buch „Catching the Big Fish, Meditation Consciousness and Creativity“ (Tarcher/Penguin 2006), welches aus 84 aphoristischen Kapiteln zum Thema Meditation, Bewusstsein und Kreativität besteht. Der Titel spielt auf den Vergleich an, den David Lynch zwischen dem Fischfang und der kreativen Arbeit macht. Ideen sind wie Fische. Kleine Ideen schwimmen in seichterem Gewässer. Wenn du große Ideen fangen möchtest, musst du dich auch in die Tiefen begeben. Tiefergehen bedeutet, zu einem tieferen und erweitertem Bewusstseinszustand zu kommen. Dazu hilft ihm die Meditation. Diese Erfahrungen erweitern die kreative Kapazität. Denn auf einer tieferen Ebene zapfen wir eine gemeinsame Bewusstseinsebene an, das Eintauchen in diese transzendente Ebene ermöglicht, Erfahrungen zu machen, die den meditierenden in die Themen der Menschheit einbinden.
Wachträume und Meditation
Es kommt selten dazu, dass die Meditation direkte Ideen zu den Filmgeschichten vermittelt, obwohl das manchmal auch der Fall gewesen ist. Filmideen, erzählt David Lynch, sind im Anfang meist nur Fragmente, die dann wie ein Cluster zueinander finden. Seine Narration ist sprunghaft und hat oft den Charakter von Träumen. Er folgt nicht immer einer linearen Erzählstruktur. Dies ist besonders in Mulholland Drive und Inland Empire ausgeprägt. David Lynch hält viel von Wachträumen für den kreativen Prozess. Er wertschätzt diese Ergänzung zur Meditation, das was passiert, wenn man im Sessel sitzt und die Geschehnisse des Wachtraumes selber gestalten kann. Vielleicht vermittelt dann die Meditation etwas Strukturgebendes, eine Art von Metaformgebung, zu den kreativen Tagträumereien.
Meditation für Gerechtigkeit und Weltfrieden
Einiges später, im Jahr 2003, bekam David Lynch, in einem monatslangen Vertiefungsseminar, die Möglichkeit dem Gründer der TM Bewegung noch näher zu kommen. Dieses Seminar war besonders für Wohlhabende ausgerichtet, denn der so genannte "Millionaire's Enlightenment Course" hatte Teilnahmegebühr von einer Million US Dollar.
Danach kam es zu einer regelrechten Entfaltung von Aktivitäten die den gemeinsamen Zweck haben spirituelle Praxis, insbesondere die Transzendentale Meditation, in der Welt bekannt und zugänglich zu machen. Im Juli 2005 gründete David Lynch eine Stiftung, um die Transzendentale Meditation auch für minderbevorteilte zugänglich zu machen.
Die David Lynch Foundation for Consciousness-Based Education and World Peace hat die Aufgabe die Transzendentale Meditation in unterschiedliche Institutionen zu bringen - in Schulen, zum Militär, in Gefängnissen und Obdachlosenheimen und in allen Bereichen, in denen sozial schwächere Menschen mit den großen Herausforderungen des Lebens kämpfen: Mütter und Kinder nach Gewalterlebnissen, heimkehrende Soldaten mit PTSD, Indianer mit besonderen gesundheitlichen Beschwerden und so viele mehr.
Im Herbst 2012 wurde zum ersten Mal der Dokumentarfilm „Meditation, Creativity, Peace“ über David Lynchs Vorträge in einem New Yorker Museum gezeigt. „Meditation, Creativity, Peace“ zeigt David Lynch auf einer Tournee durch 16 Ländern rund um die Welt, um über die Vorteile der TM zu sprechen. David Lynch erzählt auf seinen Vorträgen, wie man mit der Meditation seine Kreativität erweitern kann und besonders auch wie man seine Persönlichkeit verändert, um Gefühle von Angst, Depression, Mutlosigkeit, Hass und Zorn loszuwerden. Dieser Film wurde auf mehreren Filmfestivals mit Preisen ausgezeichnet und hat so seine eigene Laufbahn seit seiner Erstveröffentlichung. Er wird in verschiedenen Städten in Zusammenarbeit mit Museen und ähnlichen Institutionen kostenlos gezeigt. Screenings (Siehe dazu auch die Filmkritik in der New York Times)
Ein paar Jahre zuvor (2010) kam ein anderer Dokumentarfilm auf die Leinwand. Der deutsche Filmemacher David Sieveking wollte mit „David wants to fly, ein yogisches Abenteur“ etwas mit dem Nagel an dem Lack der Vortrefflichkeit der TM Bewegung kratzen. Der Film ist mit David Lynch und Donovan und den Beatlesmitgliedern Paul Mc Cartney und Ringo Starr als Gastmitwirkende. In dieser dokumentarischen Investigation möchte David Sieveking näheres über David Lynch und die TM Bewegung erfahren, es kommt jedoch zu juristischen Drohungen von Seiten der TM Bewegung.
David Sieveking hat gewisse Sachen über die TM Bewegung erfahren die er enthüllen möchte und macht so seine eigene Reise rund um den Globus und hinein in die Welt der Meditation.
Siehe auch
- Transzendentale Meditation
- Meditation
- Innenschau
- Kontemplation
- Yoga
- Prominente
- Madonna
- Michelle Obama
- Tina Turner
- Sting
Weblinks
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