Yoga mit Baby

Aus Yogawiki

Yoga mit Baby ist ein abgestimmter Yoga-Unterricht für Mütter mit ihren Babies im Alter zwischen 4 und 9 Monaten. Die Babies werden nach Möglichkeit mit einbezogen oder spielen miteinander und den Spielsachen. Am Ende können sie mit einer Massage verwöhnt werden. Yoga mit Babys fördert optimal die Entwicklung der Reflexe im Anfangsstadium hin zu selbständiger Bewegung im Kleinkindalter.

Yoga mit Baby

Yoga mit Baby stimuliert alle Sinne und harmonisiert die Funktion der Körpersysteme. Gleichzeitig wird durch sanfte Rückbildungsübungen und kombinierte Positionen auch Gesundheit und Wohlbefinden der Mutter gestärkt. Ein wichtiger Aspekt von Yoga mit Baby ist die gemeinsame Entspannung. Das unterstützt den Aufbau einer tiefen Beziehung zwischen Mutter und Kind. Die Yogaübungen lösen bei den Müttern Spannungen und Blockaden, erhöhen die Wahrnehmung und Körpersensibilität. Sie gewinnen innere Vitalität und Ausgeglichenheit, um dem Stress und den täglichen Herausforderungen des Alltags gewachsen zu sein.

Videovortrag: Yoga mit Baby

Hier findest du ein Vortragsvideo mit dem Thema "Yoga mit Baby":

Ein kurzer Vortrag von und mit Sukadev Bretz zum Thema Schwangeren Yoga, aus dem Interessengebiet Yoga.


Rückbildungsyoga mit Babies

Workshop von Susanne von Somm auf dem Kinderyoga Kongress 2013

Beim Rückbildungsyoga mit Babies geht es darum, Müttern von Säuglingen (bevor sie davon laufen!) die Möglichkeit zu geben, mit ihrem Kind wieder in ihre Yogapraxis einzusteigen, weil es noch gestillt wird, kein Babysitter einspringen kann oder nur tagsüber Zeit ist. Diese speziellen Yogastunden führt man sinnvollerweise zu einer Zeit durch, in der die Babies gut ausgeruht und gut gelaunt sind – also nach dem Morgen- oder Mittagsschlaf. Es hat sich bewährt, für die Kinder ein wenig Spielzeug anzubieten. Eine kleine „playstation“ zum Darunterliegen und Schauen, eine Kuschelecke mit Rasseln, Tüchern, weichen Bällen. Die Tücher und Rasseln können von den Mamas während der Yogastunde zum Spielen benutzt werden. Auch geeignete Musik für Kinder ist eine Bereicherung, vor allem, wenn man plant, mit den Mamas für die Babies zu singen. Ich singe gerne in der Gruppe Kinderlieder wie "Die Räder vom Bus, die rollen dahin, Das ist grade, das ist schief", "Wir fahrn mit dem Schotterwagen", bei denen man mit den Kindern zum Liedtext spielen und Bewegungen ausführen kann. Natürlich singen wir auch Krishnas Wiegenlied - das "Shudosi Bhudosi" gerne (Liedertexte siehe unten).

Wichtig in den Stunden mit Babies ist, dass die Yogalehrerin flexibel genug ist, auf die Kursteilnehmerinnen und die situativen Gegebenheiten einzugehen: Ein Baby, das gerade schläft, sollte zum Spielen nicht geweckt werden, sondern die Mutter sollte diese Zeit für sich nutzen. Meist sind die Kinder am Anfang der Stunde noch recht zufrieden und ruhig, so dass man gut mit einer kleinen Anfangsentspannung, Meditation und/oder den Atemübungen anfangen kann. Der Stundenablauf kann grob der Rishikeshreihe entsprechen, so dass danach ein sanfter Sonnengruß (ohne Bauchlagen wegen Stillbrüsten!) kommen kann, dann die Asanas und am Ende „eine Art Endentspannung“. Ganz bewusst formuliere ich das so vage, denn am Ende der Stunde, die ca. 75 Minuten dauern sollte, sind die Babies meist unruhig, so dass eine lange Tiefenentspannung nicht funktioniert. Ich biete meist Partnermassagen an: Füße, Beine, Hände, Schultern, Gesicht, Rücken...

Ganz wichtig ist auch die Bauchmassage zur Rückbildung der Bauchdecke, die die Frauen bei sich selbst oder gegenseitig machen. Da die Frauen in der Zeit nach der Geburt in der Regel noch recht „schwach“ sind – Stillhormone halten den Körper ebenso wie Schwangerschaftshormone weich und sorgen für Wassereinlagerungen – sollte die Asanapraxis diesem Umstand Rechnung tragen. Oft spüren die Frauen nicht so ganz genau, wie viel Kraft sie haben. Auch der Zustand des Beckenbodens wird nicht selten überschätzt – die Spätfolgen einer Überlastung können auch noch Monate nach Geburt auftreten, dann nämlich, wenn die Babies schwerer und der Alltag wieder fordernder werden. Allgemein kann man sagen, dass die Zeit der Rückbildung nach einer Vaginalentbindung auf jeden Fall solange dauert, wie die Schwangerschaft, tendenziell länger. Für den Fall, dass Kursteilnehmerinnen bestimmte Stellungen/ Übungen nicht machen können oder wollen, sollte immer eine Alternative vorhanden sein. Wer Pause macht, kann die Praxis visualisieren. Die Bauchmuskeln immer über die schrägen Bauchmuskeln aufbauen; erst fordernd üben und Rückbeugen praktizieren, wenn der Beckenboden gegenhalten kann (dafür Beckenboden testen) und wenn die Rectusdiastase ziemlich geschlossen ist. Wenn die Babies wach und rezeptiv sind, sollte man die Zeit nutzen, um die Baby-Yoga-Übungen zu machen oder die Schmetterlingsmassage.

Musteryogastunde: Baby-Om – Yoga für Mamas und Babies

Drehsitz mit Baby im Arm

1.) Anfangstiefenentspannung, dann Räkeln und Strecken, Beine dehnen...

2.) Aima-Meditation der mütterlichen Kraft: Im kreuzbeinigen Sitz, beide Hände vor dem Herzen zu Fäusten geschlossen, linke Hand schaut nach oben, rechte Hand nach unten. Linker kleiner Finger und Daumen der rechten Hand ineinanderhakeln, leicht nach außen ziehen, Augen schließen, auf Stirnchakra konzentrieren. Das Bija-Mantra Aima chanten (3,7,11 Minuten). Erläuterung: Die mütterlichen Prinzipien sind elementare Kraft, Sanftheit, Fürsorglichkeit, Beschützen. Ein Mensch, der zu dieser inneren Kraft Verbindung hat, ist furchtlos und in den dunkelsten Zeiten zuversichtlich. Wenn du die Schöpfung als Mutter begreifst, weißt du, dass sie für alles empfänglich ist. Du fühlst dich verbunden und in Kontakt. Besonders für Menschen ohne Religion ist diese Meditation daher von Nutzen, denn sie verbindet diese Menschen mit der schöpferischen Kraft.

3.) Pranayama (Baby im Schoß oder auf der Matte): Windhauchatem zur Bauch- und Beckenbodenaktivierung, Wechselatmung, Löwenatmung.

4.) Sonnengruß aus dem Fersensitz oder in Anlehnung an den Schwangerensonnengruß (Baby zwischen den Händen).

5.) Hund: Steißbein in Richtung Fersen ziehen.

6.) Stärkung des Beckenbodens aus der Knie-Ellenbogen-Position (Baby zwischen den Armen): Delfin, Knie heben, wippen und klatschen, Becken nach rechts und links absenken.

7.) Stärkung der Bauchmuskeln aus der Rückenlage (Baby auf dem Bauch): Beine senken, zur Seite und Fußspitze auftippen. Seitliche Crunches (Bauchpressen), dabei Babyarme anheben. Babypresse: Baby mit den Armen hochstemmen.

8.) dynamische Schulterbrücke (Baby auf dem Bauch), dann Kissen unter das Gesäß für die Umkehrstellung, Atemlenkung zu den Beinen und zum Becken, Beckenbodenübungen: bis 20 zählen, bei den ungeraden Zahlen Beckenboden anspannen, bei den geraden Beckenboden lösen, einseitig Beine senken und Beine heben.

9.) Babyflieger: Baby auf die Unterschenkel legen und festhalten, dann Beine strecken und beugen.

10.) Fisch: mit Kissen unter der BWS (Baby an der Seite).

11.) Vorwärtsbeuge und schiefe Ebene als dynamischer Flow/Karana verbinden, Baby zwischen den Beinen und beim Nachvornekommen kitzeln, dann in der Vorwärtsbeuge verharren, Windhauchatem mit Bauchmuskelaktivität.

12.) Stockstellung mit Babystemmen.

13.) Polaufen mit Baby auf dem Schoß, Schotterwagen.

14.) Katze und Kuh aus dem Vierfüßlerstand (Baby zwischen den Armen), seitliches Beinheben über dem Baby.

15.) Drehsitz zu zweit, Rücken an Rücken, Baby im Schoß.

16.) dynamisches Dreieck mit Babyspaß: Am Baby vorbeikreisen und kitzeln.

17.) Baum im Kreis, Babies im Arm, Om-Singen für die Babies.

18.) Endentspannung: Bauchmassage.

Schmetterlingsmassage für Babies (und andere Menschen)

Gegrätschte Vorbeuge mit Blickkontakt zum Baby

Die Schmetterlingsmassage ist eine sehr leichte, sanfte Berührungsabfolge, die auch für größere Kinder und Erwachsene sehr angenehmund entspannend ist. Die Grundtechniken sind Streichen (wie Wassertropfen abstreifen), Lockern (wie Wackelpudding schütteln) und Kreisen mit zwei/drei Fingern (wie Farbtupfen malen, dabei Haut über Knochen verschieben). Man geht immer von oben (Kopf) nach unten (fußwärts) und von der Körpermitte nach außen vor. Folgende Abfolge ist sinnvoll:

  1. Kontaktaufnahme
  2. den ganzen Körper mit den Händen ausstreichen/umhüllen
  3. Kopf: Kopfhaut lockern: Kreisen auf Wange und Stirn, an Kiefer und Mund,
  4. Gesicht streichen: Stirn, Nase, Augen, Ohren, Mund
  5. Nacken/ Schultern/ Arme: Nacken und Arme ausstreichen, Arm lockern (Wackelpudding auf diversen Muskelteilen), Handgelenke kreisen, Handfläche und Finger ausstreichen
  6. Brust/ Bauch: vom Brustbein zu den Rippen streichen, am Zwerchfell kreisen, Bauchnabel umrunden mit Streichen und Kreisen, ebenso an der Bikinifalte streichen und kreisen
  7. Becken/ Beine/ Füße wie Arme
  8. Vorderseite beenden durch einhüllendes Ausstreichen
  9. Rücken begrüßen
  10. Streichen von oben nach unten, von innen nach außen, Lockern der Schulterblätter
  11. Rippen streichen
  12. Wirbelsäule lockern
  13. Po sternförmig ausstreichen von der Mitte nach außen, Wackelpudding machen am Po
  14. Rückseite der Beine streichen und lockern
  15. Rückseite beenden durch Ausstreichen und Einhüllen.
  16. Zum Schluss Baby einwickeln.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

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