Niyama

Aus Yogawiki

Niyama (Sanskrit: niyama m.) Gebote; ethische Regeln, Einschränkungen.

Verhaltenskodex im Yoga für das Privatleben.

Niyama ist das zweite der acht Glieder des Raja Yoga, der auch Ashtanga Yoga heißt, der achtgliedrige Yoga, denn seine Praxis besteht aus acht Teilen: Yama (ethische Regeln), Niyama, Asana (Stellungen), Pranayama (Atembeherrschung), Pratyahara (Zurückziehen der Sinne), Dharana (Konzentration), Dhyana (Absorption) und Samadhi (überbewusster Zustand). Die fünf Niyamas sind: Saucha (innere und äußere Reinheit), Santosha (Zufriedenheit), Tapas (Askese), Swadhyaya (Studium religiöser Schriften), Ishwara Pranidhana (Verehrung Gottes)


Patanjali

Yoga Sutras, Kapitel II.32

Saucasamtosatapahsvadhyayayesvarapranidhanani niyamah

Die Niyamas bestehen aus Reinheit, Zufriedenheit, Selbstzucht, Selbststudium und Selbsthingabe.

Während die fünf Yamas Einschränkungen oder Disziplinen im Umgang mit anderen Menschen beschreiben, zeigen die fünf Niyamas einen Verhaltenskodex im Yoga auf, der die individuelle Selbstdisziplin des Menschen in verschiedener Hinsicht anleiten soll. Die Niyamas unterscheiden sich von den Yamas in der größeren Nähe zur individuellen Persönlichkeit, die wiederum einen besonderen Bezug zum Verhalten oder die Beziehung zur äußeren Gesellschaft aufweisen. Hier geht es um tiefer gehende Einzelheiten, die zum einen in Bezug auf die Gegebenheiten und zum anderen bei jedem Menschen unterschiedlich sind. Diese Einzelheiten muss jeder Schüler mit seinem Lehrer oder Guru behandeln.

Worte von Swami Sivananda

aus "Göttliche Erkenntnis"

Niyama besteht aus Saucha, Santosha, Tapas, Swadhyaya und Ishwara Pranidhana. Saucha bedeutet innere und äußere Reinheit. Innere Reinheit - Reinheit von Geist und Herz - ist wichtiger. Beseitige alle schlechten Vrittis. Santosha (Zufriedenheit) ist das größte Vermögen, der größte Schatz. Tapas ist Askese. Ichlosigkeit und selbstloses Dienen sind die größten Formen von Tapas. Demut und Wunschlosigkeit sind die größten Formen von Askese. Übe sie durch unaufhörlichen, unermüdlichen selbstlosen Dienst. Übe die drei Arten von Tapas, die in der Gita beschrieben werden. Disziplinübungen wie Fasten, usw. fallen auch unter Tapas. Während Du fastest, wirst Du in meditative Stimmung kommen. Swadhyaya ist das Studium heiliger Bücher. Mantra-Wiederholung wird auch als Swadhyaya betrachtet. Dann hast Du Ishwara Pranidhana. Gib Dich Gott hin. “Ich bin Dein, alles ist Dein, mein Herr; Dein Wille geschehe”, ist das Mantra für Selbsthingabe.