Hindu Göttinnen

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Hindu Göttinnen sind die Gesamtheit der im Hinduismus verehrten weiblichen Gottheiten (Devata). Im engeren Sinne betrifft dies die auf dem indischen Subkontinent, einschließlich Nepal, Bangladesh und Sri Lanka verehrten "indischen" Göttinnen, insofern auch in anderen Teilen Südostasiens, etwa auf Bali oder in Malaysia, Hinduismus praktiziert wird.

Historischer Überblick

Im Gegensatz zu den meisten anderen großen Weltreligionen, wie etwa dem Christentum, Judentum oder Islam, spielt im Hinduismus das Konzept der "Göttin" (Devi), also des weiblichen Aspekts des Göttlichen, eine wichtige, mitunter sogar überragende Rolle. Typisch für den klassischen Hinduismus sind Götterpaare, die jeweils den männlichen und weiblichen Aspekt einer Gottheit repräsentieren. Zu den bekanntesten dieser Götterpaare zählen Brahmā und Sarasvati, Vishnu und Lakshmi oder Shiva und Parvati.

Vedische Zeit

Indra und Shachi reiten auf dem göttlichen Elefanten Airavata, Gemälde aus 1670-1680

Diese Vorstellung gleichberechtigter Götterpaare gab es jedoch nicht von Anfang an. In der vedischen Phase der indischen Religion überwogen die männlichen Gottheiten, deren Gattinnen, falls überhaupt vorhanden, nur eine untergeordnete Rolle spielten. Eine Ausnahme hierzu bildete lediglich Shachi, die Gattin des Götterfürsten Indra.

Gleichwohl gab es auch in vedischer Zeit bedeutende weibliche Gottheiten, darunter zuallererst die als weibliches Gegenstück zu "Vater" Himmel (Dyaus) verehrte "Mutter" Erde (Prithivi), die als heilwirksam verehrten Wasser (āpaḥ Pl.), der heilige Fluss Sarasvati, die Morgenröte Ushas und Aditi, die Mutter der Adityas genannten Götter.

Klassische Zeit

In der klassischen Zeit des Hinduismus verloren die alten vedischen Götter und Göttinnen zunehmend an Bedeutung, und neue bzw. vorher wenig prominente Gottheiten traten in den Fokus der Verehrung. Dies waren vor allem die drei Hochgötter Brahmā, Vishnu und Shiva sowie deren Gattinnen Sarasvati, Lakshmi und Parvati. Insbesondere letztere wurde und wird unter vielen Namen und Aspekten verehrt. Am bekanntesten ist sie als Durga, Kali und Devi, was einfach nur "Göttin" bedeutet. Im tantrischen Kontext heißt sie auch Shakti ("Energie, Kraft"), wobei strenggenommen jede Göttin bzw. jeder weibliche Aspekt eines Götterpaares die Shakti ihres männlichen Gegenstücks verkörpert.


Siehe auch