Danda Pupa Nyaya
Danda Pupa Nyaya Im Yoga und Vedanta werden gerne Analogien, Nyayas, verwendet, um abstrakte Wahrheiten, philosophische Konzepte zu verdeutlichen. Nyayas eignen sich auch, um spirituelle Erfahrungen, Aufgaben und Prinzipien zu verdeutlichen.
Danda Pupa Nyaya
Das Gleichnis (Nyaya) von Stock (Danda) und Keksen (Pupa). Andere Schreibweisen sind Dandapupa Nyaya sowie Dandapoopa Nyaya. Danda Pupa Nyaya ist eine der klassischen Analogien (Nyaya) im Vedanta.
Swami Sivananda beschreibt Danda Pupa Nyaya wie folgt: Wenn viele Kekse an einen Stock gebunden sind und gesagt wird: „Der Stock ist weg und kann nicht mehr gefunden werden“, so bedeutet dies automatisch, dass auch die Kekse verschwunden sind. So vergehen auch alle Zweifel und Begierden, sobald wir begreifen, dass die Existenz ewig, unendlich, ohne Veränderung, ungeteilt, intelligent und glückselig ist! Zweifel und Wünsche steigen nur auf, wo es Veränderungen und Werden gibt.
Kuchen am Stock
In Indien gibt es bestimmte Arten von Kuchen, die an einem Stock befestigt werden. Sie werden auf dem Marktplatz verkauft, und wenn man dort hingeht, dann kann man sehen, wie die Kuchen an Stöcken befestigt sind und so von Menschen transportiert werden. Indem sie nicht übereinandergestapelt werden, wodurch sie vielleicht miteinander verkleben würden, sondern an einem Stock hängen, können die einzelnen Kuchen für sich bleiben und ihre Form bewahren. Es handelt sich also nicht um westliche Kuchen, die man vermutlich nicht so einfach herunterhängen lassen könnte, sondern um etwas festere Kuchen, die etwas klebrig sind, weshalb man sie nicht übereinanderstapeln will.
Dandapupa-Nyaya - das Gleichnis von Kuchen (Pupa) und Stock (Danda)
Die Dandapupa-Nyaya besagt, dass, wenn du den Stock wegnimmst, dann auch alle Kuchen weg sind. Du musst dich nicht bemühen, jeden einzelnen Kuchen zu entfernen. Wenn du alle Kuchen loswerden willst, musst du nur den Stock als Ganzes loswerden. Und das ist auch eine Analogie. Wenn du viele Probleme hast, dann sind das alles Probleme, die am Grundproblem dranhängen. Das Grundproblem ist die Identifikation deiner selbst mit dem physischen Körper und mit deiner Psyche. Und daraus ergeben sich alle möglichen Probleme: Gesundheitsprobleme, Sorgen um deine Haare, dein Gewicht, den dir Anvertrauten, deine Wohnung, deinen Beruf, usw. Diese Dinge sind wie die Kuchen, die am Stock befestigt sind. Du könntest dich jetzt um jeden einzelnen Kuchen kümmern. Angenommen, dieser Stock ist ziemlich groß. Wann immer du versuchst, dich um einen der Kuchen zu kümmern, dann gibt es Probleme mit einem anderen Kuchen. Und das Problem, das du ursprünglich gelöst hast, ist nachher wieder da. Aber wenn du den Stock insgesamt loswirst, sind alle Probleme verschwunden. So werden alle deine Probleme verschwunden sein, wenn du die Gottverwirklichung erreicht hast. Es geht darum, Gottverwirklichung zu erreichen oder die Erleuchtung zu erlangen, wirklich vollständig aufzuwachen, wirklich Atman Jnana, Brahman Jnana zu erfahren - die Erkenntnis des Selbst, die Erkenntnis von Brahman. Dann sind alle Probleme verschwunden. Natürlich geht das nicht ganz so schnell, und deshalb könntest du sagen, dass du dich vorübergehend um die einzelnen Kuchen kümmerst. Aber sei dir bewusst: Die Probleme deines Lebens sind nicht lösbar, indem du dich um die einzelnen Kuchen an deinem Stock kümmerst. Löse das Problem des Stockes an sich. Übe spirituelle Praktiken, bemühe dich aufzuwachen, und dann werden alle Probleme verschwunden sein. Mach es nicht so, wie viele andere Menschen, die sagen: „Zuerst kümmere ich mich um meinen Beruf, um meine Gesundheit, meinen Partner, meine Partnerin, Kinder, Eltern, usw. Und wenn ich dann noch Zeit habe, dann werde ich überlegen, ob ich mich ein bisschen um die Spiritualität kümmere.“ Vielleicht kommt dann auch noch: „Und dann brauche ich noch einen Ausgleich, dann muss ich auch noch Fernsehen gucken, meine Facebook-Freunde ‚liken‘ und ich muss mich noch um vieles andere kümmern, und dann vielleicht ab und zu mal, vielleicht am Samstag oder am Sonntag, meditiere ich ein bisschen.“ Es wird nicht funktionieren, auf diese Weise glücklich zu sein. Mache spirituelle Erleuchtung zu dem Mittelpunkt deines Lebens. Nur die spirituelle Erleuchtung wird dir das geben, was du suchst. Alles andere wird dich letztlich enttäuschen. Natürlich gilt auch: Was auch immer du tust, kann dir helfen, die Erleuchtung zu erlangen. Karma Yoga und erfüllende Aufgaben im Alltag, uneigennütziges Dienen und sich um Kinder, Partner, Eltern und um seine Pflichten im Beruf zu kümmern kann für die spirituelle Erleuchtung hilfreich sein. Aber mache all das auch im Hinblick auf die Erleuchtung, auf das Aufwachen. Kümmere dich um den Stock, statt um die einzelnen Küchlein, die daran aufgehängt sind. Das war das Gleichnis von Stock und Kuchen, Dandapupa-Nyaya. Alle Nyayas findest du auch in Swami Vishnudevanandas Buch „Meditation und Mantras“, und du findest sie auch auf wiki.yoga-vidya.de/Nyayas.
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