Ida

Aus Yogawiki

Ida (Sanskrit: iḍā f.) eines der drei wichtigsten Nadis (Energiekanäle); befindet sich auf der linken Seite des Körpers und steht in Verbindung mit der Mondenergie.

Lage und Bedeutung

Ida Nadi beginnt im Muladhara-Chakra, verläuft links von der Wirbelsäule entlang, geht durch das Ajna-Chakra zwischen den Augenbrauen, durch den linken Nasendurchgang und endet in der Mulde des linken Nasenflügels unterhalb des Nasenbeins. Streng genommen kreuzt Ida den zentral gelegenenen Nadi Sushumna mehrmals. Für praktische Zwecke ist das aber nicht von Bedeutung: Denn Ida beherrscht die linke Körperhälfte sowie die rechte Hirnhälfte. Ida-Nadi wird weiß dargestellt und transportiert die Mondenergie, die weibliche Energie, die kühlende Kraft und steht in Verbindung Der Mondmit dem Fluss Ganga. Die Mondenergie entspricht dem Parasympathikus, der für Entspannung verantwortlich ist. Sie ist zuständig für das, was man in der westlichen Psychologie früher als „rechtshirnig“ bezeichnet hat und was im Chinesischen „Yin“ genannt wird, für Gefühl, Intuition, Kunst, Poesie, Annehmen, Verstehen, Ganzheitlichkeit.

Nadis sind Energiekanäle, Meridiane. Sie transportieren Prana, die Lebensenergie. Manche Nadis transportieren das Prana zu den physischen Organen und steuern so den physischen Körper. Diese Nadis werden in der chinesischen Akupunkturwissenschaft und im Ayurveda, der indischen Medizin, genauer beschrieben. Andere Nadis verbinden die Chakras miteinander und transportieren das Prana zu den geistigen Organen.

Wenn das rechte Nasenloch freier ist als das linke, ist Pingala aktiver. Dann sind die Energien geeignet zum Essen, zum logischen Denken, zum schnellen Ausführen von Arbeiten, beim Mann für Sex, den Geschlechtsverkehr u.s.w. Ist das linke Nasenloch offener, ist Ida aktiver. Dann sind die Energien geeignet, etwas Neues zu beginnen, wichtige Entscheidungen zu treffen (die immer intuitiv sind), für künstlerische Aktivitäten und für Frauen zum Geschlechtsverkehr. Normalerweise wechselt die offenere Seite alle 110 Minuten. Wechselt die offenere Seite nicht spätestens nach 4-6 Stunden, kann man auf Energieungleichgewichte schließen, welche psychischen oder emotionellen Problemen oder Krankheiten vorauseilen. Sind beide Nasenlöcher gleich weit offen, ist dies die beste Zeit für die Meditation. Denn dann ist Sushumna Nadi offen.

Nadis und spirituelle Entwicklung

Die meisten Nadis sind allerdings deshalb verschlossen, weil sie noch nie offen waren. Der Mensch befindet sich auf einem Entwicklungsweg. So wie er schon vor vielen Jahrtausenden ein Gehirn hatte, das dem heutigen weitestgehend glich, dieses aber erst seit kurzem immer mehr nutzt, so ist im Menschen ein großes spirituelles Potential angelegt. Die Nadis müssen Schritt für Schritt geöffnet werden, so wie auch ein Kind Schritt für Schritt die Funktionen seines Gehirns zu nutzen lernt.




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