Schwarzmalerei
Schwarzmalerei ist eine Form der pessimistischen oder negativen Darstellung. Schwarzmalerei drückt aus, dass man alles, was man sieht von seiner schwärzesten Seite aus sieht. Schwarzmalerei übertüncht alles Farbenfrohe. Schwarzmalerei kann auch hilfreich bei Entscheidungen sein: Es ist immer gut, auch ein Worst-Case-Scenario sich auszumalen. In einer guten Entscheidungsfindung überlegt man sich ein optimistisches Szenario, setzt die rosarote Brille aus, wird überschwänglich, sieht alle Chancen und Möglichkeiten. Anschließend sollte man Schwarzmalerei betreiben, d.h. sich alles ausmalen, was in der Zukunft schief gehen kann. Dann kann man überlegen, wie man damit umgeht, wenn Schlimmes passiert.
So kommt man dann zu einer guten Entscheidung - und ist gefasst sowohl auf Chancen, die man dann ergreifen kann, als auch auf Risiken, auf die man dann reagieren kann. Schwarzmalerei ist vermutlich eine Abwandlung der Schwarzfärberei. Es gab im Mittelalter die Schönfärber, welche Tücher und Kleidung bunt färbten. Und es gab die Schwarzfärber, die alles schwarz färbten. Vermutlich weil später schwarz die Farbe bei Beerdigungen, bei Trauer, wurde, ist Schwarzmalerei die Fähigkeit hinter allem das Verderben, den Untergang zu sehen.
Manchmal ist Schwarzmalerei auch für den spirituellen Weg hilfreich. Wenn man sich ausmalt, was alles Schlimmes im weltlichen leben geschehen kann, dann ist man optimistischer für sein spirituelles Leben, ist bereiter, sich mehr auf spirituellem Gebiet zu engagieren.
Umgang mit Schwarzmalerei anderer
Sukadev in einem Kurzvortrag 2015
Es gibt Menschen, die malen alles Mögliche schwarz. Sie erzählen dir in allerhöchsten Tönen, warum etwas schief gehen kann. Das kann dich ärgern, muss es aber nicht. Es ist letztlich gut, dass es auch jemanden gibt, der Schwarzmalerei verbreitet. Denn die schlimmsten Entscheidungen und Fehlentscheidungen werden getroffen, wenn kein Mensch Gegenargumente liefert. Und man hat eine Untersuchung gemacht, die größten Fehlentscheidungen im 20. Jahrhundert wie sind sie getroffen worden. Meistens gab es Menschen die wussten, dass es eine Fehlentscheidung war aber sie haben sich nicht getraut etwas zu sagen.
Man hat sogar die Menschen gefragt, ob wenn sie etwas von diesen schwarzmalerischen Einwänden etwas gewusst hätten, ob sie die Entscheidung revidiert hätten und sie antworteten "Ja wir wussten nicht, dass das drohen könnte." Daher freue dich, wenn es Schwarzmaler gibt. Ziehe sie mit ins Boot. Hole sie mit ins Boot. Frage sie, was denn am schlimmsten passieren könnte. Was wären die Konsequenzen wenn das eintreten würde? Wie wahrscheinlich ist es? Wie können wir darauf reagieren? Wenn du auf diese Weise auf die Schwarzseher eingehst, dann bist du gut vorbereitet.
In diesem Sinne sind die Schwarzmaler wertvoll und wichtig. Aber es sollte nicht nur Schwarzmaler geben. Wenn es nur Schwarzmaler gibt, dann könntest du sagen, dass es dort viele Menschen gibt, die sehr phantasiebegabt sind, um sich schlimme Konsequenzen auszumalen. Gibt es vielleicht auch jemanden, der sich vorstellen kann, wie es wäre, wenn es gut geht? Vielleicht könnte mal jemand das spielerisch durchspielen.
Es gibt ja die Möglichkeit des Advokatus Diaboli, also des Teufels Advokat, der dagegen argumentiert. Vielleicht kann es hier mal einen Advocatus Angeli geben, der Advokat des Engels. Wer würde mal gerne für das Projekt sprechen. Auch sorum kann man es machen. Dann hat man der Schwarzmalerei etwas entgegengesetzt. Also wertschätze die Schwarzmaler, wertschätze die Schwarzmalerei, wertschätze die Optimisten, wertschätze den Optimismus, wertschätze die Phantasie und wenn alle etwas gesagt haben dann kann man eine Vorgehensweise beschließen und kann im Bewusstsein des Risikos trotzdem etwas wagemutiges tun und sich auch schon gleich überlegen, was wir tun, wenn es schief geht.
Schwarzmalerei gegen die Angst
Sukadev desweiteren zu diesem interessanten Thema
Schwarzmalerei gegen die Angst – eine paradoxe Intervention. Wenn du ängstlich bist, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, was du machen kannst. Im Yoga kennen wir ja Techniken wie, an das Gegenteil zu denken, mit Affirmationen zu arbeiten, mit Selbsthypnose zu arbeiten, sich an Gott zu wenden, beten, vertrauen.
Aber du könntest doch stattdessen auch die Schwarzmalerei übertreiben. Und das kann manchmal sogar hilfreich sein. Wenn du also zum Beispiel denkst: „Oh, ich habe jetzt einen Vortrag zu halten vor meinen Kollegen.“ oder du hast eine Präsentation zu machen, „Werde ich das richtig machen?“, dann könntest du das übertreiben: „Meine Kollegen sind ja endlos kritisch. Mein Chef ist ganz schlimm und sicherlich wird alles schief gehen. Der Projektor wird nicht funktionieren und ich werde stottern. Ich werde rot werden und der Chef wird schimpfen. Die Kollegen werden lachen und ich werde ausgelacht werden. Ich werde die Kündigung kriegen. Die Frau und Kinder werden mich verlassen und ich lande auf der Straße und werde dann in einem Pappkarton am Main irgendwo landen“.
Spätestens wenn du das so massiv sagst, wirst du anfangen zu lachen. Schwarzmalerei kann eine paradoxe Intervention gegen Angst sein. Übertreibe einfach alles, was dein Geist dir vorschlägt. Und übertreibe es ins Maßlose. Spätestens dann wird es humorvoll und spätestens dann verschwindet auch deine Angst. Oder du kannst dir vorstellen: „Ja, der ist Chef und wenn ich mit ihm spreche, dann wird er irgendwo immer größer werden, er wird Zähne kriegen, wie ein Krokodil und ihm werden Ohren wachsen, wie einem Elefanten und er wird fauchen wie eine Schlange.“. Und dann kannst du dir das bildlich vorstellen und dann wirst du anfangen zu lachen.
In diesem Sinne, du kannst mal überlegen, ob du das mal ausprobieren willst. Wenn dein Geist irgendwo denkt, was Schlimmes passieren kann, übertreibe es einfach. Übertreibe es soweit, dass es lächerlich wird. Und male dir alles soweit aus, bis du anfängst zu lachen. Schwarzmalerei kann helfen gegen Ängste, aber nur dann, wenn du es richtig machst – richtig gründlich übertreiben und zwar so stark, dass du anfangen kannst zu lachen.
Schwarzmalerei in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Schwarzmalerei gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Schwarzmalerei - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Schwarzmalerei sind zum Beispiel Pessimismus, Fatalismus, Lebensverneinung, Nihilismus, Panikmache, Skepsis, Bedenken .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Schwarzmalerei - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Schwarzmalerei sind zum Beispiel Optimismus, Zuversicht, Hoffnung, Lebensfreude, Vergnügen, Schönmalerei . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Schwarzmalerei, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Schwarzmalerei, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Schwarzmalerei stehen:
Eigenschaftsgruppe
Schwarzmalerei kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Neurotizismus hoch
- Schattenseiten-Kategorie Angst
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Schwarzmalerei sind zum Beispiel das Adjektiv schwarzmalerisch, das Verb schwarzmalen, sowie das Substantiv Schwarzmaler.
Wer Schwarzmalerei hat, der ist schwarzmalerisch beziehungsweise ein Schwarzmaler.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Klang Yogalehrer/in Ausbildung im Bausteinsystem
- Sivananda
Mit Burnout umgehen und Burnout überwinden lernen Yoga Vidya Seminare
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