Die Depression annehmen

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Die Depression annehmen? Ist es klug, die Depression anzunehmen? Oder sollte man sie bekämpfen? Oder was sollte man tun, wenn man mit Depression diagnostiziert wurde?

Yoga und ein achtsamer Umgang mit Dir selbst können Dir bei einer Depression helfen.

Sukadev über das Annehmen von Depressionen

Hast du plötzlich einen Energiemangel? Weißt du irgendwann nicht mehr, was du überhaupt tun sollst? Du bist von Trauer, Verzweiflung, Sinnlosigkeit überwältigt?

Manche Menschen denken, jetzt müssten sie die Depression bekämpfen, aber oft ist es eine klügere Weise, die Depression anzunehmen. Depression hat nämlich auch ihren Sinn. Man kann sagen, es gibt in der Natur drei Grundemotionen: Ärger, Angst und Depression. Vom Ayurveda her würden wir sagen: Ärger ist die Übersteuerung von Pitta, dem Feuerprinzip. Angst ist Übersteuerung von Vata, dem Luftprinzip. Depression ist die Übersteuerung von Kapha, dem Erd-Wasserprinzip.

Letztlich landen jedoch alle Dosha-Übersteuerungen irgendwann auch in der Depression. Also, zum Beispiel der Jähzorn, die Reizbarkeit und die Frustration des Pittatyps, schlägt irgendwann um in Burnout. Oder auch die Angst, die Unruhe, die Nervosität, die Schlaflosigkeit einer Vataübersteuerung, also Ängste und Panik, können auch in Depression umschlagen. Glücklich sind die Kapha-Typen, da ist der erste Schritt der Übersteuerung des Kaphaprinzips dann die Depression. Wenn du das weißt, dann kannst du erstmal die Depression annehmen und sagen, sie ist ein Zeichen dafür. Vom Ayurveda her würdest du jetzt erst einmal überlegen, ob die Depression eine Übersteuerung von Kapha ist, oder ist sie der Endzustand der Übersteuerung von Pitta, oder von Vata.

Und im Ayurveda würdest du jetzt bestimmte Dinge machen. Wenn die Depression der Ausdruck eines Übermaßes von Pitta ist, dann würdest du schauen, wie du pittareduzierende Maßnahmen einleitest. Eben z. B. Entspannung, Singen, es dir wohl gehen lassen, Leistungsdruck herausnehmen, einmal auf dich selbst hören.

Wenn die Depression aus einem Übermaß an Vata kommt, dann würdest du versuchen, das Vataelement zu reduzieren. Einen klaren Tagesablauf, feste Strukturen, zu gleichen Zeiten aufstehen, zu gleichen Zeiten essen, warme, wärmende Speisen zu dir nehmen, zu gleichen Zeiten abends einschlafen, vielleicht zur gleichen Zeiten Yogaübungen undsoweiter machen. Zusätzlich könntest du vielleicht zum Einreiben oder zur Massage Vata reduzierende Öle verwenden.

Wenn dagegen die Depression aus einem Übermaß an Kapha stammt, dann gilt es auch, die Depression als ein Zeichen der Kaphaübersteuerung anzunehmen und aus dem Kaphaprinzip herauszukommen. Dazu brauchst du etwas Animierung, du brauchst Belebung, dann ist der Tritt in den Hintern wichtig, irgendjemand, der dich fast zwingt, etwas zu tun. Du suchst etwas Abwechslung, du brauchst ein bisschen Stimulierung. Du siehst, es ist etwas anders.

Der Pittamensch in der Depression braucht erst einmal Ruhe, der Vatamensch braucht Struktur, der Kaphamensch braucht Anregung. So gilt es also, die Depression anzunehmen und zu überlegen, wofür sie ein Zeichen ist.

Depression kann natürlich auch noch für etwas anderes ein Zeichen sein, also vielleicht eine Überforderung. Vielleicht ist etwas erledigt und du bist etwas erschöpft und brauchst Ruhe. Vielleicht eine Trauerphase, weil du jemanden verloren hast oder auch eine Enttäuschung. Auch Enttäuschung ist eine Form von Trauer.

Nimm die Depression erst einmal an und erkenne: Sie ermöglicht dir, dich mit dir selbst zu beschäftigen, Kraft zu sammeln, Neues zu tun. So ähnlich, wie auf die Nacht der Tag folgt, auf den Winter der Sommer, folgt auch auf die Depression wieder neuer Tatendrang.

Wenn du es vielleicht versäumt hattest, dir freiwillig eine Ruheperiode zu geben, dann bist du jetzt dazu gezwungen. Nimm es als Solches an und sei dir bewusst, dass du auch wieder daraus herauswachsen wirst.

Nimm dir eventuell professionell Hilfe, Gerade, wenn die Depression länger ist als ein paar Wochen, wenn sie mit Selbstmordgedanken, Antriebslosigkeit oder einer Unfähigkeit, den Alltag zu bewältigen, verbunden ist. Dann suche dir vielleicht professionelle Hilfe, vielleicht Psychotherapie, notfalls gehe auch in die Psychiatrie. Mache vielleicht Yoga. Nimm die Depression als ein Zeichen, dein Leben vielleicht tiefer zu orientieren. Beginne mit Mediation. Eventuell komme einmal zu einem Yoga Vidya Ashram Seminarhaus und mache eine Yogaferienwoche mit. Du wirst merken, in ein paar Tagen geht es dir schon wieder besser. Mehr Information über Yoga bei Depression, wie auch psychologische Yogatherapie, kostenlose Internetvideos, mit denen du auch für dich zu Hause ganz bequem mit Yoga, Meditation und Tiefenentspannung beginnen kannst, auf unserer Seite von Yoga Vidya.

Video: Die Depression annehmen?

Hier findest du einen Videovortrag zum Thema "Die Depression annehmen?"

Ein kurzer Videovortrag von und mit Sukadev Volker Bretz in Sachen Depression, aus dem Themenbereich Yoga Psychologie.

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