Ehrgeiz
Ehrgeiz
Ehrgeiz und Wünsche als Hindernisse für die Meditation
Swami Sivananda schreibt in seinem Buch „Konzentration und Meditation“ über Ehrgeiz und Wünsche als Hindernisse für die Meditation:
Wird man von einem Wunsch und Ehrgeiz beunruhigt, erstrebe man Bindungslosigkeit (Vairagya) und lege sich Rechenschaft über die Fehler eines sinnlichen Lebens ab. Man soll diesen Freuden gegenüber teilnahmslos und gleichgültig bleiben und daran denken, dass sie nur Leid und Mühen verursachen und dass sie vergänglich sind. Die Gedanken müssen immer und immer wieder von den irdischen Gegenständen zurückgeholt und auf das unsterbliche Selbst oder auf das Bild des Herrn gerichtet werden.
Ist das Bewusstsein ins Gleichgewicht gebracht, frei von Ehrgeiz, Zerstreuung und Ablenkung (Laya), muß man sich hüten, es wieder zu beunruhigen.
Auch die Gegenstände, die der Ehrgeiz erstrebt, Wünsche und störende Gedanken verschiedener Art sind Hindernisse, die durch Unterscheidung, Entsagung, Urteilskraft, durch Beherrschung der Sinne (Indriyas) und Enthaltsamkeit unschädlich gemacht werden müssen. Der Schüler soll unbeteiligt sein und frei von falschem Ehrgeiz und Erregung; denn der Wunsch wird ohnmächtig und stirbt ab, wenn Ehrgeiz, Erregung und Bindung fehlen.
Er muß sich über die Ursache der Gedankenunruhe klar werden und eine nach der anderen ausräumen, indem er sein Denken sorgfältig überwacht, in der Einsamkeit lebt und sich nicht unter Menschen mischt. Mut, Geduld und Optimismus (Utsaha) sind notwendig.
Hat der Schüler Freude und Anregung an der Meditation gewonnen, soll er das Studium einige Zeit lang aufgeben. Denn die Übung selbst ist auch Freude und Bindung (fJislzaya), und Gott ist nicht in Büchern zu finden.
Manchmal wird das Bewusstsein sich ermüden. Dann muß der Schüler sich ausruhen und die Übungen nicht überspannen. Ein wenig am Ufer des Meeres oder am Ganges entlanggehen, Om singen, Om fühlen, Om vor sich hin summen und ein oder zwei Tage lang in der Meditation aussetzen, wird helfen.
Höre auf deinen gesunden Menschenverstand und die innere Stimme. Der Schüler muß sein Bewußtsein beobachten, in dem die beiden Gegenpole von Freude und Trauer (Izarslza und sllOka) sich auswirken. Ist er deprimiert, soll er die Bücher schließen, spazieren gehen, an Erhabenes denken und fühlen, daß er ganz Freude ist und alles dem Gesetz (Dhanna) entspricht, das die äußeren Gegenstände (Upadlzis) beherrscht, aber nicht dem Ding an sich zugehört, das Atman ist. Dann vergeht die Depression bald.
Gedanken Anderer zum Thema
Ehrgeiz bedeutet: bei der Arbeit oder auch auf der Yogamatte falschen Ehrgeiz zu zeigen, anstatt sich Zeit zu nehmen und sinnvolle Pausen einzulegen?