Ideal: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „mp3player>“ durch „html5media>“) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Version vom 12. März 2017, 21:11 Uhr
Strebe nach deinem Ideal – Artikel von Swami Sivananda
Swami Sivananda schrieb in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in seinem Buch: „Practice of Karma Yoga“:
Du sollst ein persönliches Ideal im Leben haben und mit aller Macht versuchen, es zu erreichen. Die Menschen unterscheiden sich in ihren Fähigkeiten, ihrem geistigen und intellektuellen Vermögen sowie ihrer körperlichen und geistigen Stärke, Dinge auszuführen. Deshalb sollten unterschiedliche Menschen unterschiedliche Ideale haben. Erst dann können sie sich schnell entwickeln. Erst dann machen sie sicher und schnell Fortschritte. Das Ideal eines Menschen gefällt einem anderen nicht. Hält man ein Ideal aufrecht, das man nicht verwirklichen kann, ein Ideal, das jenseits seiner Reichweite und Fähigkeit liegt, wird man enttäuscht. Man gibt auf und wird tamasig.
Du sollst dein eigenes Ideal haben. Du kann das Ideal in diesem Moment oder nach zehn Jahren mit zögerlichen Schritten verwirklichen. Es ist unerheblich, wie lange es dauert. Jeder Mensch sollte sich bestmöglich bemühen, sein Ideal anzustreben. Er soll seine ganze Energie, Nervenkraft und Willen in die Verwirklichung des Ideals setzen. Du kannst dir dein eigenes Ideal im Einklang mit deinem Maßstab entwerfen. Schaffst du dies nicht, bitte deinen Guru um Hilfe, und er wird das auf dich zugeschnittene Ideal gemäß deiner Fähigkeit und deines Standards aussuchen.
Ein Mensch sagt vielleicht: „Ich lehre die Dorfjungen und verlange kein Geld dafür. Dies ist mein Lebensideal.“ Ein anderer sagt eventuell: „Ich diene Kranken und pflege sie sorgfältig. Ich schließe mich jeder Seva Institution an und biete meine freiwillige Mithilfe bis an mein Lebensende an. Der Dienst am Kranken ist mein Ideal.“ Ein dritter Mensch mag sagen: „Ich gehe betteln von Tür zu Tür und eröffne ein Kshetar, um Sadhus und Sannyasins zu speisen. Dies ist mein Ideal.“ Ein vierter Mensch sagt vielleicht: „Mein Ideal liegt in der Selbstverwirklichung. Ich gehe nach Gangotri und lebe in einer Höhle und meditiere intensiv. Dies ist mein Ideal.“ Dies ist alles sehr richtig an die jeweiligen Fähigkeiten und Standards angepasst. Allmählich musst du aber das Ideal dazu bringen, Brahman zu verwirklichen. Das höchste Ideal liegt in der Selbstverwirklichung. Dienst, Anbetung etc. münden letztendlich in der Verwirklichung des inneren Selbst. Die Selbstverwirklichung ist das größte Lebensideal. Das Ideal ethische Perfektion zu erreichen, liegt direkt unter dem Ideal der Selbstverwirklichung. Selbstverwirklichung ist das größte Ideal. Sie ist das am schwierigsten zu verwirklichende Ideal. Wer sich selbst zu verwirklichen sucht, dient der Menschheit am meisten.
Man sollte einen Menschen mit niederen Idealen nicht verachten. Er hat vielleicht eine Kindseele, die sich erst langsam auf dem moralischen und spirituellen Pfad entwickelt. Es ist deine Pflicht, ihm bestmöglich bei der Verwirklichung seiner Ideale zu helfen. Du sollst ihm jede Ermutigung bei seinem ernsthaften Bemühen, sein eigenes höchsten Ideal zu erreichen, angedeihen lassen.
Es ist bedauerlich, festzustellen, dass die Mehrheit der Menschheit überhaupt keine Ideale hat. Auch gebildete Menschen schätzen keine Ideale. Sie leben ohne Ziel und treiben wie ein Strohhalm hin und her. Sie erzielen keinen Fortschritt im Leben. Ist dies nicht ein sehr trauriger Zustand? Höchst bedauerlich tatsächlich! Es ist sehr schwierig, eine menschliche Geburt zu erlangen und dennoch nehmen die Menschen die Wichtigkeit, ein Ziel hoch zu halten und danach zu leben, nicht wahr. Das Ideal von „Iss, trink und vergnüge dich“ wird von Epikureern, Nimmersatte und reichen Leuten übernommen. Diese Gedankenschule hat zahllose Anhänger und deren Anzahl steigt täglich an. Dies ist das Ideal von Virochana (Anführer der Dämonen). Dies ist das Ideal von Asuras und Rakshasas (böse, negative Eigenschaften). Dieses Ideal führt einen Menschen in die dunkelsten Abgründe des Elends und der Leiden, dem „ewigen Feuermeer“. Gesegnet ist der Mensch, der ein Ideal aufrechterhält und sich intensiv darum bemüht, denn er wird bald Gottesbewusstsein erlangen. Ehre gebührt der ernsthaft sich bemühenden Seele!
Weblinks
Multimedia
Große Ideale und hohe Ziele – HYP Teil I. 27
<html5media>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/29_Hathayoga_Pradipika.MP3</html5media>