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Nichtwissen ist auch ein Begriff aus der Rechtswissenschaft: Im Zivilrecht kann Nichtwissen bestimmter Sachverhalte wichtige Konsequenzen für den Ausgang eines Prozesses haben. In anderen Kontexten, auch im Strafrecht und Steuerrecht, gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Im [[Yoga]], insbesondere [[Jnana Yoga]], gilt Nichtwissen, [[Ajnana]] | == Nichtwissen in verschiedenen Kontext == | ||
* Nichtwissen ist auch ein Begriff aus der Rechtswissenschaft: Im Zivilrecht kann Nichtwissen bestimmter Sachverhalte wichtige Konsequenzen für den Ausgang eines Prozesses haben. In anderen Kontexten, auch im Strafrecht und Steuerrecht, gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. | |||
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Im [[Yoga]], insbesondere [[Jnana Yoga]], gilt Nichtwissen, [[Ajnana]] beziehungsweise [[Avidya]], als die Hauptursache des [[Leid]]ens. Avidya wird meist übersetzt als Unwissenheit. Avidya beziehungsweise Ajnana kann aber auch als Nichtwissen übersetzt werden. Nichtwissen bezieht sich hier auf unsere wahre [[Natur]], [[Atman]], die [[Seele]], die in [[Wahrheit]] eins mit der Weltenseele ist. Nicht umsonst stand schon im Alten Griechenland auf vielen [[Tempel]]n: Gnothi seauton - Erkenne dich selbst. | |||
[[Swami Sivananda]] sagte gerne: Frag: wer bin ich? Erkenn dein [[Selbst]] - und sei frei. | |||
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Version vom 15. Dezember 2019, 09:25 Uhr
Nichtwissen - Ursprung und Umgang. Nichtwissen ist das Gegenteil von Wissen. Nichtwissen ist Ignoranz, also der Mangel an Wissen, insbesondere der unbewusste Mangel an Wissen. Nichtwissen kann aber auch eine Ungewissheit sein, auch eine schmerzliche Ungewissheit, also ein bewusst wahrgenommener Mangel an Wissen. Nichtwissen kann auch das bewusste Eingeständnis sein: Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Nichtwissen in verschiedenen Kontext
- Nichtwissen ist auch ein Begriff aus der Rechtswissenschaft: Im Zivilrecht kann Nichtwissen bestimmter Sachverhalte wichtige Konsequenzen für den Ausgang eines Prozesses haben. In anderen Kontexten, auch im Strafrecht und Steuerrecht, gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Im Yoga Kontext
Im Yoga, insbesondere Jnana Yoga, gilt Nichtwissen, Ajnana beziehungsweise Avidya, als die Hauptursache des Leidens. Avidya wird meist übersetzt als Unwissenheit. Avidya beziehungsweise Ajnana kann aber auch als Nichtwissen übersetzt werden. Nichtwissen bezieht sich hier auf unsere wahre Natur, Atman, die Seele, die in Wahrheit eins mit der Weltenseele ist. Nicht umsonst stand schon im Alten Griechenland auf vielen Tempeln: Gnothi seauton - Erkenne dich selbst.
Swami Sivananda sagte gerne: Frag: wer bin ich? Erkenn dein Selbst - und sei frei.
Relatives und absolutes Nichtwissen
Es gibt zum einen das relative Nichtwissen. Ich weiß zum Beispiel momentan nicht wie viele Gäste gerade im Haus Yoga-Vidya Bad Meinberg sind. Ich könnte es herausfinden und so ist dieses relative Wissen überwindbar, indem du dich etwas bemühst und so findest du etwas heraus.
Ich weiß auch nicht, wie lange heute meine Dreharbeiten gehen werden, also das Drehen von Videos. Aber ich werde es nachher sehen und dann kann ich sagen, es hat so lange gedauert. Das ist relatives Nichtwissen.
Im relativen Nichtwissen gibt es einiges, was du letztlich durch Wissen überwinden kannst und es gibt andere Sachen des Nichtwissens, die auch im relativen nicht so einfach überwindbar sind. Es ist nicht so einfach von Nichtwissen zu Wissen zu kommen.
Sokrates hatte mal gesagt: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ In dem Moment, wo man weiß, dass man etwas nicht weiß, ist schon viel gewonnen. Schlecht ist, wenn man denkt, dass man etwas weiß, es aber nicht weiß. Oder aber man weiß gar nicht, dass es dort etwas zu wissen gibt, was wichtig wäre und das man jetzt gar nicht weiß.
Der erste Schritt bei Nichtwissen ist es zu erkennen, dass man nicht weiß.
Spirituelles Nichtwissen
Vom Yoga, insbesondere vom Vedanta her, ist Nichtwissen etwas, was über das relative Nichtwissen hinausgeht. Auf Sanskrit gibt es den Ausdruck Avidya. Vidya heißt Wissen und Weisheit, Avidya ist das Nichtwissen. So sagt Patanjali, der große Yogameister, dass Avidya die Grundlage von allem ist.
Im 2. Kapitel schreibt er zum Beispiel von den Kleshas und von den Ursachen des Leides. Er spricht dort von 5 Kleshas und das 1. ist Avidya, also das Nichtwissen, wer man wirklich ist. Patanjali drückt es so aus: Avidya hält das Ewige für das Vergängliche und das Vergängliche für das Ewige. Avidya hält das Nichtselbst für das Selbst und das Selbst für das Nichtselbst. Avidya hält das Wirkliche für das Unwirkliche und das Unwirkliche für das Wirkliche.
Du kannst zum Beispiel denken, dass du der Körper und die Psyche bist. Das ist Nichtwissen, falsches Wissen. In Wahrheit bist du das unsterbliche Selbst, der Atman. Das gilt es zu erkennen.
Du denkst vielleicht, dass diese Welt, wie sie existiert und wie du sie wahrnimmst, ist wirklich. Aber die Welt, wie du sie wahrnimmst, ist letztlich nur ein Produkt deines Wahrnehmungsvermögens.
Töne, Klänge, Farben und so weiter sind letztlich Konzepte des Geistes. Auch Zeit und Raum existieren nicht so, wie du das denkst.
Daher sind Unwissenheit, Unwissen, Nichtwissen die Ursachen für alles Leiden. Aus diesem Nichtwissen heraus kommen Identifikationen, aus Identifikationen kommen Wünsche und Abneigungen und daraus entstehen dann Ängste. So gilt es Nichtwissen, Unwissenheit, Avidya zu überwinden.
Wenn du noch mehr über diese Überwindung der spirituellen Unwissenheit beziehungsweise des spirituellen Nichtwissens erfahren möchtest, dann gehe auf unsere Seite Avidya.
Ich bin ja von Yoga-Vidya und Yoga-Vidya ist letztlich eine spirituelle Bewegung, die sich zum Ziel gesetzt hat über Avidya hinauszukommen und Vidya, wahres Wissen zu bekommen. Wie? Durch die Übung des Yoga. Durch wahres Wissen, tiefe Erkenntnis, echte Weisheit wird alles Leiden überwunden und du erfährst dich selbst als unendliches Bewusstsein, eins mit der Weltenseele, unendliche Freude.
Umgang mit Nichtwissen anderer
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Vielleicht hat jemand nicht das geeignete Wissen, das er braucht, um etwas zu entscheiden. Und du weißt, er hat mangelndes Wissen. Und du überlegst wie gehst du damit um. Wenn du selbst das Wissen hast, dann biete es einfach an. Sage, ja, ich habe dort ein gewisses Wissen. Ich habe eine gewisse Expertise. Wenn es dich interessiert, oder eventuell wäre es hilfreich. Wenn sie wollen, kann ich ihnen etwas sagen.
Wenn ansonsten dein Wissen nicht übermäßig gefragt ist, dann verzichte eben darauf, andere zu belehren. Du musst nicht immer prahlen was du weißt. Und du musst nicht immer das Nichtwissen anderer irgendwo kritisieren und tadeln. Nichtwissen ist manchmal auch wichtig. Keiner weiß alles. Im Grunde genommen kann man sagen, in jedem Kontext überwiegt Nichtwissen das Wissen.
Es ist die Frage, ob das Wissen, das man hat, auch relevant ist oder nicht. Nicht relevantes Nichtwissen ist nicht weiter tragisch.
Aber natürlich wenn jemand die relevanten Informationen für etwas nicht hat, dann wäre es klug ihn oder sie darauf hinzuweisen. Entweder selbst das Wissen ein zu holen oder auch anderen sagen wo sie ihr Wissen vertiefen können. Wo sie das Wissen bekommen können, das dafür relevant ist.
Nichtwissen in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Nichtwissen gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Nichtwissen - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Nichtwissen sind zum Beispiel Dummheit, Idiotie, Unkenntnis, Ahnungslosigkeit .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Nichtwissen - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Nichtwissen sind zum Beispiel Weisheit, Wissen, Dummheit, Blödheit, Idiotie . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Nichtwissen, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Nichtwissen, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Nichtwissen stehen:
Eigenschaftsgruppe
Nichtwissen kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Schattenseiten-Kategorie Dummheit, Naivität, Unbeholfenheit
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Nichtwissen sind zum Beispiel das Adjektiv unwissend, das Verb wissen, sowie das Substantiv Unwissender.
Wer Nichtwissen hat, der ist unwissend beziehungsweise ein Unwissender.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Ausbildung Psychotherapeut
- Yoga Forum
Spirituelle Entwicklung Yoga Vidya Seminare
Spiritueller Weg und spirituelle Entwicklung Seminare: Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/spiritualitaet/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS
Weitere Informationen zu Yoga und Meditation
- Meditation - Viele Infos und praktische Anleitungen
- Yoga Übungen
- Yogaschulen und Yoga Zentren