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'''Knauserigkeit''' - Etymologie, Überlegungen und Tipps. Knauserigkeit bezeichnet die Eigenschaft des knauserig | '''Knauserigkeit''' - Etymologie, Überlegungen und Tipps. Knauserigkeit bezeichnet die Eigenschaft des knauserig [[Sein]]s. Knauserigkeit kann man einem einzelnen Menschen zuschreiben, einer Gruppe oder auch einer Institution. Knauserigkeit kommt vom Substantiv Knauser, das im Ostmitteldeutschen Geizhals bedeutet. Daraus entstand das Wort knausern, geizig sein, haushalten. Ein Mensch, der sehr sparsam ist, vielleicht auch geizig, dem sagt man Knauserigkeit nach. Man kann auch schimpfen über die Knauserigkeit einer ganzen Berufsgruppe. Man kann sprechen über die Knauserigkeit einer Firma, die kein Weihnachtsgeld gewährt und gerade im Kleinen sehr sparsam ist, z.B. bei Firmenfesten, Geburtstagen, bei Büromaterialien etc. Man kann auch positiv sprechen über die Knauserigkeit eines Gemeinderates, der durch eine solche Knauserigkeit die Finanzen der Gemeinde in Ordnung gebracht hat. | ||
[[Datei:François-Léon Sicard Barmherzige Samariter.jpg|thumb|[[Barmherzigkeit]], nicht immer einfach im Umgang mit Knauserigkeit]] | [[Datei:François-Léon Sicard Barmherzige Samariter.jpg|thumb|[[Barmherzigkeit]], nicht immer einfach im Umgang mit Knauserigkeit]] | ||
==Umgang mit Knauserigkeit anderer == | |||
'''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz''' | |||
Manche Menschen sind großzügiger. Manche Menschen sind knauseriger. Es gibt gute Gründe für Großzügigkeit und es gibt gute Gründe für Knauserigkeit. Man nimmt an, dass das große Wirtschaftswachstum der letzten Jahrhunderte auch entstanden ist durch die protestantische Arbeitsethik. Das heißt: Man schafft sehr viel, gibt aber wenig aus. So konnte Kapital angesammelt werden. So entstand der Kapitalismus. Zumindest gab es den Soziologen namens Max Weber, der Anfang des 20. Jahrhunderts untersucht hat, in welchen Ländern der Kapitalismus begonnen hatte und das waren tatsächlich die Länder, die stark von Calvin geprägt waren oder vom Puritanismus oder von anderen Aspekten des Protestantismus, die ja eine intensive Arbeitsethik gepredigt haben und gleichzeitig eine Knauserigkeit. Diese Verbindung hat Kapital angesammelt und hat dazu geführt, dass Wirtschaftswachstum entstehen konnte. Es ist mindestens eine der Theorien. Die zweite Seite der Medaille ist, dadurch, dass Menschen diese Knauserigkeit hatten, konnte Kapital entstehen und dadurch konnte dann das Bankenwesen entstehen. Und die Banken haben es dann weitergegeben. Das hat sich dann immer weiter entwickelt und so entstand das ganze Finanzwesen, das das ganze dann exponentiell weitergeben konnte. Das hat auch zu Wirtschaftskrisen und zu Kriegen geführt und auch zur Ausbeutung des Planeten. | |||
Trotzdem will ich sagen, dass auch Knauserigkeit ihren Platz hat. Knauserigkeit hat auch ihre guten Seiten. Und so kannst du die Knauserigkeit anderer auch wertschätzen. Schwierig wird es natürlich, wenn Menschen an einem ähnlichen Projekt arbeiten und der eine ist knauserig und der andere großzügig. Das kann dann dazu führen, dass der Großzügige ausgenutzt wird und der Knauserige nachher weniger beiträgt. | |||
Wenn bezüglich [[Großzügigkeit]] und Knauserigkeit große Differenzen in einem Team herrschen, dann muss man Regeln festsetzen. Dann sollte man sagen, wieviel jeder mindestens geben sollte und wieviel jeder maximal nehmen kann. Ansonsten wird das Gerechtigkeitsgefüge durcheinandergebracht und dann funktioniert die ganze Sache nicht mehr richtig. Aus ähnlichen Gründen braucht es auch ein Steuersystem. Es reicht eben nicht aus, dass die Reichen freiwillig etwas geben. Manche geben viel, manche geben wenig. So wie es zum Beispiel in Amerika ist. Da gibt es sehr viel mehr Spenden und sehr viel weniger Steuern. Aber das führt auch zu großer [[Ungerechtigkeit]]. Die Knauserigen werden reicher und die Großzügigen ärmer. Auf die Dauer ist das auch nicht richtig. Daher braucht es Regeln, damit die Knauserigen langfristig nicht ungerechtfertigter Weise bevorteilt sind. | |||
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== Knauserigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen== | == Knauserigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen== |
Version vom 12. September 2016, 15:24 Uhr
Knauserigkeit - Etymologie, Überlegungen und Tipps. Knauserigkeit bezeichnet die Eigenschaft des knauserig Seins. Knauserigkeit kann man einem einzelnen Menschen zuschreiben, einer Gruppe oder auch einer Institution. Knauserigkeit kommt vom Substantiv Knauser, das im Ostmitteldeutschen Geizhals bedeutet. Daraus entstand das Wort knausern, geizig sein, haushalten. Ein Mensch, der sehr sparsam ist, vielleicht auch geizig, dem sagt man Knauserigkeit nach. Man kann auch schimpfen über die Knauserigkeit einer ganzen Berufsgruppe. Man kann sprechen über die Knauserigkeit einer Firma, die kein Weihnachtsgeld gewährt und gerade im Kleinen sehr sparsam ist, z.B. bei Firmenfesten, Geburtstagen, bei Büromaterialien etc. Man kann auch positiv sprechen über die Knauserigkeit eines Gemeinderates, der durch eine solche Knauserigkeit die Finanzen der Gemeinde in Ordnung gebracht hat.
Umgang mit Knauserigkeit anderer
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Manche Menschen sind großzügiger. Manche Menschen sind knauseriger. Es gibt gute Gründe für Großzügigkeit und es gibt gute Gründe für Knauserigkeit. Man nimmt an, dass das große Wirtschaftswachstum der letzten Jahrhunderte auch entstanden ist durch die protestantische Arbeitsethik. Das heißt: Man schafft sehr viel, gibt aber wenig aus. So konnte Kapital angesammelt werden. So entstand der Kapitalismus. Zumindest gab es den Soziologen namens Max Weber, der Anfang des 20. Jahrhunderts untersucht hat, in welchen Ländern der Kapitalismus begonnen hatte und das waren tatsächlich die Länder, die stark von Calvin geprägt waren oder vom Puritanismus oder von anderen Aspekten des Protestantismus, die ja eine intensive Arbeitsethik gepredigt haben und gleichzeitig eine Knauserigkeit. Diese Verbindung hat Kapital angesammelt und hat dazu geführt, dass Wirtschaftswachstum entstehen konnte. Es ist mindestens eine der Theorien. Die zweite Seite der Medaille ist, dadurch, dass Menschen diese Knauserigkeit hatten, konnte Kapital entstehen und dadurch konnte dann das Bankenwesen entstehen. Und die Banken haben es dann weitergegeben. Das hat sich dann immer weiter entwickelt und so entstand das ganze Finanzwesen, das das ganze dann exponentiell weitergeben konnte. Das hat auch zu Wirtschaftskrisen und zu Kriegen geführt und auch zur Ausbeutung des Planeten.
Trotzdem will ich sagen, dass auch Knauserigkeit ihren Platz hat. Knauserigkeit hat auch ihre guten Seiten. Und so kannst du die Knauserigkeit anderer auch wertschätzen. Schwierig wird es natürlich, wenn Menschen an einem ähnlichen Projekt arbeiten und der eine ist knauserig und der andere großzügig. Das kann dann dazu führen, dass der Großzügige ausgenutzt wird und der Knauserige nachher weniger beiträgt.
Wenn bezüglich Großzügigkeit und Knauserigkeit große Differenzen in einem Team herrschen, dann muss man Regeln festsetzen. Dann sollte man sagen, wieviel jeder mindestens geben sollte und wieviel jeder maximal nehmen kann. Ansonsten wird das Gerechtigkeitsgefüge durcheinandergebracht und dann funktioniert die ganze Sache nicht mehr richtig. Aus ähnlichen Gründen braucht es auch ein Steuersystem. Es reicht eben nicht aus, dass die Reichen freiwillig etwas geben. Manche geben viel, manche geben wenig. So wie es zum Beispiel in Amerika ist. Da gibt es sehr viel mehr Spenden und sehr viel weniger Steuern. Aber das führt auch zu großer Ungerechtigkeit. Die Knauserigen werden reicher und die Großzügigen ärmer. Auf die Dauer ist das auch nicht richtig. Daher braucht es Regeln, damit die Knauserigen langfristig nicht ungerechtfertigter Weise bevorteilt sind.
Knauserigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Knauserigkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Knauserigkeit - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Knauserigkeit sind zum Beispiel Raffgier, Habsucht, Habgier, Kleinlichkeit, Pfennigfuchserei, Geiz, .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Antonyme Knauserigkeit - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Knauserigkeit sind zum Beispiel Großzügigkeit, Barmherzigkeit, Großherzigkeit, . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Knauserigkeit, die eine positive Konnotation haben:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Knauserigkeit stehen:
Eigenschaftsgruppe
Knauserigkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Schattenseiten-Kategorie Borniertheit, Engstirnigkeit, Überangepasstheit
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Knauserigkeit sind zum Beispiel das Adjektiv knauserig, das Verb knausern, sowie das Substantiv Knauser.
Wer Knauserigkeit hat, der ist knauserig beziehungsweise ein Knauser.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Klangtherapie Ausbildung
- Depression Blog
Liebe entwickeln Yoga Vidya Seminare
Seminare zum Thema Liebe entwickeln: Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/liebe/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS
Weitere Informationen zu Yoga und Meditation
- Meditation - Viele Infos und praktische Anleitungen
- Yoga Übungen
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