Siddhis: Unterschied zwischen den Versionen
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* [[Prapti]]: Die Fähigkeit, alle Wünsche zu verwirklichen | |||
* [[Prakamya]]: Unwiderstehlicher Wille | |||
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* [[Vashitva]]: Beherrschung aller Dinge. | |||
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Rauschmittel. Wer sie besitzt, weiß nicht, was er tut; denn | |||
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Übung der [http://www.yoga-vidya.de Yoga] [[Tugend]]en und in [[Yama]], der [[Selbstbeherrschung]]. | |||
Es gibt keine [[Wunder]]. Nur der alltägliche Mensch, der | |||
nichts von geistigen Dingen mehr weiß und sich jeder transzendenten | |||
Erkenntnis verschlossen hat, hält Ereignisse oder | |||
[[Tatsachen]], die aus dem Gewöhnlichen herausfallen, für | |||
Wunder. Dem Weisen, der die Dinge im [[Licht]] des Yoga | |||
sieht, bedeutet das Wunder nichts. Wie ein Dorfbewohner | |||
erstaunt, wenn er zum ersten Mal ein [[Flugzeug]] oder einen | |||
Tonfilm sieht, erstaunt der alltägliche Mensch, der zum ersten | |||
Mal [[Zeuge]] eines »übernatürlichen« Vorgangs ist. | |||
==Siehe auch== | |||
*[[Siddhi]] | |||
*[[Riddhi]] | |||
[[Kategorie:Raja Yoga]] | |||
[[Kategorie:Meditation]] |
Version vom 8. April 2013, 14:28 Uhr
Siddhis, Mehrzahl von Siddhi. Siddhis sind die außergewöhnlichen Kräfte eines Yogis. Mehr dazu unter dem Stichwort Siddhi.
Swami Sivananda über den Umgang mit Siddhis
Es gibt neun große Kräfte (Riddhis), acht größere (Siddhis) und achtzehn niedere.
Die acht größeren Siddhis sind:
- Animan: die Fähigkeit, eine ganz kleine Gestalt annehmen
- Mahiman: Die Fähigkeit, eine riesengroße Gestalt anzunehmen
- Gariman: Die Fähigkeit, sehr schwer zu werden
- Laghiman: Die Fähigkeit, sehr leicht zu werden
- Prapti: Die Fähigkeit, alle Wünsche zu verwirklichen
- Prakamya: Unwiderstehlicher Wille
- Ishitva: Große Vornehmheit
- Vashitva: Beherrschung aller Dinge.
Das Wort Riddhi wird
für weniger große Fähigkeiten gebraucht. An diese Siddhis, seelische
Kräfte soll man nicht zu oft denken. Hellsehen und Hellhören
braucht nicht erworben zu werden, da man auch ohne sie
größere Erleuchtungen und tieferen Frieden erlangen kann .
Der Wunsch nach Kräften wirkt wie ein Windstoß, der die
Lampe des Yoga, die er mit Sorgfalt unterhalten sollte, auslöscht.
Das Nachlassen, dessen Ursache Sorglosigkeit oder
der egoistische Wunsch nach seelischen Kräften ist, löscht die
kleine geistige Flamme aus, die der Schüler mit so viel Mühe
angezündet hatte, und stößt ihn wieder in den tiefen Abgrund
der Unwissenheit hinab. Er vermag nicht mehr zu den
ursprünglichen Höhen aufzusteigen, die er schon erreicht
hatte. Die Versuchung hat darauf gewartet, den unvorsichtigen
Schüler zu überwältigen. Der Reiz der Astralwelt und
der himmlischen Spielleute Gandharvas ist mächtiger als die
der irdischen Welt.
Seelische und andere Kräfte erwachen im Yogi, der seine Sinne, seinen Atem und seine Gedanken zu beherrschen gelernt hat. Dies aber sind Hindernisse für die Selbstverwirklichung, Versuchungen für den Schüler, der wachsam sein und sich entschlossen von diesen Kräften abwenden sollte wie von einer wertlosen Lappalie.
Regelmäßige Meditation und Konzentration machen empfänglich für seelische Kräfte. Diese aber dürfen nicht für niedere und selbstische Zwecke ausgenützt werden, um diesen oder jenen materiellen Vorteil zu erlangen . Sonst straft uns unsere Mutter, die Natur, und führt uns zum Fall. Aktion und Reaktion entsprechen sich als Gegensätze. Jede schlechte Tat wird eine entsprechende Reaktion auslösen. Macht, Geschlecht, Geld und Bildung sind mächtige Rauschmittel. Wer sie besitzt, weiß nicht, was er tut; denn sein Geist ist verdunkelt und sein Verständnis verschleiert. Sie werden aber den Schüler nicht treffen, der stark ist in der Übung der Yoga Tugenden und in Yama, der Selbstbeherrschung.
Es gibt keine Wunder. Nur der alltägliche Mensch, der nichts von geistigen Dingen mehr weiß und sich jeder transzendenten Erkenntnis verschlossen hat, hält Ereignisse oder Tatsachen, die aus dem Gewöhnlichen herausfallen, für Wunder. Dem Weisen, der die Dinge im Licht des Yoga sieht, bedeutet das Wunder nichts. Wie ein Dorfbewohner erstaunt, wenn er zum ersten Mal ein Flugzeug oder einen Tonfilm sieht, erstaunt der alltägliche Mensch, der zum ersten Mal Zeuge eines »übernatürlichen« Vorgangs ist.