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==Tibetischer Buddhismus==
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===Geschichte===
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Der Grundstein für den tibetischen [[Buddhismus]] wurde im 7. Jahrhundert gelegt, als der tibetische [[König]] Songsten Gampo eine chinesische und eine nepalesische [[Prinzessin]] heiratete. Sie waren Buddhistinnen. Der König griff diese Einflüsse auf. Der Buddhismus wurde Staatsreligion und buddhistische [[Missionar]]e wurden ins Land geholt. <ref name:"Buddhi Planet"> Planet Wissen: Buddhismus in Tibet, http://www.planet-wissen.de/laender_leute/china/tibet/china_tibet_buddhismus.jsp>
Der Grundstein für den tibetischen [[Buddhismus]] wurde im 7. Jahrhundert gelegt, als der tibetische [[König]] Songsten Gampo eine chinesische und eine nepalesische [[Prinzessin]] heiratete. Sie waren Buddhistinnen. Der König griff diese Einflüsse auf. Der Buddhismus wurde Staatsreligion und buddhistische [[Missionar]]e wurden ins Land geholt. <ref name:"Buddhi Planet"> Planet Wissen: Buddhismus in Tibet, http://www.planet-wissen.de/laender_leute/china/tibet/china_tibet_buddhismus.jsp></ref>


Die Mongolei wurde im 13. Jahrhundert unter [[Dschingis Khan]] eine Großmacht und annektierte Tibet. Es begann eine enge Verzahnung mit Tibet und den mongolischen Dynastien und die Mongolen nahmen den buddhistischen [[Glauben]] an. Tibet stand unter der Schutzherrschaft der Mongolei und die Mongolen krönten 1587 Sonam Gyatso (1543-1588) als ersten [[Dalai Lama]] ("Ozean des Wissens"). Dem fünften [[Dalai Lama]] gelang es im 17. Jahrhundert ganz Tibet unter der Führung der Gelugpa-Schule zu vereinen. <ref name:"Buddhi Planet"/>
Die Mongolei wurde im 13. Jahrhundert unter [[Dschingis Khan]] eine Großmacht und annektierte Tibet. Es begann eine enge Verzahnung mit Tibet und den mongolischen Dynastien und die Mongolen nahmen den buddhistischen [[Glauben]] an. Tibet stand unter der Schutzherrschaft der Mongolei und die Mongolen krönten 1587 Sonam Gyatso (1543-1588) als ersten [[Dalai Lama]] ("Ozean des Wissens"). Dem fünften [[Dalai Lama]] gelang es im 17. Jahrhundert ganz Tibet unter der Führung der Gelugpa-Schule zu vereinen. <ref name:"Buddhi Planet"/>

Version vom 16. April 2015, 14:31 Uhr

Tibet:

Mit einer durchschnittlichen Höhe von etwa 4 500 Metern ist Tibet das höchstgelegene Land der Erde und wird deshalb auch als das "Dach der Welt" bezeichnet. Im Norden und Osten grenzt es an China, im Süden und Westen wird es durch die mächtige Himalayakette von den Nachbarländern Burma, Bhutan, Nepal und Indien getrennt. Tibet umfasst etwa 2,3 Mio. km2. [1]

Das Land ist geprägt vom Buddhismus. Es steht außerdem im Konflikt mit China, die den Autonomieanspruch Tibets nicht anerkennen wollen.

Geografie

Drei Viertel des Landes bestehen aus Bergrücken und Hochebenen, die häufig oberhalb von 5000 m liegen. Diese kargen Gegenden werden fast nur von Nomaden bewohnt. Im südlichen Teil Tibets liegen die Täler vieler großer Flüsse und ihrer Nebenflüsse. Dort - in Höhenlagen zwischen 2700 und 4500 m - befinden sich der Großteil des bebauten Landes und die wichtigsten kulturellen Zentren Tibets: Lhasa, Shigatse, Gyantse. [1]

Auf dem tibetischen Hochplateau entspringen die größten Flüsse Asiens: Hoang Ho, Jangtsekiang, Mekong, Brahmaputra und Indus. Die Hauptkette des Himalaya-Gebirges erstreckt sich entlang der südlichen Landesgrenze Tibets und beinhaltet 10 der 14 Achttausender, darunter der mit 8.848m höchste Gipfel der Welt, der Mt. Everest, tibetisch Chomolungma. [1]

Nördlich und parallel zum Himalaya verläuft der Transhimalaya mit bis zu 7000m hohen Gipfeln, darunter der Kailash, der heilige Berg der Tibeter. Dazwischen liegt das etwa 1000 km lange Tal des Bramaputra, tibetisch Yarlung Zangpo. Die Kette des Transhimalaya senkt sich nach Norden hin zum Hochland von Tibet ab, einer Hochebene von gewaltiger Ausdehnung. Sie wird im Norden vom Kunlun Shan und Westen vom Karakorum-Gebirge begrenzt, und fällt nach Süden und Osten hin allmählich ab. Das Hochland ist übersät mit zahlreichen Salzseen. [1]

Der zerklüftete östliche Abschnitt Tibets besteht aus zahlreichen in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirgszügen und dazwischenliegenden tiefen Taleinschnitten. [1]

Tibetischer Buddhismus

Geschichte

Der Grundstein für den tibetischen Buddhismus wurde im 7. Jahrhundert gelegt, als der tibetische König Songsten Gampo eine chinesische und eine nepalesische Prinzessin heiratete. Sie waren Buddhistinnen. Der König griff diese Einflüsse auf. Der Buddhismus wurde Staatsreligion und buddhistische Missionare wurden ins Land geholt. [2]

Die Mongolei wurde im 13. Jahrhundert unter Dschingis Khan eine Großmacht und annektierte Tibet. Es begann eine enge Verzahnung mit Tibet und den mongolischen Dynastien und die Mongolen nahmen den buddhistischen Glauben an. Tibet stand unter der Schutzherrschaft der Mongolei und die Mongolen krönten 1587 Sonam Gyatso (1543-1588) als ersten Dalai Lama ("Ozean des Wissens"). Dem fünften Dalai Lama gelang es im 17. Jahrhundert ganz Tibet unter der Führung der Gelugpa-Schule zu vereinen. Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen

Im frühen 18. Jahrhundert wurden die Mongolen als Großmacht von den chinesischen Mandschu abgelöst. Der amtierende Lama unterstellte hier wieder Tibet dem politischen Schutz, diesmal der Mandschu. Die Einheit Tibets zerfiel durch innenpolitische Schwierigkeiten und Streitigkeiten, was auch an dem Autonomiestatus Tibets rüttelte. Der 13. Dalai Lama Thubten Gyatso (1876-1933) führte Tibet in die Eigenständigkeit zurück und erklärte Tibet 1913 für unabhängig, nachdem ein Jahr vorher das mandurische Reich zerfallen war. Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen

Die vier lamaistischen Schulen

Der tibetische Buddhismus lässt sich in vier lamaistische Schulen unterteilen: die Nyingmapa, die Sakyapa, die Kagyüpa und die Gelugpa. In Bezug auf die Lehren bestehen Unterschiede meist in der Betonung einzelner Aspekte und Auslegungen der Überlieferung. Lamas einzelner Linien finden auch Anerkennung unter Anhängern anderer Richtungen. Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen

Gelugpa

Die Gelugpa entstand in 15. Jahrhundert aufgrund der Reformbestrebungen von Tsongkhapa (1357-1419), der die alten Mönchsideale wieder vor das Einmischen in weltliche Bestrebungen und tantrische Praktiken stellte. Er orientierte sich an der Kadampa- „Schule des Rats“- einer Lehre aus dem 11./12. Jahrhundert, die den Buddhismus in Tibet wiedererweckte und die Mönchsdisziplin und das Studium der Lehre stark betonte.

Tsonkhapa gründete darauf aufbauend seine eigene Schule, die er selbst als „neue Kadampa“ bezeichnete. Um sich von anderen Schulen abzugrenzen, führte er gelbe Hüte für die Mönche ein. Daher kommt die von Forschern Unterscheidung zwischen „Gelbmützen“ und den „Rotmützen“, den anderen Schulen. Vorherrschend wurde jedoch der Name Gelugpa, die „Schule der Tugendhaften“.

Bis heute sind Tsonkhapas Eckpfeiler bezeichnend für die Gelugpa: die Mönchsdisziplinen und die Nachrangigkeit des Tantra bzw. das Praktizieren der Tantra erst nach einer langen und intensiven Mönchsausbildung. Der Gelugpa gehört auch der Dalai Lama an, der für viele der Repräsentant des tibetischen Buddhismus ist. [3]

Kagyüpa

Die Kagyüpa ist auf den indischen Siddha-Meister Naropa zurückzuführen, dessen Schüler Marpa (1012-1097) wesentlich an der Verbreitung des Buddhismus in Tibet beteiligt war. Gampopa (1079-1153) systematisierte die Lehre, seine Schüler gründeten die die meist heute noch existenten Schulen der Kagyüpa.

Die Lehre hat folgende Kennzeichen: Um das Wissen um den rechten Weg zur Erleuchtung authentisch aufrechtzuerhalten, gibt es eine mündliche Weitergabe der Lehre von einem Meister an die Schüler. Zentral ist auch das „Große Symbol“ bzw. „Große Siegel“ Mahamudra, welches durch Marpa auch nach Indien gebracht wurde, und für die letztere zu erkennende Realität steht, die mit Weisheit, Erleuchtung und Leere identisch ist. Dies wird vor allem durch die Meditation mithilfe von Mantren erreicht. [4]

Karma-Kagyüpa: Die Karma-Kagyüpa ist die bedeutendste Schule der Kagyüpa und hat auch im Westen zahlreiche Anhänger. Das geistliche Oberhaupt der Karma-Kagyüpa ist der Karmapa ("Ausführer der erleuchteten Aktivität"); er gilt nach dem Dalai Lama der Gelugpa als der zweithöchste religiöse Führer Tibets. Der Karmapa wird als Verkörperung des Mitgefühls angesehen. [4]

Dusum Khyenpa gilt als der Begründer der Schule, alle nachfolgenden Karmapas als Wiederverkörperung bzw. als Tulku, ein Wesen, das seine Wiederverkörperung selbst bestimmen kann. Der erste Karmapa gilt als der erste Tulku im Buddhismus. Um die Wiederverkörperung auffindbar zu machen, hinterlässt der Karmapa einen Brief mit Hinweisen. [4]

Weitere Linien innerhalb der Kagyüpa: [4]

  • Drikung- Kagyüpa: Diese Linie hat zwei spirituelle Führer, die auch als Tulkus gelten und den Ehrentitel Rinpoche („Kostbarer“) tragen.
  • Drukpa-Kagyüpa: die Staatsdoktrin in Bhutan.
  • Shangpa-Kagyüpa: lehrt eine besondere Interpretation der Mahamudra, die „Fünf Goldenen Lehren von Niguma“.

Nyingmapa

Die „Alte Richtung“ (Nyingmapa) entstand ab dem 10. Jahrhundert. Der Buddhismus blühte wieder auf, nachdem er seinen Einfluss auf Tibet phasenweise beinahe gänzlich verloren hatte. Dieses Aufblühen lag auch daran, dass es 1040 zur ersten großen Terma-Entdeckung kam. Terma sind Lehren, die vergraben wurden, um das Wissen erst nachfolgenden Generationen, die bereit für die Lehren waren, zur Verfügung zu stellen. In der Nyingmapa hat die Terma- Tradition eine Sonderstellung und ihre eigentliche Ausprägung erhielt die Nyingmapa im im 13. Jahrhundert unter Guru Chosbang, der viele Terma-Texte wiederentdeckte. [5]

Diese Schule ist weniger hierarchisch als die anderen Schule organisiert. Außerdem ist für die Linie eine eigene Klassifizierung der Wege zur Erleuchtung bezeichnend. Die höchste Form der Meditation wird im Dzogchen ("Große Vollkommenheit") gesehen. Eine in ihrer heute praktizierten Art im 18. Jahrhundert systematisierte Meditationsform, die auf Erkenntnis der eigenen Buddhanatur durch spontane Bewusstwerdung basiert. [5]

Unterdrückung durch China

Die chinesische Regierung erkennt den Unabhängigkeitsanspruch Tibets nicht an. Sie legitimiert die eigene Annexionspolitik mit dem Argument, dass Tibet in früheren Zeiten zu China gehört habe. Die Exilregierung im indischen Dharamsala kämpft erfolglos für die Souveränität Tibets. [6]

Nachdem der chinesische Revolutionär Mao Zedong 1950 die Macht ergriffen hatte, marschierten 80.000 Soldaten in Tibet ein. Die Rede war von einer „friedvollen Befreiuung Tibets“. Tibet konnte nicht einmal in der UNO Unterstützung finden und musste so Zwangsverhandlungen mit den Chinesen führen. China bekam die volle Souveränität über Tibet, Tibet wurden religiöse, kulturelle und auch politische Freiheiten zugesichert.

Doch China hielt sich nicht an ihr Abkommen und griff massiv in das politische Geschehen Tibets ein. 1959 kam es zu einem Volksaufstand seitens der Tibeter, die Chinesen reagierten mit Brutalität und der Dalai Lama musste nach Indien flüchten, wo er seitdem lebt.

Die Zahlen beziffern die Zahl der Toten bei den Unruhen auf 87.000 Tibeter, 80.000 weitere flohen. Der Kommunismus wurde in Tibet eingeführt und der Buddhismus und seine Anhänger unterdrückt.

1965 wurden diese Maßnahmen im Rahmen der „Kulturrevolution“ Maos verschärft, was einem bürgerkriegsähnlichen Feldzug gleichkam. 1,2 Millionen Tibeter starben in den nächsten Jahren, vor allem Intellektuelle und Funktionäre wurden gefoltert oder ermordet. 6500 Tempel und Klöster wurden zerstört und die meisten Mönche und Nonnen an der Religionsausübung gehindert.

1976 starb Mao Zedong. Es begann eine Zeit der allmählichen Liberalisierung, 1985 wurde Tibet für den Massentourismus geöffnet. Aufkommende Unruhen wurden weiterhin mit Waffengewalt niedergeschlagen.

Die Unterdrückung findet nun subtiler statt. China verfolgt eine einnehmende Einwanderungspolitik, die Exiltibeter als einen schleichenden Völkermord bewerten. Das religiöse Leben wird streng bewacht und limitiert. So ist auch der Besitz und Verbreitung von Bildern des Dalai Lama in Tibet verboten. Häufig kommt es zu Menschenrechtsverletzungen.

Der Untergang der tibetischen Kultur und der Verlust der tibetischen Identität werden befürchtet. Auch Tibet ist nicht gefeit gegen eine zunehmende Verweltlichung und das Volk ist nach jahrzehntelangen Kämpfen gelähmt. Arbeitslosigkeit, Alkoholismus etc. herrschen vor. Immer mehr Tibeter beherrschen weder ihre eigene Sprache noch zeigen sie Interesse an der eigenen Kultur.

Ein weiteres Problem ist der ökologische Raubbau (Tagebau, Abholzung, Atommüll), der die Landschaft Tibets irreparabel geschädigt hat.

Siehe auch

  • Buddhismus
  • Dalai Lama
  • Tantra

Fußnoten

Weblinks

Literatur

  • Nils Horn: "Buddhismus Grundwissen", Bookrix, 2015 (kostenloses Ebook)
  • Heinz Bechert: Der Buddhismus I: Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen. Kohlhammer, Stuttgart 2000. ISBN 3-17-015333-1.
  • Heinz Bechert, R. Gombrich: Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Beck, München 2002. ISBN 3-406-42138-5.
  • Bhikkhu Bodhi: In den Worten des Buddha. Verlag Beyerlein & Steinschulte, 2008. ISBN 9783931095789
  • Edward Conze: Der Buddhismus: Wesen und Entwicklung. 10. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1995. ISBN 3-17-013505-8.
  • Hansjörg Pfister: Philosophische Einführung in den frühen Buddhismus. Verlag Reith & Pfister, Bötzingen 2004. ISBN 3-9805629-9-9.
  • Helwig Schmidt-Glintzer: Die Reden des Buddha. dtv C. H. Beck, München 2005. ISBN 3-423-34242-0.
  • Wilhelm K. Essler, Ulrich Mamat: Die Philosophie des Buddhismus. 1. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Dezember 2005. ISBN 3-534-17211-6.
  • W. Rahula: Was der Buddha lehrt. 2. Auflage. Origo-Verlag, Bern 1982. ISBN 3-282-00038-3.
  • Verena Reichle: Die Grundgedanken des Buddhismus. 11. Auflage. S. Fischer-Verlag, Frankfurt 2003. ISBN 3-596-12146-9.
  • Hans W. Schumann: Handbuch Buddhismus: Die zentralen Lehren – Ursprung und Gegenwart. Diederichs, München 2000. ISBN 3-7205-2153-2.
  • Hans W. Schumann: Der historische Buddha – Leben und Lehre des Gotama. Diederichs, München 2004. ISBN 3-89631-439-4.
  • Gerhard Szczesny: Die eine Botschaft und die vielen Irrwege. Königshausen und Neumann, Würzburg 2004. ISBN 3-8260-2707-8.
  • Volker Zotz: Geschichte der buddhistischen Philosophie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996. ISBN 3-499-55537-9.
  • F.A.Z.-Hörbuch: Auf Siddhartas Spuren – Reisen zu den heiligen Stätten des Buddhismus. Frankfurt 2006. ISBN 3-89843-952-6.

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