Sukadev: Unterschied zwischen den Versionen

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===Su-Ka-Dev===
===Su-Ka-Dev===
Sukadev bedeutet also der Engel (Dev) der guten (Su) Freude (Ka).  
Sukadev bedeutet also der Engel (Dev) der guten (Su) Freude (Ka).
 
==Autobiografisches: Sukadev über seinen Weg zur Gelassenheit==
'''Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev'''
 
Jetzt geht es darum, wie ich meinen ganz persönlichen Königsweg zur Gelassenheit fand.  Es wird jetzt etwas autobiografisch. Ich werde dort einige Erlebnisse erzählen, die meinen Weg geprägt haben, und die verschiedenen Phasen, durch die ich durchgegangen bin. In Wirklichkeit haben sich die Phasen überlagert und überlappt, aber man kann durchaus verschiedene Phasen sehen, bis ich schließlich zu etwas gekommen bin, einen Weg, den ich wirklich für alle empfehlen kann. Ich bin spiritueller Aspirant und seit dreißig Jahren auch spiritueller Lehrer. Solange ich denken kann, bin ich auf einem spirituellen Weg der Selbsterfahrung, der Sehnsucht nach Gott und dem Wunsch, anderen Gutes zu tun. In meiner eigenen Praxis, im Umgang mit mir selbst und anderen, beim Unterrichten, Lehren, Beraten und Anleiten, bin ich durch verschiedene Phasen gegangen, bis ich schließlich einen Königsweg zur Gelassenheit gefunden habe. Und dieser hat sich als sehr effektiv auch beim Unterrichten gezeigt. Jeder kann diesen Weg gehen, jeder kann sehr schnell Resultate erfahren. Jeder kann lernen, gelassener mit sich selbst und anderen umgehen und dabei Freude zu spüren und Energie, um Gutes zu bewirken. Gelassenheit ist eines meiner Lebensthemen. Dieses Lebensthema ist entstanden aus zwei Aspekten meiner Persönlichkeit. Der eine ist ein gewisses cholerisches Temperament. Laut Ayurveda werde ich oft als Pitta klassifiziert, mit Neigung zu Ärger und Zorn. Ein zweiter Teil in mir hat Ahimsa als Ideal. Ich wollte schon immer niemandem wehtun. Schon als Kind empfand ich Tierliebe, konnte kein Tier, noch nicht mal Insekten, umbringen, habe niemals einen Menschen wirklich gehasst und ich konnte auch niemals einem Menschen länger böse sein. Ich hatte immer den Wunsch, anderen zu helfen und mein Leben dem Guten in anderen zu widmen. Diese beiden Grundströmungen schienen sich öfters zu widersprechen. Zum einen Ärger oder Zorn, wenn etwas nicht richtig war meiner Ansicht nach, andererseits Ahimsa, niemandem wehtun wollen. Manchmal konnte sich das auch verbinden. Der Wunsch, anderen zu helfen und zu sehen, dass Menschen sich dagegen auflehnten, dass ich etwas Gutes getan habe für andere. Um diese beiden Grundströmungen miteinander zu verbinden, bemühte ich mich um Gelassenheit, aber eben engagierte Gelassenheit. Innere Gelassenheit und großes Engagement, anderen zu helfen. Ich kann sagen, dass ich eine glückliche Kindheit hatte. Mindestens die ersten Jahre habe ich in sehr positiver Erinnerung. Ich hatte liebevolle Eltern, einen jüngeren und einen älteren Bruder, gut, mit dem es halt auch einmal brüderliche Zwistigkeiten gab, aber wir haben uns insgesamt sehr gut verstanden. Ich bin aufgewachsen in einem kindlichen christlichen Glauben, bin regelmäßig in den Kindergottesdienst gegangen, war gut aufgehoben auch mit Freunden und Verwandten und Großeltern, Tanten usw. Die Welt war also in Ordnung. Dennoch, wenn ich nicht bekommen habe, was ich wollte, wurde ich ärgerlich. Ich hatte durchaus ein cholerisches Temperament, mit einer Neigung zu Ärger und Zorn. Schon als Baby soll ich lauter und häufiger geschrien haben als meine beiden Brüder. Und ich bin auch aufgewachsen in dieser altmodischen Erziehung, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Und das wollte ich nicht. Um das nicht essen zu müssen, musste ich mich übergeben. Soweit ging es also bei mir, wenn ich etwas nicht bekommen habe, dann wurde ich furchtbar ärgerlich. Auch sonst, wenn ich nicht bekam, was ich wollte, wurde ich ärgerlich, verließ den Raum und schlug Türen zu. Da kann ich mich zum Teil noch daran erinnern und meine Verwandten haben mir das so bestätigt. So kam ich dann schon recht früh zum ersten Schritt für Gelassenheit und der heißt, Beschränkung auf Weniges, das aber mit Vehemenz. Mein erster Schritt gegen meine Neigung zum Ärger war – und das war schon als sieben-, acht-, neunjähriges Kind – Beschränkung auf Weniges, aber wenn ich dann etwas wollte, dann habe ich es mit Vehemenz verfolgt. Und das war meist eine recht erfolgreiche Strategie, sowohl gegenüber anderen als auch im Umgang mit mir selbst. Andere haben sich oft in Kleinigkeiten verloren, sich um Verschiedenes gekümmert. Ich habe mir überlegt, was mir wirklich wichtig ist, und es dann meist durchgesetzt, denn in vielem anderen konnte ich dann nachgeben. Des Weiteren, ich wollte nicht fremdbestimmt sein. Dass andere mir sagen würden, was ich zu tun habe, das war mir unerträglich. Also habe ich antizipiert, was von mir erwartet wurde. Sobald ich das halbwegs verstehen und nachvollziehen konnte, habe ich mich daran gehalten. So wurde ich insgesamt ein relativ braves Kind, sowohl in der Familie als auch in der Schule. Die Note im Betragen war meistens sehr gut oder gut. Trotzdem oder vielleicht deshalb habe ich meist bekommen, was ich wollte. Wenn ich schon mal etwas wollte, dann war das ein berechtigtes Anliegen und da wussten auch die anderen, da würde ich mich durchsetzen. Ich kann mich erinnern, ich wurde auch mal zum Klassensprecher gewählt, dort haben wir Gemeinsames organisiert. Ich habe mich öfters auch dafür verantwortlich gefühlt, dass die Klasse sich normalerweise benommen hat. Aber dann, wenn wir etwas wollten, haben wir es auch bekommen. Wir haben uns durchgesetzt, wann immer wir etwas durchsetzen wollten. Ich habe auch schon mal einen Klassenstreik bei einem Lehrer durchgesetzt, bis wir das bekommen haben, was wir wollten. Später als Jugendlicher habe ich irgendwann den Entschluss gefasst, ich will Vegetarier werden. Ich bin an den Mittagstisch gegangen – ich kann mich da heute noch daran erinnern -  und habe gesagt: „Ab heute werde ich Zuhause kein Fleisch mehr essen.“ Das war damals etwas ganz Schräges und Außergewöhnliches. Meine Eltern hatten erst gedacht, dann würde ich krank werden. Aber meine Eltern wussten, da war nichts daran zu ändern. Wenn ich mir was in den Kopf gesetzt hatte, da konnte man nichts daran ändern, egal, wie viel man mir zuredete. So wurde ich dann von einem Tag auf den anderen Vegetarier und meine Mutter musste künftig vegetarisch kochen. Meine Mutter war dabei klug und sagte dann auch noch: „Gut, wenn du Vegetarier sein willst, dann musst du das auch so zum Ausdruck bringen, keine Süßigkeiten mehr, keine Schokolade, du musst jetzt Vollkorn essen und Salat und Gemüse.“ Dazu war ich dann auch bereit, obgleich ich bis dahin Gemüse nicht gemocht hatte, Salat auch nicht und eigentlich nur Zuckersachen geliebt habe. Oder einmal, ich habe irgendwann begonnen zu reiten, wollte ich nicht mehr in den gemeinsamen Familienurlaub in die Skiferien gehen. Und so habe ich mich als Fünfzehnjähriger schon durchgesetzt und habe gesagt: „Ich gehe nicht in die gemeinsamen Ferien.“ Da war auch nichts mehr zu machen. Stattdessen habe ich die Reiterferien alleine mitgemacht. So habe ich insgesamt meine Eltern als recht antiautoritär erlebt, denn meistens habe ich ja getan, was von mir erwartet wurde. Ich bin nicht zu spät ins Bett gegangen, nicht zu spät nach Hause gekommen, habe nicht geraucht, keinen Alkohol getrunken usw. Mein jüngerer Bruder würde den Erziehungsstil meiner Eltern vermutlich etwas anders beschreiben, aber gerade deshalb, weil ich meistens brav war, habe ich dann, wenn ich mal was wollte, es bekommen. Allerdings, durch diese Fixierung, dass ich erfolgreich sein müsste, wenn ich etwas angehen würde, kam auch ein gewisser Erfolgsdruck. Und die Misserfolgstoleranz bei mir wurde eher noch geringer. Auch eine gewisse Schüchternheit und Lampenfieber verstärkten sich, denn wenn ich mich schon mal um etwas kümmern würde, dann müsste ich ja auch erfolgreich dabei sein. So kam diese Strategie auch an ihre Grenzen. Z.B. ich kann mich erinnern an Fußballspiele, die man ja als Junge immer gemacht hat. Manchmal war es mir da egal, ob meine Mannschaft gewinnen würde, ich habe mich relativ entspannt eingesetzt, war meistens der Verteidiger. Aber einmal wollte ich unbedingt gewinnen, habe einen sehr großen Einsatz gezeigt. Dann kam es zum Pressschlag gegenüber jemanden, der mehrere Jahre älter war als ich. Das heißt, wir haben gleichzeitig heftig gegen den Ball getreten. Ich hatte eine Knieverletzung, das Knie war geschwollen, ich hatte einen furchtbaren Schmerz. Ich verbrachte mehrere Wochen im Krankenhaus und für zwei Monate konnte ich kein Gewicht auf den Fuß geben.
Auch der Umgang mit Tieren hat mich auf meinem Weg zur Gelassenheit sehr geprägt. Ich hatte eine Katze, die ich dressierte und die fast wie ein Hund neben mir laufen konnte und auf meine Schulter sprang auf Kommando. Ich hatte öfters mal einen Hund in Pflege von meinem Onkel und meiner Tante, ich bekam ein eigenes Pferd. Und da war es natürlich gut, meine eigenen Emotionen etwas unter Kontrolle zu haben. Da werde ich später noch ausführlicher darauf eingehen. Auf gewisse Weise kann ich sagen, diese erste Strategie cholerisches Temperament in Verbindung zu bringen mit großem Engagement für die Menschheit, immer mit dem Wunsch, niemanden zu verletzen, und dabei hartnäckig klare Ziele zu verfolgen, diese erste Strategie ist etwas, was mir natürlich auch geblieben ist. In vielem nachgeben, aber das, was mir wichtig ist, dann auch geschickt umsetzen. Und auch das ist etwas, was du selbst überlegen kannst, ob du diese Strategie auch teilweise übernehmen kannst. Ich bin zwar auch an Grenzen gestoßen mit dieser Strategie, aber zunächst einmal war das eine gute Strategie, die ich dir auch durchaus ans Herz legen kann. Öfters mal überlegen, wenn du irgendetwas willst: Ist es wert, dem wirklich nachzugehen? Ist es wert, um jede Kleinigkeit zu kämpfen? Ist es wert, wegen allem Auseinandersetzungen zu haben? Oder ist es besser, neunmal nachzugeben, um das zehnte Mal sich durchzusetzen? Ist es besser, viele kleine Wünsche nicht zu beachten, um den einen großen erfüllt zu bekommen?  Als kleine Übung letztlich, öfters mal überlegen: „Was will ich? Worum geht es mir wirklich? Und wie kann ich das mit Intensität verfolgen? Und wann gibt es kleine, gar nicht so wichtige Wünsche, wie könnte ich dort nachgeben?“ Das kann im Umgang mit deinem Partner sein. Vielleicht streitest du dich um Kleinigkeiten mit deinem Partner. Überlege, ist es dir das wirklich wert? Ist es wirklich wert, dass du dich um jede Kleinigkeit streitest? Schaue viel mehr, bei wie vielen Dingen du nicht einfach nachgeben könntest. Bei wie vielen Dingen könntest du einfach überlegen: Was will dein Partner? Was braucht dein Partner? Wo es nicht so viel Aufwand ist, gib nach, erfülle seine Wünsche. Dann wird natürlich dein Partner bei anderen Dingen, die dir wichtig sind, nachgeben. Auch im Umgang mit Kollegen, auch dort kannst du überlegen, was ist dir wirklich wichtig, und das kannst du auch kommunizieren. Und bei vielen anderen Dingen, die vielleicht für deine Kollegen wichtiger sind und für dich weniger wichtig, dort kannst du überlegen: „Ja, da könnte ich doch nachgeben. Da könnte ich kleine Gefallen tun.“ Manchmal ist es gut, fünf kleine Gefallen zu tun, und dann tun dir die anderen einen Gefallen und dieser eine Gefallen ist dir zehnmal so wichtig, wie die fünf kleinen Gefallen, die du getan hast. Das gilt in so vielen verschiedenen Richtungen. Also, überlege selbst: Was ist dir besonders wichtig? Setze dich dort durch, soweit es geht. Und was ist vielleicht anderen wichtig und dir nicht so wichtig? Dort gib nach.


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 1. April 2016, 18:14 Uhr

Sukadev, (Sanskrit सुकदेव sukadeva), heißt der mit guter Freude strahlt. Su heißt gut. Ka heißt heißt unter anderem Freude. Deva heißt Engel, der Strahlende. Sukadeva kann man also auch als Wonneengel, Engel der Freude übersetzen. Sukadev ist der spirituelle Name des Gründers von Yoga Vidya. Mehr über Sukadev findest du unter dem Hauptartikel Sukadev Volker Bretz.

Sukadev - der mit guter Freude strahlt

Manchmal ist Sukadev auch die Schreibweise für Shukadeva oder auch für Sukhadeva. Shukadeva war der Sohn von Vyasa, einer der großen Heiligen, Yogis und Meister in Mahabharata und Puranas. Shukadeva heißt Papageiengott: Shuka heißt Papagei, Deva kann man hier als Gott, auch als Engel, übersetzen. Shuka soll ausdrücken: Shukadeva hat nichts aus seinem Ego heraus gesprochen, sondern das, was Gott im eingegeben hat. Shukadeva war Sprachrohr Gottes.

Sukadev ist auch eine Schreibweise für Sukhadeva, Engel der Freude. Deva heißt Engel, Gott. Sukha heißt Vergnügen, Freude. So ist Sukhadeva auch der Wonneengel. Sukadev als Gründer von Yoga Vidya leitet sich von allen dreien her: Auf seinem ursprünglichen Yogalehrer Ausbildungszertifikat steht "Sukhadev". Auf seinem Acharya Zertifikat steht aber "Sukadev". Und viele sprechen seinen Namen "Shukadeva" aus. Aber wenn man bei der Schreibweise "Sukadev" bzw. Sukadeva bleibt, heißt das "der Engel der guten Freude".

Sukadev über seinen Namen "Sukadev"

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sukadev

Ich werde oft gefragt, was mein Name eigentlich bedeutet und wo er herkommt. Ich werde manchmal gefragt: „Sollte man nicht Shukadev sagen oder Sukhadev?“ Geschrieben werde ich ja Sukadev. Aber was heißt Sukadev? Die Schwierigkeit ist, dass es so wie mein Name geschrieben wird eigentlich gar kein Sanskrit-Wort gibt. Aber warum ist dem so?

Als ich meine Yogalehrerausbildung mitgemacht hatte, habe ich einen Namen bekommen. Ich wurde Sukhadev genannt und mit „h“ geschrieben. Auf der Yogalehrerausbildung wurde mir die Bedeutung des Namens gesagt, „Engel der Wonne“. Sukhadeva: Deva – Engel oder auch Gott, strahlend, leuchtend. Und Sukha heißt eben Freude, Wonne, Glück. Sukhadeva wäre also Engel der Wonne. Als ich später die fortgeschrittene Yogalehrerausbildung bei Swami Vishnu gemacht habe, hat er meinen Namen „Sukadev“ schreiben lassen und hat gerne von mir gesprochen als derjenige, der der Heilige aus dem Bhagavatam wäre. Er hat oft Geschichten erzählt von Shukadev.

Shukadev, er wird auch einfach Shuka genannt, ist der große Heilige aus dem Bhagavatam, der schon von Kindheit an tiefe spirituelle Erfahrungen gemacht hat, sehr früh Gott verwirklicht hatte, der Jnana und Bhakti miteinander verbunden hatte, der große Sohn von Vyasa.

Auf der Yogalehrerausbildung wurde ich also Sukadev genannt, das ist Engel der Wonne, und Swami Vishnu selbst hat mich als Sukadev bezeichnet, aber gesagt, dass der Name von Shukadeva kam aus der Bhagavatam. Und so habe ich letztendlich einen Kompromiss und heiße jetzt Sukadev und sage, mein Name ist „der Engel der Wonne“. Bis heute habe ich mich nicht ganz entschieden, ob ich jetzt mehr zu Sukhadev werde oder Shukadeva, also mit Shuka und nicht mit Sukha. Und letztlich ist das auch so ein bisschen das, was den ganzheitlichen Yoga ausmacht: weder das eine, noch das andere, sondern beides miteinander verbinden.

Und so kann man sagen, ich weiß gar nicht, wie man meinen Namen richtig schreibt. Wenn man mich bitten würde, meinen Namen auf Devanagari zu schreiben, müsste ich mich entweder für Shukadev oder für Sukhadev entscheiden oder ich würde eben ein neues Wort kreieren, und einfach nur Sukadev schreiben. Aber ich werde noch weiter forschen, vielleicht kommt mir irgendeine Idee, wo Sukadev auch so ist und vielleicht gibt es ja sogar das Wort „Suka“ ohne „h“ und ohne „Sh“, Sanskrit ist ja sehr umfassend.

In diesem Sinne, nenne ich mich Sukadev, was eine Mischung von Sukhadev und Engel der Wonne ist. Und bemühe mich, Freude zu strahlen, ich sehe meine Mission darin, anderen Menschen auf dem spirituellen Weg weiterzuhelfen, das Licht des Selbst spürbar zu machen, ich will Menschen etwas glücklicher, freudevoller machen, auch wenn mir das nicht immer so rein gelingt, aber ich bemühe mich, und zum anderen ist für mich tatsächlich auch der Shukadev, der Shukadeva, aus der Bhagavatam ein großes Ideal und in vielerlei Hinsicht habe ich mich auch deshalb mit Shukadeva identifizieren können, weil ich auch sehr früh mit Yoga begonnen habe und schon sehr früh mystische Erfahrungen hatte. Aber natürlich, Shukadeva hat dann relativ zügig Gott vollständig verwirklicht, ich dagegen bin weiter auf dem spirituellen Weg und bin jetzt nicht mehr ganz so jung wie Shukadeva in der Bhagavatam beschrieben wird. In diesem Sinne gehört beides zu mir.

Bedeutung der drei Silben Su - Ka - Dev

Su

Su steht für gut. Su heißt gut, ausgezeichnet, richtig, tugendhaft, auch schön, leicht und richtig. Su wird meist verwendet als Präfix, also als Vorsilbe.

Ka

Ka ist zunächst eine Silbe. Ka ist auch die Bezeichnung eines Buchstabens, nämlich des ersten Konsonanten im Sanskrit Alphabet, nämlich क. Ka kann sein ein Fragewort und bedeuten was, wer oder welches. Ka kann auch ein Suffix sein, also eine Nachsilbe und kann die Verkleinerung und Ähnlichkeit bedeuten, also z.B. Putraka, kleiner Sohn, oder auch das Adjektiv: Sattvika, das Sattwige. Suka könnte also z.B. heißen das kleine Gute, oder auch gut.

Ka ist aber auch ein Sanskrit Substantiv, zwar ein nicht so häufiges Substantiv. Ka als eigenständiges Wort bedeutet Freude, Glück, auch Strahlen, Leuchten, Licht. Ka ist auch ein Beiname von Brahman, von Vishnu, von Yama und Prajapati.

Dev

Dev ist die verkürzte Schreibweise und Sprechweise von Deva. Das Sanskritwort Deva bedeutet Lichtwesen, scheinend, strahlend. Deva als Adjektiv bedeutet auch himmlich, göttlich. Deva wird meist übersetzt als Engel, Gott, Gottheit. Deva wird im Hindi meist verkürzt zu Dev. Bei spirituellen Namen wird oft das Wort Deva verkürzt in die Hindi Aussprache Dev. So sagt man Brahmadev und eben auch Sukadev.

Su-Ka-Dev

Sukadev bedeutet also der Engel (Dev) der guten (Su) Freude (Ka).

Autobiografisches: Sukadev über seinen Weg zur Gelassenheit

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev

Jetzt geht es darum, wie ich meinen ganz persönlichen Königsweg zur Gelassenheit fand. Es wird jetzt etwas autobiografisch. Ich werde dort einige Erlebnisse erzählen, die meinen Weg geprägt haben, und die verschiedenen Phasen, durch die ich durchgegangen bin. In Wirklichkeit haben sich die Phasen überlagert und überlappt, aber man kann durchaus verschiedene Phasen sehen, bis ich schließlich zu etwas gekommen bin, einen Weg, den ich wirklich für alle empfehlen kann. Ich bin spiritueller Aspirant und seit dreißig Jahren auch spiritueller Lehrer. Solange ich denken kann, bin ich auf einem spirituellen Weg der Selbsterfahrung, der Sehnsucht nach Gott und dem Wunsch, anderen Gutes zu tun. In meiner eigenen Praxis, im Umgang mit mir selbst und anderen, beim Unterrichten, Lehren, Beraten und Anleiten, bin ich durch verschiedene Phasen gegangen, bis ich schließlich einen Königsweg zur Gelassenheit gefunden habe. Und dieser hat sich als sehr effektiv auch beim Unterrichten gezeigt. Jeder kann diesen Weg gehen, jeder kann sehr schnell Resultate erfahren. Jeder kann lernen, gelassener mit sich selbst und anderen umgehen und dabei Freude zu spüren und Energie, um Gutes zu bewirken. Gelassenheit ist eines meiner Lebensthemen. Dieses Lebensthema ist entstanden aus zwei Aspekten meiner Persönlichkeit. Der eine ist ein gewisses cholerisches Temperament. Laut Ayurveda werde ich oft als Pitta klassifiziert, mit Neigung zu Ärger und Zorn. Ein zweiter Teil in mir hat Ahimsa als Ideal. Ich wollte schon immer niemandem wehtun. Schon als Kind empfand ich Tierliebe, konnte kein Tier, noch nicht mal Insekten, umbringen, habe niemals einen Menschen wirklich gehasst und ich konnte auch niemals einem Menschen länger böse sein. Ich hatte immer den Wunsch, anderen zu helfen und mein Leben dem Guten in anderen zu widmen. Diese beiden Grundströmungen schienen sich öfters zu widersprechen. Zum einen Ärger oder Zorn, wenn etwas nicht richtig war meiner Ansicht nach, andererseits Ahimsa, niemandem wehtun wollen. Manchmal konnte sich das auch verbinden. Der Wunsch, anderen zu helfen und zu sehen, dass Menschen sich dagegen auflehnten, dass ich etwas Gutes getan habe für andere. Um diese beiden Grundströmungen miteinander zu verbinden, bemühte ich mich um Gelassenheit, aber eben engagierte Gelassenheit. Innere Gelassenheit und großes Engagement, anderen zu helfen. Ich kann sagen, dass ich eine glückliche Kindheit hatte. Mindestens die ersten Jahre habe ich in sehr positiver Erinnerung. Ich hatte liebevolle Eltern, einen jüngeren und einen älteren Bruder, gut, mit dem es halt auch einmal brüderliche Zwistigkeiten gab, aber wir haben uns insgesamt sehr gut verstanden. Ich bin aufgewachsen in einem kindlichen christlichen Glauben, bin regelmäßig in den Kindergottesdienst gegangen, war gut aufgehoben auch mit Freunden und Verwandten und Großeltern, Tanten usw. Die Welt war also in Ordnung. Dennoch, wenn ich nicht bekommen habe, was ich wollte, wurde ich ärgerlich. Ich hatte durchaus ein cholerisches Temperament, mit einer Neigung zu Ärger und Zorn. Schon als Baby soll ich lauter und häufiger geschrien haben als meine beiden Brüder. Und ich bin auch aufgewachsen in dieser altmodischen Erziehung, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Und das wollte ich nicht. Um das nicht essen zu müssen, musste ich mich übergeben. Soweit ging es also bei mir, wenn ich etwas nicht bekommen habe, dann wurde ich furchtbar ärgerlich. Auch sonst, wenn ich nicht bekam, was ich wollte, wurde ich ärgerlich, verließ den Raum und schlug Türen zu. Da kann ich mich zum Teil noch daran erinnern und meine Verwandten haben mir das so bestätigt. So kam ich dann schon recht früh zum ersten Schritt für Gelassenheit und der heißt, Beschränkung auf Weniges, das aber mit Vehemenz. Mein erster Schritt gegen meine Neigung zum Ärger war – und das war schon als sieben-, acht-, neunjähriges Kind – Beschränkung auf Weniges, aber wenn ich dann etwas wollte, dann habe ich es mit Vehemenz verfolgt. Und das war meist eine recht erfolgreiche Strategie, sowohl gegenüber anderen als auch im Umgang mit mir selbst. Andere haben sich oft in Kleinigkeiten verloren, sich um Verschiedenes gekümmert. Ich habe mir überlegt, was mir wirklich wichtig ist, und es dann meist durchgesetzt, denn in vielem anderen konnte ich dann nachgeben. Des Weiteren, ich wollte nicht fremdbestimmt sein. Dass andere mir sagen würden, was ich zu tun habe, das war mir unerträglich. Also habe ich antizipiert, was von mir erwartet wurde. Sobald ich das halbwegs verstehen und nachvollziehen konnte, habe ich mich daran gehalten. So wurde ich insgesamt ein relativ braves Kind, sowohl in der Familie als auch in der Schule. Die Note im Betragen war meistens sehr gut oder gut. Trotzdem oder vielleicht deshalb habe ich meist bekommen, was ich wollte. Wenn ich schon mal etwas wollte, dann war das ein berechtigtes Anliegen und da wussten auch die anderen, da würde ich mich durchsetzen. Ich kann mich erinnern, ich wurde auch mal zum Klassensprecher gewählt, dort haben wir Gemeinsames organisiert. Ich habe mich öfters auch dafür verantwortlich gefühlt, dass die Klasse sich normalerweise benommen hat. Aber dann, wenn wir etwas wollten, haben wir es auch bekommen. Wir haben uns durchgesetzt, wann immer wir etwas durchsetzen wollten. Ich habe auch schon mal einen Klassenstreik bei einem Lehrer durchgesetzt, bis wir das bekommen haben, was wir wollten. Später als Jugendlicher habe ich irgendwann den Entschluss gefasst, ich will Vegetarier werden. Ich bin an den Mittagstisch gegangen – ich kann mich da heute noch daran erinnern - und habe gesagt: „Ab heute werde ich Zuhause kein Fleisch mehr essen.“ Das war damals etwas ganz Schräges und Außergewöhnliches. Meine Eltern hatten erst gedacht, dann würde ich krank werden. Aber meine Eltern wussten, da war nichts daran zu ändern. Wenn ich mir was in den Kopf gesetzt hatte, da konnte man nichts daran ändern, egal, wie viel man mir zuredete. So wurde ich dann von einem Tag auf den anderen Vegetarier und meine Mutter musste künftig vegetarisch kochen. Meine Mutter war dabei klug und sagte dann auch noch: „Gut, wenn du Vegetarier sein willst, dann musst du das auch so zum Ausdruck bringen, keine Süßigkeiten mehr, keine Schokolade, du musst jetzt Vollkorn essen und Salat und Gemüse.“ Dazu war ich dann auch bereit, obgleich ich bis dahin Gemüse nicht gemocht hatte, Salat auch nicht und eigentlich nur Zuckersachen geliebt habe. Oder einmal, ich habe irgendwann begonnen zu reiten, wollte ich nicht mehr in den gemeinsamen Familienurlaub in die Skiferien gehen. Und so habe ich mich als Fünfzehnjähriger schon durchgesetzt und habe gesagt: „Ich gehe nicht in die gemeinsamen Ferien.“ Da war auch nichts mehr zu machen. Stattdessen habe ich die Reiterferien alleine mitgemacht. So habe ich insgesamt meine Eltern als recht antiautoritär erlebt, denn meistens habe ich ja getan, was von mir erwartet wurde. Ich bin nicht zu spät ins Bett gegangen, nicht zu spät nach Hause gekommen, habe nicht geraucht, keinen Alkohol getrunken usw. Mein jüngerer Bruder würde den Erziehungsstil meiner Eltern vermutlich etwas anders beschreiben, aber gerade deshalb, weil ich meistens brav war, habe ich dann, wenn ich mal was wollte, es bekommen. Allerdings, durch diese Fixierung, dass ich erfolgreich sein müsste, wenn ich etwas angehen würde, kam auch ein gewisser Erfolgsdruck. Und die Misserfolgstoleranz bei mir wurde eher noch geringer. Auch eine gewisse Schüchternheit und Lampenfieber verstärkten sich, denn wenn ich mich schon mal um etwas kümmern würde, dann müsste ich ja auch erfolgreich dabei sein. So kam diese Strategie auch an ihre Grenzen. Z.B. ich kann mich erinnern an Fußballspiele, die man ja als Junge immer gemacht hat. Manchmal war es mir da egal, ob meine Mannschaft gewinnen würde, ich habe mich relativ entspannt eingesetzt, war meistens der Verteidiger. Aber einmal wollte ich unbedingt gewinnen, habe einen sehr großen Einsatz gezeigt. Dann kam es zum Pressschlag gegenüber jemanden, der mehrere Jahre älter war als ich. Das heißt, wir haben gleichzeitig heftig gegen den Ball getreten. Ich hatte eine Knieverletzung, das Knie war geschwollen, ich hatte einen furchtbaren Schmerz. Ich verbrachte mehrere Wochen im Krankenhaus und für zwei Monate konnte ich kein Gewicht auf den Fuß geben. Auch der Umgang mit Tieren hat mich auf meinem Weg zur Gelassenheit sehr geprägt. Ich hatte eine Katze, die ich dressierte und die fast wie ein Hund neben mir laufen konnte und auf meine Schulter sprang auf Kommando. Ich hatte öfters mal einen Hund in Pflege von meinem Onkel und meiner Tante, ich bekam ein eigenes Pferd. Und da war es natürlich gut, meine eigenen Emotionen etwas unter Kontrolle zu haben. Da werde ich später noch ausführlicher darauf eingehen. Auf gewisse Weise kann ich sagen, diese erste Strategie cholerisches Temperament in Verbindung zu bringen mit großem Engagement für die Menschheit, immer mit dem Wunsch, niemanden zu verletzen, und dabei hartnäckig klare Ziele zu verfolgen, diese erste Strategie ist etwas, was mir natürlich auch geblieben ist. In vielem nachgeben, aber das, was mir wichtig ist, dann auch geschickt umsetzen. Und auch das ist etwas, was du selbst überlegen kannst, ob du diese Strategie auch teilweise übernehmen kannst. Ich bin zwar auch an Grenzen gestoßen mit dieser Strategie, aber zunächst einmal war das eine gute Strategie, die ich dir auch durchaus ans Herz legen kann. Öfters mal überlegen, wenn du irgendetwas willst: Ist es wert, dem wirklich nachzugehen? Ist es wert, um jede Kleinigkeit zu kämpfen? Ist es wert, wegen allem Auseinandersetzungen zu haben? Oder ist es besser, neunmal nachzugeben, um das zehnte Mal sich durchzusetzen? Ist es besser, viele kleine Wünsche nicht zu beachten, um den einen großen erfüllt zu bekommen? Als kleine Übung letztlich, öfters mal überlegen: „Was will ich? Worum geht es mir wirklich? Und wie kann ich das mit Intensität verfolgen? Und wann gibt es kleine, gar nicht so wichtige Wünsche, wie könnte ich dort nachgeben?“ Das kann im Umgang mit deinem Partner sein. Vielleicht streitest du dich um Kleinigkeiten mit deinem Partner. Überlege, ist es dir das wirklich wert? Ist es wirklich wert, dass du dich um jede Kleinigkeit streitest? Schaue viel mehr, bei wie vielen Dingen du nicht einfach nachgeben könntest. Bei wie vielen Dingen könntest du einfach überlegen: Was will dein Partner? Was braucht dein Partner? Wo es nicht so viel Aufwand ist, gib nach, erfülle seine Wünsche. Dann wird natürlich dein Partner bei anderen Dingen, die dir wichtig sind, nachgeben. Auch im Umgang mit Kollegen, auch dort kannst du überlegen, was ist dir wirklich wichtig, und das kannst du auch kommunizieren. Und bei vielen anderen Dingen, die vielleicht für deine Kollegen wichtiger sind und für dich weniger wichtig, dort kannst du überlegen: „Ja, da könnte ich doch nachgeben. Da könnte ich kleine Gefallen tun.“ Manchmal ist es gut, fünf kleine Gefallen zu tun, und dann tun dir die anderen einen Gefallen und dieser eine Gefallen ist dir zehnmal so wichtig, wie die fünf kleinen Gefallen, die du getan hast. Das gilt in so vielen verschiedenen Richtungen. Also, überlege selbst: Was ist dir besonders wichtig? Setze dich dort durch, soweit es geht. Und was ist vielleicht anderen wichtig und dir nicht so wichtig? Dort gib nach.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

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