Kamadeva: Unterschied zwischen den Versionen
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==Kamadeva in den indischen Schriften== | ==Kamadeva in den indischen Schriften== |
Version vom 24. Oktober 2014, 10:25 Uhr
Kamadeva (Sanskrit Devanagari कामदेव IAST Kāmadeva) ist in der indischen Mythologie der Liebesgott, der mit seinen fünf Blütenpfeilen die Herzen der Menschen zu treffen versucht.
Kamadeva wird auch Pushpadhanus "Blütenbogen" genannt. Weitere Namen für den indischen Liebesgott Kamadeva sind:
- Ananga "Körperlos": Kamadeva kommt unsichtbar, scheinbar aus dem Nichts
- Manoja und Manobhava "Gedankengeboren": Kamadeva ist zunächst stark im Geist bzw. im Herzen, in den Emotionen
- Manmatha "Quirler": Er quirlt das ganze Leben durcheinander, mischt alles neu auf, danach ist nichts mehr gleich.
- Kama, Wunsch, Begierde, sexuelles Verlangen, Leidenschaftliche Liebe
- Pradyumna
Kamadeva in den indischen Schriften
Kamadeva entspricht Amor der römischen und Eros der griechischen Mythologie. Kama, der Gott der Liebe, war bereits in vedischer Zeit bekannt. Späterer Auffassung nach ist er der Sohn von Vishnu. Er trägt einen Bogen aus Blumen und fünf Pfeile (die fünf Sinne), die er auf die Verliebten abschießt. Er reitet auf einem Papagei, dem Symbol der Sinnlichkeit.
Kamadeva, Parvati und Shiva
Laut einem Mythos richtete Kama im Auftrag der Devas (Engel) einst seinen Pfeil auf Shiva, der sich in Meditation befand. Kama wollte bezwecken, dass er sich Parvati zuwendet, da die Götter durch einen machtvollen Asura bedroht wurden. Den Göttern war von Vishnu gesagt worden, dass dieser Asura (Dämon) der allein durch einen Sohn Shivas vernichtet werden konnte. Shiva, der nichts von Kamas unterfangen wusste, warf ihm einen zornigen Blick zu, woraufhin er zu Asche wurde. Rati, Kamadevas Frau, wandte sich an Shiva, bat um Vergebung. So erweckte Shiva Kamadeva ihn wieder zum Leben. Seitdem wandelt Kamadeva als Gott der leidenschaftlichen wie auch der reinen Liebe. Ein neuer Körper wurde dem Kamadeva jedoch nicht mehr zuteil. Seitdem kommt Kamadeva unsichtbar daher...
Anschließend übte Parvati intensive spirituelle Praxis, Tapas, Pranayama, Puja und Meditation. So wurde Shiva doch auf Parvati aufmerksam, die beiden fanden sich und heirateten schließlich. Der Tag ihrer Hochzeit wird als Shivaratri bzw. Mahashivaratri bezeichnet, und jedes Jahr im Februar/März gefeiert.
Psychologische und spirituelle Interpretation von Kamadeva
Die Asche kann auch als das Verlangen nach relativen Freuden gedeutet werden, die entsteht wenn diese auf dem spirituellen Weg verbrannt werden. Demgegenüber wahrt das Verlangen als evolutionäre Kraft Konstanz, Beständigkeit. Somit ist das Verlangen, die Leidenschaft an sich neutral, die Qualität richtet sich nach seiner Orientierung.
Kamadeva gilt als Engel. So kann man sagen, dass auch leidenschaftliche Liebe göttlich sein kann. Kamadeva kann in Versuchung führen, einen Aspiranten von seinem Weg abhalten. Kamadeva kann jedoch auch, wie im Fall von Parvati und Shiva, zu göttlicher Vereinigung verhelfen und Vorstufe intensiver spiritueller Praxis sein.