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Version vom 1. September 2014, 06:22 Uhr
Tadiw ist eine Upanishad des Oupnek'hat, die auf die Bedeutung Purushas, als dem Höchsten Wesen hinweist.
Tadiw (Tad eva, Vaj. Samh. 32, 1-12)
Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 995 - 998.
Vgl. zur Erklärung dieses Liedes Allg. Gesch. d. Phil. I, 291-294, und in betreff der eingeschobenen Verse ebenda S. 132-133. 191.
2. Alle Zeitteile entsprangen
3. Nicht ist ein Ebenbild dessen,
- Der da heißt große Herrlichkeit.
- [1]Als goldner Keim ging er hervor zu Anfang;
- Geboren kaum, war einziger Herr der Welt er;
- Er festigte die Erde und den Himmel, -
- Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
[2]Der, wenn sie atmet, wenn sie schließt die Augen,
- Die Lebewelt regiert als einz'ger König,
- Zweifüßler hier beherrschend und Vierfüßler, -
- Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
[3]Durch dessen Macht dort die beschneiten Berge,
- Das Meer, der Weltstrom ist, von dem sie fabeln,
- Des Arme dort die Himmelspole sind, -
- Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
[4]Der Odem gibt und Kraft gibt, er, dem alle,
- Wenn er befiehlt, gehorchen, auch die Götter,
- Des Abglanz das Unsterbliche, der Tod ist, -
- Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
[5]Nich schäd'ge er uns, der der Erde Schöpfer,
- Der auch den Himmel schuf, wahrhaft an Satzung,
- Der auch erschuf die glanzreich großen Wasser, -
- wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
[6]Er, über dem nichts Höh'res ist vorhanden,
- Der eingegangen in die Wesen alle,
- Prajapati, mit Kindern sich beschenkend,
- Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.
[7]Indra, der Fürst, und Varuna, der König,
- Die schufen für dich diesen [Soma-]Trank zu Anfang;
- Sie trinken beide, und ich trinke ihnen nach,
- Die Göttin Rede labe an dem Soma sich.
4. Er ist der Gott in allen Weltenräumen,
- Vordem geboren und im Mutterleib;
- Er ward geboren, wird geboren werden,
- Ist in den Menschen und allgegenwärtig.
5. Er, der entstanden ist vor allem anderen,
- Der sich zu allen Wesen umgestaltet,
- Prajapati, mit Kindern sich beschenkend,
- Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.
6. [8]Durch den der Himmelsraum, der Erde Festen,
- Der Sonne Glanz, das Firmament gestützt sind,
- Und der im Mittelreich den Luftraum ausmißt, -
- Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
7. [9]Zu dem aufschau'n die Kämpfer beider Heere,
- Auf Hilfe bauend, sorgenvollen Herzens,
- Aus dem aufgeht und fernhin strahlt die Sonne, -
- Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
[10]Als ehemals die großen Wasser kamen,
- die allkeimschwangeren, die das Feuer zeugten,
- Ging er daraus hervor als Lebenshauch der Götter, -
- Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
[11]Der machtvoll selbst die Wasser überschaute,
- die kräfteschwangeren, die das Opfer zeugten,
- Er, der der einzige Gott war von den Göttern, -
- Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
8. [12]Der Vena schaut das Höchste, das verborgen,
- In dem die ganze Welt ihr einzig Nest hat,
- Einheits- und Ausgangspunkt der Welt, den Wesen
- Allgegenwärtig ein- und angewoben.
9. Des Ew'gen kundig künde der Gandharva
- Sein als Welt ausgebreitetes Geheimnis;
- Drei Viertel davon bleiben uns verborgen,
- Wer diese weiß, wäre des Vaters Vater.
10. Er, der verwandt uns, Vater und Vorseher,
- Kennt die Wohnstätten und die Wesen alle;
- Da wo die Götter, Ewigkeit erlangend,
- Zum dritten Weltraume empor sich schwangen.
11. Umwandelnd alle Wesen, alle Welten,
- Umwandelnd alle Gegenden und Pole,
- Drang durch er zu der Ordnung Erstgebornem,
- Ging ein mit seinem Selbst in das Selbst er.
12. Mit eins umwandelt hat er Erd' und Himmel,
- Umwandelt Welten, Pole und das Lichtreich;
- Er löste auf der Weltordnung Gewebe:
- Er schaute es und ward es, denn er war es.
13. [13]Der Stätte wunderbaren Herrn,
14. Die Weisheit, die der Götter Schar,
- Und die die Väter schätzen hoch,
- Mit dieser Weisheit mögst du heut,
- O Agni, weise machen mich! Svaha!
15. Weisheit verleih' mir Varuna,
- Weisheit Agni, Prajapati,
- Weisheit mög' Indra und Vayu,
- Weisheit der Schöpfer mir verleih'n. Svaha!
16. Brahmanenstand und Kriegerstand
- Beglücke beide hier mein Glück;
- Die Götter mögen mir verleihen höchstes Glück!
- Dir, o Glück, Svaha!
Fußnoten
- ↑ Rigv. 10, 121, 1.
- ↑ Rigv. 10, 121, 3.
- ↑ Rigv. 10, 121, 4.
- ↑ Rigv. 10, 121, 2.
- ↑ Rigv. 10, 121, 9.
- ↑ Vaj. Samh. 8, 36.
- ↑ Vaj. Samh. 8, 37.
- ↑ Rigv. 10, 121, 5.
- ↑ Rigv. 10, 121, 6.
- ↑ Rigv. 10, 121, 7.
- ↑ Rigv. 10, 121, 8.
- ↑ Die ursprüngliche Fassung dürfte Atharvav. 2, 1, 1 (Allg. Gesch. d. Phil. I, 253) sein, die obige Modifikation scheint schon unter dem Einfluß von Brih. 3, 6. 8 (oben S. 437. 444) zu stehen.
- ↑ Rigv. 1. 18, 6.
Siehe auch
- Oupnek'hat
- Upanishad
- Veden
- Mahavakya
- Hinduismus
- Jnana Yoga
- Vedanta
- Vedanta Schulen
- Indische Philosophiesysteme
Literatur
- Kostenloses Online-Buch Upanishaden von Swami Krishananda
- Klassische Upanishaden - Die Weisheit des Yoga von Paul Deussen, 1980
- Das Kronjuwel der Unterscheidung von Shri Shankaracharya, Kommentar von Emanuel Meyer, 2002
- Swami Vivekananda, Vedanta - Der Ozean der Weisheit
- Wilfried Huchzermeyer: Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur. (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-22-8
- Vedanta für Anfänger von Swami Sivananda
- Heinrich Zimmer: Philosophie und Religion Indiens, Suhrkamp, 2001
- Mylius, Klaus: Sanskrit – Deutsch. Deutsch – Sanskrit. Wörterbuch; Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2005
Weblinks
- Veden aus „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda
- Upanishaden, Artikel aus "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda
Seminare
Indische Schriften
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