Yoga Vidya Haus Allgäu

Aus Yogawiki
Die Wallfahrtskirche in Maria Rain im Allgäu

Yoga Vidya Haus Allgäu: Ein traumhafter Blick auf das Alpenpanorama, die allergenfreie Atemluft bieten eine tolle Möglichkeit, Yoga zu genießen, sich in Meditation zu versinken und Entspannung zu finden. Das Projekt "Yoga Vidya Ashram im Allgäu" ist im August 2013 gegründet worden. Eingebettet in dem Kur- und Wallfahrtsort Maria Rain in einer Traumlandschaft aus Bergen, Wäldern, Wiesen und Seen ist aus einem alten Hotel auf ca. 1000 m Höhe ein Seminarhaus und somit ein neuer Lichtpunkt entstanden. Mit ihrer bio veganen Vollwertküche bietet es einen idealen Ausgleich für Körper, Geist und Seele.

Beitrag zu Yoga Vidya Allgäu

Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 30, Frühling 2015

Wer es nicht nur hügelig, sondern auch bergig mag, den zieht es in die wunderbare Landschaft des Allgäus, in den Wallfahrts- und Luftkurort Maria Rain. Das dortige Seminarhaus ist das bislang kleinste Seminarhaus Yoga Vidyas; Anbauten sind geplant. Auf dem langen Balkon mit Alpenblick kann man sein Essen auch im Freien einnehmen; Liegen im Erdgeschoss laden zum Sonnenbad ein. Der ebenfalls im Erdgeschoss gelegene Shop soll demnächst noch erweitert werden.

Wanderungen zu Nesselwangs Hausberg Alpspitz mit seinem zauberhaften, aufsteigenden Wasserfallweg mit Treppen und Brückchen sind unbedingt zu empfehlen, ebenso der Ausflug zum Grünten und zu den schönen Badeseen der Umgebung. Der Fußweg nach Nesselwang beginnt gleich hinter der eben- falls sehenswerten Wallfahrtskirche und führt bestens ausgeschildert durch den Wald.

Nesselwang ist auch als Wintersportgebiet mit Skilift, Pisten und Loipen beliebt. Ein Familienspaß ist die Sommerrodelbahn in Nesselwang und auch der Hochseilgarten am nur 5 km entfernten Grüntensee, der auch ein herrliches Badevergnügen mit Bergblick ist. Auf fast allen Touren findet man auch nette Cafés, und nicht zuletzt erquickt die „Schnakenhöhe“ gleich oberhalb des Seminarhauses den müden Wanderer und Yogi - eine Hochburg der Yoga-Vidya-Gäste (ach ja: und der Mitarbeiter).

Bei nicht so schönem Wetter kann man im schönen, schon zur Römerzeit gegründeten Füssen (33,5 km) König Ludwig II. seine Aufwartung machen, Schlösser (Neuschwanstein, Hohenschwangau...) und Lechfall bewundern, oder einen Ausflug ins traumhafte Kempten (25 km), eine der ältesten Städte Deutschlands, machen – oder natürlich im Seminarhaus Yoga machen und interessanten Vorträgen lauschen.

Erfahrungsbericht

Artikel des Allgäu Seminarhauses aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 28, Frühling 2014:

Vom Beginn der ‚Bauarbeiten‘ im Mai 2013 über die Eröffnung im August bis heute ist viel passiert: Aus einem einfachen, renovierungsbedürftigen Hotel im Allgäu wurde mit viel, viel Idealismus, Engagement und dem unermüdlichen Einsatz vieler Mithelfer, die aus allen Teilen Deutschlands, Europas, aus Ecuador und Hawaii herbeieilten, ein Ort des Friedens, der Harmonie und der spirituellen Begegnung erschaffen. Mit jeder Woche entwickelte sich so die großartige spirituelle Energie, die wir heute an diesem Ort so deutlich spüren. Das Dorf Maria Rain half dabei mit, handelt es sich doch ohnehin um einen sehr mystischen Ort, mit viel positiver Schwingung, einer prächtigen Wallfahrtskirche aus dem 11. Jahrhundert und einer Heilquelle, wahrscheinlich war sie auch keltischer Kultplatz.

Meditation in der schönen Berglandschaft

Mit jedem neuen Mitarbeiter wurde Shivakamis Vision vom ‚Alpen Ashram‘ greifbarer. Kelle für Kelle beim Verputzen und Mauern, Strich für Strich beim Malern wurde unser Ashram zum Leben erweckt. Wie oft saßen wir in der Aufbauphase beim Essen zusammen, schüttelten ungläubig die Köpfe und haben Sivananda gedankt, dass er wieder das eine oder andere (vorher unlösbar scheinende Problem) für uns geregelt hat, es kam gerade ein Mithelfer mit genau den speziellen Kenntnissen, die wir am dringendsten brauchten, ein neuer Mitarbeiter, eine Idee, ein Gedanke, eine Hilfe aus dem Dorf für ein spezielles Problem, ein Yogalehrer, der Fußbodenleger war, günstig Teppich besorgen konnte und umsonst den großen Lakshmi-Raum gelegt hat. Soviel Fügung und ‚göttliche Führung‘ das wir oft nur staunen und danken konnten.

Der Sommer kam und wir merkten, in welch einzigartiger Umgebung wir leben! Voralpenklima in annähernd 1.000 Metern ü. N. N., auch im Sommer meist bewindet und erfrischend, von überall der sensationelle Blick auf das aufsteigende schillernde Alpen massiv mit der stolz aufragenden Zugspitze. Nur 20 Minuten zu Fuß und es geht hoch hinauf zum Alpspitz (ist auch mit der Seilbahn möglich!). Im Sommer lädt die Umgebung zum Wandern ein, im Winter gibt es hier eine prima Skipiste. Nur 5 Minuten entfernt wartet sommers ein erfrischendes Bad im Grüntensee oder ein Moorbad im Sticher Weiher. Im Winter lockt immerhin das ABC-Bad Nesselwang. Als Mitarbeiter ausflug gab's eine Kanutour auf dem Forggensee in Füssen mit dem Blick auf das märchenhafte Zuckergussschloss Neuschwanstein.

Das dörfliche Leben in Maria Rhain

Eingebettet in das soziale dörfliche Leben in Maria Rain und einer wohl wollen den freundlichen Bevölkerung, werden wir schließlich rau aber herzlich in die ‚dörflichen Riten‘ mit einbezogen. In den dunklen Wintermonaten durften wir etwa lernen, dass im Allgäu so mancher alte Brauch aus grauer Vorzeit erhalten geblieben ist. So bekamen wir einen Riesenschreck, als am 6. Dezember, also an Nikolaus, in der Abenddämmerung eine wilde Horde grausiger Gestalten mit Fell und Ledergewändern bekleidet, auf dem Kopf Tierköpfe, Hirschgeweihe oder Ochsenhörner, martialisch ausgestattet mit Ruten und dicken Holzprügeln, johlend mit Schellen- und Kettengerassel vor unserer Tür standen und einen höllischen Lärm machten. Wir lernten dann, dass es sich hierbei um den alten Brauch der ‚Rumpelklausen‘ handelte: in den langen, dunklen Winternächten vertreiben sie die bösen Nachtgeister, die Druden und die bedrohlichen Schatten. Tatsächlich ist das ‚Klausentreiben‘ einer der ältesten Kulturbräuche im Oberallgäu, der aus der heidnischen Zeit stammt. Ursprünge gehen zurück zu den Kelten und wahrscheinlich sogar zu den steinzeitlichen Medizinmännern in Hirschgestalt. Heute haben es die jungen Burschen mehr auf vorwitzige junge Mädchen abgesehen, die auch schon mal eine kräftige Abreibung mit Schnee oder mit der Rute riskieren. Was auch wir, wenn wir uns nicht schnell genug in Sicherheit brachten, schmerzhaft gespürt haben.

Am Neujahrstag bekamen wir dann unerwarteten Besuch der örtlichen Blaskapelle, auch sie machten uns ihre Aufwartung bei ihrem Zug durch die Gemeinde und spielten in unserem Speisesaal auf. Die daneben stattfindende Yogastunde konnte diesmal die Endentspannung mit volkstümlicher Untermalung genießen, das gibt's halt nur im Alpen Ashram Maria Rain. Traditionell bekommen die Bläser ein Schnäpschen, bei uns gab es einen selbstgebackenen Keks. Nächstes Jahr sind wir besser vorbereitet – mit einem alkoholfreien Punsch zum Beispiel.

Hier im Ort werden wir wohl liebevoll die ‚OM-Brüder’ genannt

Auch Fasching wird im Oberallgäu lautstark gefeiert – und natürlich haben es sich einige Sevakas nicht nehmen lassen, die einheimische Sitzung in Maria Rain zu besuchen. Daraus wurde ein lustiger Abend mit Tanz und Schwank. Ein Sketch erzählte über den einsamen Wanderer, der in Maria Rain ankommt, er geht zuerst einen Kaffee trinken in der ‚Schnakenhöhe‘, dann zu Besuch zu den ‚OM-Brüdern’ (das sind wohl wir) kommt, um dann zum dörflichen Edeka zu gehen und damit alle örtlichen Sehenswürdigkeiten gesehen zu haben. AHA, wie herrlich, jetzt wissen wir es: hier im Ort werden wir wohl liebevoll schmunzelnd die ‚OM-Brüder‘ genannt.

Sivananda, du hast uns an so einen traumhaften, historisch spirituellen Ort geführt, du gibst uns immer wieder die Kraft, schwierige Zeiten zu durchschreiten, daran zu wachsen und Schwächen zu erkennen, du weist uns immer wieder den Weg, stehst uns bei und gerade, wenn mal alles läuft, schenkst du uns die nächste Herausforderung, um wachsen zu können. Du hast eine gute Wahl getroffen, um einen neuen Ort für Frieden, Begegnung, Rückzug und spirituellen Wachstum zu begründen. Wir spüren deinen Atem und deinen Herzschlag, Sivananda, in allen Ecken unseres Alpen Ashrams. Wir danken dir von Herzen!

Siehe auch

Weblinks

Seminare

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