Wunderfragen
Wunderfragen sind Fragen, die du dir oder anderen stellst, um Energie frei zu setzen, Ressourcen zu aktivieren, deine inneren Kräfte zu mobilisieren. Mögliche Wunderfragen sind: Wie müsste ich es machen, damit es mir Spaß macht?
Was müsste ich machen, damit es mir Energie bringt? Wie müsste ich es machen, damit es für mich Sinn macht? Angenommen ich könnte meine Fähigkeiten hier einbringen, wie würde ich es machen?
Wunderfrage: Wie müsste ich es machen, damit ich Energie habe?
Angenommen, du hast wenig Energie, dir graut davor, eine bestimmte Aufgabe anzugehen. Schon der Gedanke daran, das zu tun, lähmt dich. Dann kannst du in einer hohen Stimme anerkennen, was jetzt ist. In einer tieferen Stimme kannst du dich dann fragen: Wie müsste ich es machen, damit ich es voller Elan erledigen kann? Angenommen, ich würde es so machen, damit ich Energie habe, wie würde ich es machen? In der hohen Stimme kannst du anerkennen: Ich habe keine Kraft, keine Lust. In der tieferen Stimme fragst du dich: Angenommen, ich könnte es mit Energie und Freude erledigen, wie würde ich es machen?
Hier die Wunderfrage als Dialog mit dir selbst. Das in normaler Schrift Gesetzte kannst du in deiner normalen oder leicht höheren Tonlage geistig mitsprechen. Das kursiv Gesetzte kannst du in einer tieferen und ruhigeren Tonlage geistig mitsprechen. Es ist auch möglich, das laut zu sprechen.
- Ich habe als Aufgabe, etwas zu erledigen. Schon der Gedanke daran lässt mich erschaudern. Ich habe nicht die geringste Lust dazu. Ich fühle keine Kraft dafür.
- Angenommen ich könnte es so machen, dass ich dabei Energie habe. Wie würde ich es machen, dass ich es mit Energie angehen kann? Wie würde ich es machen, dass ich voller Kraft bin?
- Jetzt fühle ich mich wie gelähmt, energielos.
- Aber angenommen, ich würde es mit Freude und Energie machen, wie müsste ich es machen?
Als Alternative kannst du dich auch Fragen:
- In der Vergangenheit habe ich schon öfter Dinge mit Energie angegangen. Wie habe ich es gemacht, damit ich es voller Energie gemacht habe? Wie kann ich jetzt wieder das Gefühl haben, das mit Energie angehen zu können?
Hier ein paar weitere Denkanstöße:
Eventuell bist du ein Mensch, der besser alleine arbeitet als mit anderen, eventuell müsstest du früher ins Büro kommen, weil du da alleine bist. Eventuell geht etwas besser, wenn du es mit jemand anderem zusammen machst. Eventuell brauchst du eine Periode unterbrechungsfreies Arbeiten. Eventuell klappt es besser, wenn du etwas kreativer bist. Eventuell willst du erst einen Plan handschriftlich ausarbeiten. Eventuell musst du drei Tage alle Meetings canceln. Eventuell gibt es Teilaspekte deiner Tätigkeit, die du jemand anderem übertragen kannst. Eventuell gibt es etwas, was du einfach abhaken kannst und sagst: Das erledige ich nicht. Du kannst überlegen: Was lähmt mich? Was muss ich tun, damit ich wieder voller Elan sein kann? Das wird als Wunderfrage bezeichnet, denn oft sind ja nicht die Umstände so, dass du es so angehen kannst, wie du es möchtest. Du gehst aber erst von einem Wunder aus: Angenommen, ein Wunder würde geschehen und ich könnte es so machen, dass Energie da sein wird. Wie würde ich es machen? Wie würde es sich anfühlen? Wie wäre mein Gesichtsausdruck?
Vielleicht ist vieles nicht möglich, was du dir ideal ausmalst. Deshalb sind es ja Wunderfragen, die du dir stellst. Aber indem du dir die Frage stellst, wie du es machen würdest, wenn du es mit Energie machen würdest, verschwinden Scheuklappen, einige Ideen kommen dir. Schon dadurch fließt Energie. Und vielleicht ist das ein oder andere auch möglich.
Wunderfrage: Wie müsste ich es machen, damit es mir Freude bereitet?
Wenn du etwas mit Freude angehst, dann fließt auch Energie. Aber Freude ist nicht einfach so da oder auch nicht. Du hast, bis zu einem gewissen Grad, die Möglichkeit, Dinge so zu erledigen, dass du sie mit Freude erledigen kannst. Zunächst ist hilfreich zu wissen, wann du Freude in der Vergangenheit hattest. Du kannst überlegen, was macht mir Freude? Vielleicht magst du sogar ein Freude-Buch führen: Das und das macht mir Freude. Schreibe einfach mal auf: Was macht mir Spaß? Wann hat mir eine Tätigkeit Freude bereitet?
- Vielleicht bist du ein kreativer Mensch, der immer wieder neue Ideen hat und dem es Spaß macht, Dinge anders zu machen als normal
- Vielleicht bist du ein Mensch, der Regelmäßigkeit braucht, Planbarkeit
- Vielleicht brauchst du eine gewisse Gemütlichkeit
- Vielleicht freust du dich über das Erreichen von Zielen, vielleicht brauchst du das Gefühl des Erfolgs: Dann setze dir kleine Ziele und feiere ihr Erreichen
- Vielleicht brauchst du körperliche Bewegung - dann laufe mehr hin und her anstatt alles per Telefon zu erledigen
- Vielleicht brauchst du klare Anweisungen, was zu tun ist: Dann kläre es mit deinem Chef, deinen Kollegen oder Mitarbeitern, was von dir erwartet wird
- Vielleicht brauchst du Selbständigkeit: Auch diese kannst du dir erkämpfen
Wenn du dir im Klaren geworden bist, was dir Freude bereitet, dann kannst du dir die Frage stellen: In meiner jetzigen Situation, wie müsste ich es machen, dass es mir Freude bereitet? Angenommen ein Wunder würde geschehen und ich könnte es voller Freude machen, wie wäre es? Wie würde ich es machen? Angenommen ich hätte alle Freiheiten dieser Welt? Wie würde ich es mit Freude machen? Wie würde es sich anfühlen? Wie wäre mein Gesichtsausdruck? Wie wäre der Gesichtsausdruck der Menschen, mit denen ich zu tun habe?
Wunderfrage: Was muss ich tun, um...
Angenommen, du willst etwas von jemandem bekommen. Dann kannst du ihn zuerst darum bitten. Wenn das nicht zum gewünschten Erfolg führt, kannst du fragen:
Was muss ich tun, damit ich ... bekomme?
Angenommen, du möchtest einen Urlaub während der Urlaubssperre. Dann frage deinen Chef:
Was muss ich tun, um Mitte Mai eine Woche Urlaub zu bekommen?
Angenommen, du brauchst eine Gehaltserhöhung. Dann kannst du fragen:
Was müsste ich tun, um eine Gehaltserhöhung zu bekommen?
Angenommen, du möchtest ein Wochenende in einem Yoga Ashram verbringen, und dein Partner ist damit nicht einverstanden. Dann kannst du fragen:
Was muss ich tun, damit du einverstanden bist, damit du damit einverstanden bist, dass ich an dem Wochenendseminar teilnehme?
Probiere es aus - diese Wunderfrage kann tatsächlich Wunder bewirken.
Diese Wunderfrage "Was muss ich tun um..." stammt übrigens von Reinhold Stritzelberger
Herkunft des Begriffs und des Konzeptes Wunderfragen
Sukadev Volker Bretz, Gründer von Yoga Vidya, hat den Begriff Wunderfragen bei Yoga Vidya geprägt. Er verwendet den Ausdruck Wunderfragen und Wunderaffirmationen seit dem Jahr 2012 immer wieder in seinen Vorträgen. Der Ausdruck kommt von den englischen "Miracle Techniques", einer Methode aus der Positiven Psychologie. Wunderfragen sind thematisch verbunden mit den Wunderaffirmationen, die auch sehr machtvolle Methoden für die Psyche sind.
Sukadev hatte mehrere Inspirationen für die Wunderfragen:
- Shanmuga Eckhart, der in vielen seiner Seminare "Miracle Imaginations" bei Yoga Vidya genutzt hat
- Gunther Schmidt, dessen Hörbücher Sukadev in großer Zahl gehört hat
- Die Bücher von Swami Sivananda, insbesondere "Gedankenkraft" und "Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung"
- Podcasts von und mit Reinhold Stritzelberger
Letztlich sind Wunderfragen Varianten von Sankalpa, Vorsatz, Affirmation, Suggestion, Autosuggestion. Wunderfragen gehören zum weiten Gebiet von Raja Yoga, dem Yoga der Geisteskontrolle. Wunderfragen können Positives Denken ermöglichen, ohne negatives Denken vertreiben zu wollen, ohne schlechtes Gewissen bei negativem Denken zu haben.
Siehe auch
- Wunderaffirmationen
- Positives Denken
- Affirmation
- Autosuggestion
- Hypnose
- Hypnotherapie
- Selbsthypnose
- Autogenes Training
- Sankalpa
Literatur
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Königsweg zur Gelassenheit; 2014
- Sukadev Bretz: Das Yoga Vidya Asana Buch
- Licht auf Pranayama v. B.K.S. Iyengar
- Swami Digambarji: Gheranda Samhita
- Eckhart Tolle: Jetzt! Die Kraft des Jetzt.
Weblinks
- Finde ein Yoga Center in deiner Nähe
- Yoga Urlaub
- Yoga Ferien
- Yoga Reisen
- Ayurveda Urlaub
- Retreat
- Praxis für mehr Lebensfreude
Seminare
Yoga, positives Denken, Gedankenkraft
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Indische Meister
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